Du sagst es.
Manche haben Fantasista Vorstellungen von Indien.
Bauern die sich über Anbaumethoden austauschen. Wie kommt man auf solche Gedanken?
In der realen Welt wird das Gros der indischen Bauern von den Heuschrecken der Gentechnikindustrie aus den USA und Europa ausgenommen.
Die damit einhergehenden Gewinneinbußen der indischen Bauern hat einen unvorstellbaren Anstieg der Selbstmordrate auf dem Land in Indien zur Folge gehabt.
48 % (!) der indischen Kinder leiden an Unterernährung, das ist weit mehr als bspw. in Nordkorea - und das ganz ohne Militär Junta und usamerikanisches Embargo: (1)
"Allem Fortschritt zum Trotz ist in Indien noch immer ein grösserer Teil der Bevölkerung unterernährt als in Nordkorea und Bangladesh, Zimbabwe und Niger. 65 Millionen unter Fünfjährige leiden in Indien an Wachstums*störungen; 1,7 Millionen Kleinkinder sterben jährlich an Mangel*ernährung." (2)
Das ist Indien - im Gegensatz zu den Massenmedien mit ihren Märchen von Indien als größte "Demokratie" der Welt, aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.
Das 25 Euro Handy ist für die überwiegende Mehrheit der Inder nicht erschwinglich, oder der Weg in den völligen Ruin:
Leihen sich die Eltern, ihren Kindern zuliebe, beim lokalen Geldverleiher den Betrag zu 5 % Zins monatlich (!) und können dann natürlich weder den monatlichen Zins geschweige denn das Darlehen bedienen, da ihnen das Geld für das Lebensnotwendige fehlt, summiert sich das Ganze, durch Zins und Zinseszins, bereits nach vierzehn, fünfzehn Monaten auf den doppelten Betrag und hat dann für die Familie Folgen die sich die Mehrheit hier nicht einmal vorzustellen vermag.
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(1) Welthungerindex
http://www.welthungerhilfe.de/fileadmin/user_upload/Mediathek/Welthunger-Index/WHI_2012/whi2012.pdf
(2) Und das sind nur die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer liegt um ein vielfaches höher.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/WCs-tun-not/story/20095292
Das indische Regime hatte unlängst den Vorschlag von Yingluck (Thailand) auf einer ASEAN Konferenz analog zu den Subventionen der Landwirtschaft in den USA und Europa den Kleinbauern über Preissubventionen in den Getreidemühlen zu helfen abgelehnt. China mit Thailand haben diese dagegen umgesetzt.
Treppenwitz der Geschichte: Yingluck wurde Anfang dieses Jahres u.a. genau deswegen , also ihrer Sorge, um die Mehrheit ihres Volkes, die verarmte Landbevölkerung, von den thailändischen Heuschrecken via Justizputsch gestürzt, der Rest der Regierung per Militärputsch von der Junta kassiert.
Dieser Tage folgte was kommen mußte:
Der Junta Chef Prayuth hat die Subventionen für die verarmten Kleinbauern für Reis mit der süffisanten Randbemerkung sie könnten gleich zuhause bleiben und bräuchten nicht zu demonstrieren, gestrichen und die Mittel den lokalen Heuschrecken, den (wohlhabenden) Kautschukbaronen, zugeschlagen:
Damit ist man auch hier (leider) wieder dabei auf Augenhöhe mit dem indischen Regime zurückzufallen.
Traurig aber wahr.