melemakar:
So einfach ist die sache nicht, und GDDR3 hat auch nicht die besseren Latenzen als GDDR5, die sind in etwa gleich.
Genaugenommen findet, was Latenzen anbetrifft, schon seit Jahren kein richtiger Fortschritt mehr in der SDRAM-Entwicklung statt. Eine starke Verringerung der Latenzen ist afaik mit dieser Technik auch nicht so einfach und günstig zu bewerkstelligen. Alle SDRAM-Chips, ob DDR1, DDR3, GDDR3, GDDR5 unterscheiden sich in ihrer Latenz nur geringfügig, die benötigen alle in etwa gleiche elektrische Schaltzeiten, um stabil zu laufen. Natürlich erhöhen sich mit steigendem Befehlstakt die Timings, was aber uninteressant ist, Latenz zählt.
Was den Test anbetrifft, sollte man nicht glauben, dass GDDR3 grundsätzlich bessere Zugriffszeiten als GDDR5 hat.
Die Timings sind für den höchsten Takt festgelegt und zwar so, dass die daraus resultierende Latenz stabilen Betrieb gewährleistet. Hier im Test wird der GDDR5-Befehlstakt halbiert ohne die Timings durch gleichzeitige Halbierung anzupassen. Der runtergetaktete GDDR5 hat also hier verdoppelte Latenz, gegenüber dem stockmodus und auch gegenüber GDDR3. Er würde aber auch mit halben Timings seinen Betrieb mit halben Befehlstakt stabil bewerkstelligen.
Die für stabilen Betrieb benötigten Latenzen sind relativ taktunabhängig, rel. da ein weit höherer Befehlstakt auch leicht höhere Latenzen erforderlich machen kann.
(Es könnte also sogar sein, dass der GDDR5 den halbierten Befehlstakt auch mit leicht geringeren Latenzen gegenüber stock-betrieb fahren kann, die Timings könnten also mehr als halbiert werden.)
Wenn ich nur GDDR3 vergleichen würde, einen der für 500 und einen der für 1000 spezifisiert wurde, dann würde der auf 500 runtergetaktete 1000er auch den kürzeren ziehen. Die Latenz wird halt durchs Runtertakten ohne anpassung der Timings unnötig erhöht.
Der verlinkte Test lässt also keine unreflektierten Schlüsse über Latenz und deren Auswirkung zu.
Latenz spielt eine Rolle, wie man am Test sehr schön beim Vergleich 4850 gegenüber 4870@4850 sieht. Eine etwa Verdopplung der Latenz, auch wenn hier unnötig, führt zu einem ca. 15% Abfall der Frameraten bei den getesteten Spielen.
Aber keinesfalls sollte man daraus ablesen, dass GDDR5 deutlich höhere Latenzen als GDDR3 benötigt.
Gruß
Raubwanze