Bericht EndeavourOS im Porträt: Der Geist von Antergos formt für viele die beste Distribution

Chris_S04 schrieb:
Ubuntu ist trotz dem Snap-Gedöns, das ich auch schwachsinnig finde (dann sollten sie wenigstens Flatpak nehmen), immer noch eine sehr entspannte Distro für Einsteiger, wenn auch streitbar zugegeben. Debian eher nicht, das ist zu viel "der User weiß was er tut, bzw. sollte es wissen", aber für nicht ganz Anfänger, die ein absolut verlässliches System haben wollen, immer noch top.

Canonical versucht immer wieder eigene Inselloesungen durchzudruecken. Vielleicht, weil sie meinen eine BigIT-Monopolstellung erlangen zu koennen? Bis jetzt jedes mal gescheitert. Weil die Anwender und Entwickler unter Linux mehr auf technischen Eigenschaften achten, weniger darauf was man gerade kurzfristig gerne haette?

  • Upstart, welches nur ein kleine Anpassung vom alten SysVinit war. Gegener, Systemd.
  • Mir als Displayserver, dazu die nicht untermauerte Behauptung Wayland waere nicht sicher. Gegener, Wayland.
  • Unity mit Qt als eigener Desktop. Gegener, GNOME und Gtk. Hier war die Schadwirkung durch verlorene Entwicklerkapazitaet und Einfluss besonders gross.
  • LightDM gegen GDM.
  • Snap, weil wieso bei einem offenen Paketplattform fuer alle Distributionen mitmachen, wenn man ein eigenes mit quellgeschlossenem Server machen kann. Gegner, Flatpak.

Ich habe sicher noch etwas vegessen. Wie die Cloudangebote?
Ich bin etwas angefressen, gerade weil Canonical inzwischen wieder Verbesserungen bei GNOME beitraegt, etwa bei HighDPI und Leistung. Canonical haetten verhindern koennen, dass Features aus GNOME geflogen sind bevor entsprechender Ersatz implementiert war. Das es vorwiegend Angestellte von Canonical waren die bei Debian wiederholt gegen Systemd gestimmt haben ist auch so eine Geschichte, dabei waere sachliche Kritik an Systemd wertvoll gewesen.
 
Sehr schöner Bericht @SVΞN 😊

Läuft sehr zuverlässig und braucht jetzt nicht unbedingt die schnellste Hardware.
Läuft nun seit geraumer Zeit auf meinem Mini PC 👍✌️
 
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AvenDexx schrieb:
Ist es noch immer so, dass nei EndeavourOS kein Store mit optisch ansprechender GUI installiert wird und man den über die Konsole nachinstallieren muss, sofern man einen haben möchte?
Termy schrieb:
Steht sogar direkt im Artikel ;)
Dazu haette ich mal ne Frage...

Und zwar schlicht: Welche gaebe es denn? Ich kenne aktuell nur Pamac unter Manjaro. Das ist ok und macht (wenn es funktioniert :p) seinen Job.
Aber ich finde es, insbesondere wenn groessere Updatewellen von mehreren hundert Paketen gleichzeitig reinrauschen extrem unuebersichtlich.
Die Konsole ist dann erst recht noch wesentlich unuebersichtlicher bei solchen grossen Updatewellen.

Gibt es eine grafische Paketverwaltung, jetzt mal vollkommen Distributionsunabhaengig, die Anwendungen und Systemkomponenten trennen kann?
Denn in den allermeisten Faellen interessiert es mich nicht, wenn irgendeine Library mit der ich keine direkte Interaktion habe upgedatet wird oder nicht.
Aber bei Anwendungen, insbesondere wenn da ein Major Update bei ist, kann das ja durchaus relevant sein.
Bloed nur wenn ein solches grosses Anwendungsupdate in einem Wust von mehr als einhundert Updates vollkommen untergeht :D
 
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Persönliche Polemik, weil ich die Distri hübsch und interesssnt finde:

Finde solche Ankündigungen und Beschreibungen seit 20 Jahren interessant. Die Screenshots sehen immer Klasse aus!

Dann lädt man sich sowas mit dem Windows PC runter, installiert die Distri auf dem Zweitrechner - und es sieht nur noch halb so toll aus. Es fehlen vier Treiber und dann kommt der Nemesis:

d̶̺͙͐i̵̧͈̠͈̿e̸̢͔̒͜ ̷̳̭͙̆̍̐̎ń̴̛̲̩̖̓a̸̠͛̾̎͒͜t̶̫͇̣̗̑ȉ̵̞v̴̱̞́͌̎ĕ̷̛͖̮̇̚ ̵̨̱̝̠̆̈́͗̆B̸̗̦̭̎̂̐̈́͜i̴̘̭̙̒̏̂̾l̶̟̉̎̒͂d̸̮͎̋̓s̴͕̄c̵̥̎̑h̷̠̥̹͚͠i̶͔͎̼̍͛̏r̸̞̱̫̈́͗̂͝m̵̜̟̩̎̐̊̓ã̸͇̏u̴̦̠̯̎́͗͝f̵̦͚̫̃̿͌l̸̳͒͑̂ö̶̡̮̠͚̂̈́s̵̡̬̊͗̆͘u̵̩̳͛̏̃͒ņ̸̰͇̍̔ǧ̶̙͈͚́̔!̵̢̢̛̑͗

Alles verzerrt, also g'schwind die native Auflösung auswählen. Nur wo? Nach 30 Minuten gebe ich auf und finde Hilfe bei den Tuxern in deren komischen Foren. Alles sei ganz einfach und doch so logisch, dass es halt nirgendwo erwähnt wird. Einfach drei kryptische Befehle eintippen, einen für Vertikal, einen für Horizontal und einen für Frequenz, optional noch einen für Farbtiefe und hey, ist doch klar, Hex-Format.

Und während man zum tausendsten Male diesen komischen Sudo tippt, hat man Bill plötzlich wieder ganz doll lieb.

Freue mich für jeden, der schlau genug für Linux ist. Ich fühle mich blind und kastriert an solchen Computern. Prost Tuxer, hoffe die Distri taugt Euch!
 
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Ich nutze EndeavourOS seit etwas über einem Jahr, sowohl produktiv für die Arbeit als auch auf meinem Privat PC zum Zocken. Bestes Linux das ich je hatte :)

IBISXI schrieb:
Ich hatte extremes Stuttering und Tearing mit der Distri.
(RTX 3800, Nvidia Driver, Zwei 4k Fernseher (einmal 60Hz und einmal 120Hz)
Allgemeines Problem von X11, hast du bei jeder anderen Distribution auch. X11 unterstützt keine unterschiedlichen Bildwiederholfrequenzen bei Multi-Monitor Betrieb. Stattdessen werden alle Monitore auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner betrieben. Wayland hat damit kein Problem, das macht jedoch mit Nvidia keinen/nur bedingt Spaß.
 
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Ranayna schrieb:
Gibt es eine grafische Paketverwaltung, jetzt mal vollkommen Distributionsunabhaengig, die Anwendungen und Systemkomponenten trennen kann?
Nutze aktuell KDE Neon und in Discover (grafische Paketverwaltung von KDE) wird das sehr schön in Anwendungs- und Systemupdates getrennt. Und dank pkcon funktioniert es auch Distributionsunabhängig.
 
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@Pana: Damit hatte ich noch nie ein Problem. Auch bei, zugegeben kurzen, Tests vor etlichen Jahren.
Problematisch war das teilweise in virtuellen Maschinen. Da erinnere ich mich noch an Kaempfe mit Ubuntu vor vielen Jahren.
Aber auf Hardware hatte ich mit der Bildschirmaufloesung nie Probleme. Aber es waren immer auch Standardaufloesungen, keine Sonderlocken wie Fernseher oder sowas.
 
Ranayna schrieb:
Gibt es eine grafische Paketverwaltung, jetzt mal vollkommen Distributionsunabhaengig, die Anwendungen und Systemkomponenten trennen kann?

Das was du meinst nennt sich Snap oder Flatpak. Das ist die Technologie hinter "Container-Apps". Die bringen alle Bibliotheken mit sich und laufen auf jeder Distribution.

Es gibt dafür auch diverse grafische Oberflächen. Ist ein bisschen wie bei E-Mail es gibt nicht nur "Outlook" oder nur "Google Mail". Sondern diverse E-Mail Clients - so gibt es auch diverse grafischen Oberflächen für die Verwaltung von Snaps oder Flatpaks.

Aber grundsätzlich macht es Sinn, die Dinger zu nutzen die der Desktop mitliefert. Sprich bei GNOME einfach GNOME Software und bei Plasma KDE Discover nutzen.
 
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DarthSpot schrieb:
Allgemeines Problem von X11, hast du bei jeder anderen Distribution auch. X11 unterstützt keine unterschiedlichen Bildwiederholfrequenzen bei Multi-Monitor Betrieb. Stattdessen werden alle Monitore auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner betrieben. Wayland hat damit kein Problem, das macht jedoch mit Nvidia keinen/nur bedingt Spaß.
Also wenn ich ab und zu mal meinen zweiten, alten 60Hz Bildschirm neben meinem 144Hz einschalte, dann brauche ich schonmal zwingend Wayland!? Dann bin ich also generel auf KDE und Gnome limitiert? Benutzt dann jede Distro mit KDE/Gnome Wayland?
 
Pana schrieb:
Bei Gnome gebe ich "aufl" ins globale Menü und bekomme direkt die Bildschirmeinstellungen vorgeschlagen. Prinzipiell solltest du wahrscheinlich bei deiner Googlesuche die jeweilige grafische Oberfläche angeben.
 
@flaphoschi
Ja das mit den ständigen Sonderwegen von Canonical ist immer so ein streitbares Ding, das stimmt.

Ich finde aber immer noch, auch wenn es eine unpopuläre Meinung ist, dass viele dieser Sonderwege zur jeweiligen Zeit eine Daseinsberechtigung hatte. Vor einigen Jahren hatte Canonical ja das Ziel Ubuntu auch als Ubuntu Touch auf Smartphones und Tablets zu bringen. Und zu dem Zweck wollte man aber nicht mehre OS Zweige pflegen, sondern ein OS, das vom Smartphone bis zur Multi-Monitor Workstation skaliert. Das haben damals weder SysVinit als Initsystem, Gnome o.Ä. als DE oder X11 als Displayserver ermöglicht.
Es gab zwar damals schon entsprechende Gegenspieler wie Wayland und SystemD (das aber auch wieder ein riesen Streitpunkt an sich ist, ich persönlich bin SystemD-Fan), aber die steckten teils noch sehr in den Kinderschuhen. Da ist Canonical dann hergegangen und hat eben InHouse neue Technologien entwickelt, die genau auf die eigenen Zwecke zugeschnitten sind und man musste die FOSS-Projekte nicht noch selbst ständig anpassen.

Aus der Sicht kann ich es schon verstehen, was Canonical gemacht hat, auch wenn ich der Meinung bin, dass es besser gewesen wäre, die Manpower eben in Wayland, Gnome und SystemD oder Konsorten zu stecken. Aber man wollte halt eigene Projekte, über die man auch selbst im Zweifel die Kontrolle hat.
 
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@SVΞN: "Mehr Geschwindigkeit durch weniger Ballast. "

Bitte beweisen, bzw. Testen.

Test bitte auf selber Hardware: Einmal Windows, einmal die Distri über die du berichtest.

Wie lange braucht Linux für Dateioperationen?
Kopieren
Lesen
Schreibschutz für einen Ordner mit 50k Dateien ändern

Programmbenchmarks
7Zip
etc.
Startzeiten z.b. Office mit 500MB Powerpoint
Texteditor mit 1GB Dokument

Spiele Benchmarks

Viele sagen Linux sei schneller...ich habe es noch nicht gesehen. Euren Tests traue ich, daher die bitte.
 
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simplyroman schrieb:
Mich hat vor allem die kürzlich aufgetretenen Probleme mit Grub von Arch Distros distanziert.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich nutze bei meinem UEFI Sytem systemd-boot mit Arch. Auch wegen Vollverschlüsselung. Funktioniert wunderbar.
 
seyfhor schrieb:
Also wenn ich ab und zu mal meinen zweiten, alten 60Hz Bildschirm neben meinem 144Hz einschalte, dann brauche ich schonmal zwingend Wayland!?

Ja. Wayland ist jetzt auch nichts mehr super exotisches. Das GNOME Projekt hat bereits 2017 Wayland als Standard-Display Server für GNOME empfohlen. Das ist jetzt 5 Jahre her.

Nischendesktops wie Cinnamon & Co, kommen halt schlicht nicht hinterher - das kann aber kein Fehler von GNOME oder KDE sein. Gerade weil Wayland viele Dinge nachweislich besser macht -> wie z.b. Multi Monitor mit diversen Wiederholraten, etc

seyfhor schrieb:
Benutzt dann jede Distro mit KDE/Gnome Wayland?

Bei KDE bin ich nicht so tief drin. Aber ich würde mal sagen "jede" Distribution die GNOME ausliefert, liefert auch Wayland aus. Und ja vielleicht findet man noch irgendwo eine Nischendistro die das nicht tut - aber jede grosse Distribution (GNOME, Fedora, openSuse, Ubuntu, etc).

Ausnahmen dürfte noch Nvidia Treiber sein, die in der neusten Version soweit ich weiss Wayland Support haben - aber einige Distributionen liefern wohl noch nicht die neuste Version mit.
 
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seyfhor schrieb:
Also wenn ich ab und zu mal meinen zweiten, alten 60Hz Bildschirm neben meinem 144Hz einschalte, dann brauche ich schonmal zwingend Wayland!? Dann bin ich also generel auf KDE und Gnome limitiert? Benutzt dann jede Distro mit KDE/Gnome Wayland?
Nein, funktioniert ja an sich. Ich hab ein halbes Jahr lang eine Nvidia Grafikkarte (RTX 2070) im Betrieb gehabt mit KDE OHNE Wayland. Lief wunderbar. Hauptmonitor mit 100 Hz und Sekundärmonitor mit 144Hz, bzw 100 Hz. Einige Spiele fühlten sich etwas ruckelig an, aber an sich alles wunderbar.

Wayland brauchst du dann, wenn du wert drauf legst, dass jeder Monitor eine andere Bildwiederholrate hat.

Ubuntu und Fedora nutzen übrigens in der Tat standardgemäß Wayland.
 
Die Wortwahl ist in der Tat ziemlich subjektiv.
Piak schrieb:
@SVΞN: "Mehr Geschwindigkeit durch weniger Ballast. "

Viele sagen Linux sei schneller...ich habe es noch nicht gesehen. Euren Tests traue ich, daher die bitte.
https://www.phoronix.com/review/ryzen7pro-windows-linux
https://www.phoronix.com/review/windows-linux-mid22adl/7

Generalisierte Aussagen sind sowieso zu hinterfragen. Ist Linux fuer den Anwender effizienter?
Ich wage mal die Behauptung das EndevourOS weder schlanker noch schneller als Arch ist ;)
 
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Ranayna schrieb:
Bloed nur wenn ein solches grosses Anwendungsupdate in einem Wust von mehr als einhundert Updates vollkommen untergeht :D
Wenn du die Updates nach Relevanz ordnest kommen die Anwendungsupdates immer als erstes.
 
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kim88 schrieb:
Das was du meinst nennt sich Snap oder Flatpak. Das ist die Technologie hinter "Container-Apps". Die bringen alle Bibliotheken mit sich und laufen auf jeder Distribution.
Ne, das meine ich eigendlich nicht. Oder zumindest nicht direkt.

Es geht mir in dem Kontext wirklich nur um die Unterscheidung: Was ist eine Anwendung, und was laeuft nur im Hintergrund.
Und das eigendlich nochmal weiter spezifiziert: Was gehoert zum System wie zB Dolphin, und was nicht, wie zB Firefox.
Alles was zum System gehoert wuerde ich so oder so immer nur als ganzes Updaten. Ein anderes Verhalten ist unter Manjaro auch garnicht supported. Da waere mir eine Verwaltung lieb, die mir bei Systemkomponenten zwar sagt was upgedatet wird, aber mir ohne weiteres garnicht die Wahl gibt da eine einzelne Library explizit wegzulassen, wenn dadurch das System anschliessend nicht mehr funktioniert.

Mir ist schon klar das es in der klassischen Paketverwaltung keine harte Grenze zwischen Anwendungen und Systemdateien gibt. Aber von einer funktionierenden Paketverwaltung wuerde ich zumindest erwarten das es Konflikte erkennen und ggf. loesen kann. Oder mir sagt das ich so nicht updaten kann.

Mir ist klar das Flatpak dieses Problem umgeht. Ich sehe auch das Potential da drin. Aber um den Bogen zurueck zum Pamac zu schlagen: Ein ueber Pamac installiertes Flatpak wird nicht besonders hervorgehoben. Das kann genauso im Updatekonvolut untergehen.

Fallenghost90 schrieb:
Nutze aktuell KDE Neon und in Discover
Das werde ich mal ausprobieren ob es das unter Manjaro gibt.
Wenn ja, sollte Discover dann den Status einzelner Pakete erkennen koennen, oder kochen verschiedene Paketverwaltungen jeweils ihr eigenes Sueppchen?

ModellbahnerTT schrieb:
Wenn du die Updates nach Relevanz ordnest kommen die Anwendungsupdates immer als erstes.
Ui, danke. Die Sortieroptionen habe ich bis jetzt nicht beachtet, bzw. nichtmal gesehen das es was anderes als alphabetisch gibt. Das koennte sehr hilfreich sein, da werde ich beim naechsten Update mal drauf achten.
 
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