Ich glaube
nicht, dass die Jugend von heute weniger intelligent oder verrohter im Vergleich zu den vorherigen Generationen ist. Das Internet erzieht einen nur zur Bequemlichkeit und das über
verschiedene Altersklassen hinweg. Oftmals ist es beispielsweise nicht mehr nötig, anstregende Recherchen in den "alten Medien" wie Büchern durchzuführen. Wenige Klicks binnen Sekunden reichen, um sich einen unheimlichen Wissensvorrat zu öffnen. Darin liegen zweierlei Probleme:
- Der Wissensvorrat ist zu groß und nicht überschaubar.
- Die Fähigkeit, sinnvoll und richtig - in ungewohnt umständlicher Weise - wird nicht ausgeprägt.
Der Umkehrschluss: Ist ein Problem nicht simpel zu lösen, fühlt man sich vom Informationsangebot entweder erschlagen, und kann nur noch schlecht differenzieren, was treffend ist, oder man recherchiert zu nachlässig. Des Weiteren wünschen sich die Meisten eine persönliche Hilfe, d.h. sie nutzen ungern die Hilfe, die anderen geleistet wurden, sondern suchen auf sie maßgeschneiderte Lösungen, und die erreicht man am besten mit einem eigenen Thread. Meiner Meinung nach fallen viele auch auf einen Trugschluss rein: Man denkt sich, dass eine Nachfrage an Erfahrene schneller zu kompetenten und konkreten Antworten führt als eine Suche bei der eigene Fehler - die ja aber ausgeschlossen werden soll - gemacht werden können. Verlässt man sich auf andere, fühlt man sich in seinem Handeln bestärkt; kein zu verachtender Punkt, gerade heute mit dem Internet und der "Die Welt ist ein Dorf"-Mentalität bzw der schnellen Erreichbarkeit manigfaltiger Personen.
Die Niveau wird sich dabei nicht grundlegend in den letzte Jahren gesenkt haben.
Anfänglich erreicht das Angebot ComputerBases nur PC-Versierte, die sich wirklich intensiv für das Thema interessieren (sehr kleiner Interessentenkreis), heute ist CB mehr "Massenmedium" als Interessengruppenvertretung. Dies erkennt man schon an den breitgefächerten Themen.
Dieser vermeintliche Niveauverlust (kommt auf das Auge des Betrachters an) geht jedoch mit der Menge der Nutzer einher.
Nicht zu verachten ist auch ein gewisser Herdentrieb - dem wir ja auch zweifelsohne unterlegen sind.
Schreiben 10 User emotionsgeladene bzw. unsachliche Postings (denkt euch selbst ein Beispiel aus^^), sinkt die Hemmschwelle für weitere dies ebenfalls zu tun. Die Moderation kann jedoch aufgrund der Masse diese 10 "Brandherde" nicht unterbinden. Derweil brennt mittlerweile das Haus.
Es ist einfach
en vogue, dass man seine Befindlichkeiten, Emotionen und Preferenzen kommunizieren möchte. Und das wird auch an uns nicht vorbeigehen. Um einen Rahmen zum Anfang zu ziehen:
Die Jugend
muss Tradiertes umwerfen und Neues schaffen, das ist der Lauf der Gesellschaft. Und dass darunter angeblich Niveau und Intelligenz leitet, ist ein alter Schuh; diese Märchengeschichten wurden sicherlich schon meiner Urgroßmutter vorgebetet. Das aktuell Neueste ist halt das
social networking was zweifelsohne abstrahlt.
.mojo schrieb:
Die heutige Gesellschaft erzieht ihre Kinder doch größtenteils dazu nicht mehr selbst zu denken.
Kann ich so nicht nachvollziehen. Dabei gehöre ich auch noch zu den "Gerade-erst-Erzogenen".
jace schrieb:
ich verkneife mir hiermal das Zitat eines altgriechischen Philosophen.
Sicherlich meinst du das von Sokrates, in dem er sich über die Jugend beschwert.
Leider gibt es keinen Beweis (solange wir von gleichen Reden), dass er dies auch schrieb, es wäre jedoch allzu treffend, wenn sich schon vor Jahrtausenden die Erwachsenen über die Jugend echauffierten.