Ui, die News hatte ich gestern garnicht gesehen
Im anderen Thread hatte ich das aus dem Changelog ja auch angesprochen, und irgendwie ein wenig ueber die Reaktion verwundert:
Den meisten schien es voellig egal gewesen zu sein.
Und immer wieder kommt das Argument, das Windows das Produkt von Microsoft ist, und sie damit machen koennen was sie wollen.
Das sah die EU in der Vergangenheit jedenfalls
deutlich anders. Hat ein Anbieter eine solche Marktmacht wie Microsoft, gilt dieser Grundsatz nicht mehr. Dann kann man nicht mehr einfach so machen was man will.
Apple wird das auch bald erfahren, ich gehe zumindest stark davon aus, dass deren Storemonopol bald fallen wird.
Und dann ist da noch die Kleinigkeit mit dem nachtraeglichen Aendern von Produkteigenschaften...
Wenn ich nach einem Update von Windows 11 Pro ploetzlich ein Microsoft Konto anlegen muss um meinen Rechner weiter zu verwenden, ich kann mir gut vorstellen dass dann einige User den Rechtsweg einschlagen wuerden.
Denn der offline Betrieb kann gut als zugesicherte Produkteigenschaft gelten. In den Systemanforderungen fuer Windows 11 Pro steht (Stand gestern) jedenfalls nur drin, das Internet fuer einige Features und fuer automatische Updates vorrausgesetzt wird. Davon das man einen Account braucht steht da garnichts drin.
MS sollte meiner Meinung nach nicht das Recht besitzen eine solche grundlegende Eigenschaft einseitig abzuschalten. Mindestens muessten sie ein online-only Windows ausgliedern, und die urspruengliche Version noch so lange mit Sicherheitsupdates versorgen wie ursprunglich angegeben wurde. Das waeren dann fuer Windows 11 Pro aber tatsaechlich nur noch zwei jahre nach Release... Vermutlich wurden vorbereitend fuer diese Entscheidung die Supportzeitraeume verkuerzt, ich meine die ersten Windows 10 Versionen hatten laengeren Support.
Und im anderen Thread habe ich es auch angesprochen: Warum macht Microsoft das Konto zur Vorraussetzung? Wohl nicht aus reiner Naechstenliebe. Ein solcher Zwang kann keine altruistischen Motive haben.
Der ganze Telemetrie-Schatz der dann an eine echte Identitaet gekoppelt ist (Der MS Account setzt eine Handynummer vorraus), duerfte verdammt viel Kohle wert sein.
Und ich erinnere mich, vor ein Paar Wochen von einem Urteil aus den USA gelesen zu haben: Firmen duerfen von Usern die dem wiedersprechen keinerlei Daten sammeln,
es sei denn sie muessen sich fuer einen Dienst anmelden. Und Zack, die Datensammlung von saemtlichen Windows Usern ist auf einen Schlag legitim.
Und wielange wird es dauern, bis die Behoerden auf diesen Datenschatz aufmerksam werden? Erstmal ist davon auszugehen, das jederzeit eine Anfrage der US Regierung kommt, Daten herauszuruecken. Verraten darf MS solche Anfragen und Zugriffe ja schonmal nicht. Mein innerer Aluhuttraeger muss also davon ausgehen, das jetzt schon das meiste was ich mit meinem Rechner mache in irgendeiner Datenbank der US Regierung zu finden ist.
Aber auch deutsche Behoerden haetten sicherlich gerne Zugriff, wie ja auch zB. der Wunsch die Luca-App Daten abzugreifen sehr gut zeigt.
Die Vorratsdatenspeicherung ist ein Witz im Vergleich mit den Windows Telemetriedaten.
Ich will ja noch nichtmal abstreiten, das viele der Online-Features von Windows und Microsoft schlecht sind. Aber es sollte jeder User selber entscheiden koennen ob er sie verwenden will oder nicht.
Naja, kommt der Accountzwang, ist jedenfalls eine mehr als 30 Jahre waehrende private Zeit mit Windows fuer mich vorbei.
Der Accountzwang ist meine rote Linie, die ich nicht ueberschreiten werde.
Wird garantiert nicht einfach, aber es wird gehen. Windows brauche ich schon jetzt eigendlich nur zum Spielen, und insbesondere in diesem Bereich tut sich ja aktuell eine ganze Menge.