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Super Flower Golden Green SF-550P14XE
Vorwort
Impressionen
Anschlüsse
Technische Daten
Innenraum
Messungen
- Leistungsaufnahme
- Geräuschkulisse
Fazit
Vorwort
Schon seit Längerem wollte ich mir ein Netzteil der Marke „Super Flower“ etwas näher anschauen. Besonders die aktuelle „Golden Green“ Serie hat es mir angetan. Leider gab es anfangs nur größere Modelle ab 600W aufwärts. Doch seit einiger Zeit sind auch kleinere 550W bzw. 450W Modelle hinzugekommen. Gedacht habe ich an Letzteres, da es "wattmäßig" zu meinem System besonders gut passen würde. Die Vertreter von Super Flower teilten mir aber mit, sie hätten ein 450W Exemplar bereits an ein Online-Magazin „vergeben“. Also einigten wir uns auf die 550W Ausführung.
Bereits am nächsten herrlichen Wintermorgen ist mir ein goldener Schmetterling ins Haus geflattert.
Ich bin ziemlich gespannt und kritisch, wie sich das Gerät in Punkto Effizienz und Geräuschkulisse verhalten wird.
Dir/Ihnen, werte(r) Leser(in), wünsche ich viel Spass mit meinem (kleinen) Artikel.
Impressionen
Das SF-550P14XE wird (gut geschützt) in einer hübschen leicht glänzenden Verpackung geliefert. Passend zu der Bezeichnung „Golden Green“, ist diese überwiegend in gut kombinierten Farben Gold und Dunkelgrün gehalten. Auf dem Karton sind fast alle nötigen Informationen zum Gerät aufgeführt. Anscheinend verwendet der Hersteller die gleiche Verpackung auch für andere Golden Green Pro Modelle. Denn die Wattangabe/Modellbezeichnung sind hier in Form eines zusätzlichen Aufklebers realisiert worden. Das spart unnötige Kosten und kommt der Umwelt zugute. Was jedoch fehlt, ist ein weiterer Aufkleber mit den Ausgangsdaten sowie der Anzahl/Längen der vorhandenen Stecker.
Im eher spartanischen Lieferumfang sind ein Kaltgerätekabel, vier Rändelschrauben und ein (wie Hersteller es nennt) „Benutzerhandbuch“ zu finden. Letzteres hätte man sich ersparen können, denn es enthält kaum wichtige Angaben zum Golden Green Pro 550W.
Die äußere Verarbeitungsqualität des in mattem Schwarz gehaltenen Netzteils liegt auf solidem Niveau. Zwar wirkt die gesamte Optik eher klassisch und schlicht, hinterlässt aber einen äußerst guten Eindruck. Besonders auffallend ist dabei die hervorragende Kabelummantelung. Goldfarbene Streifen auf dichter schwarzer Ummantelung (sowie hinterer und seitliche Aufkleber) ergänzen sehr gut das übrige Farbenkonzept. Abgerundet wird das Ganze durch das schicke Firmenlogo in der Mitte des großen schwarzen Lüftergitters. Übrigens, Letzteres ragt kaum über das Netzteilgehäuse hinaus.
Anschlüsse
Die genaueren Angaben hierzu findet man weder auf der Verpackung noch im besagten „Benutzerhandbuch“. Auch die Internetseite von Super Flower gibt diesbezüglich nur wenige Informationen preis. Wünschenswert wäre hier eine Abbildung des gesamten Kabelbaums.
Insgesamt bietet das Gerät acht nicht abnehmbare Kabelstränge. Diese sind wie folgt gegliedert:
1) ATX/BTX 20/24 (ca. 55cm)
2) CPU 4+4pin (ca. 55cm)
3) 3x S-ATA (ca. 88cm)
4) 3x S-ATA (ca. 88cm)
5) 3x Molex (ca. 86cm)
6) 2x Molex, 1x Floppy (ca. 86cm)
7) 1x 6+2-pin sowie 1x 6pin PCIe (ca. 70cm)
8) 1x 6+2-pin sowie 1x 6pin PCIe (ca. 70cm)
Zwar ist die schicke Kabelummantelung ziemlich dicht und undurchsichtig, lässt sich jedoch gut biegen bzw. verlegen. Ein Gehäuse mit durchdachtem Kabelmanagement wäre dennoch vom Vorteil.
Lobenswert: Alle Molex-Stecker sind mit Ausziehhilfen ausgestattet.
Technische Daten
Wie auf dem Aufkleber zu sehen, hat das SF-550F14XE eine einzige +12-Volt-Schiene, die einen maximalen Strom von 45,5 Ampere (546W) liefern soll. Es handelt sich also um ein DC/DC-Netzteil, bei dem mit Hilfe von Spannungswandlern die eher weniger wichtigen 3,3V- bzw. 5V-Spannungsschienen zusätzlich erzeugt werden.
Laut Hersteller, verfügt das Gerät über folgende Schutzmechanismen:
OPP (Überlastungsschutz)
UPP (Unterlastungsschutz)
OVP (Überspannungsschutz)
SCP (Kurzschlusssicherung)
Leider fehlen folgende Schutzschaltungen:
OCP (Überstromschutz)
OTP (Überhitzungsschutz)
Beim Ein- bzw. Ausschalten des Rechners ist im Inneren des Netzteils ein Klicken zu hören. Es handelt sich um ein Relais. Welche (genaue) Funktion es erfüllt, kann ich nicht sagen. Möglicherweise beugt es (unter anderem) eventuelle Überspannungen beim Einschalten des Rechners vor.
Innenraum
Auf den ersten Blick wirkt das Innere gut aufgeräumt und ziemlich übersichtlich.
Als Hauptplatine (sogar diese harmoniert mit dem gesamten Farbenkonzept) kommt hier eine LLC-M-100423 REV:B zum Einsatz. Offenbar ist diese auch für andere Modelle (300-800W) konzipiert worden (mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im kleineren 450W Modell zu finden). Golden Green Geräte ab 600W bzw. 650W basieren auf einer anderen (eher hochwertigeren) Platine aus Epoxid.
Wie auf der Verpackung versprochen, setzt Super Flower (soweit zu sehen) durchgängig auf japanische Kondensatoren der Marke „Nippon Chemi-Con“, ausgelegt für eine maximale Betriebstemperatur von 105°C. Primärseitig ist ein 400V Kondensator mit einer Kapazität von 390 Mikrofarad zu erkennen.
An den Seiten sind großzügige Schutzfolien (gegen mögliche Kurzschlüsse) vorhanden. Alle Leitungen wurden akkurat mit Schrumpfschläuchen ummantelt. Einzig den „nackten“ Spulen hätte man zusätzlich entsprechende „Bekleidung“ gegen mögliche Störgeräusche spendieren können. Meine Anfrage bei Super Flower, warum der Hersteller auf einen MOV in der Eingangsfilterung verzichtete, blieb unbeantwortet.
Für ausreichende Kühlung – des im Übrigen sauber verarbeiteten Innenraums – sorgt ein dunkelbrauner (transparenter) 14cm großer Lüfter der Marke „Globe Fan“. An dem Lüfter ist eine Art Abdeckung angebracht. Diese ist für möglichst gleichmäßige Belüftung des Innenraums vorgesehen. Sehr gut: Das Lüfterkabel ist mit einem Schutzschlauch versehen.
Angaben zum Lüfter (laut Hersteller)
Modell: RL4Z B1402512M
Technologie: Doppelkugellager
Abmessungen: 140x140x25mm
Nennspannung: 12V (0.30A)
Drehzahlen: 1200U/Min ±200U/Min
Lautstärke: 24.9dB
Fördervolumen: 92.16CFM
Lebensdauer: ca. 70,000 Std. bei 45°C
Messungen
Für meine Messungen verwende ich folgende Hardware:
CPU: Intel C2D E7600 (2x 3GHz)
Mainboard: Gigabyte GA-EP45-DS4
RAM: 6GB DDR2-800
Grafik: GTX 460 OC (1GB)
Eine SSD anstatt einer klassischen HDD
2x Laufwerke
3x Gehäuselüfter
Lüftersteuerung: Fan Master SF-609
Midi-Tower (Netzteilposition unten)
Also ein guter Mittelklasse Rechner, bei dem ich Wert auf leisen und sparsamen Betrieb lege.
Um dem Netzteil möglichst genau zu lauschen (Leerlauf, Office, Media), werde ich erneut meine gute alte HD 4670 Ultimate einsetzen. Die Gehäuselüfter werden per Lüftersteuerung leiser gestellt bzw. ausgeschaltet.
Strommessgerät: Christ Elektronik CLM1000
Leistungsaufnahme
Das SF-550P14XE trägt das 80Plus Gold Logo, und erreichte laut 80plus.org im 115V Netz folgende Werte:
20% Last: 88.82% (ca.90%)*
50% Last: 90.81% (ca. 92%)*
100% Last: 89.52% (ca. 91%)*
In der Regel arbeiten Netzteile im 230V Netz noch etwas effizienter. * Diese Werte hätte das Super Flower Gerät in unserem Netz schätzungsweise erreichen können.
Als Referenz dient hier das gute E8 480W von be quiet! Dessen Effizienz liegt in etwa auf dem 80+ Gold Niveau. Das System wurde mit beiden Geräten für ca. 3 Stunden voll ausgelastet.
Wie auf der Grafik zu sehen, ist das SF 550W im Betrieb stets etwas effizienter, aber das E8 480W hält ganz gut mit. Das Golden Green Pro hätte eine zweite GTX 460 OC und eine leistungsfähigere Vierkern-CPU locker mitversorgen können. Nach drei Stunden Auslastung wurde es im Vergleich zum E8 480W kaum warm. Nicht zuletzt ist das der guten Effizienz und dem großen Lüfter zu verdanken. Und damit sind wir bereits bei der subjektiven Einschätzung der Geräuschkulisse.
Geräuschkulisse
Beim SF-550P14XE verhält sich Super Flower in punkto Netzteilbelüftung eher konservativ. Zwar agierte der besagte 14cm Lüfter (verglichen mit dem sehr leisen E8 480W) gleich von Anfang an mit hörbaren (ca.) 700 Umdrehungen pro Minute, drehte aber auch unter Last kaum schneller. Leider erzeugt dieser ein deutlich hörbares Schleifgeräusch – in (sehr) leiser Umgebung könnte dessen Geräuschkulisse recht anstrengend werden. Somit wäre dieses Netzteil für (sehr) empfindliche Ohren eher ungeeignet (ein etwas hochwertigerer Lüfter wäre hier sehr wünschenswert). Anmerkung: Sobald der Rechner (ErP-konformes Mainboard) heruntergefahren wird, erzeugt das Gerät ein recht unangenehmes Fiepen. Auch ohne Computer (Netzschalter auf "|") fiept es.
Fazit
Mit dem Golden Green Pro 550W bekommt man ein sehr effizientes und gut verarbeitetes Netzteil. Für diese Preis- bzw. Wattklasse bietet das Gerät genügend Anschlüsse. Unter anderem können damit zwei leistungsfähige Grafikkarten (SLI, Crossfire) versorgt werden (gut geeignet für Spielerrechner). Alle Kabelstränge wurden sehr gut verarbeitet und hervorragend ummantelt. Ausziehhilfen an den Molex-Steckern hat der Hersteller auch nicht vergessen.
Im Großen und Ganzen könnte das ein durchaus empfehlenswertes Netzteil werden. Leider verzichtet Super Flower auf einige Schutzschaltungen wie Überstromschutz (OCP) und Überhitzungsschutz (OTP) und ebenso auf einen MOV. Auch hätte der Hersteller einen besseren Lüfter verbauen sollen/können.
Die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Modell liegt bei 79,90 Euro. Die Garantiedauer beträgt laut Super Flower zwei Jahre. Würde man den verlangten Preis auf die relativ kurze zweijährige Garantiedauer umrechnen, so wäre dieses Produkt kein wirkliches Schnäppchen (wie man es anfangs denken könnte). Es gibt bessere und preiswertere Alternativen.
Positiv
Sehr effizient
Erscheinungsbild
Qualität der Kabelummantelung
Molex-Stecker mit Ausziehhilfen
Kühl und sparsam
Negativ
Fehlende Schutzmechanismen (Überstromschutz, Überhitzungsschutz)
Kein MOV in der Eingangsfilterung
Schleifender nicht besonders hochwertiger Lüfter
Hochfrequentes Fiepen im Aus-Zustand (S5)
Preisleistungsverhältnis nicht optimal
Relativ kurze Garantiedauer
Benutzerhandbuch
Danke an Super Flower für die Bereitstellung des Testmusters.
© Bildercopyright Silencio
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