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News 4Players: Videospielemagazin macht mit einer neuen Redaktion weiter

Kettensäge CH schrieb:
Was soll man denn "spielen" bei DS? Das ewige Rumlaufen als Paketbote ist nicht wirklich Gameplay, es ist einfach nur absurd wenn das Spiel quasi darin besteht, dir möglichst viele Hindernisse in den Weg zu legen, nur um einen Punkt zu erreichen, wo man ein Paket einem Hologramm-NPC übergibt und dann das nächste holt.
Doch, genau das ist das Gameplay, und manchen macht das richtig Spaß. Aber es ist eben eine Erfahrung, die man erspielen und auf die man sich einlassen muss. Du kannst es halt anhand eines LP nicht bewerten.

So, genug offtopic.
 
Schmarall schrieb:
Ja, aber es geht auch darum Rückgrat und Integrität zu haben. Dieses ewige Hintenreinkriechen und Schleimen weil man ja irgendwo mal einen Arbeitgeber haben könnte ist genau die Krätze der heutigen Zeit.

Das sind doch zwei ganz andere Themen... du kannst deinem Arbeitgeber wenn du willst schon sehr deutlich ins Gesicht sagen was du von ihm hälst und wenn du willst sogar ein Haufen auf den Schreibtisch setzen.
Aber bei Twitter mit 280 Zeichen das Thema breit treten ohne das die Leute die ganzen Details kennen ist eben hart unprofessionell.

Ist das gleiche als wenn du dich von deiner Freundin/Frau trennst und danach einen hässlichen Post auf Twitter über sie hinterlässt...
 
@eRacoon

oder es zeigt, dass jl doch nicht so schlau und eloquent ist wie alle denken.... für mich gehört auch lebenserfahrung zu einem weisen mann. da fehlts anscheinend doch noch, zumindestens kommt es mir so vor, wenn er sich zu sowas hinreißen lässt. kenne ich sonst nur von jungen leuten, die noch nicht so recht wissen wie die welt funktioniert.

meine meinung!
 
Kettensäge CH schrieb:
Das war immer die beliebte Ausrede von 4P, aber nein, es ging nicht um Subjektiv und Objektiv: Es ging darum, das es nie Massstäbe gab, die dauerhaft konsistent und konsequent angewendet wurden.
Das mit den Maßstäben ist so eine Sache. Ich verstehe worauf du hinaus willst, muss da aber an ein paar Punkten widersprechen. Gerade auch mit deinem Beispiel, dass ein Diebstahlsystem mal dazu führt, dass man ein Spiel schlechter bewertet oder ob es vollkommen egal ist.
Kettensäge CH schrieb:
Beim einen Spiel hat ein fehlendes Diebstahl-System beim Luibl zu krassen Abwertung geführt, beim anderen (wie CP2077) wurde es einfach komplett ignoriert.
Es kommt halt darauf an, was die Person von einem bestimmten Spiel erwartet und ob die Immersion durch das Fehlen eines entsprechenden Systems gestört wird oder eben nicht. Wie geschrieben: Ich verstehe worauf du hinaus willst, aber genau hier fängt das Problem an:

Würde für mich ein Diebstahlsystem Cyberpunk 2066 nun besser oder schlechter machen? In meinen Augen ist hier die Antwort klar ein Weder-Noch! In Cyberpunkt 2077 spiele ich eine Söldnerin die sich zur Legende entwickeln will und die Geschichte ist sogar relativ geradlinig vorgeben und ich entwickel meine Söldnerin in einen relativ fest vorgebene Rahmen. Da gibt es andere Sachen, die für mich viel schwerwiegender die Immersion stören, als ein fehlendes Diebstahlsystem.

Anders sieht das zum Beispiel bei den TES-Spielen und eben de Fallouts aus: Hier würde mich das Fehlen eines Diebstahlsystems wirklich ärgern, weil ich gerne dann eine spitzohrige Waldelfe spiele, die ihre Finger nicht bei sich lassen kann und alles mopst, was nicht Niet und Nagel fest ist.

Auch hier gilt halt wieder: Was erwartet man persönlich von dem Spiel. Es ist also durchaus legitim für einen Kritiker, dass er in einem Spiel das Fehlen eines entsprechenden Systems auch negativ in die eigene Wertung aufnimmt, während er es in einem anderen Spiel ignoriert!

Das primäre Problem daran ist, wenn es für den Leser nicht mehr nachvollziehbar wird oder wenn man das Gefühl bekommt, dass man etwas abschtlich zuspitzt, so wie du es beschreibst:
Kettensäge CH schrieb:
Gerade Jörg hat wie schon andere sagten, einfach immer nach dem Haar in der Suppe gesucht wenn ihm ein Titel nicht zugesagt hat, damit ist er im Laufe der Jahre zu sehr über das Ziel hinausgeschossen.
Das kann ich verstehen und ich habe selbst die Tests bei 4Players nicht wirklich ernstnehmen können, weil es zum Teil wie kindische Trotzreaktionen wirkte, wie dort manchmal getestet wurde und wie man mit den Spielen umgegangen ist.

Dabei geht es mir nicht darum, dass sie sich angeblich als einziges Magazin/Seite getraut haben Spiele "fair" zu bewerten - wer das so sieht, soll es so sehen - und damit gerne auch mal Blockbuster sehr schlecht zu bewerten und mir das nicht passen würde. Ich fand einfach die ganze Art auf 4Players und insbesondere von Luibl höchst anmaßend, herablassend und ebenso furchtbar ignorant.

Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich mich im Lauf der letzten 22 Jahre und insbesonderen im Lauf der letzten 10 Jahre massiv von der Spielepresse emanzipiert habe und zwar meine News dort hole und auch durchaus die Tests lese, gleichzeitig aber auf Wertungen nichts mehr gebe. Wenn ich heute noch auf die Spielepresse wirklich viel geben würde, dann wären mir in den letzten 10 Jahre so manche Schmankerl entgangen und auf der anderen Seite hätte ich für angebliche Top-Spiele - egal ob jetzt 4 Players, GameStar und Co - zu viel Geld ausgegeben.

Deswegen mag ich ja auch immer noch Texte, denn die Journalisten müssen sich durchaus auch überlegen, wie sie etwas beschreiben und daran erkennt man dann oft auch, ob der Journalist einfach gerade ein Spiel "Hypt" oder ob es wirklich gut ist.

Pana schrieb:
Ich glaube, die Zeit des Gaming Journalismus ist komplett vorbei.
Nein, vorbei ist die Zeit nicht, nur wandelt sich der Gaming-Journalismus, so wie es alle anderen journalistischen Angebote in den letzten 20 Jahren auch tun musste und auch noch tun.

Pana schrieb:
Das liegt auch daran, dass viele jüngere Menschen keinen Wert auf Journalismus legen.
Auch das ist so nicht ganz richtig, weil du hier eine viel zu große Gruppe zusammen fasst. Es ist ein wenig von den Alterskohorten abhängig und welcher Bildungshintergrund in der Familie vorhanden ist.

Man kann aber schon sagen, dass Jugendliche mit der Zeit selbst einen kritischen Blick dafür entwicklen und dann sehr wohl auch auf eine gewisse Ehrlichkeit und Qualität wert legen.
Pana schrieb:
Die folgen lieber Influencern und hören sich deren "Werbung" an. Sie wissen, dass das keine "Tests" sind und es ist ihnen egal
Stimmt zum Teil, ist aber eben, wie geschrieben nicht ganz richtig. Während das, was du schreibst, gerade auf die Altersgruppe 6 - 12 fast ausschließlich stimmt, setzt spätestens ab der Mittelstufe durchaus auch ein Umdenken bei den Kindern ein und sie lernen auch zwischen Werbung und gezielter Manipulation durch die Influencer und eben auch wirklich qualiativer Angebote zu unterscheiden.

Der primäre Knackpunkt heute ist eher das Medium, wie der journalistische Inhalt vermittelt wird und dort sind eben Videoformate deutlich beliebter bei Menschen, als ein Text.

Ich persönlich mag Videos - wenn ich Informationen haben will - überhaupt nicht, weil ich mit Videos mir Wissen nicht so aneigenen kann, wie ich es möchte. Ich kann nicht querlesen, ich kann nicht direkt auf passende Verweise gehen, ich kann nicht mir nur den Part heraus picken, den ich wirklich brauche, sondern ich muss auf Gedeih und Verderb dieses furchtbar lineare Medium Film mir ansehen und das schlimmste ist: Ich brauch für die gleiche Informationsvielfalt deutlich MEHR Zeit, als wenn ich einen Text habe.

Nur sehen das mit der Zeit viele anders: Sie denken sie wären schneller mit einem Video. Genauso ist Lesen "anstrengend", weil es aktiver erfolgen muss. Videos sind so herrlich passiv, weil man ggf. noch was nebenbei machen kann und es ist immer Bewegung da.

Pana schrieb:
Auch die Zeit der großen Foren ist definitiv weitgehend vorbei.
Auch wieder: Ja und Nein. Die großen Foren erfreuen sich heute immer noch sehr großer Beliebtheit und werden auch rege genutzt.

Was in den letzten 20 Jahren hier passiert ist, ist eher, dass sich die Kommunikationswege zum Teil geändert haben, aber ebenso hat sich das Angebot an Foren einfach ausgedünnt. Vor 20 Jahren gab es unzähliche Foren zu einem Team mit kleinen bis mittleren Gemeinschaften, die entweder gewache sind oder die mit der Zeit ihre Mitglieder an die Konkurrenz verloren haben.

Es gibt heute deutlich weniger Foren, nur die die es seit gut 20 Jahren gibt, sind dafür oft sogar stark gewachsen.

Das ist aber ein sehr komplexes Thema.

Moetown schrieb:
Es ist und bleibt ein richtig tolles Spiel, das vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft, aber richtig Spaß machen kann, wenn man sich darauf einlässt.
Wenn es meine Geschmack nicht trifft, dann kann es aber kein richtig tolles Spiel sein - zumindest für mich!

Das ist immer ein wenig das Problem mit so Aussagen wie nun deiner. Es wirkt manchmal zu oft so, als wüde man versuchen dem anderen zu sagen, dass er unrecht hat, weil es ja nicht seinen Geschmack trifft. Dabei sind in dem Fall ja beide Aussage richtig. Für dich ist es ein richtig tolles Spiel. Für andere eben nicht.
 
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DevPandi schrieb:
Wenn es meine Geschmack nicht trifft, dann kann es aber kein richtig tolles Spiel sein - zumindest für mich!

Das ist immer ein wenig das Problem mit so Aussagen wie nun deiner. Es wirkt manchmal zu oft so, als wüde man versuchen dem anderen zu sagen, dass er unrecht hat, weil es ja nicht seinen Geschmack trifft. Dabei sind in dem Fall ja beide Aussage richtig. Für dich ist es ein richtig tolles Spiel. Für andere eben nicht.
Doch, natürlich kann es ein tolles Spiel sein, auch wenn du damit nichts anfangen kannst. Das ist eben immer das Problem mit der Aussage "Mag ich nicht (subjektiv) -> schlechtes Spiel (objektiv)".

Man kann z. B. auch anerkennen, dass ein Spiel Dinge neu/anders/in einer bestimmten Art und Weise macht, mit der man selbst vielleicht nichts anfangen kann, aber andere schon. Das wäre eine differenzierte Herangehensweise.
 
eRacoon schrieb:
Das sind doch zwei ganz andere Themen... du kannst deinem Arbeitgeber wenn du willst schon sehr deutlich ins Gesicht sagen was du von ihm hälst und wenn du willst sogar ein Haufen auf den Schreibtisch setzen.
Aber bei Twitter mit 280 Zeichen das Thema breit treten ohne das die Leute die ganzen Details kennen ist eben hart unprofessionell.

Ist das gleiche als wenn du dich von deiner Freundin/Frau trennst und danach einen hässlichen Post auf Twitter über sie hinterlässt...
Nein, du übersiehst hier etwas wichtiges: Das mit meiner Freundin ist privat. Hier aber ist ein Redakteur einer Zeitschrift, das heißt es gibt hier auch ein öffentliches Interesse.
 
@Schmarall
Hm weiß nicht ob ich das Arbeitsverhältnis in der freien Wirtschaft als öffentliches Interesse bezeichnen würde.
Für mich ist das schon ziemlich privat aber verstehe was du meinst.
 
DevPandi schrieb:
Könnte vielleicht daran liegen, dass der Anteil an weiblichen Redakteurinnen in den letzten Jahren im Spielejournalismus drastisch zu genommen hat und dass in fast allen Redaktionen auch nun "junge" Menschen nach gerückt sind und damit einfach auch eine gewisse Bildungskultur dort eingezogen ist?
"Bildungskultur" nennt man es also, anderen die eigene Ideologie unter die Nase zu reiben. Gerade die Orte der "Bildungskultur", Stichwort Universitäten, sind bekanntlich längst zu Horten der Cancel Culture geworden sind, wo Professoren rausgeekelt werden, wenn sie ganz schlimme Meinungen vertreten wie "es gäbe biologisch nur 2 Geschlechter".

Tut mir leid, aber sowas ist für mich das genaue Gegenteil von Bildungskultur. Zu Bildung zählt für mich nicht nur die stumpfe Menge an Wissen, sonder auch ein entsprechender Umgang damit. Vor allem der sachliche Dialog sowie die Fähigkeit, auch andere Meinungen objektiv und nüchtern zu kontern, ohne in hysterische Schnappatmung zu verfallen und Twitter-Mobs zum Canceln aufzurufen. Und das selbst bei völlig unpolitischen Themen ständig die eigene Agenda durchsickert sorgt am Ende einfach nur dafür, dass ich von den durchaus gut gemeinten Intentionen am Ende genervt bin - genau das Gegenteil, was wohl erreicht werden soll. Damit trägt das dann auch wieder zur Spaltung bei, weil ich nicht der einzige bin, der dann quasi schon aus Prinzip in einen Trotzmodus geht. Ich meine: Was hat Politik, insbesondere Identitätspolitik, im Gaming-Journalismus zu suchen? Was spielt es für eine Rolle, welche virtuelle Hautfarbe oder virtuelles Geschlecht mein Videospiel-Charakter hat? Am peinlichsten ist es, wenn es um historische Settings geht: "Ja, warum kann ich bei einem Mittelalter-Spiel eigentlich keine schwarze, lesbische Ritterin spielen?"

Ich hab langsam einfach keinen Bock mehr darauf, dass sich Politik (übrigens egal welche Politik) wie eine Säure durch den Journalismus* und die Unterhaltungswelt frisst. Am schlimmsten ist es, wenn "Diversität" als Mehrwert für ein Spiel (oder Serie oder Film geht). Getreu dem Motto: Was ist schon eine gute Story, mitreißende Charaktere und interessantes Worldbuilding. Hauptsache wir haben möglichst viele "Minorities" drin, das ist wichtig. Direkt +20 Bewertung, auch wenn das Game selbst höchstens mittelmäßig ist.

*Letztens erst wieder auf Spiegel gelesen: Sascha Lobo mit einen Artikel gegen den Drachenlord-Hatemob. War lange ein eigentlich guter, vor allem weitestgehend unpolitischer Artikel, bis natürlich wieder - ganz im Sascha Lobo Stil - Godwins Law befolgt werden musste, und den Hatern "faschistoide Gesinnung" unterstellt wurde. Und das, obwohl er selbst viele Absätze zuvor indirekt drauf eingegangen ist, dass die Hater eher aus dem linken Spektrum kommen, da sie dem Drachenlord ja Rassismus und Holocaust-Leugnung anhängen. So wird aus einem eher linken bis unpolitischen Hate-Mob einfach mal mit subtilem Framing ein rechter Hate-Mob, und das mit nur einem einzigen Wort.

Ich warte ja nur noch auf den Tag, an dem sogar der Wetterbericht politisch wird.

DevPandi schrieb:
Etwas weniger Unterstellen, etwas mehr Augen öffnen. Es kommen immer mehr junge Menschen nach, denen die "political Correctness" wichtiger ist, als dir oder andere hier. Da könnt ihr noch sehr den Leuten unterstellen, dass sie Hirntot sind oder dafür bezahlt werden, das ist einfach der Lauf der Zeit. Gewöhn dich schon mal daran!
Klar, und der Journalismus sollte sich umgekehrt dran gewöhnen, dass man mit dieser Taktik den Untergang des Mediums nur noch beschleunigt. Journalismus, insbesondere Gaming-Journalismus, wird nicht ohne Grund so stark gememed.

Gerade weil soziale Netze selbst der größte Hort der Political Correctnes und Cancel Mobs sind, könnte sich der Journalismus als Qualitätsmedium abheben (und das heißt auch nicht unbedingt nur in Textform). Wenn ich dort am Ende aber auch nur die übliche Identitätspolitik zu hören bekomme, kann ich auch gleich auf Twitter bleiben.

So wird der (Gaming-)Journalismus immer mehr wie Twitter - nur in langsam und träge.
Aber auch wenn mein Beitrag bisher vielleicht einen anderen Eindruck vermittelt: Sorgen mache ich mir deswegen weniger, und aufregen tue ich mich auch nicht (ich verbanne es halt einfach aus meinem Leben).

Denn: Angebot & Nachfrage werden das ganze auf Dauer schon regeln. Es verschwinden ja schon seit Jahren immer mehr Artikel hinter Paywalls verschwinden und/oder es wird immer mehr und penetrantere Werbung geschaltet. Auch Lobby-Gesetze wie das "Leistungsschutzrecht" sind nur das verzweifelte Geklammer einer untergehenden Branche an einen Status Quo, der längst nicht mehr existiert.
Tja, gegen die erbarmungslose Mathematik, die am Ende für eine Redaktion in Form von Einnahmen und Ausgaben kommt, hilft auch die stärkste Ideologie... nein, Verzeihung: "Bildungskultur", nichts.
 
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Ich bin kein fan von jörg luibl aber nichts desto trotz hat er mir vor +10 Jahren Demonsouls & Co näher gebracht, ein Spiel an das sich damals alle anderen nichtmal mit der kneifzange getraut haben.
 
chabba schrieb:
Werbeschleuder, wie Giga.de es wurde. Kein Forum mehr (spart die Moderation), keine Gewinnspiele, keine Downloads.
lol, keine gewinnspiele, omegalul

Nein Miau Miau, es gibt keine Gewinnspiele, omg miau miau.

Wer, außer Dir, nutzt bitteschön diese Gewinnspiele?
Ergänzung ()

Extraportion schrieb:
"Bildungskultur" nennt man es also, anderen die eigene Ideologie unter die Nase zu reiben. Gerade die Orte der "Bildungskultur", Stichwort Universitäten, sind bekanntlich längst zu Horten der Cancel Culture geworden sind, wo Professoren rausgeekelt werden, wenn sie ganz schlimme Meinungen vertreten wie "es gäbe biologisch nur 2 Geschlechter".

Tut mir leid, aber sowas ist für mich das genaue Gegenteil von Bildungskultur. Zu Bildung zählt für mich nicht nur die stumpfe Menge an Wissen, sonder auch ein entsprechender Umgang damit. Vor allem der sachliche Dialog sowie die Fähigkeit, auch andere Meinungen objektiv und nüchtern zu kontern, ohne in hysterische Schnappatmung zu verfallen und Twitter-Mobs zum Canceln aufzurufen. Und das selbst bei völlig unpolitischen Themen ständig die eigene Agenda durchsickert sorgt am Ende einfach nur dafür, dass ich von den durchaus gut gemeinten Intentionen am Ende genervt bin - genau das Gegenteil, was wohl erreicht werden soll. Damit trägt das dann auch wieder zur Spaltung bei, weil ich nicht der einzige bin, der dann quasi schon aus Prinzip in einen Trotzmodus geht. Ich meine: Was hat Politik, insbesondere Identitätspolitik, im Gaming-Journalismus zu suchen? Was spielt es für eine Rolle, welche virtuelle Hautfarbe oder virtuelles Geschlecht mein Videospiel-Charakter hat? Am peinlichsten ist es, wenn es um historische Settings geht: "Ja, warum kann ich bei einem Mittelalter-Spiel eigentlich keine schwarze, lesbische Ritterin spielen?"

Ich hab langsam einfach keinen Bock mehr darauf, dass sich Politik (übrigens egal welche Politik) wie eine Säure durch den Journalismus* und die Unterhaltungswelt frisst. Am schlimmsten ist es, wenn "Diversität" als Mehrwert für ein Spiel (oder Serie oder Film geht). Getreu dem Motto: Was ist schon eine gute Story, mitreißende Charaktere und interessantes Worldbuilding. Hauptsache wir haben möglichst viele "Minorities" drin, das ist wichtig. Direkt +20 Bewertung, auch wenn das Game selbst höchstens mittelmäßig ist.

*Letztens erst wieder auf Spiegel gelesen: Sascha Lobo mit einen Artikel gegen den Drachenlord-Hatemob. War lange ein eigentlich guter, vor allem weitestgehend unpolitischer Artikel, bis natürlich wieder - ganz im Sascha Lobo Stil - Godwins Law befolgt werden musste, und den Hatern "faschistoide Gesinnung" unterstellt wurde. Und das, obwohl er selbst viele Absätze zuvor indirekt drauf eingegangen ist, dass die Hater eher aus dem linken Spektrum kommen, da sie dem Drachenlord ja Rassismus und Holocaust-Leugnung anhängen. So wird aus einem eher linken bis unpolitischen Hate-Mob einfach mal mit subtilem Framing ein rechter Hate-Mob, und das mit nur einem einzigen Wort.

Ich warte ja nur noch auf den Tag, an dem sogar der Wetterbericht politisch wird.


Klar, und der Journalismus sollte sich umgekehrt dran gewöhnen, dass man mit dieser Taktik den Untergang des Mediums nur noch beschleunigt. Journalismus, insbesondere Gaming-Journalismus, wird nicht ohne Grund so stark gememed.

Gerade weil soziale Netze selbst der größte Hort der Political Correctnes und Cancel Mobs sind, könnte sich der Journalismus als Qualitätsmedium abheben (und das heißt auch nicht unbedingt nur in Textform). Wenn ich dort am Ende aber auch nur die übliche Identitätspolitik zu hören bekomme, kann ich auch gleich auf Twitter bleiben.

So wird der (Gaming-)Journalismus immer mehr wie Twitter - nur in langsam und träge.
Aber auch wenn mein Beitrag bisher vielleicht einen anderen Eindruck vermittelt: Sorgen mache ich mir deswegen weniger, und aufregen tue ich mich auch nicht (ich verbanne es halt einfach aus meinem Leben).

Denn: Angebot & Nachfrage werden das ganze auf Dauer schon regeln. Es verschwinden ja schon seit Jahren immer mehr Artikel hinter Paywalls verschwinden und/oder es wird immer mehr und penetrantere Werbung geschaltet. Auch Lobby-Gesetze wie das "Leistungsschutzrecht" sind nur das verzweifelte Geklammer einer untergehenden Branche an einen Status Quo, der längst nicht mehr existiert.
Tja, gegen die erbarmungslose Mathematik, die am Ende für eine Redaktion in Form von Einnahmen und Ausgaben kommt, hilft auch die stärkste Ideologie... nein, Verzeihung: "Bildungskultur", nichts.
Ich mache es ganz genauso wie Du. Wenn auffällig ist dass das einfach nur aus politischen Gründen gerade vor mir so abläuft wie es abläuft dann mache ich es "Aus". Bin da auch noch bisschen penibler.
Wenn mir zum Beispiel ein Autorennspiel oder ein FPS Shooter komischerweise zwangsweise seit neuestem von jüngeren Frauen vorgestellt werden muss, obwohl ich mir gut vorstellen kann dass 75-95% der Gamer dieser Kategorie eher männlich sind, dann: mache ich es aus. No paywall then, no clicks, no commercial, no money.
Das ist dann so wie wenn mir Fabian Siegismund Sims zeigen würde.
Das wäre:
  • mega unglaubwürdig
  • mega politisch
 
Zuletzt bearbeitet:
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LochinSocke schrieb:
Die Funke Mediengruppe übernimmt jetzt 4P und will Teile der alten Redaktion wieder einstellen
Da freut man sich auf Gendern, künstlerisches Geschwurbel und willkürliche "Feuer hat keine Auswirkungen auf Holz!" Wertungen.

Die Frage nach der Finanzierung dürfte sich weiterhin stellen: Mit Abos für subjektive Tests hat man schon in der Vergangenheit zuwenig Geld gemacht um den Laden am Laufen zu halten. Mit Tests lockt man heute niemand mehr hinter dem Ofen hervor, denn die gibts überall an jeder Ecke. 4P steckte da geistig immer noch in den 90ern mit Printmagazinen fest.
 
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