Heretic Novalis schrieb:
Ihr wollt was ändern? Dann nutzt die gegebenen Mittel. Geht auf die Straße, geht in die Politik, startet Petitionen, boykottiert irgendwas.
Ich gebe dir 100% Recht! Das Problem an der Sache ist nur, ich habe ein 100% Job als Wissenschaftler und besseres zu tun, als mich in der Politik stark zu machen. Das ist doch genau das Problem: Oft haben wichtige Dinge einfach keine Lobby, weil die Leute halt einfach ihren Job machen und der ihnen riesig Spass macht.
Die Gegenseite hat hingegen oft eine grosse Lobby und Geld.
Nun erwarte ich aber vom Gesetzgeber, Staat oder der Regierung, dass sie fähig ist objektiv zu entscheiden und Gesetze zu erlassen, und sich nicht von der grössten Lobby steuern zu lassen.
Kleines Beispiel dazu: Bei uns in der Schweiz wird an den Schulen laufend der Informatik-Unterricht gekürzt, obwohl wohl unbestritten ist, dass die Technik zunehmend an Bedeutung gewinnt, während 90% der Bevölkerung nicht einmal weis, was ein "Byte" ist. Es wird Früh-Französisch eingeführt im Kindergarten, mehr Geschichtsunterricht, Philosophie, alles mögliche. Aber der Physik, Mathe, Informatikunterricht wird
gekürzt.
Problem: Die Informatiklehrer lieben ihren Job und üben diesen 120% aus, haben aber einfach keinen Bock auf diese Politik-Scheisse und sich für irgendetwas stark machen zu müssen.
Phil-1-Fächer Lehrer haben scheinbar hingegen sehr oft zeit, in allen möglichen Gremien zu sein und sich für ihr Fach stark zu machen. Wer gewinnt? Nicht das Fach, welches es nötig hätte, bzw eine ausgeglichene Verteilung, sondern die stärkste Lobby!
Hier sollte der Gesetzgeber nicht der stärksten Lobby folgen, sondern selber kompetente Leute aus allen Bereichen in der Regierung haben und diese sollten dann für ALLE Gruppen faire Gesetze (oder Lehrpläne) erlassen.
Wir wissen hier wohl alle, das genau dies aber in unserer Politik nicht der Fall ist. In Deutschland sogar noch viel stärker als in der Schweiz.