Sammelthread Aktien kaufen, verkaufen und Fragen

Lurandil schrieb:
Die Unternehmen versuchen gerade eine (kostenintensive) Neuausrichtung. Ich gebe den Firmen erstmal weiterhin eine Chance.

gymfan schrieb:
Die Frage ist aber auch, ob die Konzerne dann einfach umtergehen wollen oder ob sie sich nicht anders orientieren.

Erfahrungsgemäß ist es halt für solch große, meist träge, Konzerne extrem schwer sich vom Jahrzehntelangen Kerngeschäft zu lösen und etwas neues zu machen - und mit dem neuen muss man erstmal die Umsätze und Gewinnmargen des alten Geschäfts erreichen, von Wachstum ganz zu schweigen. Ich halte mich bei sowas aus Prinzip heraus und investiere lieber in Bereiche die per se wachsen.

Deswegen habe ich (schon länger) Solaredge, Jinkosolar, Samsung SDI, BYD, Tesla und eben nichts im Bereich Öl, Verbrenner usw. Was selbstverständlich nicht heißen soll dass meiner DER richtige Weg wäre :)
 
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Magellan schrieb:
Deswegen habe ich (schon länger) Solaredge, Jinkosolar, Samsung SDI, BYD, Tesla und eben nichts im Bereich Öl, Verbrenner usw. Was selbstverständlich nicht heißen soll dass meiner DER richtige Weg wäre
Das sind doch gute Werte für die Zukunft. 👍

Ich habe momentan noch Stellantis bei Autowerten im Portfolio. Bei Daimler und VW habe ich die Gewinne mitgenommen. Ich war bei Tesla immer der Meinung, der Kurs ist zu hoch zum Einstieg. Aber irgendwie juckt es mich immer noch.

Beim Öl konnte ich einfach nicht wiederstehen. Mir war klar das dort die Kurse steigen werden. Da rede ich mir einfach ein, dass ich beim Tanken ein paar Cent zurückbekomme. 🤩
 
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Magellan schrieb:
Das ist aber nur dann eine sinnvolle Strategie wenn man von der Zukunft eines Unternehmens überzeugt ist - bei mir wäre das bei Teamviewer nicht der Fall
Man sollte halt auch nur das kaufen wovon man überzeugt ist und womit man sich auskennt.
Alles andere ist Zocken und hat mit Investieren nichts zu tun.
 
Auskennen ist ein sehr dehnbarer Begriff. Wer würde hier in diesem Thread sagen, dass er sich wirklich mit einem Unternehmen und den Märkten auskennt? Auch als Mitarbeiter in einem großen Unternehmen bekommt nur nur einen Teilbereich wirklich mit. Selbst diejenigen, deren Hauptberuf die Einschätzung von genau solchen Dingen ist (mit entsprechend einem Pool an Mitarbeitern und Quellen), liegen nicht immer richtig.
Die Grenze zwischen Zocken und Investieren ist auch fließend. Ab welcher erwarteten Erfolgswahrscheinlichkeit (die auch wieder subjektiv ist, da jeder potentielle Einflussfaktoren von jeder Person unterschiedlich stark gewichtet wird) sprichst du von Investieren und wann von Zocken @Baya?
 
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Überzeugung ist ja keine in Stein gemeißelte Nibelungentreue, wenn die Informationslage sich geändert hat kann man seine Haltung auch durchaus ändern.
Und selbstverständlich gibt es Titel von denen ich mehr überzeugt bin (Apple, Square, Alphabet..) und andere wo das nicht ganz so gefestigt ist und ich meinen Standpunkt schneller mal überdenken würde (MongoDB, upstart, TuSimple...) aber das sind Risiken die ich bewusst trage deswegen aber keine kurzfristigen Spekulationen.

Wenn ich bei einer Position ins Zweifeln gerate dann wird sie verkauft, egal ob im Gewinn oder Verlust.
 
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Ich sehe das wie @Seppuku und @Magellan .
Ich habe mich z.B. von Bayer und der Allianz getrennt, weil mir die derzeitigen Rechtstreitigkeiten nicht gefallen. Das heißt nicht, dass ich die beiden Unternehmen nie mehr kaufen werde.

Natürlich denke ich langfristig. Gold und die Sparpläne der ETFs/Fonds bleiben als Basis. Die meisten Aktien werden sicher auch bleiben. Bei einigen Aktien bin ich auch nicht 100%ig sicher, ob ich die ewig habe. Ich bin ja auch nur ein Mensch und keine Eiche, da kann man auch mal schwanken. 😀
 
Meiner Meinung nach unterscheidet nur die richtige Diversifikation zwischen Zock und Investition.

Der Übergang zwischen Investition und Spekulation ist immer fließend. Beides beinhaltet die Erwartung auf einen Gewinn durch das eingehen eines Risikos. Nur weil man selbst von einem Unternehmen überzeugt ist, muss es objektiv gesehen nicht weniger spekulativ sein. Man betrügt sich immer noch selbst am besten.

Wie viele waren von Wirecard überzeugt? Selbst die Politik war es. Ich würde nie behaupten jedes gehaltene Unternehmen bis in die Fußnote zu kennen. Jeder und alles kann sich irren.

Ich kaufe einfach wenn mir eine Geschäftsidee gefällt, mir die Zukunftsaussichten zusagen und die Fundamentaldaten stimmen. Also durchaus auch drei subjektive Faktoren. Zudem greife ich gerne in fallende Messer... ;)

Alleine die Diversifikation relativiert meine Entscheidungen, streut das Risiko und bietet, historisch betrachtet, eine langfristige Sicherheit vor Kursverlusten. Mit langfristig meine ich 10-15 Jahre.
 
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BridaX schrieb:
Der Übergang zwischen Investition und Spekulation ist immer fließend. Beides beinhaltet die Erwartung auf einen Gewinn durch das eingehen eines Risikos. Nur weil man von einem Unternehmen überzeugt ist, muss es objektiv gesehen nicht weniger spekulativ sein. Man betrügt sich immer noch selbst am besten.
Besser hätte man es nicht sagen können.
BridaX schrieb:
Alleine die Diversifikation relativiert meine Entscheidungen, streut das Risiko und bietet, historisch gesehen, eine langfristige Sicherheit vor Kursverlusten. Mit langfristig meine ich 10-15 Jahre.
Aktuell habe ich 55 Positionen im Portfolio, davon 9 Fonds/ETFs.

Da das alleine nichts aussagt:
Gold (34,9%), Cash (3,8%), Aktien (38,1%), Aktien-Fonds/ETFs (17,6%), Rentenfonds (5,6%)

Die Aktien/Renten/ETFs unterteilen sich aktuell in

Regionen:
Deutschland (22,9%), USA (15,5%), Welt (12,5%), Europa (7,1%), EM (3,3%)

Sektoren:
IT/Technolgie(16,9%), Chemie/Industrie (6,1%), Finanzen (5,2%), Health/Biotech (4,4%), Energie/Rohstoffe (3,5%), Immo (3,4%), Logistik (2,2%), Versorger (2,1%), Telekommunikation (2%), andere Sektoren/gemischt (15%)
 
Da ist Deutschland aber sehr stark Übergewichtet.
Dem Home Bias sollte man nicht verfallen.

So verdoppelst du dein Risiko.
Wenn es Deutschland schlecht geht (Und damit auch deinen Aktien)
Gibt es wenig Sozialleistungen und deine Aktien sind wenig Wert.
 
florian. schrieb:
Da ist Deutschland aber sehr stark Übergewichtet.
Dem Home Bias sollte man nicht verfallen.
Ich verstehe Deinen Einwand.

Bisher bin ich damit ganz gut gefahren. Es gibt meiner Meinung nach auch einige gute deutsche Unternehmen.
Das ist bei mir auch historisch gewachsen. Ich habe mit deutschen Unternehmen angefangen, weil ich einfach die Geschäftsberichte besser lesen konnte und es auch mehr Infos gab, die ich nicht übersetzen musste.

Inzwischen habe ich mich mehr reingehangen, es gibt auch gute Übersetzer und Zahlen verstehe ich auch so.
Damit wächst auch der Anteil internationaler Aktien. Wenn ich etwas nicht verstehe, kaufe ich es auch nicht.
Wenn mir dadurch etwas Rendite entgeht, muss ich halt mit leben. Das ist immer noch besser als das Geld irgendwo versauern zu lassen.

Aber zur Beruhigung kann ich sagen, dass auf meiner "Wunschliste" momentan mehr internationale Unternehmen stehen.
 
florian. schrieb:
Da ist Deutschland aber sehr stark Übergewichtet.
Dem Home Bias sollte man nicht verfallen.

So verdoppelst du dein Risiko.
Wenn es Deutschland schlecht geht (Und damit auch deinen Aktien)
Gibt es wenig Sozialleistungen und deine Aktien sind wenig Wert.
Wobei der Home-Bias in der Form gar nicht existiert auf Unternehmensebene. Nehmen wir Konzerne wie VW, SAP, Bayer, BASF usw....
Die genannten Konzerne sind weltweit tätig und erwirtschaften allesamt weniger als 20% ihres Konzernergebnisses in Deutschland. Durch die wirtschaftliche enge Verknüpfung korrelieren die Aktien der westlichen Welt derart stark, dass länderspezifische Risiken vernachlässigbar sind hinsichtlich der Geschäftstätigkeit von Großkonzernen.

Dennoch gibt es einen Home-Bias, der liegt allerdings auf einer ganz anderen Ebene, nämlich der Entwicklung zukunftsträchtiger Geschäftsfelder. Deutschland (und auch der Rest der westlichen Welt) hat es verpennt, in dem wirtschaftlich wichtigsten Sektor des Jahrhunderts die Weichen zu stellen: Plattformökonomien jeglicher Art. Die Outperformance des MSCI World im Vergleich zum DAX wird durch das (fast) Nicht-Vorhandensein dieser Art der Firmen erklärbar.
 
Bucknaked schrieb:
Wobei der Home-Bias in der Form gar nicht existiert auf Unternehmensebene. Nehmen wir Konzerne wie VW, SAP, Bayer, BASF usw....
Die genannten Konzerne sind weltweit tätig und erwirtschaften allesamt weniger als 20% ihres Konzernergebnisses in Deutschland.
Ich sehe da durchaus ein Bias, dabei geht es nicht darum wo der Umsatz generiert wird sondern warum diese Unternehmen ausgewählt wurden.

Wenn ich eben VW, SAP und Bayer kaufe nur weil ich Deutscher bin und Tesla, Salesforce und Roche ignoriere dann kann das unabhängig vom Firmensitz ein Problem sein.
 
Ich habe z.B. SAP und Salesforce.
Als Deutscher muss ich ja nicht gleich betriebsblind sein. 😎

Bei Chemie und Industriegasen sehe ich die deutschen Firmen gut aufgestellt.
Bei Finanzen und Tech bin ich eher in den USA angesiedelt.
Bei den anderen Sektoren ist die Verteilung mal mehr oder weniger auf Deutschland ausgerichtet.

Auch bei meiner langfristigen Strategie ist für mich kein Wert in Stein gemeißelt.
 
Magellan schrieb:
Ich sehe da durchaus ein Bias, dabei geht es nicht darum wo der Umsatz generiert wird sondern warum diese Unternehmen ausgewählt wurden.

Wenn ich eben VW, SAP und Bayer kaufe nur weil ich Deutscher bin und Tesla, Salesforce und Roche ignoriere dann kann das unabhängig vom Firmensitz ein Problem sein.
Gut, das betrifft dann aber die Selektion. Sicherlich sollte man nicht nur Werte kaufen, die man von Kindheit an kennt und aus dem Heimatland kommen. Dennoch sehe ich die Risiken nicht darin, dass die Heimat des Unternehmens eine Gefahr darstellt, sondern die Beschränkung auf bestimmte Geschäftsfelder und die allgemeine Diversifikation.
 
linkser schrieb:
Gibt es hier eine Empfehlung fuer eine App, die mir meine Depot/Aktien Entwicklung anzeigen kann? Portfolio Performance scheint mir doch etwas over-the-top zu sein fuer mich mit einem Depot mit vielleicht 13-14 Positionen.
Aber ich wuerd gern immer nen Ueberblick behalten, wie sich mein Depot laengerfristig entwickelt. Hab mein Depot bei der Comdirect und ich kann damit nur sehen, wie sich der Kurs entweder seit Kauf oder seit gestern entwickelt hat. Ich hab bisher ne Excel Tabelle, wo ich einmal am Ende des Monats den Kurs eintrage, aber das wird eher nervig, wenn man dann Mitte des Jahres Aktien dazukauft etc.
Schau Dir bitte folgende Software an, ist für deinen Zweck besser geeignet:
https://aktiendoktor.de/
 

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Lurandil schrieb:
Ich habe z.B. SAP und Salesforce.
Als Deutscher muss ich ja nicht gleich betriebsblind sein. 😎
(...)
Guck dir mal Freshworks an. Einst in Indien gestartet, später nach Silicon Valley umgezogen, sind die seit September im Nasdaq gelistet. Zahlen sehen gut aus - ich werd meine kleine Posi wahrscheinlich ausbauen demnächst.
 
Hypocrisy schrieb:
Guck dir mal Freshworks an
Schau ich mir mal an. Ich sehe noch nicht ganz den nutzen des Produktes.

Momentan denke ich wegen der Inflation eher an den Bereich Finanzen aufzustocken. Im Techbereich bin ich ja ganz gut dabei.
 
Moin,
glaubt ihr der MOAS mit AMC Entertainment wird kommen?
Bin seit Anfang Mai investiert und langsam wird es echt nervig haha.
Auch wenn ich nicht viel Geld reingesteckt habe (etwa 5 % meines Portfolios), werde ich langsam ungeduldig.
 
Für alle denen die WSB Abkürzungen nicht so geläufig sind: MOASS = Mother Of All Short Squeezes

Wenn du seit Anfang Mai drin bist dann hast du ja +300% oder so gemacht.

Ich glaube kurzfristig kann GME/AMC keiner wirklich einschätzen, der einzige Faktor ist hier eigentlich was die MEME Stock Gefolgschaft so treibt und das wiederum hat wenig mit dem Unternehmen selbst zu tun.
Ehrlich gesagt bin ich verwundert dass die sich nun seit Monaten so relativ stabil auf hohem Niveau halten, ich hätte gedacht dass es da schneller wieder bergab geht.
An den "der eigentliche Squeeze kommt noch" Narrativ glaube ich nicht - wundern würde mich bei dem Thema allerdings eh nichts mehr.

Vom aktuellen Niveau aus scheint mir das Chance/Risiko Verhältnis da aber nicht so attraktiv, dem MOASS Szenario steht ja auch ein nicht so unwahrscheinliches Abstrurzszenario gegenüber.
 
Magellan schrieb:
Für alle denen die WSB Abkürzungen nicht so geläufig sind: MOASS = Mother Of All Short Squeezes

Wenn du seit Anfang Mai drin bist dann hast du ja +300% oder so gemacht.

Ich glaube kurzfristig kann GME/AMC keiner wirklich einschätzen, der einzige Faktor ist hier eigentlich was die MEME Stock Gefolgschaft so treibt und das wiederum hat wenig mit dem Unternehmen selbst zu tun.
Ehrlich gesagt bin ich verwundert dass die sich nun seit Monaten so relativ stabil auf hohem Niveau halten, ich hätte gedacht dass es da schneller wieder bergab geht.
An den "der eigentliche Squeeze kommt noch" Narrativ glaube ich nicht - wundern würde mich bei dem Thema allerdings eh nichts mehr.

Vom aktuellen Niveau aus scheint mir das Chance/Risiko Verhältnis da aber nicht so attraktiv, dem MOASS Szenario steht ja auch ein nicht so unwahrscheinliches Abstrurzszenario gegenüber.
Danke für die ehrliche Antwort!
Momentan ist meine Rendite bei ungefähr 105% mein Einstiegspreis war 16€.
Möglicherweise verkaufe ich einfach meine Anteile und staub den Gewinn ab.
Da mir das sowieso zu spekulativ war, habe ich auch nur ein paar Hundert Euro reingesteckt, weil ich neugierig war :D
Ist auf jeden Fall ein sehr risikobehafteter Trade und hat nicht sehr viel mit richtigem Traden zu tun, bin mir dessen bewusst :P.
 
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