Jetzt ist über ein Jahr vergangen und für mich war es eine Reise.
Vielen Dank hier an dieser Stelle nochmal für die Vorschläge damals. Insbesondere der Tipp von
@rezzler für die FTTH Singlemode Kabel war genial!
Ich hab es Herbst letzten Jahres geschafft zwei Kabel (vier Adern) in die Leerrohre mit den bereits eingezogenen Cat7 Kabeln einzuziehen. Ich hab mir dazu verschiedene Einzugvorrichtungen und -hilfen angeschafft. Tatsächlich die beste Lösung kam aber spontan, da alles gekaufte zu steiff und widerspenstig war. Ein Schaltseil (dünnes Drahtseil mit Beschichtung) aus dem Fahrradzubehör mit einem einseitig aufgepressten Nippel. Den Nippel habe ich auf der Vorder- und Rückseite abgerundet, damit nicht so leicht hängen bleibt. Das hat genial funktioniert.
Anschließend war die Glasfaserverbindung hergestellt und ich konnte das NAS über 2x10Gbit Glasfaser und SMB3 Multichannel anbinden. Das Internet lief weiterhin über Kupfer.
Schnell wurde aber klar, das die Laufwerke im NAS eigentlich mehr konnten, die CPU aber bei dem Netzwerkzugriff im NAS in die Knie ging. Wir kamen nur bei großen Dateien und SMB Zugriff auf knapp 20Gbit. Ansonsten war bei 11-12Gbit Schluss.
So lief das Ganze ein paar Monate und ich hab den Workload beobachtet. Doch im Alltag hat sich nicht viel geändert. Nur war jetzt nicht mehr das Netzwerk der Engpass sondern die CPU im NAS. Nach Weihnachten habe ich mich dann dran gemacht und einen Server konfiguriert.
2x Xeon 6138 weil sie die günstigsten waren und mir die PCI-E Lanes von zwei CPUs sehr sympathisch waren für zukünftige Erweiterungen. Ein Board das IPMI hatte und die Fernwartung und Überwachung zu erleichtern. 128gb RAM um keinen Engpass zu generieren und dann ging es ins eingemacht was die Laufwerke anging. Bzgl. Verwaltung und zukünftigem Einsatz des Servers hatte ich schon entschieden auf Windows zu setzen. Da kamen aber bzgl Storage einige Probleme auf mich zu.
Zuerst dachte ich, ich könnte die Onboard Anschlüsse nutzen und über Storage Spaces die Arrays konfigurieren. Das war aber weder besonders schnell noch einfach erweiterbar.
Also hab ich mich für LSI Megaraid Controller entschieden. Zwei Stück, einen für das SSD Array und einen für das HDD Array. Das läuft jetzt schnell und sauber.
Wir erreichen jetzt im Optimalfall für SMB ca. 2.100mb/sec auf dem HDD Array und 2.400mb/sec auf dem SSD Array. Die Zugriffszeiten und die Zeiten für den Abgleich von Datenbanken sind um ca. 80-90% gesunken. Generell ist der Netzwerkzugriff jetzt viel viel schneller als zuvor auf dem NAS.
Ich bin soweit vorerst mal zufrieden. Der Datentransfer hat sich mehr als verdoppelt in der Geschwindigkeit und der Zugriff ist wesentlich schneller.
Eine große Datenbank mit der ich arbeite dauerte vorher zum Abgleich und aktualisieren ca. 6-8min und jetzt nur noch 40sec bis 1:20min.
Zwei Sachen möchte ich kommenden Winter noch angehen:
- iSCSI Geschwindigkeit ist relativ gering. SMB Leistung liegt bei ca. 500-700mb/sec.
- Netzwerk Upgrade um die CPU zu entlasten. Beim kopieren der Datenbanken bricht die Kopierleistung teilweise stark ein, weil die beiden CPUs im Server durch die Netzwerkzugriffe ausgelastet sind. Soweit ich gelesen habe würde ein Upgrade auf 25/50/100gbit durch neue Mechanismen die CPU entlasten.
Ich habe dieses Jahr noch ein paar Tests mit 40gbit gemacht. Jedoch habe ich keine Verbindung zustande gebraucht und den Fokus verloren. Ich weiß nicht ob es an den Transeivern, den Karten oder den Einstellungen gelegen hat.