Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems

  • Ersteller Ersteller Onkelhitman
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@Lübke,

Soweit ich gelesen habe, gibt es keine Beweise für diese Indikationen. Das ist alles Theorie, man sollte einfach mal einen Mindestlohn einführen. um zu sehen was passiert.
Man sollte aber nicht vergessen, dass ein Mindestlohn im Dienstleistungssektor auf jeden Fall die Binnennachfrage stärken würde, hier hast du nämlich keine Konkurrenz über Lohnstückkosten wie im Exportbereich, wobei wir da ja wie gesagt in Hochlohnländer exportieren und somit fast keine Konkurrenz herrscht, ich würde behaupten, dass wir nur über die Qualität und Image Waren exportieren könnten.

Übrigens werden ab 2014, die Mindestlöhne bei Friseuren auf 8€ angehoben ab 2015 sogar auf 8,50.
 
den gedankengang kann ich zwar nachvollziehn, aber er ist imho viel zu kurz gegriffen.
1. steigen die preise für regionale güter/dienstleistungen, sinkt die nachfrage weil es sich einfach nicht mehr so viele leisten können/wollen.
2. auch wenn wir in hochlohnländer exportieren, die haben die wahl ob sie von uns oder günstigeren anbietern importieren. sind wir zu teuer, wird eben von woanders gekauft.
teilweise geht das sogar noch weiter: bsp opel/vauxhal: da gings drum ob der neue (glaub war zafira?) in england, belgien oder deutschland produziert wird. gab üble schimpfe über die deutschen, die für weniger arbeiten wollten und dementsprechend die arbeitsplätze bekommen haben. die engländer hätten zwar in der theorie mehr geld bekommen, aber praktisch haben sie gar nix bekommen weil dort nicht produziert wird zugunsten der günstigeren deutschen. ob richtig oder nicht, das sind aber die realen auswirkungen.
ich würde behaupten, dass wir nur über die Qualität und Image Waren exportieren könnten.
das gilt zwar für bestimmte, prestigeträchtige produkte wie automobile, nicht aber für alltagsgegenstände oder verbrauchsmaterial. und wir produzieren nunmal nicht nur autos ;)
 
es gibt eine vielzahl von problemen, nur behebt das bge kein einziges davon. es verschlimmert nur lohndumping, indem bestehende löhne abgewertet werden.

Das halte ich für falsch, denn mit dem bGE und keiner Sanktionskeule mehr im Rücken kann man gerade diese Art des Lohndumpings verhindern. ( Man lehnt den Job einfach ab ) Der Arbeitgeber hat also die Möglichkeit mehr zu zahlen oder er findet keinen mehr der diese Arbeit erledigt. Es ist also genau andersherum, mit der aktuellen Hartz 4 Praktik wird in den Markt eingegriffen mit Hilfe von Sanktionen. (Würde beim bGE entfallen)

wenn wir den arbeitgebern, die ihre angestellten und arbeiter ausbeuten auch noch die löhne auf staatskosten bezuschussen, können die den leuten ja noch weniger zahlen und finden dann trotzdem arbeiter, weil die ja für die staatlichen zuschüsse arbeiten gehn. bekämpft das etwa lohndumping? nein es fördert ihn auf unser aller kosten! bge unterstützt (ungewollt) ausbeutung.
Du hast das heutige Hartz 4 System eben exakt beschrieben. Ich weiß nicht ob dir das klar ist. :) Beim bGE gibt es keine Sanktionskeule dort wird das Lebensminimum gewährt und nicht wie heute missachtet indem man unter das Minimum kürzt.

Und zu den Kosten des bGE. Man muss auf zwei Punkte achten damit es funktionieren kann.

Punkt 1) Es darf nur das Lebensminimum abdecken nicht mehr. ( 380 - 400 Euro + Wohngeld sind optimal ) Damit lohnt sich Arbeit und die Produktion bricht nicht ein.

Punkt 2) Das bGE muss mit jeglichen Einkommen aufgerechnet werden und muss sich am Ende neutralisieren.
Sprich wenn man ein bGE von 400 Euro einführt dann muss die Steuerfreigrenze von 8004 Euro weg und ab dem ersten hinzuverdienten Euro müssen 50% abgegeben werden. ( Steuern / Sozialabgaben )

Ich hatte das mal ausgerechnet, bei einem Bruttoeinkommen von 1.800 Euro und 50% Abgaben neutralisiert sich die bGE Zahlung von selbst. ( Man zahlt soviel wie man bekomt ) Darüber zahlt man geringfügig drauf. Die kalte Progression hätte man damit ebenfalls ausgeschaltet und es ist leicht zu rechnen. 400 Euro frei und 50% Abgaben von jedem verdienten Euro. ( + Bei Bedarf Wohngeld auf Antrag )

Durch die 400 Euro, die nicht versteuert werden steigt der Abgabensatz automatisch von 0 auf bis nahezu 50% an. Das ist gerecht und zu finanzieren. Ich halte das für piratig.
 
Zuletzt bearbeitet:
deine überlegung übersieht leider eins meiner hauptargumente: durch die lohnerhöhung ohne entsprechende zusätzliche güterproduktion entsteht ein "wertvakuum" vergleichbar mit der spekulationsblase bei dem immobiliendesaster in den usa. du hast auf dem papier viel geld, real stehen aber keine werte dahinter. lösung: explodierende preise. konsequenz: das bge reicht nicht mehr, weiter löhne fallen unter das existenzminimum. lösung: bge weiter anheben und mehr arbeiter durch bge aufstocken. konsequenz: weiter steigende preise zur kompensation. folge: erneut reicht das bge und knapp darüber liegende löhne nicht mehr....
wie heißt es so schön: ein teufelskreis.

der springende punkt ist: die werte, die das zusätzliche geld repräsentiert, müssen irgendwem weggenommen werden. die lieblingslösung vieler, es einer ominösen gruppe von reichen wegzunehmen ist reine utopie und würde selbst wenn wir millionen dieser ominösen reichen hätten, die sich freiwillig enteignen lassen, vorn und hinten nicht reichen um zigmillionen bürgern monat für monat geld davon zu zahlen.
 
@Lübke,

Wieso sollte denn ein "Wertvakuum" entstehen? Die meisten prekären Arbeitsverhältnisse und Lohndumping finden im Dienstleistungssektor statt. Und bei den Zeitarbeitern, die in der Industrie tätig sind, müsste normalweise der jeweilige Tarif greifen. DAs wäre dann anstatt 8,19€ auf dem Bau zB 11,05€. Im Handel wären es auch über 10,50€ usw.....

Ach ich habs verstanden, durch die Lohnerhöhung (das BGE).
Wobei die Geldmenge doch gleich bleibt, sich nur etwas verschiebt.....
 
Zuletzt bearbeitet:
@Suxxess
Was ist denn mit einem aufheben der H4 Bedingungen? Wenn die nicht mehr wären, wäre dann alles geregelt? Wieso muss es ein BGE sein, welches an 82 Millionen Menschen geht? Muss dann nicht auch die Rente angepasst werden? Abgeschafft? Aber wie soll das mit dem Wohngeld funtionieren? Bekommt das jeder? Egal wie groß die Wohnung?

Für mich birgt das BGE einfach nur Probleme, wo man ansich gar keiner Lösungen bedarf.

H4 ist für die Lebenssicherung, wie auch Godde schreibt. Und mit diesem Punkt stimme ich überein. H4 darf auch in meinen Augen nicht unterschritten werden können. Somit würden schon einmal jegliche Sanktionen wegfallen. Wenn man nun noch die Bedingungen, die man ansonsten an H4 stellt, und damit meine ich die Aufschlüsselung des Besitzes wegließe, könnte man H4 schon als eine ART BGE auf Steuerbasis benennen. Jedoch ist es eben nur für Bedürftige.

Daher gibt es auch faktisch eine Mindestrente. Eine Mindestrente ist eine aufgestockte Rente. Das ist die Mindestrente.

Weiteres Problem die Wohnungen. Sollte man nun allen einen Wohnzuschuss geben, oder nur die, die es brauchen? Aber was wird benötigt um eine Wohnung, die jemand besitzt zu finanzieren. Und sollte man dies überhaupt? Ist derjenige nicht selbst verantwortlich, wenn er ein Haus kauft/besitzt? Nehmen wir also an, H4 wäre auch bei der Wohnung so wie JETZT, also mit einer einschränenden Bedingung, die besagt: Als 1 Person darfst du nur xy qm haben und die Miete darf nur xyEuro kosten. Mit 2 Personen, mit drei Personen etc. etc. Ist DAS nicht schon ein BGE für die Menschen, die im Niedriglohnsektor ackern und eben NICHT über die Runden kommen?

Und dazu Bedarf es keiner Systemänderung. Es Bedarf nur einer SystemANPASSUNG. Und zwar die Sanktionen weg, die Gelder ohne eine Bindung an Besitz, dann ist jeder krankenversichert, der der eine Wohnung hat, bekommt sie (sollte sie den Bedingungen entsprechen) bezahlt und es dürfte keiner mehr maulen müssen.

@Lübke
Du vergisst bei ihm eigentlich nur einen Punkt. Und zwar fallen mit seinem Punkt sämtliche Renten weg, es fallen sämtliches Kindergeld weg, es fällt H4 und Arbeitslosengeld weg. Und dafür müsste eben jeder Arbeitnehmer 50% zahlen. Halte ich für möglich, birgt aber die Gefahr die ich schon am Anfang des Threads brachte. Und zwar, wenn wir auf Steuersystem umschalten, dann kann damit umgelegt werden wie die Regierung gerade möchte. Lassen wir die Sozialversicherung jedoch so wie sie ist, und zwar ohne Beitragsbemessungsgrenze, dann eben FÜR JEDEN, dann könnte es klappen.

Er erschafft kein Geld. Er erschafft mit seiner Forderung auch keinen "Vakuumwert", sondern er legt einfach nur um. So wie ich es ja mehr oder minder auch fordern. Wobei ich bei der Rente eben anders vorgehen würde, beim Rest sicherlich auch. Eine Rente von 380€ + Miete (Nebenkosten) halte ich für lächerlich. Immerhin haben die meisten etwas geleistet für die damaligen Nutznießer, warum das vernachlässigen?

Und BGE ist nunmal für ALLE 82 Millionen. Und DAS ist der Grund warum ICH es nicht will. Es schafft keine Verbesserung, es wird nur schlimmer. Was sollten die Rentner mit zusätzlichen 400€ (doof gefragt) zu ihrer Rente? Die einen bekommen 4000€, die anderen 400€. Und dann jeden 400€ mehr? Man muss einfach die Sozialversicherungsbeiträge und die Steuern clever umverteilen damit es hier keine ARMEN mehr gibt, und da nimmt man noch nichtmals "den Reichen" was weg, sondern man verlagert nur. Von da, nach da.

Wenn man sich nur verabschieden könnte davon, dass man eben nicht "einzahlt" sondern "umzahlt". Umlegen. Nicht in nen Pott. Aus der Krankenversicherung bekommt man auch nichts, wenn man nie krank war. Und so sollte es bei den Anderen Versicherungen auch sein. Ohne Limit, ohne Deckelung bei den BeitragsEINNAHMEN.

Da machen sogar die vorgeschlagenen 50% einen Sinn. Denn auch "der Reiche" hat dann bei 50% einen Schnitt. JEDER 50%. 25% Steuern, 25% Sozialabgaben. Und die dann einfach nur verteilen. Halte ich für realistisch.

PS:
@All
Was wäre denn mit einem BGE nur für Arbeiter? Also Kinder nicht, Rentner nicht?
 
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Du gehst von einem Irrtum aus die aus der "Wünsch dir was"- Fraktion kommt. Die musst du ignorieren.
Es ist einfach so, dass das bGE nicht "zusätzlich" zur Verfügung stehen darf. Hat jemand heute 1000 Euro netto so muss er mit bGE auch nur ungefähr 1000 Euro netto haben.

Also 1.350 Euro Brutto sind 1.000 Euro Netto nach dem aktuellen System.
Mit dem 50 / 50 System wären es: 400 Euro + 1350 / 2 = 1.075 Euro
Er hat also keine 400 Euro mehr die zusätzlich zu finanzieren wären. ( Rechnet man 3% Soli drauf, dann kommt es den aktuellen Nettozahlen sehr nahe )

Und ein zweiter Effekt kommt dazu. Beim aktuellen Hartz 4 System werden dir 80% deines Zuverdienstes wieder abgenommen, die über 100 Euro liegen. Beim 50 / 50 System nur 50%. Sprich der Anreiz zu arbeite steigt auch ganz ohne Sanktionen. Der Verwaltungsaufwand würde übrigends massivst sinken da nur noch über Wohngeld und Sonderfälle zu entscheiden ist. Und zu den Extrakosten die dadurch entstehen. Ein Teil würde durch das dadurch geringere Wohngeld aufgefangen werden.

Der andere Teil durch Einsparungen in der Verwaltung, den leicht höheren Abgaben. Und natürlich den von 42% auf 49% gestiegeen Steuer- / Abgabensatz.
Ergänzung ()

@Onkelhitman
Die Rente wäre einfach nur eine Einkommen welches erzielt und versteuert wird.
Das Rentenproblem ist keins, denn es gibt diese 400 Euro NICHT ZUSÄTZLICH!
Mit steigenden Einkünften wird das bGE verrechnet. ( 50% )

Und zur Wohnung, dies wird weiterhin ein Wohngeldzuschuss bleiben auf Antrag. Wie du schon richtig beschrieben hast lässt sich dieser Zuschuss nicht pauschalisieren.

Und zu den 50% Abgaben. Derjenige der kaum etwas hat dort fließt die ganze Summe der 50% Abgaben in die Sozialversicherung und 0 Euro Steuern. Mit steigenden Einkommen bleiben die Abgaben der 50% gleich, aber es fließt mit steigenden Gehalt immer mehr in den Steuertopf.

Sprich: 1000 Euro Bruttoeinkommen = 100% Sozialversicherung / 0% Steuern
1500 Euro Bruttoeinkommen = 90% Sozialversicherung / 10% Steuern
2000 Euro Bruttoeinkommen = 75% Sozialversicherung / 25% Steuern

Die Richtung sollte klar sein.
 
Und zwar fallen mit seinem Punkt sämtliche Renten weg, es fallen sämtliches Kindergeld weg, es fällt H4 und Arbeitslosengeld weg.
ah ok, den punkt hab ich tatsächlich übersehen. gut damit sieht es natürlich ungleich realistischer aus.

gut jetzt drängt sich mir die frage auf, ob eine pauschallösung gerechter/sozialer sein kann als eine bedarfsorientierte lösung?
 
Wenn du den Leuten das BGE mit 50% besteuerst haben sie nur 200€. Dann schreib doch auch: Die Arbeiter bekommen nur 200€ mehr anstatt 400€. Wenns jetzt rein wäre. Im übrigen klappt auch das nicht ,denn die Unternehmen werden dann den Lohn einfach runter setzen mit der Begründung, dass der Staat doch eh aufstockt.

Das was du schreibst ist genau das, was ich pers. nicht will. Das Geld wird in die Steuern gepumpt obwohl es in die Sozialversicherungen rein soll. Denn bei denen soll und darf das Geld eben nur für diese ausgegeben werden, während man bei den Steuern schnell mal *schnipp* machen kann, und schon hat jeder weniger.
 
400 Euro bGE frei ohne wenn und aber + 50% Abzug auf jeden Hinzuverdienst.
Ansonsten wäre das Lebensminimum ja nicht gesichert...

Oder beziehst du dich auf Kinder? Hier würde ich das Kindergeld streichen und Ersatzweise 50% vom bGE ( 200 Euro auszahlen ).
Weiterhin bleibt halt die Wohngeldstelle, die sich um Sonderbedarf und Not- und Spezialfälle kümmern muss erhalten. ( Geht gar nicht anders, Härtefälle sind ein Sonderbedarf zuzugestehen laut Verfassungsgericht. Pauschales Wohngeld geht ebenfalls nicht. )

Nur man würde mit einem bGE 80% der Bedarfsfälle abhandeln können. Die Klagen würden sprunghaft zurückgehen. Verwaltung würde gespart werden und man würde verhindern, dass sanktionierte Menschen hungern müssen.

Und zum Unterschied ob die Abgaben ins Steuersystem oder in die Sozialversicherung fließen. Wie gesagt der prozentuale Anteil am Einkommen der über den 400 Euro bGE liegt, wird mit pauschal 50% verrechnet. Von diesen Geld fließt je nach Einkommenshöhe ein unterschiedlicher Anteil ins Sozialsystem und in die Staatskasse. ( Also auch zur Refinanzierung des Systems )

Wieviel von diesen 50% Abgaben jeweils ins Sozialsystem und wieviel in die Staatskasse fließen darüber kann man sich später noch streiten. ( Ich würde es aber so händeln, dass die Summen in etwa gleichbleiben )
 
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Ich weiss nur nicht wieso du das BGE nennst. Was ist mit ner Freigrenze? 400€? Demnach könnte man 400€ "BGE" + 400€ hinzuverdienst ohne Steuern un Abgaben machen, und wäre somit bei 800€ netto, was wiederum nach sich zieht, dass man nicht aufgestockt wird.

BGE ist BGE. Wie gesagt, ein richtiges BGE ist ein "Bedingungsloses Grundeinkommen" und das bezieht sich auf jeden in Deutschland. Demnach auch auf Kinder. Du willst das BGE für Kinder halbieren? Dann ist es kein BGE.

Die Sanktionen müssen abgeschafft werden, nicht die jetzigen Leistungen.

Und ich schrieb es schon einmal, ich möchte nicht, dass das Sozialsysetem darunter leidet, wenn die hohen Gehälter prozentual mehr Geld in die Steuer einfließen lassen, die Sozialversicherung aber demnach weniger Geld bekommt mit einer Art Deckel. Ich will die Sozialversicherungszahlungen OHNE Deckel. Weil das Geld schlicht gebraucht wird. Im Krankenkassensektor, im Rentensektor, im Arbeitslosensektor. Dort wird Geld gebraucht, und das wieder über Steuern reinholen ist einfach völlig bescheuert. 25% und 25% sind ok. Bei allem darunter: Nöööö. ;)

Bin gerade ein wenig am basteln wie man das am besten alles ausformuliert in einer kleinen Zusammenfassung wie oben. Aber jetzt mache ich mir erst ein paar Waffeln.
 
Godde schrieb:
Man sollte aber nicht vergessen, dass ein Mindestlohn im Dienstleistungssektor auf jeden Fall die Binnennachfrage stärken würde....

Das ist ein Trugschluss. Die Einführung eines Mindestlohns wäre nichts weiter als die Umverteilung von Geld weg vom Arbeitgeber hin zum Arbeitnehmer. Was der Arbeitnehmer mehr an Geld hat zum Ausgeben fehlt dem Arbeitgeber an Gewinn, den er verkonsumieren/ausschütten/investieren kann. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bliebe also gleich. Und das auch nur wenn durch den Mindestlohn keine Arbeitsplätze wegfallen, was ich aber für unrealistisch halte.
 
Ein bedingungsloses Grundeinkommen kann man doch in der Höhe variieren. Das Einkommen wäre bedingungslos, aber nicht die Höhe. Ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1 Euro wäre ebenfalls ein bGE. Du willst doch nicht jedem Kind 400 Euro geben? Wie willst du das finanzieren? Oder anders gefragt wem willst du dieses Geld dafür wegnehmen?

Mein Konzept baut darauf, dass im Bezug auf heute die Leute nicht mehr Geld bekommen. Alles was man nicht mehr ausgibt muss man auch nicht extra gegenfinanzieren. ( Und nur so bleibt ein bGE finanzierbar )

Wie kommst du denn auf 400 € bGE + 400 € Freigrenze? Nö 400 € und auf alles was drüber liegt 50%. Sollte man noch Geld haben, dann könnte man als Anreiz die ersten 100 Euro Hinzuverdienst wie im aktuellen System nicht versteuern. ( Aber das müsste man durchrechnen, 400 Euro frei ist deutlich zuviel. )

Ich halte das Konzept: 400 Euro bGE und dafür 50% auf das Resteinkommen für gerecht. Kinder die Hälfte unter Wegfall des Kindergeldes. ( Also quasi Plus / Minus Null [ 184 € Kindergeld vs 200 € bGE] ) Ich sagte bereits wir sind nicht bei wünsch dir was. Wenn man jedem Kind 400 Euro in die Hand drückt dann bekommt man nur Probleme:

1) Wie willst du das gegenfinanzieren? Rechnet man das Kindergeld gegen dann bliebe immernoch eine Lücke von 216 Euro pro Kind und Monat wenn man ebenfalls 400 Euro auszahlt.

2) Wie bekommst du die Kinder dazu eine Ausbildung zu machen? Wenn du jedem Kind gleich zuviel in den Arsch bläst dann bleiben die lieber morgends liegen als für das Kleingeld jeden Tag aufzustehen.

Das ist ein Trugschluss. Die Einführung eines Mindestlohns wäre nichts weiter als die Umverteilung von Geld weg vom Arbeitgeber hin zum Arbeitnehmer. Was der Arbeitnehmer mehr an Geld hat zum Ausgeben fehlt dem Arbeitgeber an Gewinn, den er verkonsumieren/ausschütten/investieren kann.
Gebe einem Millionär eine weitere Million und er wird damit nicht viel tun. Teile die Million auf viele Arbeitslose auf und sie werden konsumieren und Nachfrage schaffen. :) Desweiteren geht es auch darum, dass man bei höheren Löhnen einfach weniger Stütze zahlen muss.

Das was der Arbeitgeber jetzt mehr hat zahlt der Staat doch dem Aufstocker damit dieser über die Runden kommt. Desweiteren definiert ein allgemeiner Mindestlohn die Untergrenze. Der Mitbewerber kann nicht einfach unter diesem Satz bezahlen also gibt es eine Grenze die man nicht unterschreiten kann um den Mitbewerber auszustechen.

Was ist mit ner Freigrenze? 400€? Demnach könnte man 400€ "BGE" + 400€ hinzuverdienst ohne Steuern un Abgaben machen, und wäre somit bei 800€ netto
Die Freigrenze von 8004 Euro gibt es nur um das Lebensminimum nicht noch zu besteuern. Zahlt man ein bGE so ist dies sichergestellt und diese Freigrenze entfällt dann natürlich ersatzlos. Wie du schon sagtest, wenn das bGE alles andere ersetzt dann müssen auch fast alle anderen Vergünstigungen wegfallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@[MELVIN],

Zu deinem Betrag braucht man eigentlich nichts mehr schreiben, man sieht nur wie weit es mittlerweile mit der Moral in diesem Land ist.
Nimm mal die Zeitarbeit, wo wird da investiert? Die Fahren dicke Schlitten und die Mitarbeiter müssen zum Amt rennen und aufstocken, weil der Lohn nicht reicht, um sich eine angemessense Wohnung zu leisten.Wie war das mit Angemessenheit? Das sind Parasiten ganz einfach. Da gibts meiner Meinung nach nichts zu rechtfertigen.
Es sind zum Glück die meisten nicht so.
 
Ok, ich verstehe, wie wäre es denn dann mit folgendem:

- Kindergeld bleibt Kindergeld und wird auf 200€ gerundet (im übrigen ohne Staffelung bei mehr Kindern)

- Rente bleibt Rente und wird aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezahlt nach dem Konzept, welches ThomasK_7 mit mir schon durchgerechnet hat. So ist sichergestellt, dass JEDER zum einen ein Rentner IST, zum Anderen dass JEDER Rentner mindestens 1000€ bekommt, und jeder krankenversichert IST, und auch JEDER vorher zahlt. Dazu halt: JEDER und OHNE Beitragsbemessungsgrenze. Laut unserer Berechnung wäre mein Konzept, einfach nur erst einmal JEDEN einbeziehen ein Nullsummenspiel, welches dieselben Steuerzuschüsse aus dem deutschen Steuersystem benötigt, wie das jetzige. Jedoch wurde noch nicht mit der höheren Einzahlung berechnet, was bedeutet dass evtl. sogar ein Plus gemacht würde gegenüber dem jetzigen System. Ein BGE daher für Rentner ist unnötig. Die Höhe ist laut dir ja variabel, in dem Falle setze ich sie bei Rentner auf 0€. ;)

Es sei erwähnt, dass mit der o.g. Rentenanpassung Rentenaufstocker auf einen Schlag weg wären. Eine Mindestrente von 1000€ sollten es in Deutschland jedem ermöglichen weiterhin seine Rechnungen zu begleichen. Sollte sie nicht ausreichen, könnte darüber diskutiert werden eine staatliche Stelle aufzubauen, welche mit Umzugsunternehmen verbunden ist, und Hilfe anbietet wenn z.B. die Mieten für denjenigen zu hoch sind. Auch erwähnt sei, dass es mit diesem o.g. System keinerlei Witwenrenten mehr gibt. Ehepaare bekommen ihre zustehende Rente. Sollte der Ehepartner sterben verfällt der Anspruch auf die zweite Rente sowie der Anspruch auf die Arbeitsjahre des Gatten/der Gattin. Die staatliche Stelle ist kein Zwang, sie ist nur eine Hilfestelle an die sich Menschen wenden können. Nicht verwechseln!

- Wegfall des Arbeitslosengeldes 1
- Wegfall des Arbeitslosengeldes 2 und Einführung einer Art "BGE" die eben im Vergleich zu dem jetzigen H4 System keine Rechtsansprüche in irgend einer Form hat von 400€(damit sind Sanktionen gemeint, damit ist der "Arbeitszwang" gemeint, damit ist die Enteignung durch Besitz gemeint)
Ferner bekommen Bedürftige ihre Wohnung in angemessener Größe und Höhe bezahlt. Menschen, die ein Eigenheim besitzen, können einen Teil ihrer Kosten (laufende Kosten wie Müllabfuhr, Wasserkosten, Grungsteuer anteilig etc. etc.) ebenfalls bezahlt bekommen bei einer angemessenen Höhe und Größe der Wohnung/des Hauses. Kosten für Kreditrückzahlungen und dergleichen sind keine staatlichen Subventionen wert. Die Bevölkerung Deutschlands zahlt nicht für Eigenheimbesitzer. Und das finde ich richtig. Worauf ich mich einigen könnte wäre ein Kredit in Höhe der Inflation. Das bedeutet, hat Dland 2% Inflation dieses Jahr, und der Person wird von staatlicher Seite ein Kredit gewährt, der ihn davor bewahrt sein Eigenheim verkaufen zu müssen, so bekommt er seine Raten und muss dann 2% als Zins bezahlen wegen der Inflation. Hat er Arbeit oder sonstige Einnahmen, kann er den Kredit und die Schuld wieder abbezahlen. So enteignet man wiederum niemanden.

Bereinigt man die Zahlen sind es daher rund 24,3 Millionen Rentner (inkl. der Pensionäre), 12 Millionen minderjährige Kinder. Dies sind 36,3 Millionen Menschen. 3 Millionen Arbeitslose. = 39,3 Millionen. (die ja jetzt auch schon Geld bekommen, also dürfen wir die nicht doppelt rechnen)

Jetzt wäre ein "BGE" von 400€ demnach für 82 Millionen - 39,3 Millionen = 42,7 Millionen Personen. Dies würde Kosten verursachen von:
17,1 Milliarden im Monat. Wenn wir, grob, von ca. 25% Sozialversicherung ausgehen (und in diesen 25% ist dann auch die Arbeitslosenversicherung, die jedoch eben kein Arbeitslosengeld1 ausschüttet, sondern eben für die Arbeitslosen das "BGE für Erwerbslose") und 25% Steuern ab dem ersten Euro haben wir dennoch ein Problem. Wenn ein Mensch demnach 400€ BGE bekommt, und für, sagen wir Teilzeit 5€ die Stunde arbeiten geht, dann sind dies bei 80Std. = 400€. 400€ + 400€/2 = 600€. Auch von diesem Geld kann niemand leben.
Es müsste daher, wie ich oben erwähnt hatte eine Freigrenze geben. Und die halte ich bei 400€ für gegeben. Warum? Dann wäre es so:
400€BGE + 400€ (Freigrenze) = 800€ netto. Das hat aber einen gnadenlosen Nachteil. Würde es so geregelt, wer würde den Unternehmen davon abhalten, die Niedriglöhne NOCH NIEDRIGER zu setzen?

Das heißt, um diese Idee weiter zu verfolgen müsste es einen mindest-Mindestlohn von 5€ die Stunde geben, völlig Branchenunabhängig/Berufsunabhängig. Das halte ich persönlich auch immer noch für legitim und machbar. Kombiniert mit der Idee von Kontraede, die eine Branchen/Berufsabhängige Regelung des Mindestlohns gestaltet wäre so jedoch sichergestellt, dass niemand für weniger Geld arbeiten geht. Ferner ist, und das ist eines der Probleme, ab jetzt ist jeder für seine eigene Rente auch direkt verantwortlich! Wer nämlich jetzt auch im Niedriglohnsektor arbeiten geht, dessen Arbeitsleistung wird später bei der Rente berücksichtigt. Denn er bekommt nach Arbeitsjahren gestaffelt mehr Rente. Selbst wenn daher jemand mit 800Euro netto nach hause geht, so ist er in der Lage heute durchzukommen, und ferner später mehr Rente zu bekommen.

Dann die Sache mit den "jede Arbeit muss sich lohnen". Summieren wir das Beispiel mal weiter für eine Familie.
Vater geht 80 Stunden arbeiten. Er bekommt: 400€ "BGE" + 400€ (80Std. * 5€) = 800€. Seine Frau bekommt 400€. = 1200€. Sein Kind bekommt Kindergeld 200€. Hätten alle zusammen 1400€. Reicht das nicht? Natürlich ist hier wieder Verhältnismäßigkeit, aber der Vater geht nur Teilzeit arbeiten, und dennoch sind 1400€ vorhanden. Und das mit gerade einmal 5€ Stundenlohn. Woher das Geld kommt? Natürlich von den Höherverdienern (nicht zu verwechseln mit: "die Reichen").

Beispiel2:
Vater verdient 10€ die Stunde bei 160h. Vater 400€ "BGE" + 1600€/2 = 1200€ + Mutter 400€ = 1600€ + Kind 200€ = 1800€. Die Anpassung auf den Wert 50% sollte dabei innerhalb dieser Grenzen erfolgen meiner Meinung nach. Ergo sollte bei 5€ - 10€ Stundenlohn die gleitende Übergangszone zu 50% erfolgen. Sind nun beide Arbeiten wird es natürlich äquivalent höher. Meine Meinung:
Wenn sie in einer Ehe zusammen leben, so wird nicht jedes Einkommen separat besteuert sondern einfach:
Einkommen Vater + Einkommen Mutter = Einkommen Gesamt /2 (es sei denn sie liegen damit unter dem Freibetrag, was ich bezweifel).

Inwieweit wir das weiter spinnen, lass ich jetzt erstmal vorerst brach liegen. Ich halte das jedoch alles für durchaus möglich und auch finanziell möglich. Zudem würden zum einen deutliche Mehreinnahmen im Sozialversicherungsbereich stattfinden, denn JEDER bezahlt dort nun. Zum anderen wären die Renten "sicher", dann wären die Arbeitslosen von ihrem Zwang befreit, dann würde sich Arbeit für jetzt UND für später lohnen, Arbeit würde "gerecht" entlohnt werden, und "die Reichen" , wobei ich in dem Zusammenhang eher von hohen Löhnen sprechen würde, ein jeder würde seinen Anteil an die Gesellschaft geben und ein jeder würde daraus etwas bekommen und ein jeder würde ab einem bestimmten Einkommen dasselbe an prozentualer Leistung erbringen. Die Abstufung der hohen Einkommen war und ist mir genauso ein Dorn im Auge wie die Enteignung von Menschen.

Soll doch JEDER in den Pott zahlen, und JEDER aus dem Pott bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit 200€ lässt sich kein Kind ernähren. Davon lässt sich der Wegfall eines Vollzeitlohns nicht ausgleichen, wenn die Mutter zur Kindbetreuung zuhause bleibt und pro Kind nur ein Rentenpunkt bekommt. Darum sind in Deutschland die 1,3 Kinder modern. Der Hartz4 Regelsatz für Kinder sieht übrigens 289€ vor.
Alle sind erschrocken, wenn es wenig Kinder gibt, aber die finanzielle Ursache will Niemand sehen.
 
Ein Kind ist nunmal DEINE persönliche Verantwortung. Und nicht die der Allgemeinheit. Wenn es danach ginge könntest du ja einfach "Kinder züchten" um wieder mehr Kinder in Deutschland zu haben.

Und beim Rest des Beitrages hast du meinen geflissentlich überlesen. Von daher bitte ich dich, dies erst einmal nachzuholen. Im übrigen muss der Vollzeitlohn auch gar nicht ausgeglichen werden. Denn ich bin ebenfalls der festen Überzeugung dass die von mir oben veranschlagten 1400€ zum ÜBERLEBEN, und nichts anderes sollen diese Regelungen alle bringen, völlig ausreichen. Staatlich. Also vom Bürger.

Wer mehr möchte, wer Luxus möchte, in welcher Form auch immer, der muss dafür eben mehr Lohn bekommen. Der muss entweder mehr arbeiten, oder er muss sich weiterbilden und mehr verdienen. So war es bisher aber auch immer, und so wird es immer sein. Wenn du 400€ pro Kind veranschlagst bleiben die Leute zu hause und bekommen Kinder, ohne noch arbeiten zu gehen. Bei Vater, Mutter, Kind , Kind sind das dann nämlich schon 1600€ + Miete (NK außer Strom) und das würde wozu führen? Genau, wieder zu unserem Ausgangsproblem, dass mehr Geld nur heißt, dass das Geld wo herkommen muss, und dass das von der Allgemeinheit finanziert wird. Ein Kind bedeutet nunmal Verantwortung. Und somit auch eine finanzielle. Nur macht man sich da halt was vor, wenn man fordert, dass das bedeutet man müsse 3000€ mit 2 Erwachsenem und einem Kind haben. Das ist nicht realisierbar. Und sollte meiner Meinung nicht realisierbar sein, denn der Luxus ist und bleibt etwas, wofür man etwas tun muss.
 
@Unyu,

Der Regelsatz für Kinder ist gestaffelt und sieht von je nach Alter von 224(Kleinkinder -6) - 306€ (18-24) vor.
Auch ein Grund warum es in D-Land so wenig Kinder gibt, es wohl eher dass heute zwischen Kind und Finanzen relativiert wird. Früher waren Kinder noch teurer, sie waren aber auch Versorger der Familie und somit wichtiger wie heute.
Heutzutage ist des doch oft auch so, lieber noch nen 2. Urlaub oder einen Luxusschlitten anstatt einem Kind oder nicht? Wenn der Staat keine Geburtenprämien ausschüttet die hoch genug sind, dann sowieso nicht. Das ist doch abstrus...
Dann heisst es auch nicht, mehr Kinder mehr Arbeitsplätze, gerade in so einem hochtechnisierten Land wie bei uns.

ps:Onkelhitman,
Beitrag 136 ist wieder mal sehr vorbildlich ausgearbeitet.
 

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