florian. schrieb:
Im Zweifel kann man ja ETFs verkaufen, das ist jetzt auch keine Totsünde.
Wenn ich in ein paar Jahren ein neues Auto brauche, gibt es zwei Szenarien:
ETFs stehen gut: ETF Anteile werden verkauft und das Auto wird Bar bezahlt.
ETFs stehen schlecht: Auto wird finanziert.
In beiden fällen haben sich die 40.000€ aber schon längst verdoppelt, sodass das Auto kostenlos ist.
Kannst Du mir den ETF nennen, bei dem garantiert in 5 Jahren meine Einzahlung verdoppelt habe? Sonst muss man bei Szenario 2 schon die Kreditlaufzeit mitrechnen (keine Ahnung, wie lang die bei Konsumgütern wie KFZ ist, damit die Spekulation mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgeht).
florian. schrieb:
Bei einem Haus sollte man natürlich das Geld für kleinere Reparaturen immer auf der Seite haben.
Ob man aber so viel Geld auf der Seite haben muss, um jederzeit eine neue Heizung Bar bezahlen zu können? ich weiß ja nicht. An das Geld in ETFs und Geldmarkt Fonds kommt man in 3-4 Tagen auch ran. Das sollte reichen um die Heizung zu bezahlen.
Geldmarkt-ETF und Aktien-ETFs sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Woher Du die Gewissheit nimmst, dass man mit dem Verkauf des ETFs nicht mal eben 20-40% im Minus ist, wenn es um kürzere Zeiträume geht, ist mir persönlich ein Rätsel.
Es geht auch nicht unbedingt um eine neue Heizung. Außer, man ist extremst gut gegen alles denkbaren versichert, inkl. Elementarschäden drinnen und draußen, und das in der korrekten Höhe. Und die Versicherung zahlt natürlich schnell genug ohne dass man vorfinanzieren muss.
Nach Deiner Theorie könnte man sich jeden Notgroschen sparen. Beträge bis ein paar tausend Euro finanziert man per Überziehungskredit des Girokontos oder Kreditkarte und füllt das ganze innerhalb von ein paar Tagen wieder aus dem Aktien-ETF auf. Die Überziehungszinsen, wenn sie überhaupt anfallen, sind dabei irrelevant, da der ETF ja garantiert schon hoch genug gestiegen.
Damit müssen solche Ereigenisse nur noch selten genug auftreten oder der ETF beim Verkauf immer im Plus sein (und zwar oberhalb der Zinsen im Geldmarkt), damit man keine Verluste macht.
Micha- schrieb:
Wo ist da in deinem Augen der Unterschied? In bezug auf die Sicherheit?
Für mich gibt es keinen relevanten. Es geht hier aber konkret um die ING und nicht um die Kosten beim Neobroker. Entnimmt man einen "Kleinbetrag" von 1000€ aus den Geldmakrt-ETF, sind 7,40€ Gebühren fällig. Also 0,74% Verlust zu den kalkulierten Zinsen. Je nach Tagesgeldzins kann das selbst auf Sicht von 2-3 Jahren negativ ausgehen.
Ich würde daher nur Beträge im Geldmarkt-ETF parken, die ich in größeren Summen ggf. wieder kurzfristig benötige und bei denen ich mich wohler fühle, wenn ich auf Rendite oberhalb der Inflation verzichte anstatt mit Pech 20-40% Mehrkosten zu haben, weil der Markt leider keine Rücksicht auf meine persönliche Planung nimmt.
Wo bin ich hier schrieb:
Das macht grundsätzlich Sinn.
Es kann Sinn machen. Steigt der ETF zwischen Verkauf und Kauf um mehr wie die gesparten Steuern, ist der Mehrwert fraglich. Fällt der Kurs, macht man sogar Zusatzgewinn (Handelskosten nicht betrachtet).
act_ schrieb:
wegen dem FIFO-Prinzip - wie finde ich heraus, welche Menge an Anteilen ich verkaufen muss?
Nur meine ganz persönliche Meinung: wenn Du das anhand Deiner eigenen Aufzeichungen (z.B. simpeles Excel mit alle Käufen und Verkäufen) nicht selber grob abschätzen kannst (vermutlich kannst Du nur ganze Stücke verkaufen), dann macht so eine Optimierung keinen Sinn.
Dazu dann noch ING mit den (aus meiner Sicht sehr hohen) Handelskosten?
Aber ja, wenn Du ansonsten keine Zinsen/Dividenden/Vorabpauschalen im Jahr 2024 hattest, dürfte sich der Aufwand lohnen.