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Im Test vor 15 Jahren: Teufels elegantes 2.1-System mit hervorragendem Klang

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Teufels elegantes 2.1-System mit hervorragendem Klang

Entgegen dem Trend zu 5.1- und 7.1-Kanal-Systemen, präsentierte sich das Teufel Motiv 2 (Test) vor 15 Jahren mit zwei Satelliten und einem Subwoofer für satte 279 Euro. Im Test vor 15 Jahren musste sich das Motiv 2 an der hauseigenen Mehrkanal-Konkurrenz in Form des halb so teuren Concept E Magnum PE messen.

Viel Aluminium gegen wenig Kupfer

Die technischen Daten des Motiv 2 lasen sich – dem unterschiedlichen Anwendungszweck gegenüber den 5.1-Systemen geschuldet – entsprechend anders als bei dem Concept E Magnum PE und Z-5450 Digital. Während der Subwoofer des Motiv 2 nominell die gleiche Leistung wie der des Concept E Magnum PE bereitstellen konnte, boten die Satelliten mit 50 statt 40 Watt Sinusleistung mehr Kraft – in der Spitze konnten sie bis zu 100 Watt verkraften, während die Satelliten des Concept E Magnum PE maximal 70 Watt vertrugen. Das erklärte, wieso Teufel bei dem Motiv 2 eine größere maximal geeignete Raumgröße angab.

Technische Daten
Teufel Motiv 2 Logitech Z-5450 Digital Teufel Concept E Magnum
Power Edition
Ausgangsleistung 200 Watt Sinus 315 Watt Sinus 300 Watt Sinus
Kanäle 2.1 5.1
Satelliten 50 Watt Sinus pro Kanal 38 Watt Sinus pro Kanal (Front)
40,5 Watt Sinus pro Kanal (Rear)
40 Watt Sinus pro Kanal
Center nicht vorhanden 42 Watt Sinus 40 Watt Sinus
Subwoofer 100 Watt Sinus 116 Watt Sinus 100 Watt Sinus
Eingänge 2 x Klinke
1x Stereo-Chinch
6-Kanal analog (Klinke)
2 x optischer SPDIF-Eingang
1 x koaxialer SPDIF-Eingang
6-Kanal analog (Klinke)
Pegelsteuerung Fernbedienung
Software
via Subwoofer
Software
Fernbedienung
Control-Panel
Software
Fernbedienung
via Subwoofer
Besonderheiten Design
Fernbedienung
Control-Panel
Fernbedienung
Fernbedienung
Listenpreis 279 Euro ab rund 199 Euro 159 Euro

Während insbesondere die Concept-Serie von Teufel den Ruf hatte, in puncto Design bieder zu sein, gab sich der Hersteller bei der Motiv-Reihe weniger zurückhaltend. Das Motiv 2 kam in einem weißen Klavierlack, die Form der Satelliten war geschwungen, erinnerte in gewisser Weise an ein Hühnerei und fiel insgesamt bedeutend größer und voluminöser aus als bei den Satelliten des Concept E Magnum PE. Der große Frontfire-Subwoofer war ebenfalls in weißem Klavierlack gehalten und verfügte über eine abgerundete Form sowie kegelförmige Standfüße. Auf der Oberseite des Subwoofers befand sich ein Steuerpanel aus schwarzem, gebürstetem Aluminium. Zusätzlich lag dem System eine Infrarot-Fernbedienung bei, mit der die Lautstärke eingestellt und der Audio-Eingang ausgewählt werden konnte.

Klanglich eine Wucht

Für einen Preis von 279 Euro war zu erwarten, dass das Motiv 2 einen deutlich besseren Klang als das Concept E Magnum PE ablieferte. Und genau das war der Fall: Das Motiv 2 beseitigte die größte Schwäche des Concept E und spielte Mitten sauber und klar auf. Beeindruckend war auch die Tiefe des Basses, den die Satelliten ohne den Subwoofer erreichen konnten. Mit zugeschaltetem Subwoofer war der Klang nochmals besser – ein großes Plus war, dass Subwoofer und Satelliten so gut aufeinander abgestimmt waren, dass sie als eine Einheit spielten. In der Praxis bedeutete dies, dass es nicht ersichtlich war, ab welchem Frequenzbereich der Subwoofer einsetzte und wo die Satelliten aufhörten.

In Filmen machte das Motiv 2 ebenfalls eine gute Figur und konnte mit ordentlichem Ton überzeugen. Einen hörbaren Nachteil gegenüber einem 5.1-System wie dem Concept E Magnum PE hatte es nur in sehr gut abgemischten Surround-Szenen, in denen die auf Filmwiedergabe spezialisierten Systeme ein unangefochtenes Mittendrin-Gefühl erzeugen konnten. Ein Stereo-System war hierzu fundamental nicht in der Lage. Ähnlich sah es in Spielen aus, bei denen der Klang selbst überzeugen konnte, die Räumlichkeit insbesondere bei Ego-Shootern aber den Surround-Systemen unterlag.

Fazit

Im Test vor 15 Jahren stellte sich die Frage, ob sich 279 Euro für ein Stereo-System lohnten, wenn bereits für das halbe Geld sehr gute 5.1-Systeme verfügbar waren. Die Frage konnte mit einem klaren Ja beantwortet werden, sofern Musik einer der Hauptanwendungszwecke war. Wer hauptsächlich Filme schaute und Computerspiele spielte, in denen Räumlichkeit wichtig war, der war mit einem 5.1-System besser bedient. Für alle anderen bot Teufel mit dem Motiv 2 ein beeindruckendes 2.1-System mit hervorragendem Klang.

Einen Haken gab es dann doch

Einen Haken hatte das Teufel Motive 2 am Ende allerdings doch, er fiel vor 15 Jahren allerdings erst im Nachgang des Tests auf: Das System nahm im „Standby“ dauerhaft 20 Watt elektrische Leistung auf. Verhindert werden konnte das nur, indem das 2.1-Set über den Netzschalter auf der Rückseite komplett vom Strom getrennt wurde. Den „Standby“-Modus, den das System immer dann einnahm, wenn kein Tonsignal anlag, führte das ad absurdum. In nachfolgenden Tests wurde der Blick auf den vermeintlich niedrigen Standby-Verbrauch bei Audiosystemen zur Regel.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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