Sammelthread Aktien kaufen, verkaufen und Fragen

Das Problem bei Tagesgeld ist die Einlagensicherung. Mehr als 100k € sind pro Bank und Person sind nicht abgesichert bei einer Pleite der Bank. Das Problem hast du bei Anleihen nicht. Daher sind Anleihen gerne gesehen, wenn man größere Stummen relativ Risikoarm anlegen will.
Micha- schrieb:
Mir scheint, das es auch hier ein Verlustrisiko gibt, vor allem wenn die Zinsen wieder steigen.
Wenn die Zinsen steigen, sind deine alten Anleihen weniger Wert. Weil warum sollte jemand dir eine Anleihe abkaufen, wenn es wo anders Anleihen mit mehr Zinsen gibt? Man muss also etwas mit dem Kurs runter um seine Anleihen verkaufen zu können. Umgekehrt werden deine Anleihen mehr Wert, wenn die Zinsen sinken.
 
Da hatte ich in der Tat konkretere Infos erhofft. Zu Vor und Nachteile einer Dividende Strategie hatte hier jeder eine Meinung. Aber Anleihen scheinen nicht nur für mich noch Neuland zu sein.
 
Ich habe für mich noch keine gekauft, weil für mich uninteressant. Mein "sicherer" Anteil ist weit unter 100k€ und der Rest ist in Aktien.
Wie gesagt, der primäre Vorteil von Anleihen ist, dass du nicht auf die Einlagensicherung bei bei großen Summen angewiesen bist.
Wenn du Geld sicher anlegen willst, werden in der Regel (Euro-)Anleihen von Staaten mit AAA-Rating und kurzer Restlaufzeit empfohlen. Klar, die Rendite ist da nicht so hoch, aber dass Deutschland oder Frankreich in den nächsten Jahren pleite geht, ist recht unwahrscheinlich.
Das Kursrisiko über die Zinsen lässt sich recht leicht berechnen. Der Kurs muss so weit runter, wie die Zinserhöhung hoch geht.
Aktuell ist der Leitzins recht hoch. https://www.finanzen.net/zinsen/leitzins. Die EZB ist sogar wieder am senken.
Das ist erstmal gut für Anleihen.
Unternehmensanleihen halte ich für uninteressant. Da stimmt das Risiko/Chance Verhältnis für mich nicht.
 
@Micha- ich weiß ja, du willst weg von Aktien und ETFs, aber für das was du beschribst müssten doch Geldmarktfonds genau das richtige sein. Haben auch den Vorteil, dass sie über die 100k gesichert sind (weil Sondervermögen und damit im Falle der Pleite des Depotbetreibers trotzdem dein), du Zinsen wie am Tagesgeld fast bekommst, aber hast nicht die "Probleme mit wie mit den Anleihen. Dafür aber halt auch keine Garantie auf den Zins.
 
In Geldmarkt Fonds bin ich schon investiert. Die 100.000€ sind auch daher nicht das Thema für mich. Eher treibt mich der Gedanke um das aktuell halbwegs gute Zins Niveau längerfristig zu sichern.
 
wenn du auf 7-10 Jahre anlegst hat du auch deutliche Abschläge. Vermutlich nicht mal mehr 3%
 
Also ich persönlich würde in der Sitaution nicht auf Anleihen gehen. Rente bedeutet ja nicht dass man das ganze Geld jetzt zum Renteneintritt flüssig braucht, man entnimmt doch (hoffentlich) über Jahrenzte hinweg und da bleiben Aktien weiterhin klar im Vorteil.
Umschichtung in defensivere Titel, Dividendenrendite optimieren usw verstehe ich, aber 10 Jahre vor der Rente den Cashanteil über Anleihen hochfahren erscheint mir wenig sinnvoll.
Ergänzung ()

Erkekjetter schrieb:
wenn du auf 7-10 Jahre anlegst hat du auch deutliche Abschläge. Vermutlich nicht mal mehr 3%
Bei ner 10 Jährigen Bundesanleihe gibts aktuell nur rund 2,55%, insofern finde ich das einfach uninteressant im privaten Kontext.
 
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KamikazeOli schrieb:
Irgendwie bin ich am hadern, ob ich von Comdirect auf TR wechseln sollte.
TR ist doch preiswerter im ETF und warum sollte ich bei Comdirect mehr zahlen, wenn der Support sowieso grottig ist?
Einmal ein Problem gehabt und ich kam nie bei der Hotline durch, trotz mehrere Versuche an unterschiedlich Tagen.

Wobei es doch die Debatte gab, dass TR auch bald teurer werden könnte aufgrund einer Gesetzesänderung oder?
gibt ja auch noch Scaleable... Spricht ja nichts dagegen dich zusätzlich bei einem Neobroker anzumelden und in ETFs zu sparen....
 
Magellan schrieb:
Also ich persönlich würde in der Sitaution nicht auf Anleihen gehen. Rente bedeutet ja nicht dass man das ganze Geld jetzt zum Renteneintritt flüssig braucht, man entnimmt doch (hoffentlich) über Jahrenzte hinweg und da bleiben Aktien weiterhin klar im Vorteil.
Umschichtung in defensivere Titel, Dividendenrendite optimieren usw verstehe ich, aber 10 Jahre vor der Rente den Cashanteil über Anleihen hochfahren erscheint mir wenig sinnvoll
So ähnlich sind auch meine Gedanken. Ich sehe auch keinen zwingenden Grund als Rentner von Wertpapieren Abstand zu nehmen. Allen Berechnungen zu Folge sollte das Depot locker 20 Jahre vorhalten. Den Cash Anteil sehe ich vor allem auch zum abfedern von schlechten Zeiten an der Börse. Wenn es keinen sinnvollen Grund gibt sich mit Anleihen zu beschäftigen, umso besser.
 
Unternehmensanleihen bieten doch - zumindest zum Teil - ganz ok Renditen, haben ja auch einen "Kurs" und sind auch wenn die Aktie des Untenehmens gefragt ist auch doch problemlos handelbar - ich sehe die halt eher als Alternative zu Dividendenaktien. Der Anteil ist sicher natürlich eher klein im Depot, weil es wenig gibnt die interessant sind.

Mit einer sehr formlosen GbR - also einem einfachen Gemeinschaftskonto bei Paaren z.B. doch eh oft normal - kann man die Einlagesicherung doch verdoppeln. Maximal muss man in D dann doch eine gesonderte Feststellungserklärung abgeben? - zumindest war das früher so, als ich noch in D gelebt habe.
 
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Da hat man dann aber wieder das Verlust Risiko. Vor allem wenn man langfristig anlegt.

Ich bin in Moment echt schwer am überlegen wie man den Übergang von der Spar Phase zur Entnahme Phase hin bekommt. Die allgemeinen Ratschläge sagen immer, daß man den Anteil Aktien zugunsten von Cash reduzieren soll. Aber richtig konkret, so für eher mittelkleine Anleger, wird da keiner.

Mich treibt nicht um wie ich meine Millionen für die Erben sichere. Eher wie ich meine Rentenlücke von vielleicht 1000€ langfristig, unter Berücksichtigung der Inflation, schließe.

Wenn ich ab 2031 monatlich Cash brauche, mache es dann noch Sinn 2030 in ETF anzulegen? Solange die Märkte gut laufen bringt das natürlich trotzdem Rendite. Aber irgendwann muss man das Risiko doch reduzieren. Ich habe jetzt schon mit 70% eine sehr hohe Quote an Wertpapieren. Andererseits, wenn ich genug Cash habe um fast 10 Jahre nicht ans Depot zu gehen, was kümmern mich dann allgemeine Ratgeber?

Ich vermute von euch ist noch keiner in der Situation, das er konkrete Pläne gemacht hat und seine Erfahrungen weiter geben kann?
 
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Naja weil das halt auch nicht so einfach geht, das hängt ja auch auch davon ab wie aktiv man seine Aktien managed.

Nimmt man mal einfach exemplarisch den DAX als Richtlinie wie sich die Kurse entwickeln und man hätte das Depot einfach sich passiv entwicklen lassen - hätte man 99 auf dem lokalen Höhepunkt gekauft wäre man erst ~ 2014 wieder in der Phase dass das den Wert nach Zahlen zurückhat - aber durch Inflation und Co vielleicht erst 2018 - und auch nur dann wenn es von 1999 bis 2018 keine Entnahmen gegeben hätte)

Vom Gefühl her würde ich sagen man nimmt das zu erwartende Entnahme (~ evtl max Lebensalter + x Sicherheit wenn es nicht um Vererben etc geht) und reduziert dann den Aktienanteil nicht linear sondern je stärker man auf das Entnahmeende hinkommt.

Aber siehe 9/11, Corona., Ukrainekrieg, evtl jetzt Bedeutungsverlust Europas global etc - es gibt halt keine Richtlinie der man wie auf Eisenbahnschienen stumpf folgen kann.
 
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Habe ziemlich viel Tech, das hat den Depot Wert in den letzten Jahren halt enorm nach oben getrieben. Aber ich bin nicht böse drum..
 
naja 70% vom "baren" Anlagevemögen sind 70% Aktienquote evtl ok - also wenn man so Sachen wie Immobilien, Sorten, etc vorher rausrechnet.
 
Ich hab aktuell über 80 % in Aktien, knapp 11 % in Metallen und nur etwas Cash. Da ich aber nur gut 35 Jahre bis zur Rente habe und selbst die 7,5 % Cash ein fünfstelliger Betrag sind, kann ich mir das Risiko leisten.
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Ob und wann ich das Risiko anpassen werden, kann ich noch nicht sagen, daher kann ich dir @Micha- leider keinen Rat geben.
 
als Faustformel gibt es ja: 100-Alter
mit 60 also noch 40% Aktienquote.
Persönlich find ich das aber viel zu konservativ.

Kommt aber natürlich darauf an, wie dringend man auf das Geld angewiesen ist.
Wenn du das Geld nutzt, um dir in der Rente auch mal was gönnen zu können, würde ich die Aktienquote recht hoch halten. Wenn du das Geld brauchst, damit die Miete drin ist und du das Auto halten kannst, dann solltest natürlich auf Sicherheit fahren.
 
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Das Eigentum muss ich ja eigentlich noch mit ein rechnen, dann ist die Aktien quote gar nicht mehr so extrem hoch. Ich denke ich werde jetzt jedes Jahr etwas weniger in Aktien anlegen, aber auf Sicht nachsteuern, je nachdem wie die Märkte laufen. Wenn 2030 Bullenmarkt herrscht, dann sehe ich keinen Grund nicht weiter in WP zu investieren.
 
Micha- schrieb:
Wenn ich ab 2031 monatlich Cash brauche, mache es dann noch Sinn 2030 in ETF anzulegen?
Wir haben 2024 und nicht 2030. Für mich ist die Vermögensaufteilung zu Rentenbeginn relevant und genauso die Frage, wie sehr ich das Zusatzgeld wirklich benötige und wie hoch der Bedarf in Relation zum Vermögen ist.

Ich erhalte zu Renteneintritt einen größere Bargeldbetrag (eine meiner BAVs wird dann zwingend ausgezahlt), was u.U. für einige Monat/Jahr als Zusatzrente ausreicht. Damit habe ich kein Problem damit, freies Vermögen auch ein Jahr vor Renteneintritt noch in meine ETFs zu investieren (je nach Gesundheitszustand, aber as geht endgültig zu weit). Ich hoffe bisher auf mehr wie 10 Jahre Rente.

Micha- schrieb:
Ich vermute von euch ist noch keiner in der Situation, das er konkrete Pläne gemacht hat und seine Erfahrungen weiter geben kann?
Ich bin noch nicht ganz so weit. Wenn mir die Politik keinen Strich durch die Rechnung macht und die GRV mit 63 und Abschlägen bis 2033 nicht abschafft (oder gar die GRV bis dann gesamthaft einstellt), dann gehe ich 2033 in Rente.

Und da sind die Voraussetzungen bei mir vermutlich ganz anders wie bei Dir. Ich muss/will nicht heute Geld bis zum Rentenbeginn sicher anlegen, ich werde um den Rentenbeginn herum nochmal einiges an Bargeld erhalten, das ich zu dem Zeitpunkt (ab 2033-2035) für ein paar Jahre planbare Zusatzrente anlegen möchte. GRV + BAV (nicht die zuvor erwähnte) reichen bei aktuellem Wissensstand mit allen Abzügen aus, um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Kommt imt Rentenbeginn der Aktiencrash, gibt es u.U. ein paar Jahre lang etwas weniger Zusatzrente aus den ETFs.

Aktuell finde ich Laufzeit-ETFs für längere Anlagen recht interessant (z.B. iShares iBonds oder Xtrackers Target Maturity ETFs). Was es da aber ab 2030 an Renditen geben wird, ist genauso unbekannt wie der Zinssatz auf dem Kapitalmakrt und damit auch bei Geldmarkt-ETFs. Jedenfalls bieten sie, wenn man das Risiko eingeht, die Möglichkeit, auch vorzeitig (vermutlich mit Abschlägen) an das Geld zu kommen, was bei Festgeld noch schwieriger ist.

Micha- schrieb:
Wenn 2030 Bullenmarkt herrscht, dann sehe ich keinen Grund nicht weiter in WP zu investieren.
"zu investieren" oder "investiert zu bleiben"? Mal abgesehen von potentiellen Erben oder den erwähnten Barauszahlungen zur Rente wird es bei mir spätetenes ab Renteneintritt kein Geld mehr geben, das ich zusätzlich in Aktien/ETFs investieren will. Einnahmen, die sich dann noch ergeben (z.B. Dividenden oder aus meinen Hobbies), werden so gering sein, dass ich diese alternativ zur Auszahlung der "Zusatzrente" (aus ETF/Laufziet-ETFs/Tagesgeld) nutzen werde.

Wie ich dann konkret entsparen werde, hängt vom Marktumfeld ab.

Micha- schrieb:
Ich habe jetzt schon mit 70% eine sehr hohe Quote an Wertpapieren.
Mir stellt sich bei solchen Betrachtungen eher die Frage, was man alles mit welchem Ziel zusammen rechnet. Nur Bargeld und Aktien/ETF betrachtet, ist meine Aktienquote noch viel höher. Hochgerechnet auf den Rentenbeginn nur noch, wenn bis dahin die ETFs viel besser alufen wie von mir angenommen. In dem Fall ist es aber völlig egal, dann wird halt mitr Rentenbeginn die "Überrendite" (im Vergleich zu meiner Planung) umgeschichtet.

Mich interessiert aktuell nur die höhe des verfügbaren Barvermögens, da ich für gewisse Ausgaben liquide bleiben will.

Der Rest wird eher auf den Rentenbeginn hochgerechnet oder ggf. für die Zeite vom Vorruhestand, der aber nur indirekt auf eigenem Vermögen beruhen wird. Meine Immobilie fällt komplett aus der Betrachtung (außer bei den benötigten Mitteln zur Instandhaltung). Ich will in ihr wohnen bleiben, womit sich nur meine Bedarf an monatlichen Ausgaben reduziert, sobald der Kredit abbezahlt ist.
 
Das kann man halt alles nicht pauschal sagen. Wenn ich in der Rente meine Wohnung nicht mehr zahlen kann wenn das Depot mal über 5 Jahre 30% verliert dann muss ich halt anders rangehen als wenn ich ein Eigenheim habe und mir bei einem längeren Bärenmarkt den 5. Urlaub im Jahr verkneifen müsste.

Im Moment habe ich 77% Aktien, 12% Crypto, 11% Cash wobei der relativ hohe Crypto Anteil halt der Entwicklung des BTC geschuldet ist, dazu kommt noch ein Haus das meine Frau von ihren Eltern überschrieben bekommen hat.
 
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