Also zum einen kratzt das jetzt schon sehr hart am Thema Systemkritik und nicht AfD.
Mustis möchte folgendes nicht verstehen: In einigen wenigen Tagen, Wochen ist der Grund für Asyl zwar in keinster Weise geändert worden, aber wohl doch die Priorität. Jetzt kann man die Frage stellen: Ist es moralisch in Ordnung, wenn man Gründe des Asyls anderen Gründen vorzieht? Meine Meinung dazu ist: Ja. Jemand der aus Gründen des Krieges flieht, der flieht vor dem unsicheren Tod durch Waffengewalt. Dagegen ist der Grund der sichereren Existenz hinten angestellt. Denn diese Personen hätten meiner Meinung nach schon früher kommen können. Das gilt natürlich nicht immer, hier muss aber die Relation gesehen werden. Die Kriegsflüchtlinge müssen nunmal zuerst versorgt werden.
Weiterhin ist die Frage: Wieso kam eine solche Welle so schlagartig? Seit 5 Jahren herrscht dort Krieg. Mit einem Mal sind Millionen Menschen unterwegs, sie nutzen ihr Geld und fliehen mit ihrem Hab und Gut. Nun ist es zu verstehen, dass diese Menschen versuchen, in das Land zu fliehen, in welchem sie die besten Voraussetzungen für sich und ihre Kinder haben könnten. Die Krux: Ein Land kann nicht alle aufnehmen.
Um nun aber Lösungen zu suchen und zu finden gibt es nun die Schwarz-Weiss Taktik. Die eine Taktik ist die der, wie eben von Mustis angemerkten "braunen Suppe", dies in Ängste umzuwandeln um sich Anhänger zu erhaschen. Die andere Taktik besteht darin, Menschen die nach Lösungen suchen, pauschal in genau diese Ecke zu drängen. Das bedeutet letzten Endes: Wenn man nichts tut, dann bringt das den Leuten nichts, aber dafür wird man in keine Ecke gedrängt. Versucht man sich an einer objektiven Problemlösung führt das dazu, dass man als "kalt" rüber kommt. Moral und Ethik werden als zu kurz gekommen interpretiert. Und schon geht das Bingo von vorne los.
Deliberation schreibt auch, dass man die Ängste nehmen muss. Aber genau diese werden doch geschürt. Seit Jahren. Und diese Ängste werden verstärkt. Es ist nicht die Angst vor Minderheiten. So weit sind die Leute gar nicht. Das ist nur eine willkommene Ausrede sich der Ursachen und Symptome anzunehmen. Diese sind seit Jahren Arbeitslosigkeit, Rentenlücken, Enteignungen, Kostenexplosionen und und und. Sicherheit vor allen Dingen. Für sich, für die Kinder, für die Eltern. Die irrationalen Ängste, wie Mustis es schreibt, wurden eben damals auch bedient. Aber nicht, weil sie durch Personen entstanden sind, sondern weil sie durch einige Personen induziert wurden. Dazu müsste man ein ganzes Kapitel Geschichte hier rein schreiben. Das ist zuviel. Man muss sich das erarbeiten. Da kam nicht einfach jemand daher, und hat mit seinem Gerede die Menschen dazu gebracht, alles für ihn zu tun. Die Menschen waren gewillt. Nicht aus Hass, sondern aus Angst. Solch eine Angst haben wir momentan auch. Eine Angst vor der unbekannten Zukunft. Durch Unsicherheit geprägt.
Da hilft einem die beste Bildung nichts, wenn man erkennt, dass nicht jeder Arbeit haben kann in Deutschland. Mehr Menschen hilft da auch nicht weiter. Man braucht Investitionen. Ironischerweise genau das, was man ja auch machen will, um die Wirtschaft durch Flüchtlinge auf Fordermann zu bringen. Durch Investitionen der Regierung Arbeitsplätze schaffen, indem der Wirtschaft Geld gegeben wird. Aber genau das hätte man auch ohne Flüchtlinge tun können. Das bedeutet nicht, man solle das nun nicht tun. Das bedeutet nur, dass es genau aufzeigt, was das Problem ist. Das Problem ist, dass sich einige Menschen in Deutschland die Taschen vollstopfen wollen. Entgegen der hier herrschenden Meinung denke ich nicht, dass sich jeder Bürger die Taschen vollstopfen will.
Schrammler meint ja, dass wir uns Sklaven halten, die wir noch nicht einmal sehen. Wir haben sogar Sklaven, die wir sehen. Es sind alle, die arbeiten und dennoch vom Sozialsystem leben müssen. Subventionierte Arbeitskräfte. Haben die sich das ausgesucht? Die leben auch im Westen.
@Mustis
Das ist von mir und dir und den anderen Konsumenten so gewollt. Wer kauft denn den ganzen Kram und geht lieber zu Billigdiscountern statt zum Biomarkt etc. pp?
In Deutschland gibt es ca. 40 Millionen Haushalte. 15 Millionen Haushalte haben im Monat 0-1500€ netto im Monat zur Verfügung. Wenn man die Miete abzieht, so bleibt nicht viel fürs Leben übrig. Wie soll man da denn bitte im Bio-Supermarkt einkaufen? Wie soll man komplett nachhaltig leben? Energiesparend? Heizungssparend? Nehmen wir bei solch einem Haushalt nun ein Kind an, dann wirds noch enger. Das Kind muss auch was anziehen. 2 Leute müssen ernährt werden. Strom. Etc. etc. Strom, welcher bei Großabnehmern billiger ist, als bei der Privatperson. Das wollen die Leute? Der Konsument?
Der Konsument bekommt die Produkte vorgesetzt. Entweder er kauft sie, oder er kauft gar nichts. Würdest du sagen, ein Konsument möchte gerne haltbare Produkte haben? Eine Waschmaschine von Miele kostet mit 10 Jahren Garantie ca. 1000€. Für ungefähr 200€ bekommt man eine Waschmaschine mit 2 Jahren Garantie. 50€ drauf und schon sind 5 Jahre Garantie drauf. Ein Viertel des Preises. Nun hätte man ja als EU, wenn man denn wollte, dafür sorgen können, dass Geräte eine längere Garantiedauer haben. Möglicherweise zu höheren Kosten, aber die fallen ja seltener an. Stattdessen werden die Leute dazu gezwungen, Abgaben zu zahlen für mögliche Verstöße gegen Urheberrechte (national) und dergleichen. Nun kann der Konsument die Miele Waschmaschine kaufen. Oder die Billige. Beide könnten auch so ihre 20 Jahre überleben.
Die Wirtschaft jedoch liefert nicht, was der Kunde will, sondern was die Wirtschaft will, dass der Kunde kaufen soll.
dass Wohlstand keine Selbstverständlichkeit ist und man dafür was tun muss. Wenn man nicht mehr Können mitbringt als ein Flüchtling, dann steht man eben in Konkurrenz zu ihm. Warum sollte er nicht die selben Möglichkeiten haben wie du und ich? Auf welchem Recht fußt das?
Es fußt auf dem Recht, dass man in Deutschland geboren ist. Die deutschen Rechte gelten in Deutschland. Die deutschen Sozialsysteme gelten für Deutsche. Möchte man dies nun nicht, möchte man allen Menschen auf der Welt dieselben Rechte geben, dann sollte man konsequenterweise dafür sorgen, dass auch alle dieselben Rechte bekommen. Indem man sie in den anderen Ländern etabliert, indem man die Sozialsysteme in den Ländern bezahlt. Dann muss Deutschland eben für die gesamte Welt bezahlen. Weil eben viele Menschen hungern. Weil viele Menschen Durst haben. Weil viele Menschen in Kriegssituationen geraten.
Unternehmen wollen Geld verdienen. Aber die Menschen brauchen dieses Geld. Das Unternehmen wird seinen Gewinn aber maximieren, und das auf Kosten der Menschen. Der Discounter zahlt genau dasselbe wie der Premiumsupermarkt. Aber auch wie der Bioladen. Wen unterstützte ich also, indem ich im Bioladen kaufe? Den Bio-Produkten? Wird die Auswahl größer? Billiger? Boykott geht also, wenn man die Möglichkeit hat. Wenn man aber, wie oben erwähnt die Haushalte, am Rande kratzt, so ist es einfach nicht möglich, in jeglichen Dingen Boykott auszuführen.
@Deliberation
Schlimm wird es, wenn der Versuch eine Lösung zu finden gleichbedeutend mit der Meinung ist, man wolle den Flüchtlingen ihre Rechte entziehen. Wir brauchen daher Meinungen, müssen diese Meinungen aber auch die Argumente darin auswerten WOLLEN. Wenn man etwas aber sofort verteufelt, dann funktioniert das nicht. Und hier ist genau das Tabu. Will man einigen Menschen nicht helfen, wie fundiert die Argumente auch sind, ist man ein Menschenfeind. Ein derart enmotionsgeladenes Thema klappt kaum.
DerOlf spricht einen Punkt an.Die Zeit nehmen. Aber man muss sich Zeit auch nehmen können. Und wollen. Wenn beide arbeiten sind, weil das Gehalt einer Person nicht reicht, wenn dann zu hause gekocht werden muss, Haushalt, evtl. noch Kind, dann ist das einfach sehr viel. Soll man sich nun komplett um den Globus einlesen? Da will man evtl. 1-2 Std. abschalten, aber man muss sich noch informieren. Aber um sich wirklich ausgewogen zu informieren braucht man mehere Quellen. Quellen die authentisch sind, differenziert, und mir dann eine Meinung bilden. Das braucht: Zeit. Und die hat nicht jeder zum investieren. Die Zeit fehlt aber dann nicht nur dafür, sondern auch fürs Leben selbst.... Teufelskreis, man macht sich seelisch kaputt, körperlich und evtl. sogar noch die nächste Generation.
Wir könnten aber noch so viel in Bioläden kaufen, der Bioladenverkäufer wird nicht mehr Lohn bekommen. Sondern es gibt dann einen zweiten Bioladen. Einen dritten. Mehr Angestellte. Die aber alle dasselbe verdienen. Das kann aber "jeder". Und darum sind solche Jobs auch niedrig bezahlt. Wenn diese Jobs nun auch noch wegfallen, weil eben das Angebot an solchen Jobs niedriger als die Nachfrage ist, dann wird dieser Sektor überschwemmt. Und bedeutet viele Arbeitslose. Auswechselbare Arbeiter. Die Sicherheit fällt weg. Usw., Rest, siehe oben.
@DerOlf
Du glaubst, wenn du teuer kaufst, hast du auch qualitativ hochwertigeres? Da enttäusche ich dich, das ist niemals zwangsläufig so. Da kommt nen Label drauf, ein Name und am Ende kaufst du dasselbe in teuer. Das hilft auch niemandem, nur dem Unternehmen, von welchem das Produkt ist.
Die "Schuld" ist also schwer nachzuvollziehen. Dem Verbraucher zuschieben ist so plump, wie sie dem Unternehmen zuschieben. Der Unternehmer will das meiste Geld haben. Der Verbraucher das wenigste ausgeben. Aber beide haben Möglichkeiten. Der Unternehmer, indem er die Löhne und Gegebenheiten festlegen kann, und der Verbraucher, indem er kaufen KÖNNTE, was er will. Oder verzichtet.