Was viele nicht bedenken ist, dass vermutlich jeder hier keine Problem damit hätte bei der Installation seinen Lieblingsbrowser auszuwählen. Oder seinen Lieblingsbrowser eben nach der Installtion zum Download auszuwählen, wie auch immer man es regelt. Allerdings würde ich behaupten, dass sehr viele Windows-Benutzer dazu nicht in der Lage sind (reine Spekulation). Die haben diese ganzen Namen noch nie gehört und wissen erst recht nichts damit anzufangen (vielleicht wissen sie nicht mal, was ein Browser überhaupt ist). Die wären also schonmal überfordert und erstmal ratlos. Was soll man also machen? Zu jedem Browser einen Text schreiben? Bringt auch nicht viel, da diesen Leuten die verschiedenen Funktionen der Browser wahrscheinlich genauso wenig sagen. Vor- und Nachteile? Viel zu subjektiv und größtenteils ebensowenig verständlich. Die einzige Alternative, die ich sehe, ist die, dass der IE automatisch installiert wird und man nur die Möglichkeit bekommt, ihn durch einen anderen Browser zu ersetzen (per automatischen Update, etc.). Damit wäre aber wiederrum nichts gewonnen, da das wahrscheinlich wieder nur diejenigen machen, die sich eh einen anderen Browser runtergeladen hätten und vielleicht ein paar Neugierige, die sich etwas mehr zutrauen. Ein automatisch installierter IE ist auch Pflicht für Programme, die Diesen eben benutzen. Zu fordern, die Softwarehersteller sollen doch einfach eine allgemeine Schnittstelle für beliebige Browser machen ist ziemlich unüberlegt, da es sicher auch genug Software gibt, die den IE benutzt, nicht mehr weiterentwickelt aber trotzdem noch benutzt wird. Auch da steht ein ahnungsloser Benutzer plötzlich vor einem Problem. Außerdem müsste man überlegen, wie man bei Komplettrechnern und Notebooks vorgeht, die Windows schon vorinstalliert haben. Welche Browser werden mitinstalliert? Wie bietet man andere Browser an? Das alles muss so von statten gehen, dass auch die Nichtspezialisten damit umgehen können und vor allen Dingen wissen, was sie da überhaupt tun.
Windows ist ein Produkt an das viele den Anspruch haben, alles zu liefern, was man so brauch (mal abgesehen von Office Produkten) um mit einem PC zu arbeiten. Eine Regelung, die MS verpflichtet alle Browser anzubieten, würde das Leben für die unerfahrenen Benutzer vermutlich schwerer machen und in deren Augen würde sich das Produkt demnach verschlechtern und keinesfalls verbessern. Außerdem frage ich mich, woran festgemacht wird, dass MS seine Monopolstellung ausnutzt? Sie liefern ein Produkt mit, dass jeder benutzen kann, wenn er will. Er kann es aber genauso einfach sein lassen und sich einen anderen Browser besorgen. Wenn es nur darum geht, dass man den IE nicht deinstallieren kann, dann hat das für mich nichts mit der Monopolstellung von MS zu tun. Der einzige Grund, warum gerade bei den Browsern so ein heck meck veranstaltet wird ist doch, dass der Browserkrieg immer noch tobt, dass ständig irgendwelche Statistiken veröffentlich werden, welcher Browser wieviel Marktanteil hat usw. Sorry, aber das ist mir vollkommen egal. Würde es die gleichen Statistiken für Texteditoren oder Rechenprogramme geben, wäre da das Geschrei wahrscheinlich genauso groß, denn die aktuelle Argumentation passt auf jedes Programm, das im Windowspaket enthalten ist und zu dem es Alternativen gibt. Genausogut könnten sich einige darüber beschweren, dass der Explorer automatisch enthalten ist, wo doch einige andere Programme wie TotalCommander, Speedcommander und wie sie alle heißen in deren Augen die viel bessere Alternative sind (mal absehen davon, dass der Explorer nicht nur für das Explorerfenster zuständig ist). Aber halt, damit kann man ja kein Geld verdienen also ist es egal und deswegen sind nur Browser ein Pulverfass. Da ich mich des öfteren mit Webdesign auseinandersetze weiß ich auch um die verschiedenen Probleme der Browser (und die betreffen bei weitem nicht nur in IE), aber trotzdem halte ich es für übertrieben den Marktanteil des IE mit solchen Maßnahmen künstlich drücken zu wollen. In Sachen Webdesign, W3C Standards, etc. würde es auch nichts an der Situation ändern, denn ob ich 80% IE Anteil oder 5% IE Anteil haben, ich muss auch dafür sorgen, dass meine Seite bei den letzten 5% noch richtig angezeigt wird. Das nur mal am Rande erwähnt.
Natürlich mag der Internet Explorer seine Nachteile gegenüber anderen Browsern haben, aber das trifft für jedes Programm zu: Hier sollte (wie in so vielen Bereichen) eher die Devise gelten: Aufklärung ist besser als Regulierung.