Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems

  • Ersteller Ersteller Onkelhitman
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Durch viele Kontroverse und zum Teil auch Fehler meinerseits möchte ich nun darauf hinweisen, dass der Ausgangspost von mir überarbeitet wurde. Dort stehen Informationen über das jetzige System und dessen Auswirkung mit Links und Statistiken.

Des weiteren wurde von diRAM für mich der zweite Post reserviert als Abgrenzung meiner Thesen, dies kam zustande da das Limit von Posts bei ca. 30 000 Zeichen liegt. Außerdem ist es so abgegrenzter.

Ich würde mich daher weiterhin über eine rege Diskussion freuen, die sich nun auf diese beiden ersten Posts beziehen.

Vielen Dank für die Unterstützung des bisherigen Threads an Alle hier.
 
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So, Wochenende und schönes Wetter genutzt, um die Zahlen betreffs Rentenneuvorschlag einmal in Form zu bringen. Bei den Rentenauszahlungen wurden von mir pauschal 20% reale Arbeitslosigkeit bei der Lebensarbeitskomponente berücksichtigt. Das Hauptproblem Demografiewandel löst auch das Konzept des TE nicht.
Quellen u.a.: Rentenversicherungsbericht 2012, Demografie, tagesschau
 

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Wo genau kommt der Bundeszuschuss bei dir momentan her von 60 Milliarden? Also welche Ausgaben sind dies?
Woher kommt die Zahlt der 19,4 Millionen Personen her, die volle 500€ bekommen? Demnach volle 50 Jahre gearbeitet haben?

Hm, ich habe den Rentenbeitragssatz bei 20% gelassen und nicht angehoben, es kommen noch deutlich weniger Einnahmen rein.

PS: Bei folgenden Annahmen komme ich auf - 66 Milliarden:
- bei mir kein Bundeszuschuss
- bei mir keine sonstigen Einnahmen
- Anstatt wie von dir berechnet 19,4 Millionen Personen ca. 50% der Personen die wirklich 50 Jahre gearbeitet haben (denn dazu gehören eben auch Frauen, die z.B. viel weniger Arbeitsjahre haben Aufgrund der Kindererziehung). Ergo als Durchschnitt 12,15 Millionen

PS: Bundeszuschuss 80 Milliarden

Meinst du den?
 
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Der Bundeszuschuss 2012 betrug für die gesetzliche RV nur rd. 60 Mrd. Euro und für die Knappschaftskasse 4,7 Mrd. Euro = rd. 65 Mrd. Euro zusammen. Die 4,7 Mrd. für die Knappschaftsrentenkasse muss ich noch in meine Tabelle dazurechnen. Ansonsten hatte beide Rentenversichrungen zwecks einfacherer Darstellung bereits konsolidiert. Im Prinzip ist es der 80 Mrd. Zuschuss aus 2010. Die sonstigen Einnahmen 2012 sind ein Differenzausgleich zu den tatsächlichen Beitragseinnahmen von 192,X Mrd. Euro zu meinen mit den Durchschnittseinkommensangaben ermittelten 188,2 Mrd. und ein paar zusätzlichen Kleinerträgen.

19,4 Millionen sind rd. 80% der Gesamtrentnerzahl (Arbeitnehmer, Selbständige, Beamte u.ä.) von 23,4 Millionen, entspricht einer Arbeitslosenzahl von durchschnittlich 20%. Man könnte auch noch mehr absetzen für Antritt vorzeitigen Rentenbeginn o.ä. Dein Vorschlag 12,15 Millionen ist zu niedrig. Das würde ja 50% Arbeitslosigkleit entsprechen oder einem riesen Babyboom. Ich habe meinen Wert nochmal um weitere 10% auf 16,4 Millionen Erwerbstätige reduziert. Darin sind dann Arbeitsbiografien mit 50 Jahren Beschäftigung und auch z. Bsp. 30 oder 0 Jahren enthalten.

Das mit dem Beitragssatz habe ich heute Nachmittag wohl beim Überfliegen der beiden Eingangspost missverstanden. Du meinst also 25% Sozialabgaben inkl. RV/ALV aber exklusive KV. Ich hatte angenommen, Du hättest durch Zahlenüberschlag schon mal die Beitragsseite für die RV auf 25% erhöht + 5% für ALV. Ich korrigiere das jetzt gleich in meiner Tabelle. Die KV solltest Du aber auch in die Sozialabgabenbelastung mit einbeziehen.
 

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Jou wunderbar, so langsam nähern wir uns dem Ziel ja.
Könntest du jetzt bitte noch in deine Berechnungen die Pensionäre einbeziehen? Dazu musst du demnach auf der linken Seite bei dir noch 1,13 Millionen Pensionäre mit einbeziehen und deren Pensionen von 47,66Milliarden Euro, welche eine Durchschnittspension von ca. 3514,75€ ergeben.

Dies sind Ausgaben des Staates und daher könnte man sie als STEUERGELDER bezeichnen. Denn sie gehen nicht aus der Sozialversicherung heraus.

Dies bedeutet, das jetzige System würde, laut deiner Tabelle, 64,7 Milliarden Euro aus den Steuergeldern nehmen, und weiterhin 47,66 Milliarden Euro aus den Steuergeldern für die Pensionäre. Dies bedeutet eine Belastung aus den Steuergeldern von 64,7 Milliarden + 47,66Milliarden = 112,36 Milliarden Euro.

Jetzt sehen wir uns meine Seite an. Wir verbrauchen, wenn jeder 20% zahlen würde, zuviel. Das heißt, uns fehlen am Ende zu unserem jetzigen System 89,54 Milliarden.

Würden wir jetzt aus Steuergeldern einen Zuschuss nehmen, so wäre dies im direkten Vergleich:
112,36 Milliarden - 89,54 Milliarden = 22,82 Milliarden.

Das heißt, mein System würde, bei Bezuschussung der Renten durch Steuergelder 22,82 Milliarden Euro WENIGER kosten.
 
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Ganz so ist es nicht, denn Du verzichtest durch den Wegfall der Pensionen für Staatsbeamte auf deren Einkommensteuer, was so in etwa diesen Betrag ausmachen könnte und damit keine Steuerersparnis bringt.

Jetzt musst Du die Politiker nur noch dazu bringen, das Beamtenrecht neu zu gestalten und fortan den Beamten o.ä. deren Gehalt -20% (für Beteiligung am Rentensystem) heutigen Niveaus zu bringen und zusätzlich deren Altersvorsorge auf rund 1/3 des heutigen Niveaus.
 
Ok, nehmen wir an, es wäre so. Das würde bedeuten meine Umstellung würde grob theoretisch funktionieren und würde +/- 0 bedeuten.

Wäre DIES nicht wirklich solidarisch?

Dass die Politiker das niemals fordern werden ist mir bewusst. Wenn die Renten nicht ansteigen die Pensionen trotzdem und überall geplärrt wird, wir müssen sparen... DANN jedoch halte ich das genauso verwerflich, moralisch, wie einem Arbeitslosen zu sagen er soll doch gefälligst was tun, oder einem Rentner sagen, er soll noch nebenher was machen damit er genug Geld bekommt, ODER den Geringverdienern sagen sie sollen privat vorsorgen, oder.... diese Pauschalplätzchen lassen sich ewig weit fortsetzen.

Für mich ist wichtig, mit der Umstellung wird dem Demographiewandel vielleicht nicht vorgebeugt, das wird aber auch mit dem jetzigen System nicht. Und meins würde im Unterschied halt dafür sorgen, dass jeder mindestens 1000€ hat und das ohne die BGE Erschaffung von Geld, welches nicht existiert, bzw. durch die inflationäre Idee des BGE. Denn diese lagert ja nicht direkt um, sie entwertet in meinen Augen nur das Geld. Während hier eine, ja, Umverlagerung stattfindet. Von mir aus nennen wir es auch Steuer. Ist mir recht solange kein Mensch enteignet wird, solange Leistung belohnt wird, solange Arbeitszeit belobigt wird, solange alle in der Hinsicht gleichgestellt sind. Ich würde auch niemals sagen: Wieso nicht nur 10% Sozialversicherung und 30% für die höher verdienenden. Weil ich das als nicht gerecht empfinde. Die Rente aber wieder umlagefinanziert zu machen, und für alle ab einem gewissen Alter, ja, das halte ich erstmal für gerecht.

Und klar wirds da wieder Mogler geben, so wie immer und überall. Aber so gibt man zumindest auch die CHANCE, was aufzubauen. Oder wenigstens zu erhalten.
 
AW: Alternative für Deutschland

Godde schrieb:
Die Vermutung zum Mindestlohn würde die Arbeitslosigkeit steigen ist genauso ein Quatsch der nicht belegt ist.....

Ein wenig Off-Topic, aber es interessiert mich einfach, weil ich darauf noch nie eine vernünftige Antwort bekommen haben. Warum sollte die Arbeitslosigkeit NICHT steigen, wenn ein Mindestlohn eingeführt wird?

Ein Beispiel, warum ich davon ausgehe, dass die Arbeitslosigkeit steigt:

Ein Mindestlohn für alle Beschäftigten wird eingeführt --> mein Frisör muss seinen Angestellten mehr Geld bezahlen --> Um weiterhin den selben Gewinn zu machen, müssen die Preise für einen Haarschnitt erhöht werden --> deshalb kann ich statt alle 6 Wochen nur noch alle 8 Wochen zum Frisör gehen --> Frisör macht zwar gleich viel Umsatz, aber weniger Gewinn --> angenommen der Frisörsalon wirft jetzt schon nur wenig Gewinn ab, muss der Laden geschlossen werden --> mehr Arbeitslose

Wo ist aus deiner Sicht mein Denkfehler?
 
AW: Alternative für Deutschland

dazu muss er nichma dicht machen. wenn die leute nur noch alle 8 statt alle 6 wochen kommen, braucht er weniger angestellte, um die arbeit zu erledigen. ergo muss er leute entlassen. wenn er dann ganz dicht machen muss, verschärft sich das problem natürlich noch weiter.

das kombiniert mit der hohen geldentwertung durch den mindestlohn dürfte die armut massiv steigern. wenigstens die reichen verdienen dann noch mehr als vorher, da mindestlöhne und inflationsausgleich schlagkräftige argumente für preissteigerungen sind und vor allem ihre aktiva massiv an wert gewinnen werden.

meiner meinung nach ist das bge höchst asozial und die größte enteignung der einfachen arbeiter seit einführung der d-mark. nur in den 20ern wurden die menschen in deutschland noch stärker enteignet durch die inflation der reichsmark.
 
AW: Alternative für Deutschland

@BelaC

Der größte Denkfehler an deinem Beispiel ist das ein Friseur mit seinem Salon kaum etwas verdient. Die Frau meines besten Freundes ist Friseurin und die hat teilweise alleine Umsätze von 2000 € am Tag gebracht. Dagegen kostet der Salon außer etwas Miete und Strom fast nichts. Sie ist in ihrem Job weder besonders gut noch schlecht, einfach eben Durchschnitt.

Die Erfahrung in anderen EU Ländern hat gezeigt, dass durch die Einführung von Mindestlöhnen keine Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Die Angestellten haben dadurch ja auch eine höhere Kaufkraft bzw. können mehr konsumieren als sie es vorher taten.

Natürlich kann es für Unternehmen die schon am Existenzminimum knapsen, knapp werden. Jedoch kann dies genauso wiederum für andere Unternehmen ein Gewinn sein, weil die Angestellten die Produkte, die vielleicht vorher zu teuer waren, endlich konsumieren.

Es ist einfach schwierig eine Kernaussage zu treffen ob ein Mindestlohn was taugt oder nicht, wenn es aber den Menschen hilft sich nicht mehr so veräppelt vorzukommen, dann ist es in meinen Augen schon ein Gewinn und etwas an dem man arbeiten sollte.
 
AW: Alternative für Deutschland

Und ich kenn ein Frisörgeschäft, von dem die Betreiberin gerade so leben kann... Ich glaube auf der Ebene von persönlichen Erfahrungen lässt sich nicht diskutieren ;)

Das in anderen EU-Länder keine Arbeitsplätze verloren gegangen sind, als der Mindestlohn eingeführt worden ist, kann sein. Muss aber nicht unbedingt damit zusammenhängen, oder? Vllt. gingen nur keine Arbeitsplätze verloren, weil sich andere Faktoren verbessert haben?

Und wenn der Lohn steigt, muss nicht unbedingt die Kaufkraft steigen. Angenommen ich habe Recht, und Bäcker, Frisöre, Metzger usw. müssen aufgrund steigender Löhne ihre Preise erhöhen, dann haben die, die dann einen Mindestlohn erhalten am Ende effektiv auch nicht mehr in der Tasche. Und die, die bisher mehr als den Mindestlohn verdient haben, sogar weniger.

Deshalb halte ich von einem starren Modell, wie dem Mindestlohn, recht wenig. Sinnvoller wären doch Gehaltserhöhungen abhängig vom Gewinn, den ein Unternehmen abwirft? Dann würde es wirklich nur die Arbeitgeber treffen, die höhere Löhne auch bezahlen können, ohne gleich kaputt zu gehen.
 
AW: Alternative für Deutschland

Und wie willst du den Gewinn darstellen?

Die meisten Unternehmen arbeiten so bzw. investieren am Ende des Jahres so das man möglichst 0 auf 0 aufkommt, damit man eben keine Gewinne hat die man versteuern muss. In größeren Konzernen gibt es sogar Abteilungen die sich mit so etwas befassen.

Man kann natürlich da nicht auf einzelne schließen. Das wollte ich damit auch eigentlich gar nicht, weil dann müsste man sich auch mal fragen wieso sie den Laden nicht schließt, wenn es nicht für mehr reicht. Sondern ich denke man muss da einfach eine Branche betrachten. Gerade im Frisörgewerbe oder auch im Fensterputzgewerbe ist es ja bekannt, dass die Arbeitgeber sich eine goldene Nase verdienen auf Kosten niedriger Gehälter. Genau gegen so etwas muss vorgegangen werden. Es kann ja irgendwie auch nicht sein, dass jemand 160 Stunden arbeitet und unterstützendes Harz4 bekommt um seine Familie zu ernähren.

Es geht sogar soweit, dass im Fensterputzgewerbe in die Kalkulation der Gehälter das unterstützende Harz4 mit eingerechnet wird.
 
AW: Alternative für Deutschland

Der Friseur ist ein fantastisches Beispiel, von extrem niedrigen Lohn. Trotz 8€ für 5-10min Arbeit, sollen die Angestellten für Hartz 4 zum Amt . Der logische Denkansatz wäre nachzusehen, wer den ganzen Gewinn auffrisst und dort zu sparen. Warum kann der Friseur nicht von seiner Arbeit leben?

Der Friseur bekommt um die 1300€ Brutto im Monat.DeStatis Mit einem BGE bliebe der Friseur sicherlich zu Hause, das ist korrekt und RICHTIG!
Die "asoziale Enteignung" ist Hartz 4 Lohndumping und ihr klatscht noch in die Hände. Es ist fantastisch, wie die eigentliche Euro Enteignung ausgeklammert wird.

Die Geldentwertung kann gar nicht durch Umverteilung entstehen, nur durch Gelddrucken. Gedruckt wird gerade jetzt fleissig, wenn die EZB mal wieder für Milliarden wertlose Staatsanleihen kauft. Im Gegenzug dazu wird das Gehalt wird nicht aus dem Nichts geschöpft, es muss irgendwo anders herkommen.

@nebulein
Interessante Zahl, die 2000€ am Tag: Bei 8h Arbeit und 10 Kunden pro Stunde macht das 80 Schnitte am Tag. Sprich jeder Kunde zahlt 25€ für 6 Minuten Service.
Entweder ist es ein schicker Edelsalon oder irgendwo ist ein kleiner Fehler. Die Salons die ich kenne sind zu 90% von Männern mit türkischem Migrationshintergrund besetzt und nur wenig Kunden bleiben länger als ein paar Minuten (außer zum unvermeidlichen Warten) und zahlen mehr.

Hat die Frau schon daran gedacht sich zur Ruhe zu setzen, bei dem vielen Geld auf dem Konto oder wird gerade auf die neue Jacht gespart?
 
AW: Alternative für Deutschland

@nebulein: Bin da komplett deiner Meinung, nur die vermeintliche Lösung gefällt mir einfach nicht. Da muss es irgendwas besseres geben. Etwas das nicht alle Arbeitgeber in einen Sack steckt und als herzlose Ausbeuter abstempelt. Wie diese Lösung aussehen könnte, weiß ich auch nicht. Dazu bin ich zu wenig mit den Tricks vertraut, die in Unternehmen angewendet werden.
 
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AW: Alternative für Deutschland

@Unyu: wenn du mehr geld ausgeben willst ohne den geringsten mehrwert zur produzieren, dann geht das nur über inflation. und wenn du ein bge zahlen willst ohne die menschen zu mehr arbeit und mehr produktivität zu zwingen (und ich hoffe doch mal dass du das nicht ernsthaft willst) bleibt ein ausgleich nur durch inflation übrig. und nein, du kannst nicht einfach zigmilliarden pro jahr den ominösen reichen wegnehmen. selbst wenn es so viele millionen reicher gäbe würden die sich das wohl kaum gefallen lassen und auswandern. und zwar mit ihrem geld und vor allem mit ihren arbeitsplätzen. es gibt nur einen weg ein bge zu realisieren: inflation. mit anderen wortenist der lohn der arbeiter weniger wert, die sachvermögen der reichen entsprechend mehr wert. also wohin verteilt das bge das vermögen? richtig, von arm nach reich. aber ne tolle lösung um allen einfachen arbeitern das gehalt zu kürzen. auf dem kontoauszug steht immernoch das gleiche, es is nur viel weniger wert.

hier scheinen einige zu glauben dass es irgendwo geldberge gibt, auf denen milliarden und abermilliarden rumliegen und nur darauf warten, dass wir uns selbst bedienen.

und was die arbeitlosenzahlen bei einführung des bge angeht: die auswirkungen kommen nicht von jetzt auf gleich sondern peu á peu. wie er friseur aus dem beispiel, wo die kunden immer seltener kommen und er irgendwann anfangen muss arbeiter zu entlassen. diese können sich dann auch weniger leisten und das führt zu neuen entlassungen und dann können sich die wiederrum weniger leisten...

nenn mir ein land, dass das bge eingeführt hat und heute noch die gleichen oder gar bessere arbeitslosenzahlen hat als vor dem bge.
gäbe es in deutschland ein bge hätte uns die wirtschaftkriese viel härter getroffen. als erstes werden doch in den ländern stellen abgebaut, in denen sie am teuersten sind.


hab mich diese tage mit einem bekannten unterhalten, dessen sohn als rucksacktouri durch australien tourt. mindestlohn fette 15 €! klasse oder? dummerweise kann er sich kein gescheites zimmer davon leisten (bruchbude kostet ihn 500,-€ im monat), kein fleisch zu essen und kein alkohol (kiste bier ca 40,- €). die studenten, die ich hier kenne, verdienen deutlich weniger die stunde, wohnen dafür besser, können sich besseres essen leisten und ne kiste bier am we sitzt auch dran. aber auf dem kontoauszug is der in australien mit seinem tollen bge reicher.
 
AW: Alternative für Deutschland

@Unyu

die Frau ist Angestellte in dem Salon gewesen und hat natürlich nur 900 € netto verdient. Ich kann nur von hier sprechen, in meiner Gegend wohnen keine Türken und du hast zu 90 % Frauen beim Friseur. Da wird dann das komplette Wellnessprogramm durchgezogen mit Haarwäsche, Färben, Massage usw.

Da reichen deine 60 € nicht und sie hat auch keine 8 Stunden dort gearbeitet, sondern 12 Stunden. Gehen wir mal davon aus das solche Termine gerne 80-100 € kosten, sind das 20 Kunden am Tag. Das ist nicht unrealistisch. Mit Männerhaarschnitten kommt man da natürlich kaum hin und das hatte sie auch nicht jeden Tag, sondern an guten Tagen, trotzdem muss man das mal in der Relation sein was das an Umsatz für einen Salon bedeutet.

Sie hat übrigens den Arbeitgeber damals gewechselt, weil dieser feste tägliche Umsätze vorschrieb und wenn man diese nicht erreichte, dann gab es Kürzungen am Gehalt und ziemlich üblen Anschiss. Wo die Grenze lag, weiss ich nicht aber mit den 2000 € an Umsatz war sie drüber. Die Problematik war nur das am Monatsende oft weniger Kunden kommen und dann wars auch mal weniger.

Es sollte auch nur mal ein kurzer Einwurf werden und jetzt nicht Seitenlang über Friseurbesuche diskutiert werden, das ist hier sowas gerade schon ziemlich OT.

@Bela

Da gebe ich dir vollkommen Recht, ich wollte hier auch Unternehmer nicht als Herzlos darstellen, dann würd ich teilweise mir und meiner Familie selbst ans Bein pinkeln, neeeeiiiiinnn wir haben keinen Friseursalon ;)

Das ist denke ich wie bei vielen Dingen. Eine perfekte Lösung gibt es eigentlich nicht oder ist sehr schwer zu finden. Zumal natürlich Erfolg etc. in unserer Gesellschaft auch nur am Geld gemessen wird. Niemand wird einen Streetworker als erfolgreichen Menschen bei uns sehen.

Um mal wieder etwas zurück aufs Thema zu kommen gerade deswegen finde ich einige Ansätze der AfD interessiert. Eben weil man nicht den Einheitsbrei daher blubbert so wie alle anderen Parteien. Trotzdem ist gerade die Mindestlohndebatte meines Erachtens schwierig zu regeln aber ein wichtiger Punkt. Die einzige Befürchtung die ich bei der AfD habe ist, dass sich mit denen eben auch nichts ändern wird. Ich sehe die Partei in Zukunft irgendwo zwischen FDP und CDU.

Vorallem stört mich ehrlich gesagt, dass wir auch verflucht viele Missstände im sozialen Bereich haben oder im Bildungssystem, sie aber eher die Wirtschaftliche Seite im Programm haben, sprich Euro Ja/Nein, Mindestlohn, faire Strompreise usw.
 
AW: Alternative für Deutschland

Also Leute mal wirklich.....es herrscht doch im unteren Lohnsegment kein Lohngleichgewicht, das Angebot und Nachfrage übereinkommen. Durch Hartz 4 wurde das fokussiert. Es gibt mehr Arbeitslose als Jobs ganz einfach, die auch noch jede Tätigkeit annehmen müssen. Somit hat sich auch eine Lohnspirale nach unten gezeichnet. Wenn jetzt kaum Nachfrage für diese Jobs da wäre, müssten die Anbieter den Lohn zwangsweise erhöhen. Also ist das nur eine faire Übereinkunft beider Parteien. Ein moderater Mindestlohn wäre durchaus vertretbar. Das Beispiel mit dem Friseur ist natürlich sehr gut gewählt...
Mir kommt es auch so vor, als gönnen manchen hier nicht mal 8,50 oder 10€ Lohn. Solange es in euren Köpfen nicht gewollt ist, wie soll es dann gehen?

@Lübke,

Dein BGE-Australien ist doch nicht vergleichbar. Sag doch einfach, dass du es nicht willst. das passt schon. Müssen nicht alle Gutmenschen sein hier.
Ich bin übrigens auch gegen ein BGE, zumindest das Götz Werner Modell, aber nur aus dem Grund der sozialen Gerechtigkeit. Weil da auch noch nicht geklärt ist, wie Härtefälle mit Mehrausgaben behandelt werden sollen.
 
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@Lübke
Den "Reichen" will ich nichts wegnehmen. Zumindest nicht so wie es gerne dargestellt wird, ab 100.000€ ist man reich...

Ich will dem Friseur seinen Lohn zahlen.


Von seiner Arbeit, nicht von Wohltätigkeitsaufstockungen, wie es heute der Fall ist. Wenn er 10 Leute pro Stunde beschneidet ist es doch das Mindeste, wenn er eine 10% Gewinnbeteiligung erhält. Die restlichen 90% dürfen sich Herr Schäuble und die Krankenkassen, der Vermieter und soweiter gerne teilen.
Es ist der falsche Ansatz aus einer lehren Ketchupflasche noch etwas herausdrücken zu wollen, wenn daneben eine ganze Palette steht.

Der Friseur leistet hier und heute etwas, es rollen die Scheine in die Kasse. Das hat nichts mit Inflation zu tun, wenn ein kleiner Anteil davon tatsächlich an den Verursacher, den Angestellten ausgezahlt wird. Der Vermieter bekommt sein Geld, da kommst du nicht mit Inflation. Schäuble hält die Hand auf, auch völlig normal für dich. Der Arbeitgeber hat keine Gelddruckmaschine im Laden, da kann keine Inflation enstehen. Ich will nur die Einnahmen verteilen und die asoziale Hartz4 Aufstock Geschichte aus dem Arbeitsleben verbannen.
Schon heute über die Schaumweinsteuer nachgedacht? War lange Zeit undenkbar, heute kennt sie kaum einer, obwohl es sie noch gibt ... Das ist Normalität geworden, so scheinbar auch normal ist, das gewiese Berufsgruppen nicht in ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen.
Bald kommt die Landstraßenmaut inkl. Autobahnprivatisierung, neben dem gesplitteten Abwasser oder sonstwas. Das ist Inflation.

Es ist wie gesagt richtig, wenn der Friseur mit BGE zu Hause bliebe. Es macht keinen Sinn die Arbeitsleistung ins Klo zu spülen für einen miesen Lohn. Ich werde jetzt nicht groß über BGE diskutieren, bleiben wir doch erstmal bei der einfachen Gegenwart und nahen Zukunft, das BGE wird nicht kommen.

@nebulein
Bei 60€ pro Besuch bist du wohl in einer ganz anderen Dimension. Wenn auch interessant das es dort nicht besser aussieht. Gut das sie die Anstellung für 900€ bei 12 Stunden gekündigt hat, das ist Unwürdig. Gerade bei dem Umsatz sieht man doch, das hier ein großes schwarzes Loch den Gewinn frisst.
 
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Es kommt auch immer darauf an. Ich weiss z.b. das die Produkte in den Discountmärkten so stark durchkalkuliert sind, dass ein Hersteller nicht einfach mal seinen Angestellten mehr Lohn zahlen kann, außer die Produkte bei Lidl, Aldi & Co werden teurer. Wenn dann hier plötzlich die Wurst sagen wir mal pro Packung 20 Cent mehr kostet, ist das für die meisten eigentlich egal, aber trotzdem würde doch jeder meckern.

Ich weiss nicht wie es in der Großstadt aussieht, aber hier auf dem Land gilt ein gut gehender Friseursalon als Goldgrube und wenn ich mir die Preise anschaue die vorallem Frauen dort bezahlen, ist das auch kein Wunder. Ich habe ja nie viel bezahlt, ca. 13 € für meinen Haarschnitt, den ich aber seit ein paar Monaten selbst mache, da es sich bei meiner Haarpracht leider nicht mehr lohnt. Wenn ich jetzt 15 € gezahlt hätte für diesen Haarschnitt, dann wäre mir das ziemlich egal gewesen, die Friseurin, hätte dafür aber ein annehmbares Gehalt bekommen und der Besitzer des Salons wohl trotzdem den selben Gewinn eingefahren. Ich habe dann z.b. immer 2 € Trinkgeld ihr gegeben, weil ich dann wenigstens wusste, dass sie davon was hat.

Wenn jeder gegen Ausbeutung ist, dann muss sich auch jeder mal etwas an die eigene Nase packen wo und wie er es unterstützt. Vorallem Discounter sind da so ein zweischneidiges Schwert, weil die Artikel sehr knapp kalkuliert sind.

Ich bin der Meinung, dass jeder der in Vollzeit arbeitet, davon wenigstens einigermaßen eine Familie über die Runden kriegen sollte. Wieso darf der eine sagen wir mal nach 3 Jahren Lehre mit 1500 Netto heim gehen und der andere, nur weil er sich für einen Beruf entschieden hat, wo man weniger zahlt, 900 Netto, obwohl der sich genauso 3 Jahre lang durch eine Lehre gequählt hat?
 
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@Unyu: die krux bei der geschichte ist doch, dass wenn überall die löhne steigen, steigen überall die preise. steigen überall die preise, können die leute sich trotz höherer löhne wieder weniger leisten. und glaub mir, wer die preise kalkuliert, passt schon auf, dass er selbst dabei nicht zu kurz kommt.

wie gesagt, nimm mein beispiel mit australien und mindestlohn von 15,- €. die haben glaub ich nichtmal arbeitslosenprobleme, aber die können sich weniger leisten bei gleichzeitig (nominal) mehr geld auf dem konto.
wir dürfen bei der überlegung nie vergessen, dass geld nur ein variabler wertmaßstab ist, selbst aber keinen reale wert darstellt. wir können jeden arbeitslosen problemlos zum millionär machen und dabei wird er gleichzeitig noch ärmer. warum? weil wir nur die maßeinheit verändert haben, aber nicht die real verfügbaren waren/dienstleistungen/werte.
 

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