Ich kann einem Staat, der einem vorgibt, wie man zu leben hat, nichts abgewinnen. Gleichzeitig kann ich aber nicht widersprechen, wenn dieser besonders zum Schutz Minderjähriger Maßnahmen ergreift - ob sie nun in dieser "Härte" gerechtfertigt sind, oder nicht.
officeee schrieb:
Bin doch ziemlich schockiert, dass hier viele unsicher sind, wie sie zu solch einem einer Vielzahl unserer Grundwerte diametral entgegenstehen Eingreifen eines diktatorischen Partei-Regimes in elementare Freiheitsrechte der Bevölkerung stehen sollen.
Kinder sind grundsätzlich an ihre Eltern gebunden, dieses "elementare Freiheitsrecht" 16h am Tag zocken zu können hat kein Kind, dass diese Erlaubnis nicht von den Eltern bekommen hat - inkl. der dafür notwendigen Hardware, Behausung, Strom und Internet.
Und wenn man ein richtiges Suchtproblem unter den Jugendlichen hat, dann wäre es auch meine Erwartungshaltung, dass der Staat die Initiative ergreift, wenn das mit der Selbstverantwortung und elterlicher Pflicht nicht genug greift. Oder hätte hier einer für lachsere (aber dafür "freiere") Drogengesetze für Minderjährige plädiert?
v_ossi schrieb:
Oder ein Verbot von Cola oder Schokolade?
Bitte gerne, zumindest in die Richtung. Der Anteil dicker Kinder in Deutschland liegt bei rund 10%, der der adipösen bei fast 6%. In Italien sinds schon jeweils rund doppelt so viele. Tendenz steigend.
Gibt genug Eltern, die meinen dass ein Getränk mit 100g Zucker auf den Liter ein Getränk für den Alltag ist - ob da nun Cola oder Orangensaft drauf steht, ist mir auch relativ Latte ( - Vanilla Frappuchino mit 65g Zucker auf 0,5l lässt grüßen).
Ich wäre der erste, der dafür wäre bspw. Gemüse von der Steuer zu befreien, und sich diese stattdessen über Sirupwasser und Süßigkeiten zurückzuholen.
v_ossi schrieb:
Habe weder mit Alkohol- noch mit Glücksspielverboten für Kinder ein Problem, aber wieso man genau diese eine Art der Mediennutzung derart rigoros reglementiert, während bei Andren nichts unternommen wird ist mMn äußerst fragwürdig.
Büchern sagt man kulturell ja etwas literarisches, und damit wertvolles nach. Nach Fernsehen wird man auch nicht wirklich süchtig, das "schlimmste" ist wohl eher, dass man da einfach nur sein Leben "verglotzt". Gaming- und allgemeine Internetsucht ist aber ein reales Problem, was eben nicht "nur" zu Suchtverhalten führt, sondern auch soziale und akademische Schäden produziert, die man als Erwachsener vielleicht eben nicht mehr so einfach aus der Welt schaffen kann.
Das soll kein Beitrag für die Limitierung auf eine Stunde täglich sein; Eher möchte ich anmerken, dass das ganze eben doch nicht so lasch ist, wie es vielleicht scheint, was übrigens auch im für "unsere" Jugend gilt. Schulternzuckend alles hinzunehmen, und zu sagen "jo, sind halt die Eltern schuld, wenn Kinder en masse verkorkst werden" kanns ja auch nicht sein.
shoKuu schrieb:
Auch bin ich der lebende Beweis (Ausnahme) das exzessiver Konsum nicht schädlich für die Entwicklung ist.
Und Helmut Schmidt war der lebende Beweis, dass man trotz Schachtel zum Frühstück auch noch 96. werden kann - nur was bringt uns das?