Sammelthread Aktien kaufen, verkaufen und Fragen

snickii schrieb:
"(statistisch ist es besser sofort alles zu kaufen)" verstehe ich aber nicht ganz, meinst du damit wenn ich mehrere verschiedene ETF's in einem Sparplan möchte direkt alle zu kaufen?
Hier geht es um das "Market-Timing", also das warten auf einen besseren (niedrigeren) Kurs. Statistisch gesehen kommt der aber nicht. (Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe, hat es sich in nur 27 % der Fälle gelohnt zu warten)
Es gibt hier den Spruch: "Time in the market beats timing the market"

Es wäre also besser z.B. 10.000 € sofort zu investieren, als zB. 10 Monate lange je 1.000 €

Psychologisch kann es dennoch Sinn ergeben, da verpasste Gewinne nicht so sehr weh tun als Verluste. Wenn man also doch die 27 % erwischt ist man dann ggf. nicht sofort entmutigt und verkauft sofort wieder.
 
Das sind ja dann letztendlich nur Momentaufnahmen mit den Verlusten.
Mit sowas kann ich leben, werd wohl trotzdem eine Mischung aus beidem machen.
Einen Teil jetzt und dann mit den Raten ab und zu umher spielen.

Ist es nicht so das ich zb. für ein paar tausend € jetzt kaufe und mit monatlicher Rate immer neu dazu gekauft wird? oder hab ich das nicht richtig verstanden? Dann ist der Kurs doch weniger relevant bei erstem kauf, es seidenn natürlich man investiert direkt 50k aufwärts (Bei MSCI ACWI und FTSE All-World schwankt das ja nicht so extrem das das bei kleineren Summen wirklich was aus macht... außer bei Corona Beginn xD)
 
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snickii schrieb:
Das sind ja dann letztendlich nur Momentaufnahmen mit den Verlusten.
Mit sowas kann ich leben, werd wohl trotzdem eine Mischung aus beidem machen.
Bleibt zu hoffen, dass Du nicht gleich am Anfang einfach nur Pech hast und der ETF sofort nach Kauf nochmal um 10% fällt. Die Momentaufnahme eines Buchverlustes kann auch schonmal ein paar Jahre anhalten.

snickii schrieb:
Ist es nicht so das ich zb. für ein paar tausend € jetzt kaufe und mit monatlicher Rate immer neu dazu gekauft wird? oder hab ich das nicht richtig verstanden?
So läuft es in der Regel, oft vermutlich auch ohne eine Einmalanlage sondern einfach nur als Sparplan. Du musst Dir halt nur bewusst sein, dass Du langfristig investierst und mit kurzfristigen Rückschlägen leben kannst. Die Einmalanlage sollte daher m.M.n. nicht der Notgroschen sein sondern Geld, das für 10-20 Jahre angelegt bleiben kann.

Ich habe eine Einmalanlage (Umschichtung aus einem Deka-Fond) Anfang Januar 2022 zum fast Alltime-High des Vanguard FTSE All-World getätigt (105€ je Anteil für die Acc Variante) und Mitte Februar ist er um bis zu 11% gefallen (kurzzeitig auf 94€). Damit war ich kurzfristig für diese Anteile bei gut 3600€ Buchverlust. Derzeit sind es nur noch gut 1100€ weniger wie zum Kaufzeitpunkt.

Sowas kommt halt vor, bei 10-20 Jahren Anlagehorizont dürften aber auch diese Anteile irgendwann im Plus sein, auch wenn ich darauf ein Leben lang 11% Verlust zum theoretisch möglichen Maximalgewinn (nach heutigem Wissensstand) verbuchen darf.

Der Sparplan auf den selben ETF läuft natürlich weiter und damit wurden zwischenzeitlich auch schon wieder Anteile zum günstigeren Kurs gekauft.
 
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Klingt auch logisch, man muss dann eben auch mal die Füße still halten und nicht direkt alles raus holen.
Hatte auch den Vanguard FTSE All-World im Auge.

Und wie gesagt, ich werde nicht so viel bei Anfang einzahlen. Nach und nach, dann lieber nochmal wenn der Kurs weiter unten ist die Rate erhöhen, bzw. dazukaufen.
 
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Am besten anfangen und dadurch Erfahrung sammeln, der FTSE All World ist hier auch sehr beliebt, nur bekommt man ihn nicht bei jedem Broker.

Bin jetzt auch etwas mehr als 2 Jahre dabei, und das war wohl das beste Lernumfeld wie man mit Emotionen umgeht, bezw. ist es ja nach wie vor denn von einem "normalen Marktumfeld" kann wohl nicht die Rede sein.
 
snickii schrieb:
Mein Ziel ist es eigentlich langfristig etwas anzusparen, mein Ziel ist es nicht nach 5 Jahren auszuzahlen.
Ich denke da eher weiter, dachte eher an 20-30 Jahre.

Ich möchte halt nicht alle paar Wochen tätig werden, das soll einfach laufen.

Aber ich werd mich dazu mal mehr belesen.
Ich würde dir empfehlen, es einfach stumpf genau so zu tun:
Nilson schrieb:
Im Grunde ist es ganz einfach:
1. Index Suchen (wenn du nur ein ETF willst: MSCI ACWI oder FTSE All-World)
2. Depot eröffnen (die meisten Broker unterscheiden sich für den Sparplan-Sparer nicht viel)
3. Aus dem bisher Ersparten einen Einmalkauf tätigen (statistisch ist es besser sofort alles zu kaufen)
4. Sparplan einrichten
5. Laufen lassen, ggf. ein mal in Monat rein schauen ob noch alles seine Ordnung hat
6. in 20 Jahren sich über die Rendite freuen.
Die Basis sollte immer ein Weltweit gestreutes Portfolio sein.
Für die Basis gibt es nichts besseres als MSCI ACWI oder FTSE All-World
Die beiden Indexe betrachte ich als absolut gleichwertig.

Du solltest dir nur noch die Frage stellen ob du einen Tesaurierer oder einen Ausschütter willst.
Kennst du den Unterschied?

snickii schrieb:
Und wie gesagt, ich werde nicht so viel bei Anfang einzahlen. Nach und nach, dann lieber nochmal wenn der Kurs weiter unten ist die Rate erhöhen, bzw. dazukaufen.
Setz die rate einfach von vornherein Sinnvoll.
Auf "bessere Zeiten" warten war bei der Börse noch nie Sinnvoll.
Vor allem nicht bei einem ETF, ETFs handelt man nicht Aktiv.
Bei ETFs macht man auch kein Markettiming.
Das kannst bei der Netflix Aktie versuchen...

snickii schrieb:
Klingt auch logisch, man muss dann eben auch mal die Füße still halten und nicht direkt alles raus holen.
Hier sind Broker ohne Handy App im Vorteil.
Mit Handy App wird man sehr stark zum schnellen Traden verleitet.
 
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florian. schrieb:
Du solltest dir nur noch die Frage stellen ob du einen Tesaurierer oder einen Ausschütter willst.
Kennst du den Unterschied?
Vermutlich bekommt man bei der einen Art die Gewinne ausgeschüttet und bei der anderen werden Gewinne direkt wieder investiert? Dann letzteres.
 
genau.
Der Ausschütter hat dabei den Vorteil, dass du damit automatisch den Freibetrag (801€) nutzen kannst.
Ich hab erst in Ausschütter Investiert und als die Ausschüttungen die 801€ überschritten haben, in tesaurierer.

Langfristig macht es keinen gravierenden Unterschied.
Wobei viele auch die Auschütter mögen, weil man dann hier mal 50€, da mal 50€ "geschenkt" bekommt.
Wenn du den FTSE All-World besparen willst, hast du die freie Auswahl.
von Vanguard gibt es beide Varianten.
 
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Genau, bei einem Ausschütter bekommst du die Dividenden überwiesen (der Kurs fällt dann um die Höhe der Ausschüttung), bei einem Thesaurierter bleiben die Dividenden im Funds und werden von dem reinvestiert.
Es gibt ein paar Broker (z.B. Consors, ING) die mit der Ausschüttung automatisch weitere Anteile kaufen.
Mit dem Ausschütter hast du leichte Vorteile bei der Steuere, weil du den Freibetrag besser ausnutzen kannst. Die 801 € verfallen am Ende des Jahres, wenn man sie nicht nutzt.
Aber am Ende ist es den Aufwand nicht wert, so viel macht das nicht aus.
Daher ist es eher auch eher etwas psychologisches. Beim Thesaurierer musst du sich um weniger kümmern, dafür ist es auch schön ein bis vier mal im Jahr einen Betrag auf das Konto überwiesen zu bekommen (den du dann idealerweise wieder investiertst)
Finanztip hat dazu ein gutes Video gemacht:

Zumal bei der ganzen Steuerthematik: Wer weiß wie Kapitalerträge in 20 Jahren versteuert werden....
 
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Ich nehme die Dividenden ganz gerne um sie auch woanders zu investieren, so arbeitet das Geld dann einfach weiter.

Was vielleicht ganz interessant ist sind die vorraussichtlich kommenden Aktien Splits bei Tesla (da bin eh drin mit Sparplan) und Alphabet und Amazon, das sind ja Top Unternehmen in die man per Sparplan Investition sicher nix falsch machen kann.
 
xpower ashx schrieb:
bezw. ist es ja nach wie vor denn von einem "normalen Marktumfeld" kann wohl nicht die Rede sein.
Ist es das?
Abnormal ist ehr, dass die Börse so wenig schwankt.
Im Jahr 2021 gab es im MSCI World keinen einzigen Rücksetzer >5%.
Das gab es noch nie.
Wenn man sich die Unterwassercharts von z.b. MSCI World anschaut, sind Rücksetzer von 5-20% völlig normal.
Zinserhöhung + Ukraine hat gerademal für einen Rücksetzer von 10% gesorgt.
--> Wir Leben in sehr ruhigen Börsenzeiten. Das kann sich schlagartig ändern. aber noch ist alles ruhig.

Und irgendeine Kriese ist immer:
1648932384467.png
 
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Nilson schrieb:
Es gibt ein paar Broker (z.B. Consors, ING) die mit der Ausschüttung automatisch weitere Anteile kaufen.
Dann könnte man hier steuerlich profitieren und muss sich nicht drum kümmern weil wieder investiert wird? Klingt auch nicht schlecht.

Gut, man könnte es auch selber woanders Neu investieren.. ich überlege mir das noch.
 
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@snickii : Mir fällt da dein anderer Thread zum Thema Hausbau ein: https://www.computerbase.de/forum/threads/hauskredit.2072483/#post-26633251

Wenn das Thema Immobilie immer noch aktuell ist (kenne leider deine letzten Posts dazu nicht), dann betrachte beides bitte im Gesamtkontext. Beispielsweise macht es dann wenig Sinn, im "Depotteil" Geld für 1% anzulegen, wenn man gleichzeitig einen Kredit aufs Haus hat, der 1,5% Zinsen kostet und noch Sondertilgungen zulässt.

Die konservative Empfehlung in dem Fall wäre: Lass erstmal die Finger von Wertpapieren, und stecke jeden freien Euro in Tilgung von Schulden. Über Aktien in der Phase würde ich nur dann nachdenken, falls die Rückzahlung spielend klappt, und man sich als risikoorientierter Anleger einstuft.
 
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Das Hausthema ist erstmal etwas weg geschoben worden weil wir nichts passendes gefunden haben bis jetzt und der Leitzins der EZB in den nächsten Wochen angehoben wird. Übrigens gibt's keine 1,5% mehr, mittlerweile sind wir bei 2,3%. Ich bin in der Baubranche tätig und wer jetzt in der aktuellen Situation baut oder renoviert ist in einer ziemlich schlechten Position. Preissteigerungen bis zu 60%, Lieferzeiten von 12 Wochen usw..

Sprechen wir hier nicht von höheren Gewinnen im Jahr (nach X Jahren) als 1%?
Ist jedenfalls alles besser als Monat für Monat Geld aufs Girokonto zu packen. Eine kleine Monatliche Rate woanders hinzuschieben kann doch erstmal nicht schaden, man kann ja flexibel aussetzen irgendwann.
 
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Ok, danke für die Klarstellung, dann passt das zusammen.

snickii schrieb:
Sprechen wir hier nicht von höheren Gewinnen im Jahr (nach X Jahren) als 1%?

Hängt davon ab, wie das Depot strukturiert ist. Die 1% in meinem Text nehmen Bezug auf aktuelle Renditen von verzinslichen Papieren wie Festgeld oder Anleihen, die liegen bei 0%-1%. Bei Aktien (du hast den FTSE All-World erwähnt) würde ich langfristig von 6%-8% ausgehen (langfristig bedeuten 10 oder eher 15 Jahre). Viele Depots haben von beiden etwas, entsprechend stellt sich eine mittlere Rendite ein.

Mit einem FTSE All-World oder ähnlichen Produkten machst du nichts falsch. Da kannst du gerne die nächsten Jahre sparen, solange die Pläne zur Immobilie eher wage sind. Und wenn das doch mal wieder ein Thema wird:
Denke auch rechtzeitig daran, wieder von Aktien umzuschichten. Wenn du bis kurz vor Kauf alles in Aktien hast, kann dir ein Börsencrash auch mal 50% des Eigenkapitals kosten.
 
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Ich denke es muss keinen Börsencrash geben. Man sieht ja schon wie sich solche Ereignisse die wir hatten auswirken können, zb. Corona Pandemie oder der Ukraine Konflikt. Aus diesem Grund kommt dort auch nur ein kleinerer Betrag bei der Erstzahlung rein. Irgendwann freut man sich dann wenn man dort monatlich Geld eingezahlt hat und sieht was da drauf ist.

Das mit Tilgung und Sparplan ist immer ein zweischneidiges Schwert finde ich. Auf der einen Seite braucht man das Geld natürlich für die Tilgung an sich, auf der anderen Seite KANN man damit aber auch eine mögliche Zwischentilgung ersparen.
 
snickii schrieb:
der Leitzins der EZB in den nächsten Wochen angehoben wird
Was macht dich dabei so sicher?
Die Inflation wird dies in meinen Augen kaum oder nicht verhindern, da der Grund das Angebot und nicht die Nachfrage ist, die die Preise nach oben treibt.
 
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Langfristig sind Aktien wie auch Immobilien ein guter Inflationsschutz.
Kurzfristig natürlich nicht, die Inflation kann +10% betragen und der Aktienkurs kann zeitgleich -50% machen. Langfristig sorgt eine höhere Inflation auch für höhere Gewinne der Unternehmen.

In der aktuellen Phase, wo Inflationen von bis zu 10% im raum stehen, würde ich möglichst wenig Geld auf dem Girokonto lassen.
 
@PCGamer007
Die Fed hat bereits konkrete Pläne zu Zinserhöhungen angekündigt und die EZB wird nachziehen. Mittlerweile gab es von dort afaik auch schon Ankündigungen.
Die Pläne werden nur wegen des Kriegs in der Ukraine verschoben.
Von einer Zinserhöhung in den USA und Europa kannst du ziemlich sicher ausgehen.
 
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Die FED hat nicht nur Pläne, sie hat schon den ersten Schritt (0,25) gemacht.
In der EU sehe ich das noch nicht so, zumal die EZB andere Ziele hat als die FED. Von einzelnen EZB-Ratsmitgliedern gab es zwar Forderungen in die Richtung, aber die gibt es nicht erst seit gestern.
 
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