ThePlayer schrieb:
Man Stelle sich vor die EU oder Deutschland fällt in Ungnade bei den USA
Was dann passiert, war 2003 gut zu sehen. Deutsche Produkte/Hersteller in den USA landeten recht schnell auf Boykottlisten.
Hier gehts gaaaanz schnell von "seid ihr nicht für uns - dann seid ihr gegen uns". Ein Land, was dann vom Export abhängig ist (bzw sich abhängig gemacht hat
hust), knickt bei so viel Druck dann natürlich auch schnell ein.
Auch ists nicht besonders schwer Anti-Deutsche-Stimmung zu erzeugen. Da kannst als Politiker noch so zurückhaltend und selbst gegen Krieg sein.
Überspitzt: den Hitler-Bart bekommst schon vorm Gong der ersten Runde aufgesetzt ^^
Wir lassen uns leider ganz schön herumschubsen. Spionage/Industriespionage kann hierzulande ja z.B. auch ziemlich ungebremst gemacht werden. Rückgrat schaut anders aus.
supertramp schrieb:
Die USA ist nicht die Nabelschnur dieser Erde
Also ich könnte allein vor dem massiven kulturellen Einfluss der USA meine Augen verschließen. Doch das wäre dann schon Vogel-Strauss-Level.
Hier wird stark Soft Power eingesetzt. Die EU/oder irgendwer anders auf der Welt haben da nicht so viel entgegen zu setzen. (leider).
Am Ende ists ein Tauziehen und die USA sitzen im Vergleich zu China klar am längeren Hebel.
Ich kann da jetzt fluchen deswegen und das Verteufeln, oder meinen Frieden damit machen und diese Realität erst einmal so akzeptieren.
Beide Mächte drücken nach und nach den Rest der Welt dazu, sich "zu entscheiden". Zurücklehnen, mit beiden Geschäfte machen und sie es ausfechten lassen, wird auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein.
DevPandi schrieb:
Bedeutet: wir konkurrieren mit den USA und China über Einfluss in Afrika und Co. Nur das die Chinesen im Gegensatz zu den Europäern da wesentlich geschickter vorgehe und im ersten Moment auf Augenhöhe mit den Afrikanern verhandeln, nicht wie Europa von oben herab.
Tun wir das?
Ok, also beim EU-Afrika-Gipfel seh ich in der Tat immer nur gerümpfte Nasen
Es ist schön zu sehen, dass afrikanische Länder zunehmens selbstbewusster Auftreten. Medial spielen die leider nach wie vor im Westen keine Rolle. Doch schaut man genauer hin, gibt es hier einige, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten massiv Fortschritte machten.
Zusätzlich seh ich jetzt allerdings nicht, wie China in Afrika "auf Augenhöhe" verhandelt. Die Deals fallen schon sehr zu Gunsten Chinas aus. Bedeutenswert ist hier, dass China Risiken eingeht, die "wir" z.B. eben nicht eingehen. Gründe dafür gibt es sicher viele, doch wer hier wagt, kann durchaus auch viel gewinnen.
Oft wird z.B. beklagt, dass Chinas Projekte nicht wirklich Arbeitsplätze in den afrikanischen Ländern schaffen; sie da lieber ihre eigenen Leute für nehmen. Aufgrund Chinas Macht sind die Deals dann auch sehr einseitig ausgelegt, falls der Partner kaum Verhandlungsstärke hat. Auf Augenhöhe schaut für mich anders aus. Doch das gilt jetzt nicht ausschließlich für China. Ich stimme zu, dass andere Parteien da ebenso agieren.
Die "Afrikaner" sind sich dessen auch bewusst. Die sind auch nicht blöd. Doch haben sie oft auch keine Wahl. Es fehlt schlicht an Alternativen. Da wünschte ich mir im Speziellen von EU/DE Seite mehr.
Allein, dass China diese Strategie fährt, hat hier für Aufmerksamkeit/Verwunderung gesorgt und sicher auch ein Stück weit Änderungen der eigenen Strategien zur Folge gehabt.