1. Mai/Gewalt bei Demonstrationen

th3o schrieb:
das ist ganz simpel.
für die, die eine autorität nicht anerkennen, hat es kein belang was sie mit ihrem tun verbrechen.
du regst dich darüber auf, dass deine hohen werte (DIE staatsgewalt zb) verletzt werden.
die anderen sagen dazu nur: so what?
ich würde mich als anwohner darüber aufregen, dass irgendwelche debilen idioten aus hass auf den staat (also alle bürger dieses landes, der staat besteht nunmal aus uns allen) meine fensterscheiben einschmeissen, mein auto anzünden und vor meinem haus krawall machen.

wenn dann mal härter durchgegriffen wird und einige anwohner zu den gleichen mitteln greifen, sind diese chaoten die ersten, die rumjammern und diese gegenwehr in ihre verdrehte weltsicht einbauen nach dem motto "wir hams ja gleich gesagt, dass da nur gewalt vom staat kommt".

gegen demonstrationen hat glaub ich niemand was. die sind gut und auch notwendig. aber die gewaltfetischisten gehören weggesperrt oder sonstwie aus dem verkehr gezogen. und ganz ehrlich: ich nehme gerne eine anzeige in kauf, wenn ich dafür dem depp, der meint mein auto anzünden zu müssen, seine junkie-beine brechen kann.

solche leute haben in unserer gesellschaft - oder besser: in jeder gesellschaft - nichts verloren. und wer hier ernsthaft diese ausschreitungen gutheisst, hat noch nie für sein ein- und auskommen arbeiten müssen oder sich mal mit der thematik befasst.

@haudrauff
warum nicht härter durchgegriffen wird? weils dann anzeigen hagelt. siehe jedes jahr aufs neue: "unverhältnismäßige" gewalt gegen "friedliche demonstranten". der polizist, der einen steinewerfer ins bein schiesst, wird seines lebens nicht mehr froh, denn in diesem land gilt immer noch der täterschutz, wenn das opfer "stärker" war. jedes jahr aufs neue veranstalten diese subjekte chaos und krawall ... und überziehen die staatsgewalt hinterher mit vorwürfen und klagen. aber ich gebe dir recht: die bekannten terroristen gehören weggesperrt.. wobei das für viele sogar eine verbesserung der lebensumstände mit sich bringen würde. neben den "die haben ja zurückgeworfen! das gilt aber nicht!"-jammereien geht dann sofort das geschrei los von wegen "wir dürfen nciht mal unsere meinung sagen" und nicht lange danach gibts wieder den obligatorischen nazi-vergleich, womit jede diskussion sofort erstickt wird.

diese "menschen" wollen provozieren und sie werden damit nicht aufhören. sie begreifen nicht, dass sie damit nichts erreichen, denn dafür müssten sie sich ein wenig mit der deutschen und europäischen geschichte auskennen (was bei den friedlichen demonstranten auch oft der fall ist!). es sind krawallmacher und sie stehen auf einer stufe mit neonazis, die asylbewerberheime in brand stecken. sie gehören nicht in dieses land und wer den staat ablehnt, hat von diesem normalerweise auch keine hilfe zu erwarten. aber hier hat ja niemand die traute, was dagegen zu unternehmen - aus oben genannten gründen.

fazit: wenn ich einen erwische, der mein eigentum beschädigt oder mich angreift, ist er reif. denn eine andere sprache verstehen diese sozialversager nicht. und mir ists egal wenn der mich verklagt oder anzeigt. DER machts nicht wieder. manchmal (!) muss man sich (für kurze zeit) auf das niveau der störer hinabbegeben, denn in den letzten jahrzehnten hat jedweder friedliche lösungsversuch auch nicht im geringsten was gebracht.

@lars_SHG
eine interessante idee... wenns denn jemand mal durchziehen würde. andererseits: was willst du denn bei den chaoten groß an kosten wieder reinholen? ich bezweifle, dass die etliche millionen aufbringen können, aber einen versuch wärs vielleicht wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne ... auf meiner persönlichen Liste der Dinge die ich nicht leiden kann wetteifern Nazis und Linke Krawallmacher (und BAMM^^) derbe um den ersten Platz - Und der Block ist gerade derbe auf der Überholspur....

Ich habe nur darüber nachgedacht wie ich´s dann anstellen würde ^^ Aber anders herum zünde ich auch nicht den Ford Fiesta einer Friseurin an um es "den Reichen" mal ordentlich zu zeigen...
 
alles spezialisten hier, was? gewalt und vandalismus ist definitiv zu verurteilen, aber hier wird auf bildzeitungsniveau das übel hochgeredet und völlig indifferenziert betrachtet. wenn hier schon links und rechts in einen topf geschmissen wird, dann stellt gleich mal den schaden und den polizeilichen aufwand ins verhältnis zu nem fußballspiel in der dritten liga - ist nichts im vergleich! statt sich den arsch vom rechner platt zu sitzen und das maul zu zerreissen mal n bisschen bürgerschaftliches engagement zeigen, als freiwilliger bei nem jugendprojekt (da fehlen immer leute) oder so arbeiten - das wäre ein statement! wer doch lieber vorm rechner sitzt, kann ja mal zahlen suchen wieviele gewalttaten und morde auf die konten von rechten und linken gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne die Taten Rechtsextremer in irgendeiner Weise relativieren oder verharmlosen zu wollen, aber ich habe in der Zeitung bisher noch nicht gelesen dass Rechte auf den Tod deutscher Soldaten Sekt trinken, auf den 1. Mai Autos anzünden, Polizisten mit Steinen bewerfen ...

Abgesehen davon - Ich halte Extremismus für grundsätzlich falsch - Dabei ist es mir vollkommen egal ob er von Links oder Rechts kommt, nur ist der Unterschied dass "links"-motivierte Gewalt anscheinends viel eher Duldung findet..
 
Die ganzen Assis die an dem Tag randalieren gehört ordentlich "der Arsch versohlt"...kann man nur hoffen, dass die Polizei hart mit Knüppeln vorgeht und denen ordentlich Dampf macht.

Demonstrieren JA, aber ohne Gewalt und Randale.
 
@prom
extremismus als begriff, oder als vorwurf an eine andere politische gruppierung, ist äußerst problematisch und durchaus ein modewort, das als politische waffe seitens einer herrschenden ordnung eingesetzt werden kann, um andere ansichten überhaupt zu unterdrücken. daher ist vorsicht geboten bei der benutzung.
wenn man nur sagt dass man gegen "jeden extremismus" sei, dann ist damit eigentlich wenig ausgesagt.
ein recht interessanter text dazu:
http://inex.blogsport.de/2010/03/15/gegen-den-staatlich-verordneten-anti-extremismus/
 
Alle Jahre wieder!
Als Berliner Friedrichshaini werde ich dieses Jahr, wie jedes Jahr, mein Auto umparken und Freunden, die wirklich mittendrin wohnen, Asyl gewähren. Bin grad im HBf eingetrudelt und die Krawalltouris...äähh...Tag der Arbeit - Demonstranten waren auch schon da.

Dann gehts heute Abend wieder bunt los und Anarchos, Antifa, ne Hand voll Nazis und Kreuzberger "Partymigranten" lassen die Sau raus. Auseinanderhalten kann man da eh niemanden (die untereinander allerdings auch nicht).

Am Montag wird Ströbele wieder etwas von Polizeigewalt faseln und alle Anarchiebegeisterten, die sich am Wochenende noch den tief verhassten Systemregeln widersetzt haben, eben diese nutzen, um Schmerzensgeld von der Polizei einzuklagen.

Heidewitzka! Bis wirklich mal jemand heult.

MFG
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
das ist ganz simpel.
für die, die eine autorität nicht anerkennen, hat es kein belang was sie mit ihrem tun verbrechen.
du regst dich darüber auf, dass deine hohen werte (DIE staatsgewalt zb) verletzt werden.
die anderen sagen dazu nur: so what?


Aber gleichzeitig wollen diese Menschen von den Vorteilen profitieren, ja? Sie nutzen die Infrastruktur (z.B. um nach Berlin zu kommen), die Bildungseinrichtungen (sind ja auch genug Studenten dabei) und das Sozialsystem (Kindergeld, BAFÖG), finden aber eigentlich alles doof und erkennen es nicht an.

Seltsame Lebenseinstellung.
Ergänzung ()

Boonanza schrieb:
dann stellt gleich mal den schaden und den polizeilichen aufwand ins verhältnis zu nem fußballspiel in der dritten liga.

Im Iran wird auch auf Demonstranten geschossen. Deiner Ansicht darf man ja schlechte Dinge tun, weil andere Dinge ja noch viel schlechter sind. Es wäre also deiner Meinung nach in Ordnung, wenn man das iranische Modell hier anwendet, ja?

Oder bist du vielleicht doch auch eher meiner Meinung, dass man einfach solche Sachen nicht gegeneinander aufwiegen kann?
Ergänzung ()

th3o schrieb:
@prom
extremismus als begriff, oder als vorwurf an eine andere politische gruppierung, ist äußerst problematisch und durchaus ein modewort, das als politische waffe seitens einer herrschenden ordnung eingesetzt werden kann, um andere ansichten überhaupt zu unterdrücken

Fang doch nicht schon wieder mit Wortklaubereien an. Jeder weiß, was und wie es gemeint ist.

Aber alternativ kann man ja mal versuchen, das Wort Extremisten im deutschen Sprachgebrauch durch "Arschlöcher, Volldeppen, 7,62mmZiel" oder ähnliche Begriffe zu ersetzen. Dann weiß auch jeder, was gemeint ist, aber der fiesböse Gemeinstaat kann die Worte nicht nutzen, um arme Bürger subtil einer Gedankenkontrolle zu unterziehen.
 
Prom07 schrieb:
Ohne die Taten Rechtsextremer in irgendeiner Weise relativieren oder verharmlosen zu wollen, aber ich habe in der Zeitung bisher noch nicht gelesen dass Rechte auf den Tod deutscher Soldaten Sekt trinken, auf den 1. Mai Autos anzünden, Polizisten mit Steinen bewerfen ...

mein statement bezog sich etwa auf "linker = rechter extremismus" (heretic). habe nicht behauptet, dass ich damit sympathisiere oder es relativieren will - ich finde allerdings das es ne abstufung gibt zwischen pietätlosigkeit, vandalismus und (politisch motiviertem) mord. bei letzterem hat der rechte extremismus dem linken gegenüber einigen vorsprung. egal ob man dabei auf die letzten jahre schaut, die zeit seit der wende nimmt oder sogar die raf-morde mit rein rechnet. täglich brennt in berlin ein auto, an 3-4 wochenenden im jahr gibt es in 3-4 städten eine größere randaleveranstaltung, dazu noch alle jahre bei irgendeinem gipfel. etwa einmal pro woche gibt es einen tätlichen angriff mit rechtsextremem hintergrund, daraus folgend 5-10 todesfälle pro jahr. müsste ich mich jetzt zwischen leben/gesundheit und meinem auto wählen, ich wüsste was ich nehme...

C3rone schrieb:
Im Iran wird auch auf Demonstranten geschossen. Deiner Ansicht darf man ja schlechte Dinge tun, weil andere Dinge ja noch viel schlechter sind. Es wäre also deiner Meinung nach in Ordnung, wenn man das iranische Modell hier anwendet, ja?

Oder bist du vielleicht doch auch eher meiner Meinung, dass man einfach solche Sachen nicht gegeneinander aufwiegen kann?

eindeutiges jein. natürlich will ich kein iranisches modell, keine schlechten sache mit noch schlechteren gut heißen usw. - man sollte aber doch ein paar sachen ins verhältnis setzen. die bisherige diskussion drehte sich zu einem guten teil um "wenn ich mal so einen erwische bzw. die polizei sollte härter zuschlagen (jupp, gut ausgebildete bewaffnete einheiten gegen 16 jährige, angeheiterte, hühnerbrüstige spinner - lets go)"(heretic, basti) und "die sollen für entstehende kosten aufkommen"(haudruf, lars, heretic) - letztere forderung höre ich in bezug auf die bei fußballspielen entstehenden kosten selten, dabei verdienen hier einige leute gutes geld. ich habe auch nciht behauptet, dass das schlimmer ist, aber es ging hier um kosten für "den staat/steuerzahler/betroffenen". wenn man körperliche gewalt als strafe oder gegenmaßnahme bei sachbeschädigung fordert und dies mit einem "volkswirtschaftlichen" hintergrund tut, dann müsste man neben den fußball"fans" auch steuerhinterzieher foltern. was spricht gegen den vorschlag bekannte täter wie in der fußball"fan"szene im vorfeld festzusetzen? gibt es zwischen diesem und diesem video einen unterschied?

schaut euch das an und überlegt ob ihr rechts und links weiter in einen topf werft:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...Welle#/beitrag/video/825520/Neue-braune-Welle
http://www.abendblatt.de/vermischte...-Potzlow-Zeugen-gingen-nicht-zur-Polizei.html
http://www.bz-berlin.de/tatorte/gericht/mord-prozess-gegen-neo-nazis-article343767.html
http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/drei-nazi-morde-im-august-2008/
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie wird immer viel zu viel über die Gewalt am 1. Mai geredet. Da tackeln also wieder alle möglichen Leute nach Berlin, machen ihre paar Stunden Anarcho-Urlaub und führen sich ganz toll. Boonanza, was interpretierst du da eigentlich noch an politische Schemas? Meinst du diese Leute, die Steine auf Menschen werfen, sind politisch aktiv? Alles, was die wollen, ist breitflächig austeilen und im Schutze der Masse nichts einstecken müssen. Am Montag dann wieder im Vorlesungssaal sitzen, dem Meister über die Schulter schauen oder mit Kumpels abends anstossen.

Immerhin gab es in den letzten Jahren gute Fortschritte auf dem Gebiet der nicht-tödlichen Waffen Software, die Gesichter analysieren und automatisch erkennen kann, haben wir auch schon. Das ist eigentlich meine einzige Hoffnung, dass wir diese bescheuerte "Tradition" mal langsam abschaffen können.
 
Das die Proteste am 1. Mai heftiger werden liegt schlicht und einfach daran das immer mehr Menschen die Verhältnisse und die strukturelle Gewalt der sie tagtäglich ausgesetzt sind satt haben. Wer die Proteste entpolitisieren will und zu reinen Krawallevents verklärt wie die meisten Medien und Großteile der staatlichen Vertreter will sich nur einer ernsthaften Diskussion über die kritisierten gesellschaftlichen Misstände entziehen.

"Aber ich glaube daß es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein 'Naturrecht' auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben. Gesetz und Ordnung sind überall und immer Gesetz und Ordnung derjenigen, welche die etablierte Hierarchie schützen; es ist unsinnig, an die absolute Autorität dieses Gesetzes und dieser Ordnung denen gegenüber zu appellieren, die unter ihr leiden und gegen sie kämpfen - nicht für persönlichen Vorteil und aus persönlicher Rache, sondern weil sie Menschen sein wollen (...)

- Herbert Marcuse
 
Zuletzt bearbeitet:
smacked2 schrieb:
Das die Proteste am 1. Mai heftiger werden liegt schlicht und einfach daran das immer mehr Menschen die Verhältnisse und die strukturelle Gewalt der sie tagtäglich ausgesetzt sind satt haben. Wer die Proteste entpolitisieren will und zu reinen Krawallevents verklärt wie die meisten Medien und Großteile der staatlichen Vertreter will sich nur einer ernsthaften Diskussion über die kritisierten gesellschaftlichen Misstände entziehen.


Natürlich. Das diskutieren und protestieren mit Steinewerfen so toll funktioniert hat man ja 2001/2002 in Argentinien, im Griechenland der letzten 10 Jahre, die letzten vier Jahre in Thailand, die andauernden Proteste in Frankreich, die actionreichen Gefechte mit Israel (Merkava vs. 750g Kampfstein) oder jeden 1. Mai in Deutschland sehen können.

Nicht zu vergessen die extremen Erfolge des Steinewerfens:
Die Apartheid in Südafrika wäre ohne den extremen Einsatz von Gewalt und Steinewerfen nie abgeschafft worden.
Die DDR hätte nie Reisefreiheit gewährt, währen die Montagsdemonstrationen nicht regelmäßig zu ausschweifenden Gewaltorgien verkommen.
Die Rassentrennung in den USA wurde auch ausschließlich durch den absolut bedingungslosen Einsatz von Gewalt gegen den Staat abgeschafft.
Die Sowjetunion hätte nie Glasnost und Perestroika einleiten müssen, wenn sich nicht täglich 2,3 Milliarden Sowjetbürger nahezu totgeworfen hätten.



Mal im ernst, und ich wiederhole mich da auch gerne:
Wer so einen Vermummten als Avatar-Bild hat ist sicher nicht die Neutralität in Person. Wer mit
liegt schlicht und einfach daran das immer mehr Menschen die Verhältnisse und die strukturelle Gewalt der sie tagtäglich ausgesetzt sind satt haben.
argumentiert versteht nicht, dass man Gewalt nicht mit Gegengewalt bekämpft. Wobei natürlich viele der Krawallmacher absolut unpolitisch sind, das kommt ja regelmäßig bei Verhaftungen etc. raus. Und die Möchtegern-Linken sind genauso reiche und verzogene Kinder wie Baader und Meinhof, die es einfach "in" finden sich gegen den Staat zu wehren.

Das 'warum' und 'wieso' ist völlig egal, hauptsache man kann Sachen zerstören und sich so richtig toll dabei fühlen. Den blöden Kapitalisten die jeden Tag ihren kleinen Gemüseladen aufmachen mal so richtig eins mitgeben. Der ollen Bonzentussie, die ihren gebrauchten VW Polo Baujahr '98 von der Rente abbezahlt, zeigt man es auch so richtig dreckig.

Wer die Proteste entpolitisieren will und zu reinen Krawallevents verklärt

Gut, vielleicht stammst du aus Somalia, Gaza oder dem Libanon. Aber in der zivilisierten Welt sind mutwillig entfachte Feuer, zerstörte Geschäfte, Barrikaden auf den Straßen, Steine- und Molotowcocktails gegen Polizei und Vermummung nunmal Krawallakte und gehören nicht zum normalen und alltäglichen Straßenbild.


wie die meisten Medien und Großteile der staatlichen Vertreter will sich nur einer ernsthaften Diskussion über die kritisierten gesellschaftlichen Misstände entziehen.

Natürlich. Und so eine Diskussion entfacht man am besten im nächstbesten Auto. Wer unterhält sich nicht gerne und diskutiert konstruktiv über Missstände, während es um ihn herum zugeht wie in Bagdad 2003? Wenigstens kann man sich dank der geplünderten Geschäfte ausreichend gut mit allerlei Leckereien versorgen.


Edit:
Und bevor du nun wieder weinerlich erwähnst, dass man sich ja erkundigen kann, wer dein Avatar-Bildchen ist.
Es ist Subcomandante Marcos und ich habe dich (ihn) nicht grundlos als reich und verzogen hingestellt. Studieren in Mexiko ist nämlich auch nicht für jeden möglich und Dozent wird dort nur, wenn die richtigen Hebel gezogen werden. So jemanden hat man sicher gerne zum Vorbild, was? Auf das Aushängeschild einer Terrorgruppe ("Guerilla", die so links ist, dass sie mit den Bauernverbänden im Krieg ist) kann man sicher extrem stolz sein, vor allem wenn man direkt involviert ist - und nicht etwa tausende Kilometer davon entfernt in Deutschland am PC sitzt, was?

Wenn die linke Fraktion wenigstens Ideale und Vorstellungen hätte. Da sind sogar die Rechten besser aufgestellt. Einfach nur traurig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@cerone
"Fang doch nicht schon wieder mit Wortklaubereien an. Jeder weiß, was und wie es gemeint ist."
Nein, es weiß eben nicht jeder, was damit gemeint ist.
Für die meisten Menschen, die diese Schlagwörter benutzen, sind sie einfache Projektionsflächen dessen, was eben nicht so ist, wie sie es sonst kennen und gewohnt sind.
Aber: Nur weil bestimmte Forderungen und Denkbewegungen anders sind als die gesellschaftlich akzeptierten, so sind sie 1) nicht automatisch falsch und 2) schon gar nicht "extremistisch", sondern lediglich anders. Das sollte endlich mal in die bürgerlichen Köpfe gehen.
Deswegen hat mein Fingerzeig in Richtung prom07 nichts mit "Wortklauberei" zu tun, sondern mit tagtäglich exerzierter Praxis in unseren gesellschaftlich anerkannten- und staatlich abgesegneten Debatten.
Übrigens: Der Einwand, dass "linksextreme Elemente" die Errungenschaften des hiesigen Staates genießen würden und daher ja doch wohl eine "seltsame Lebenseinstellung" haben müssen, wenn sie zugleich gegen diesen Staat sind, ist kein Argument gegen die angebrachte Kritik (sofern wirkliche Kritik geübt wird, nicht blinde Autoanzünderei um der Randale willen). Das sind schlicht zwei paar Stiefel.
Warum? Simples Beispiel: Stell dir vor es gibt eine Gemeinschaft, in der alle Menschen davon abhängen, Wasser aus nur einer ganz bestimmten Quelle zu trinken. Nun kommen einige an, und meinen gute Gründe dafür zu haben, die Organisation der Wasserversorgung zu hinterfragen. Dann käme einer wie du an, und würde sagen, dass bereits die Tatsache, dass sie nachwievor Wasser auf die Weise, wie sie von ihnen kritisiert wird, trinken, ihnen die Legitimation für die Kritik an der Organisationsform entzieht. Pfiffig gedacht deinerseits, jedoch schlecht begründet. Denn: Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen 1) der Notwendigkeit Wasser überhaupt zu trinken (egal wie organisiert; nämlich um in der skizzierten Gemeinschaft am Leben zu bleiben) und 2) der Kritik an der Organisationsform dessen, wie das Wasser verteilt/getrunken wird.

Wenn du also Leuten, die diese Gesellschaft kritisieren, vorwirfst, sie würden aber ja doch wohl darin leben, sie mitbenutzen und hätten somit entsprechend auch kein Recht/Legitimation sie zu kritisieren, dann begehst du einen sogenannten naturalistischen Fehlschluss. Bedeutet: Die Bestimmungen/Eigenschaften einer Sache gelten dir zugleich als natürliche Bewährung dieser Sache (in diesem Fall eben der bestehende Staat bzw. die staatliche Herrschaftsform). Dein Denken geht so: Etwas ist gut, eben weil es ist; klassischer Fall von nat. Fehlschluss.

@smacked
Der Marcuse drückt im Grunde das aus, was ich mit diesen einfach(eren) Zeilen ausdrücken wollte: "Für die, die eine Autorität nicht anerkennen, hat es kein Belang, was sie mit ihrem Tun verbrechen. [Man regt sich als Bürger] darüber auf, dass [...] hohe Werte (DIE Staatsgewalt z.B.) verletzt werden. Die Anderen sagen dazu nur: So what?"
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Nein, es weiß eben nicht jeder, was damit gemeint ist.

Für gewöhnlich schon. Die Leute, die das nicht erfassen können, sollten sich vielleicht generell mit anderen - einfacheren - Themen beschäftigen.

Für die meisten Menschen, die diese Schlagwörter benutzen, sind sie einfache Projektionsflächen dessen, was eben nicht so ist, wie sie es sonst kennen und gewohnt sind.

Das ist doch absurd. Selbst die Regenbogenpresse differenziert da. Es gibt verschiedene Abstufungen und extremistisch ist, wie unglaublich überraschend, die stärkste Form der Abweichung.

1) nicht automatisch falsch und 2) schon gar nicht "extremistisch", sondern lediglich anders.

Nein, natürlich nicht, aber die Chance, dass eine Minderheitenmeinung falsch ist, ist nunmal prinzipiell höher, als dass die Meinung der Masse falsch ist. Vor allem wenn in dieser Masse auch die "Dichter und Denker" vertreten sind. Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel (Erde ist eine Scheibe, Sonne kreist um die Erde, blah, alles schon gehört).

'Anders' wird als anders bezeichnet. Die Partei Bibeltreuer Christen ist 'anders'. Weil sie eine abweichende Meinung von dem haben, was die Mehrheit der Menschen, die das betreffen könnte, denkt. Sind sie deswegen extremistisch? Nein. Denn sie hetzen nicht und üben keine Gewalt aus.

Aber hier höre ich auch schon auf jemandem zu erklären, wo die Unterschiede zwischen "normal", "anders" und "extremistisch" liegen. Für weitere Unklarheiten bitte einen Duden kaufen oder an die Deutschlehrerin der örtlichen Grundschule wenden, dankeschön.

Das sollte endlich mal in die bürgerlichen Köpfe gehen.

Genau. Diese doofen Bürgerlichen. Die haben gar keine Ahnung von nichts und erkennen einfach nicht die Wahrheit.

Übrigens: Der Einwand, dass "linksextreme Elemente" die Errungenschaften des hiesigen Staates genießen würden und daher ja doch wohl eine "seltsame Lebenseinstellung" haben müssen, wenn sie zugleich gegen diesen Staat sind, ist kein Argument gegen die angebrachte Kritik (sofern wirkliche Kritik geübt wird). Das sind schlicht zwei paar Stiefel.

Natürlich. Zwei paar Stiefel. Wenn ich gegen Umweltverschmutzung bin, mir aber diverse Chemiefabriken und Kohlekraftwerke gehören, hat das auch nichts miteinander zu tun.

Wenn ich die Waffenindustrie bekämpfen will und mir dafür Sprengstoffe und Sturmgewehre zu eigen mache, sind das auch zwei paar Stiefel.

Genauso wie es zwei paar Stiefel sind, wenn ich gegen einen Staat hetze und ihn verachte, gleichzeitig aber überall seine Vorteile nutze und an ihm teilhabe. Oder verzichten Extremisten etwa auf ihr Wahlrecht? Bauen sie ihre eigene Nahrung an (auf Gebiet welches nicht dem jeweiligen Staat angehört), weil die Nahrung aus Supermärkten ja über feindliche Straßen transportiert wurden?

Und, sag doch mal, wie reisen solche Leute eigentlich zu ihren jährlichen Steinweitwurfwettbewerben? Ich lese da ab und zu etwas über Sonderzüge. Aber Züge gehören doch zur Infrastruktur eines Staates? Das ist ja alles sehr seltsam.....


ihnen die Legitimation für die Kritik an der Organisationsform entzieht.

Wir reden hier nicht über Kritik. Wir reden über (grundlosen) Terror. Kritik am Staat ist natürlich erlaubt und gewünscht, übe ich auch aus. Ich verteufel aber gleichzeitig nicht grundsätzlich die Hand, die mich füttert. Nicht nur aus Anstand, sondern weil es einfach total bescheuert ist.


Pfiffig gedacht deinerseits, jedoch schlecht begründet.

Joa, irgendjemand muss hier ja denken. Und da ich mich nicht hinter einer Vermummung verstecke, meine Identität geheimhalte und so, muss ich das wohl tun.

Wenn du also Leuten... blub ...klassischer Fall von nat. Fehlschluss.

Ein Fehlschuss ist es eher, Extremisten mit Kritikern zu vergleichen. Steinewerfen, plündern, Gewalt ausübend durch Städte ziehen ist keine Form der Diskussion. Wenn du schon nicht zwischen "anders" und "extremistisch" unterscheiden kannst, so hoffe ich doch wenigstens, dass dir der Unterschied zwischen "KRITIKER" und "EXTREMIST" klar ist. Erstere sind die Leute, die am Staat teilhaben und ihn kritisieren und die das meiner Meinung nach auch gerne tun dürfen.
Letztere sind die, die den Staat verteufeln, eventuell sogar abschaffen oder schädigen möchten. Diese verlieren genau dadurch in meinen Augen ihre Legitimation vom Staat zu profitieren.



Der Marcuse drückt im Grunde das aus, was ich mit diesen einfach(eren) Zeilen ausdrücken wollte: "Für die, die eine Autorität nicht anerkennen, hat es kein Belang, was sie mit ihrem Tun verbrechen. [Man regt sich als Bürger] darüber auf, dass [...] hohen Werte (DIE Staatsgewalt z.B.) verletzt werden. Die Anderen sagen dazu nur: So what?"

Na dann hoffe mal, dass hier nicht bald auch die Autoritäten denken "so what?" wie das in Mexiko der Fall ist. Oder Kolumbien. Oder all die anderen Staaten, in denen man Extremisten (bzw. in dem Fall geht es ja schon um Terroristen (für Leute, die Probleme mit Begriffen haben: Das ist eine Steigerung von Extremist mit der endgültigen Abkehrung von der rechtlichen Ordnung)) mit militärischer Gewalt begegnet.
 
@ Prom07
Zum einen muss man ja nicht den Pullover markieren - Hose ist sinnvoller - da wird es auch mit der Zwiebel schwer! - Deswegen aber auch die Kameras - um keinen falschen zu erwischen, aber auch den richtigen nicht entwischen zu lassen.

@ Heretic Novalis & Prom07
Zum anderen ist kmir klar, dass da gelegentlich nichts zu holen ist - das soll aber kein Freibrief sein. Wer nicht zahlt, ab in den Bau.
Der Chaot wird es sich zweimal überlegen, ob er für ein halbes Jahr wieder in den Bau wandert oder diesen Blödsinn zu unterlassen!
In erster Linie geht es um die Abschreckung! Ich glaube einfach nicht, dass die derzeitige Strategie - Kosten zu lasten der Allgemeinheit und Einstufung von Randalierern die über 20 sind als jugendliche ist einfach Blödsinn!
Wer auf ne nicht angemeldete Demo geht um Randale zu machen, wird beim ersten Mal stark verwarnt mit hoher Geldstrafe mit Verweis das es in den Bau geht, wenn er beim zweiten mal nicht zahlen kann - Alternativ, Ersatzleistung Grafitis übermalen auf eigene Kosten usw.
 
@cerone
Ich glaube, dass du meinen Einwand bezüglich des "Ausnutzens" des Staates nicht erfasst hast. Was ich deutlich machen will ist, dass du, wenn du in diesem Staat lebst (und es will wirklich keiner in die Steinzeit zurück), dann kannst du an sich schon nicht anders leben, als dadurch, dass du dich nun mal bestimmter Aspekte auch mit bedienst, die dieser Staat erschafft/bereitstellt eben weil diese Aspekte recht allgegenwärtig sind. Man kann sich nicht entziehen wenn man a) nicht verhungern will oder b) unter einer Brücke hausen möchte.
Dein Beispiel mit der Chemiefabrik hinkt zudem gewaltig. Wenn du das Schema des Beispiels tatsächlich auf linke Kritik anwenden wölltest, dann wäre das ungefähr so, als wenn der linke Kritiker Hardcorekapitalist wäre, der dann auf die Straße geht, um gegen Kapitalismus zu sein. Trifft wohl auf wenige intellektuelle Kapitalismuskritiker zu würde ich meinen.
Und: Das bloße Benutzen von Verkehrsmitteln allerdings hat nichts damit zu tun, dass man jetzt diesen Staat und diese Herrschaftsform legitimiert, indem man mitfährt, denn Verkehrsmittel würde es doch in jeder fortgeschrittenen Gesellschaftsform geben. Es geht um die Kritik an bestimmten Organisationsformen einer Gesellschaft. Es ist eben keine richtige Kritik, wenn man innerhalb eines Systemrahmen anfängt andere Systeme aufzuziehen (zb Kommunen). Das ist vielleicht was für Hippies, allerdings taugt das sicher nicht zur Kapitalismuskritik.

"Wir reden hier nicht über Kritik. Wir reden über (grundlosen) Terror."
Du vielleicht, deswegen verstehst du mich evtl. auch nicht. Aber das läßt sich ja klären :)
Ich rede schon die ganze Zeit, wie es auch in meinem Post steht, über "wirkliche Kritik" und "nicht bloße Autoanzünderei".

"Für weitere Unklarheiten bitte einen Duden kaufen oder an die Deutschlehrerin der örtlichen Grundschule wenden, dankeschön."
Zugunsten einer sachlichen Diskussion wären solche Ergänzungen, am Ende der Argumentation, zu unterlassen.

"Nein, natürlich nicht, aber die Chance, dass eine Minderheitenmeinung falsch ist, ist nunmal prinzipiell höher..."
Verfolgen wir mal diesen Gedanken weiter. Was resultiert denn aus dieser Äußerung? Dass man dann etwa pauschal Minderheitenmeinungen nicht einmal anhören und prüfen sollte? Ich hoffe du meinst es nicht ernst damit. Ob eine Meinung populär ist oder in der Minderheit ist, ist kein Beleg über ihre Richtigkeit/Falschheit. Erst die Auseinandersetzung damit gibt darüber Aufschluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Aber: Nur weil bestimmte Forderungen und Denkbewegungen anders sind als die gesellschaftlich akzeptierten, so sind sie 1) nicht automatisch falsch und 2) schon gar nicht "extremistisch", sondern lediglich anders. Das sollte endlich mal in die bürgerlichen Köpfe gehen.

Oje, du scheinst dich ja gerne auf solche lächerlichen Details zu versteifen. Die Beiträge von C3rone haben im Gegensatz zu deinen Substanz, das ist dir klar ?

Zu deiner oben zitierten Aussage...gilt das für jedes Gedankengut ?
Gut, dann sind das eben keine Linksextremisten die am 1. Mai versuchen Polizisten zu töten...sondern einfach nur Andersdenkende ?


Boonanza schrieb:
wer doch lieber vorm rechner sitzt, kann ja mal zahlen suchen wieviele gewalttaten und morde auf die konten von rechten und linken gehen.

Während rechtsextreme Gewalttaten seit Jahren rückläufig sind steigt die Zahl von linksextremen Gewalttaten immer weiter an.
Natürlich ist es wohl immer schwer festzustellen ob eine solche Tat tatsächlich einen rechts- bzw. linksextremen Hintergrund hat, das sollte man bei allen Statistiken bedenken.

Aber deine Behauptungen sind einfach falsch !
Man hört es doch immer wieder, man könne linke und rechte Extremisten nicht in einen Topf werfen...alles Quatsch. Gewalt ist Gewalt, egal von welcher Seite sie kommt !

Laut dem NRW-Verfassungsschutzbericht 2009 stiegen die linksextremen Gewalttaten im Vergleich zum Vorjahr um über fünfzig Prozent auf 219. Die rechtsextremen Gewalttaten sanken dagegen auf 173.
http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M55734124ed8.0.html

Was man auch bedenken sollte:
Und nicht zu vergessen: Seit 2008 schlagen auch von unbekannten Tätern verübte Propagandadelikte wie etwa Hakenkreuzschmierereien automatisch in der rechten Statistik zu Buche. Dies hat in den vergangenen Jahren allerlei Aktionsprogrammen im „Kampf gegen Rechts“ reichlich Steuergelder beschert. Daß die schwarz-gelbe Bundesregierung nun den linken Extremismus ins Visier nehmen möchte, hat für Aufregung gesorgt: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), seit Jahren stets um die Meinungsführerschaft bei der „Rechten-Jagd“ bemüht, warnte sogleich davor, daß man „die braune Gefahr auf keinen Fall verharmlosen darf“.
http://www.jf-archiv.de/online-arch....htm&STR1=propagandadelikte&STR2=&STR3=&STR4=
 
Also zuallererst mal:

Was soll diese dämlicher Vergleich zu Fußballspielen-Hooligans-Fankrawallen?
Wieso muß man immer einen Vergleich suchen? Nur um sagen zu können: Da wird auch nix dagegen unternnommen, also ist es hier auch okay.
Falsch.
Es braucht keinen Vergleich aus anderen Bereichen um eine Tat verurteilen zu können.
Meine Aussage ist: Es ist absolut nicht annehmbar, diese wirrkürliche Gewalt, Sachbeschädigung und Körperverletzungen. Wenn man dennoch den Vergleich zum Fußball ziehen will, bitte sehr. Wahrscheinlich sind dort die selben Personen zu finden wie hier in Berlin. Aber dann den Vergleich nicht so ziehen, dort wird nix unternommen, also brauchen wir hier auch nix unternehmen.

Auch die Vergleiche in andere Lager, wie z.B. den rechtsradikalen sind nicht unbedingt angebracht. Natürlich sind beide Seiten zu verurteilen. Aber aus den schon genannten Gründen bin ich dafür jede Tat, jeden Vorfall einzeln zu bewerten. Natürlich darf einen der Blick auf die Zusammenhänge nicht völlig abhanden kommen. Aber diese Kindergartenargumentation, was der darf, darf ich auch, ist fehl am Platz.

Und selbstverständlich bin ich prinzipiell dafür, dass der Verursacher von Schäden zur Verantwortung gezogen wird. Egal aus welchen Bereich. Jeder ist vor dem Gesetz gleich. Ob links, rechts oder Fußballfan. Letzten Endes zahl ich für alle Schäden und Polizeieinsätze mit meinen Steuern.

Ich bin also auf jedenfall für eine härtere Gangart. Das soll nicht bedeuten, dass jetzt Polizeibeamte wahllos losknüpeln sollen. Nein, ich meine das ganz anders. Gestern hab ich (auf Focus.de glaub ich) gelesen, dass letztes Jahr in der Nacht zum 1. Mai rund 500 Polizeibeamte verletzt wurde. Dagegen wurden nur 150 Demonstranten verhaftet und angeklagt. Das ist keine gute Quote wie ich finde.

Man muß endlich diesen Randalier-Tourismus einhalt gebieten. Wer vermummt auf den Straßen rumrennt und einen Stein in die Hand nimmt, zack schnappt den euch. Die Idee von Lars mit den farblich markieren ist ja schon mal ein guter Ansatz.
Solche auf frischer Tat ertappte Terroristen sollen mit aller härte verfolgt werden. Und bei dem nächsten Ereigniss dieser Art könnte man einen Hausarrest verhängen. Soll heißen, ein Krawall-Tourist aus München muß sich am nächsten 1. Mai 3 mal am Tag auf ner Müncher Polizeiwache melden. Ich glaube es gibt schon ähnliches bei bekannten Hooligans.

Das sind jetzt natürlich nur Vorschläge die ich mich grad ausgedacht haben. Für tatsächlich anwendbare Vorschläge bin ich nicht der richtige Mann. Da gibt es Experten in Politik und aus dem Sicherheitsbereich die das 1000mal besser drauf haben als ich. Nur der politische Wille dies auch rigoros durchzusetzten fehlt meiner Meinung nach. Und diesen Willen fordere ich hier als Steuerzahler ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
@cerone
Ich glaube, dass du meinen Einwand bezüglich des "Ausnutzens" des Staates nicht erfasst hast. Was ich deutlich machen will ist, dass du, wenn du in diesem Staat lebst (und es will wirklich keiner in die Steinzeit zurück), dann kannst du an sich schon nicht anders leben, als dadurch, dass du dich nun mal bestimmter Aspekte auch mit bedienst, die dieser Staat erschafft/bereitstellt eben weil diese Aspekte recht allgegenwärtig sind. Man kann sich nicht entziehen wenn man a) nicht verhungern will oder b) unter einer Brücke hausen möchte.

Dann muss man sich eben anpassen. Das bedeutet, dass man Kritik nicht wahllos, grundlos und gewalttätig äußert, sondern konstruktiv. Und wenn man etwas ändern möchte, dann kann man das auch auf friedlichem Wege versuchen.

Will ich aber wirklich gegen das System kämpfen, dann muss ich das machen wie Rebellen in anderen Staaten. Aber unter der Woche brav arbeiten, studieren oder Hartz4 beziehen und am Wochenende ist man dann der vermummte Widerstandskämpfer geht halt nicht.

Dein Beispiel mit der Chemiefabrik hinkt zudem gewaltig.

Mein Beispiel unterscheidet sich halt total gar nicht von deinem. Die Kernaussage ist nämlich, dass man etwas verurteilt, gleichzeitig aber daran partizipiert und/oder davon profitiert.

Scheinheilig nennt man das im Deutschen glaub ich...


Es ist eben keine richtige Kritik, wenn man innerhalb eines Systemrahmen anfängt andere Systeme aufzuziehen (zb Kommunen). Das ist vielleicht was für Hippies, allerdings taugt das sicher nicht zur Kapitalismuskritik.

Vor allem ist es keine Kritik, wenn man Gewalt ausübt. Das ist dann Terror.

Du vielleicht, deswegen verstehst du mich evtl. auch nicht. Aber das läßt sich ja klären :)
Ich rede schon die ganze Zeit, wie es auch in meinem Post steht, über "wirkliche Kritik" und "nicht bloße Autoanzünderei".

Dann bist du vielleicht im falschen Thread. Hier geht es meines Wissens nach um den ersten Mai und die damit verbundenen Ausschreitungen sowie deren fehlende politische und kritisierende Legitimation.

Für "Kapitalismus ist doof" hast du doch schon den BGE und den Griechen Thread.

Zugunsten einer sachlichen Diskussion wären solche Ergänzungen, am Ende der Argumentation, zu unterlassen.

Wozu? Wenn's dir oder anderen hilft. Ich bin es halt leid, dauernd alles ausführen zu müssen, also verweise ich auf Alternativen.

Dass man dann etwa pauschal Minderheitenmeinungen nicht einmal anhören und prüfen sollte?

Nein. Aber man muss nicht zwanghaft jede Idee weiterverfolgen.

Ob eine Meinung populär ist oder in der Minderheit ist, ist kein Beleg über ihre Richtigkeit/Falschheit.

Aber ein guter Indikator.

Erst die Auseinandersetzung damit gibt darüber Aufschluss.

Ja, diese Auseinandersetzung hat aber friedlich zu erfolgen und wenn das Thema gegessen ist, dann sollte man es ruhen lassen und nicht immer und immer und immer und immer wieder hervor holen. Das nervt dann nämlich irgendwann.



Nochmal deutlich:
Jeder kann seine Meinung haben. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass ich auch linke und rechte Meinungen toleriere. Aber ich erwarte als zivilisierter Mensch in einem zivilisierten Wohlstandstaat wie Deutschland einfach, dass man sowas konstruktiv löst. Wir sind hier nicht im Jemen wo derjenige recht hat, der es schafft, mehr Spinner mit Kalashnikov zu versorgen.
Aber genau so ein Szenario wird durch die Extremisten, welche sich mit der Polizei und normalen Bürgern anlegen (= Steine werfen, Autos anzünden, plündern, Barrikaden aufbauen etc.), aufgebaut.


Gleichwohl muss man anerkennen, dass diese massiven Ausschreitung in der heutigen Zeit quasi ausnahmslos von links erfolgen. Und links heißt hier nicht pauschal Antifa, die Linke oder einfach nur Alternative, sondern auch (wir erinnern uns an diverse (ex)MdB) Grüne und natürlich viele Hobbylinke, die später sowieso mal in Papas Investmentfirma arbeiten.


Das du auf einen guten Teil meiner Aussagen nicht eingegangen bist, lässt mich zu dem Schluss kommen, dass du zumindest prinzipiell verstehst, worum es geht. Und das du da wohl auch keinen weiteren Diskussionsbedarf siehst. Gut.
 
Zurück
Oben