CCIBS
Captain
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Ja, eigentlich sollte jeder das komplette Wahlprogramm aller Parteien lesen, bevor er sein Kreuz macht. Nur machen das wohl die wenigstens. Bei der Landtagswahl vor ein paar Wochen habe ich es wirklich versucht, doch habe ich es nur bei einer Partei geschafft, weil das wirklich nicht gerade wenig ist und viele Themen für mich weniger relevant sind und somit die Motivation weiterzulesen schwindet.moquai schrieb:Ja, aber es steht jedem Wähler frei, dass er das ganze Wahlprogramm liest. Nur ist es so, dass in den Medien nur in eine bestimmte Kerbe gehauen wird. Und wenn bestimmte Schlagworte enthalten sind, dann ist der Sack zu.
Letztlich habe ich mich auf einer Homepage, welche für die wichtigsten Themen Zusammenfassungen aus dem offiziellen Wahlprogramm der Parteien zusammengestellt hat, informiert.
Aber ich nehme mal an, damit habe ich trotzdem mehr gemacht, als viele andere (ich nehme mal als Maßstab meine Kollegen im Büro).
Was ich damit sagen möchte ist, es braucht schon sehr viel guter Wille, wenn man sich damit richtig beschäftigen will, doch viele Menschen wollen sich nicht darum bemühen und so bleibt am Schluss nur das, was die Medien erzählen.
Natürlich wählt man keine Partei, die einem gar nicht gefällt. Auch nicht aus protest. Wenn man aus Protest wählt, dann meistens wegen einem Theme, welches gerade (für einen) ziemlich aktuell ist und alle andere Themen nebensächlich erscheinen lässt.Ganz besonders im Osten ist unsere liebe Angela nicht mehr die liebe Mutti, der Stern vom Messias ist schon am verblassen. Und wenn ich aus Protest wähle, warum gebe ich dann meine Stimme einer ganz bestimmten Partei, obwohl mir gar nichts an ihr gefällt?
Das kann nicht sein, deshalb muss mir etwas an ihrem Wahlprogramm gefallen. Und was mir dort gefällt, das fehlt mir bei den anderen Parteien. Fehlt es nicht, dann wird eben Plus und Minus unter dem Strich verglichen.
Daher sollte ich aus Protest lieber gar nicht wählen gehen. Nur so drücke ich aus, dass ich mich mit gar keiner Partei identifizieren kann.
Ich selbst versuche immer so gut es geht eine Partei zu wählen (bin jetzt nicht so ein Stammwähler und wähle meistens immer eine andere Partei), welche für mich gegenwertig das beste Programm hat, aber es gibt immer aktuelle Themen die dann doch mehr Gewicht haben, aber nie soll ein einziges Thema ausschlaggebend sein.
Vielleicht als Beispiel: Nach Fukushima hatten die Grüne auf Bundesebene ihre höchste Umfragewerte seit bestehen und das quasi über Nacht (also ein richtiger Anstieg zwischen zwei Befragungen).
In der Situation waren die Grünen eine Protestpartei, weil sie ihre hohe Umfragewerte nur einem Thema zu verdanken hatten. Nach dem Frau Merkel aber sagte, die AKW gehen vom Netz, blieben von Durchschnittliche 25 % (März 2011) am Schluss bis zu nächsten Wahl (September 2013, also knapp 2,5 Jahre) nur noch 8,4 % übrig.
Ich sage jetzt nicht, dass alle Stimmen, welche AfD bekam Proteststimmen sind, aber ich nehme mal an der Großteil oder mindestens die hälfte.