IHEA1234 schrieb:
Das ist doch schon seit Jahren so. Verwöhnte Jugendliche, die "was mit Medien" oder "was kreatives" als Berufswunsch haben und dann vom Staat/ der Gesellschaft erwarten, dass genügend hochsubventionierte, beamtenähnliche Jobs bereit gestellt werden.
Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Also bei dem Kommentar könnte man durchaus meinen, dass du mal am Bullshit-Rad gedreht hast und ein paar Sachen zusammen würfelst.
Der öffentliche Dienst wird - im Vergleich zur Wirtschaft - eher schlecht bezahlt. Ich will jetzt nicht meckern mit ca. 60.000 € Jahresgehalt, mir haben schon ein paar mittelständische Unternehmen ca. 30.000 € mehr für eine ruhigere Stelle geboten und drei internationale Firmen für mehr Stress ca. das Doppelte in der Probezeit + noch mal 60.000 € nach den 3 Monaten - Schweiz - 6 Monaten - Deutschland und Japan.
Habe ich jetzt alles dankend abgelehnt, weil mir mein Job richtig Spaß macht und ich nicht ständig auf Achse sein will, wobei, bei Japan hätten sie mir den Umzug nach Kyoto finanziert. Egal, das geht jetzt hart vom Thema weg, was ich damit aber sagen will: Wer Geld verdienen will, der geht nicht in den öffentlichen Dienst, da wird unterdurchschnittlich schlecht bezahlt. Mein Endgehalt in meiner Einstufug liegt aktuell bei ca. 75.000 € und das ist für die Tätigkeit relativ wenig, wenn man in die Wirtschaft geht.
Zu mal - anders als das Bild im Volksmund - je nach Betrieb, woman sich bewirbt - auch sehr viel Arbeit ansteht. Hochsubventioniert ist da nichts und je nach Bereich auch echt anstrengend.
IHEA1234 schrieb:
In der öffentlichen Diskussion und den Medien wird so getan, als könne jeder sein Leben Baerbocken und direkt aus dem wohlfinanzierten Schoß der Eltern in das weiche Kissen des Steuerzahlergelds fallen.
In welchen Medien wird das gezeigt? In der Regel wird eher gezeigt, wie einfach doch das Leben als Medienschaffender ist und wie toll und schnell man Geld verdient, wenn man Streamer oder Streamerin wird.
IHEA1234 schrieb:
Und in Handwerk, Dienstleistung oder MINT bleiben die Plätze unbesetzt. Zu "schmutzig", zu "öde".
Die Jobs im Handwerk, bei Dienstleistungen und im MINT-Bereich bleiben zum Teil unbesetzt, weil gerade viele mittelständiche Firmen zwar gute Gewinne erwirtschaften, aber absolut kein Gespür dafür haben, was ein faires Gehalt für bestimmte Studienabschlüsse ist.
Ich lach mich immer noch tot, dass mir in Bayern zwei Mittelständische-Unternehmen 2500 € Brutto als sehr gutes Gehalt verkaufen wollte im Bereich IT und dass ich ja froh sein könne, dass ich für "ein wenig Rechner aufbauen" soviel bekomme. ... Das ich die Firmen-IT von ca. 100 Mitarbeiter verwalte, die ganze SAP-Sache noch darunter habe und nebenbei noch 2 Standorte ah 25 Mitarbeiter zu betreuen habe und das auch alleine ohne weitere Stelle, zeigt eher, wie beschränkt gerade der Mittelstand bei ihren Gehältern teilweise denkt.
LuckyMagnum schrieb:
Viel unverständlicher finde ich da die Menschen, die täglich mehrere hundert € einfach spenden. Als ob der Streamer ein verhungerndes Kind in einem 3.-Welt-Land wäre.
Ach, das verstehe ich auch nicht, aber irgendwie ist da halt die persönliche Bindung entscheidend, dass die Person vermutlich monatlich mindestens das 3 - 5 fache als man selbst verdient, blenden da viele aus. Es wird ja auch oft so getan, als gäbe es dann horrende hohe Kosten, die sie als Streamer stemmen müssen. Ja, es gibt "Streamer", die durchaus ein paar Angestellte da mit finanzieren, aber genau so viele Streamer mit relativ schmalen Budget und haben maximalen "Gewinn".
Und ja, ich weiß was Hardware fürs Steamen kostet und muss an der Stelle sagen: Streamer geben für eher schlechte Hardwar viel zu viel Geld aus. Ich habe letzten ein ganzes - kleines Filmstudio - für uns eingerichtet und Mikrofone, Kamera, Software und entsprechender Rechner sowie Mischpulte und Co. waren in dem Fall nicht der größte Kostenfaktor. Selbst die Beleuchtung ist relativ harmlos, das teuerste war für uns waren die Leinwände und die Dämmung des Raums!
LuckyMagnum schrieb:
Bei kleinen Streamern mag das ja noch okay sein, aber bei den dicken Fischen, die sich gerade den neuesten AMG in die Garage gestellt haben, ist das einfach nur unsinnig
Klar, aber Emotionalität endet oft im Unsinn.
LuckyMagnum schrieb:
Aber an der News finde ich bei weitem am interessantesten, dass die Dame nur so einen Bruchteil ihres Gewinns bezahlen muss (ähnlich wie bei deutschen Politikern) während der Durchschnittsbürger teils wegen lächerlich geringeren Summen hinter Gitter muss oder sich sein Leben lang verschulden muss.
Verwechsel Umsatz nicht mit Gewinn. Von den 1,2 mrd, die sie da umgesetzt haben, bleiben am Ende vielleicht 10 - 20 % hängen.