Atent12345 schrieb:
Für Firmenkunden macht Apple tatsächlich genau das bei der Datenrettung. Ist halt mit einem extremen Preis verbunden.
...
BGA solder Maschinen sind in kleinem Rahmen gar nicht mal so teuer. Selbst hier in DE kann man ältere Maschinen ab und zu von Firmen und Unis günstig abstauben. Ansonsten wie damals im Studium mit der Heißluftstation.
Ja wie gesagt, damit kannst du dein iPhone totbraten, aber sicher nicht gezielt genug irgendeinen BGA auslöten. BGA handling Möglichkeiten dürften in Privathaushalten recht selten sein
. "Nicht mal so teuer" ist sehr relativ.
Joobix schrieb:
Die Tools eines Apple-zertifizierten Betriebes für den DIYer bereitzustellen, mag für manche sehr spannend sein, ist letztendlich aber albern.
Da gebe ich dir recht, aber 1) muss man sie ja nicht benutzen und 2) bin ich mir nicht sicher, ob Apple da nicht einfach gesetzlichen Pflichten vorauseilt, die mit diesen 'Right-to-repair' Bewegungen und Gesetzen auf sie zu kommen.
tomgit schrieb:
Was da gezeigt wird, kann im Zweifel alles mit ner Heatplate oder sogar mit Heißluftlötkolben erledigt werden. Ja, würde den privaten Bastler sicherlich was kosten, und das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob sich ne Privatperson das leisten mag, aber es ist nichts unmöglich.
Aber Apple kann das nicht anbieten. Im Übrigen ist das ein launiges Video, hat aber nichts mit einer guten Reparatur zu tun. Ich würde meinen Kunden sowas nicht anbieten. Weiß man eigentlich, wieviel Geräte der Typ bei seinen Versuchen kaputtgemacht hat? Das ist aus Profisicht einfach lächerlich.
Nur mal so am Rande: alleine die Zeit die er braucht, diesen einen BGA 'rauszubraten', erhitzt die umliegenden Bauteile dermaßen, dass er - auf allen Ebenen der Platine - nie sicherstellen kann, dass angeschmolzene und 'kalt' wiedererstarrte Lötstellen noch etwas wert sind. Beim nächsten harten Stoß gibt das Gerät dann den Geist auf.
Sowas macht man, wenn man verzweifelt ist (ich denke da an die defekten Gamekonsolen von MS)
... aber sicher nicht als Qualitätsreparatur. Und nur das muss Apple anbieten. Die brauchen ja nicht die Experimentierfreude von ein paar Freaks unterstützen.
Nein. Tools ist das Werkzeug, das ausreichend ist, um die Reparatur durchzuführen.
Du findest also, keine Werkstatt bräuchte einen Drehmomentschlüssel zum Räderwechsel, sondern könnten auch ein Radkreuz nehmen? Im Prinzip hast du sogar recht: Tools sind das, was man für einen Reparatur braucht. Nur hat rumbasteln nichts mit 'reparieren' zu tun.
Lustigerweise sind es selbst die "schäbigen" Tools von iFixit, welche von Herstellern wie Samsung, Google oder Microsoft ein grünes Licht bekommen, um die Reparaturen durchzuführen.
Da würden mich Quellen interessieren. Außerdem habe ich die iFixit Tools nicht als 'schäbig' bezeichnet, sonders als teilweise unprofessionell.
Find ich aber freundlich von dir, dass du genauere Reparaturanleitungen produzieren magst.
Woraus schließt du das? Was du als 'Reparaturanleitung' forderst bedingt erst mal die passende Berufsausbildung.
Jeder der die Dinger in den Händen hielt - selbst Apple-Fanboys - haben ausführlich davon berichtet, dass die Dinger overengineered sind und sicherlich auch dazu dienen, die Menschen von der Selbstreparatur abzuschrecken. Der ganze Prozess dient dazu, den Endnutzer von der Reparatur so weit wie möglich abzuschrecken, sei es das Ordern der Teile nach Eingabe der IMEI (hat sicherlich keine Auswirkungen auf Garantieprüfungen oder so), bis zum nur bestimmter Teile in Einzahl, diese unnötigen Reparaturdinger, bis schließlich das (oft übrigens scheiternde!) Pairing der Ersatzteile mit dem Endgerät.
Aaaalso ... viele Themen vermischt
.
1) Nochmal, NIEMAND muss die Tools verwenden. Du bekommst den Akku von Apple auch, wenn du das iPhone irgendwie anders öffnen willst. Was bitte soll daran 'abschreckend' sein? Besonders für Leute, die wie du forderst, gleich auf Chipebene rumlöten wollen.
2) Die IMEI wollen sie vermutlich um die Garantie erlöschen zu lassen, falls noch eine besteht. Oder möchtest du auch, dass Apple untauglichze Reparaturversuche auch noch kostenlos repariert?
3) Das Pairing mit dem Ersatzteil hat Sicherheitsgründe, hat nie jemand in Frage gestellt. Dass das häufig scheitert, höre ich das erste Mal von dir.
Übrigens noch schnell zum Thema 'overengineered' Tools: das sind die Tools, die Apple auch benutzt, bzw. deren Werkstätten. Damit sind eben reproduzierbare, gute Reparaturen möglich. Ist wie mit dem Drehmomentschlüssel: wenn das ein paar Bastler als 'overengineered' empfinden, hat das wenig zu sagen. Aber die machen den Winterradwechsel ja auch mit Radkreuz, oder dem Nusskasten aus dem Aldi-Non-Food Angebot. Und nochmal: das sein jedem unbenommen, aber eine Firma wie Apple muss sich darum nun wirklich nicht kümmern.
Glaubst du wirklich, für Apple kostet ein Screen mehrere Hundert Dollar?
Nein, wieso fragst du? Möchtest du wirklich Ersatzteile zum Selbstkostenpreis? Auf welchem Planeten gibts das denn von irgendeiner anderen Firma?
Wie gesagt, Google, Samsung und Microsoft arbeiten offiziell mit iFixit zusammen, und die Ersatzteile von Google sind auch im deutschen Store verfügbar. Entsprechend wirst du dir auch denken können, dass die Reparaturanleitungen zumindest ein "okay" von den jeweiligen Herstellern bekamen.
Ich kenne keine einzige Reparatur von iFixit, die auf Bauteilebene arbeitet. Die Leute tauschen einfach Module, Screens und Akkus. Das ist genau das, was Apple anbietet.
Nur so am Rande: Google und MS geben Screens und Bauteile also zum EK ab? Und wo bitte bekomme ich den SoC von Google zum Selbsttauschen? Von den Qualcomm Chips bekommst du nicht mal ein Datenblatt, geschweige denn den Chip.
Aber dazu müsste man sich ja aus seiner so bequemen Bubble begeben, damit man sich auch mal über etwas anderes informiert.
Lass diese dummen, persönlichen Angriffe. Ich bin Elektronikprofi (Entwickler) und in gar keiner Bubble, da kannst du dir sicher sein. In meinem Labor gibt es Geräte aller Marken und Hersteller, auch Ersatzteil- und Bauteilebene. Gerade deshalb weiß ich, wie schwierig es selbst für uns Profis mittlerweile geworden ist, bestimmte Strukturgrößen überhaupt noch zu behandeln (z.B. beim Prototyping). Nichts anderes gebe ich hier zum Besten. Wenn du glaubst, du kannst einen Chip in einem iPhone tauschen, weil du ein Youtube-Video angesehen hast, wünsch ich dir viel Glück. Bitte melde Vollzug
. Aber Apple muss sich danach sicher nicht richten, so wie es eben keine Firma tut.
Gigalodon schrieb:
Was ich ja am erstaunlichsten finde ist, dass es selbst bei sowas Leute gibt, die Apple verteidigen wollen. Obwohl es so offensichtlich ist, dass sie Benutzer aktiv aussperren wollen
Da ich annehme, dass auch ich gemeint bin, muss ich hier mal was klarstellen: ich will Apple nicht verteidigen. Ich will nur klarstellen, dass Apple genau das tut, was es (evtl. erst bald) tun muss. Dass Apple als Aktiengesellschaft die übliche Gewinnmaximierung betreibt, ist doch nicht verwunderlich. Mich stört nur, dass so getan wird, als ob NUR Apple das so macht.
Gerade als 'Profi' hasse ich es, dass ich keine Datenblätter und einzelne Ersatzeile etc. bekomme (mal von BGAs ausgenommen <g>). Aber das gilt für ALLE Firmen. Gibts irgendwelche Schaltpläne von Dell, HP, Google, EGAL WEM? ALSO! Warum arbeiten sich wieder mal alle an Apple ab, die zumindest momentan noch am meisten liefern (ich hab ein Servicemanual von meinem iPhone - kann mir jemand den Link zu den Google- oder Samsung-Handys geben?).
Was Apple mit seiner 'Art' vielleicht macht, ist etwas selbstbewusster manchen Pfuschern den Schneid abzukaufen
. Wer sich von einem Topwerkzeug-ANGEBOT (wie gesagt, kein Muss!) 'eingeschüchtert' fühlt, sollte einfach die Finger davon lassen.