Alternative für Deutschland(AfD)- eure Meinung zu der Partei

Wie stehst du zur AfD?

  • Ich bin absolut gegen die Partei und möchte, dass es ein Verbotsverfahren gegen sie gibt

    Stimmen: 42 15,2%
  • Ich bin gegen die Partei, möchte aber nicht, dass sie verboten wird

    Stimmen: 110 39,7%
  • Ich bin nicht für, aber auch nicht gegen die Partei

    Stimmen: 25 9,0%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr voll und ganz zustimme

    Stimmen: 21 7,6%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr in einigen Punkten zustimmen

    Stimmen: 39 14,1%
  • Ich wähle die AfD aus reinen Protestgründen

    Stimmen: 12 4,3%
  • Ich wähle die AfD teilweise auch Protestgründen, teilweise aber auch wegen ihrer Inhalte

    Stimmen: 28 10,1%

  • Umfrageteilnehmer
    277
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Na, dann werde ich mich ab jetzt hier fernhalten, weil Noxiel anscheinend nicht passt, wie und was ich sage.
 
Noxiel schrieb:
Das ist tatsächlich der Sinn einer Diskussion. Argumente der Gegenseite auf deren Inhalt überprüfen und eventuelle Schwachstellen aufdecken um mittels eigener Überzeugungen eine Debatte inhaltlich zu bestimmen.
Dieser Zielsetzung muss ich entschieden widersprechen.
Tatsächlich machen das sehr viele Leute so, allerdings kann es mMn nicht Sinn und Zweck einer Diskussion sein, die Debatte inhaltlich zu bestimmen.

Man muss Argumente zwar prüfen, Schwachstellen aufdecken und sie eventuell widerlegen, dies ist aber nicht der einzige Zweck der Auseinandersetzung mit den Argumenten der Gegenseite und gilt darüber hinaus auch für die eigene Argumentation.
Wenn eine Argumentation durchweg schwach oder einfach widersprüchlich ist, dann zerfällt sie bei genauerer Prüfung ganz von selbst. Diesen Prozess zu beschleunigen ist garnicht notwendig.

Meiner Meinung nach, sollte es es eher Ziel sein, die "Stärken" einer Argumentation aufzugreifen (wenn vorhanden) und den eigenen Standpunkt mit diesen Stärken zu verfeinern. Auf diese Weise haben nämlich beide Seiten u.U. viel mehr davon, als wenn eine Seite einfach nur "zum Schweigen gebracht wird".

Eher ein dialektisches Miteinander mit dem Ziel einer Synthesis, die versucht, die Stärken der Standpunkte miteinander zu einem NOCH stärkeren gemeinsamen Standpunkt zu vereinen.

Nicht ein dumpfes Gegeneinander mit dem Ziel eine Debatte inhaltlich zu dominieren. Letzteres ist eher die sophistische Herangehensweise, die nur an der einen Wahrheit interesse hat, die sie gut verkaufen kann. Das ist der Weg der Politiker ... und gegen den werde ich mich immer wehren, solange ich ein diskursives Miteinander überhaupt für möglich halte.
Ideologien knalle ich nur dann gerne aneinander, wenn die Hoffnung besteht, dass am Ende von BEIDEN nur noch Staub übrig bleibt.

Ich will mein Gegenüber ja nicht einfach "plattlabern" sondern ihn mit meinen Gedanken einladen, seinen Standpunkt zu überdenken ... und das gleiche Recht gestehe ich meinem Gegenüber natürlich auch zu, solange es mir mit dem gleichen Respekt begegnet.

Ein bisschen mehr Hegel und dafür weniger Schopenhauer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diese Exkursion. Gebe ich dir auch unumwunden recht, der idealtypische Ablauf einer Diskussion sollte eher dein ausgelobtes Ziel zum Zwecke haben. Aber, hier geht es - meiner Ansicht nach - eben nicht um die philosophische Auseinandersetzung aufgeklärter Geister, die den gemeinsamen Erkenntnisgewinn anstreben, sondern der Widerlegung von Ideologie. Sprich der Offenlegung kolportierter Vorurteile.

BernardSheyan schrieb:
Na, dann werde ich mich ab jetzt hier fernhalten, weil Noxiel anscheinend nicht passt, wie und was ich sage.
Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Du musst der Diskussion nicht fernbleiben, du solltest dich nur nicht "beleidigt" zurückziehen, wenn dich Leute auf inhaltliche Mängel hinweisen. Zerpflück' ihre Aussage, nicht ihre Person.

Jetzt besser...?
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf
Das Popp-Beispiel ist eigentlich recht gut geeignet, schlechten Diskussionsstil zu identifizieren. Da ist jemand, der modifiziert die Herrschaft des Geldes durch einen Begriff, der den Wucher-Aspekt hervorhebt. Warum ist das sehr zeitgemäß? Einerseits weil Zins desto schwerer wiegt, je mehr die Geldmenge über allem, was sich in Summe auf dem Globus an Waren u. Dienstleistungen kaufen läßt (Problem des Geldmengenwachstums), liegt. Zweitens die Gewinnmaschine der Finanzwirtschaft, wo ebenfalls Leistung u. Lohn erheblich auseinanderklaffen. Dann der gewaltige Bereich überhaupt der Börse, das ganze Wettgeschäft um Rohstoffe, Nahrungsmittel, Währungen. Daher prägte Popp extrem hilfreiche Formulierungen, etwa die Modifikation der alten linken Formel "arm vs reich" zu der Formel "fleißig gegen reich". Damit hat er einen Kern getroffen, nämlich den Abbau der Mittelschicht, den Schröder in Deutschland exekutiert hat, Thatcher in GB und Reagan in den USA.

Das Problem, was die afd hat, hat per definitionem jede neugegründete Partei. Die Grünen sammelten in den Endsiebzigern auch alle möglichen Strömungen auf, von Pädophilen bis Naziökos aus der Blut&Erde-Fraktion. Man brauchte Stimmen, man musste sich sortieren, man musste sich finden. Der Kern war jedoch richtig, eine Antwort auf vorher nicht gestellte Fragen (das Ökologische) im Rahmen des Parlamentarismus zu finden.

Da ist die afd sogar recht gut "aufgestellt" (um diesen journalistischen Pseudobegriff mal zu verwenden). Denn sie hat die höchste Akademikerdichte. Viele Richter, viele Ökonomen, viele Verfassungsrechtler sind in dieser Partei aktiv. Mit guter Kritik an der bisherigen Politik und der der letzten Jahre. Aber es gibt eben auch Höckes, die werde ich aushalten.

Es bleibt dabei, daß die Presse grob überschlagen grundsätzlich oppositonsfeindlich agiert, damit als Vierte Kraft vollkommen versagt. Das tat sie bei der Linken, als sie wichtig war (zu Beginn der Agenda2010 mit Linkspopulismusphrasen), da tat sie bei den Piraten, das tut sie nun bei der afd. Wir haben eine relativ regierungshörige Medienlandschaft, die sich mal kritische Berichte gestattet, jedodch vor Wahlen ihre wahre Fratze offenbart. Das beklagen Leute mit Expertise, nicht nur Lügenpressepapageien.

@Hegel
mit Hegel bist du auf dem falschen Dampfer, glaubs mir. Sein Erbe ist schlechter Stil.

@Lügenpresse
Wer glaubt, Medienkritik wäre eine Erfindung von rechts, lese mal den politischen Teil des Werk von Noam Chomsky.

@Tomislav
ich stimme Dir in vielen Punkten zu. Nur sollte man wichtige Dinge nicht durch das Aufzählen noch wichtigerer Dinge versuchen zu diskreditieren. Ich verstehe grundsätzlich nicht, wie man in einer Zeit, wo eine Einheitspartei alternativlos durchregiert, sich derart gegen Opposition in ihrer Selbstfindungsphase stellen kann. Das empfinde ich als unfair, mitunter sogar recht demokratiegefährdend, wenn zuviele auf den Zug aufspringen. Verteufeln geht leicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Noxiel:
Beim Ideologie-Bashing bin ich immer gerne dabei ... allerdings hält keine Ideologie einer wissenschaftlichen Prüfung lange stand.
Und so sehr ich mir das auch wünschen würde, DAS gilt leider gleichermaßen für die bedingungslose "Refugees welcome"-Fraktion, wie für die AfD.

Rezepte, wie mit den Flüchtlingen umzugehen ist OHNE sie ALLE einfach auszusperren oder reinzulassen, hat nämlich keine der Grüppchen. Die Gründe für die Flucht abzustellen, liegt jedoch offensichtlich jehnseits dessen, was "wir" tun können wollen.

Da kann man sich schon mal fragen, wozu diese Diskussion neben der Missionierung von AfD-Gegnern/Befürworten überhaupt gut sein soll. Für mich ist die AfD einfach eine typische politische Partei, und nach 25 Jahren als Wähler erwarte ich von denen einfach nichts gutes mehr.

@pilzbefall:
Meine Kritik bezog sich mehr auf die Neu-Schöpfung eines Begriffes zur Beschreibung dessen ... denn die ist einfach nicht nötig, was die Frage aufwirft, warum Popp diesen Begriff dafür verwendet.
Was du dort beschreibst, sind mMn Kapitalismusimmanente Mechanismen, die ich auch bei Platon finde (ob der sie selbst gefunden häte, wage ich aber mal zu bezweifeln). Diese sind (der reihe nach) in seinem Konstrukt (Buch VIII der Politeia) für die Wechsel von der Erb-Aristokratie über Timokratie, Oligarchie und Demokratie zur Tyrannis (hier könnte sich der Kreis schließen) verantwortlich, denn dahinter steckt immer das kapitalistische "mehr". Ein Wachstum an Macht (Aristokratie) an Geltung und Ehre (Timokratie) an Geld (Oligarchie), an Freiheit (Demokratie) und letztlich wieder Macht (Tyrannis). Der Begriff dafür ist noch um einiges Älter als Platon - Gier.

Wo es Gier gibt, da gibt es auch die Angst vor Verlust und wo stetiges Wachstum als Grundvorraussetzung gedacht wird, die Angst vor Stagnaton. Genau daraus zieht die AfD ihren Treibstoff, nicht aus Gier und Wachstumszwang sondern aus den Ängsten derer, die ahnen, dass nur dann 5% der Welt super-wohlhabend sein können, wenn 95% der Welt am Hungertuch nagt und es einfach keine Garantie dafür geben kann, zu welchem Teil der Welt man dann gehört.
Isolation ist da ein attraktiver und leicht verständlicher Weg (Massentauglich), der schon sehr oft in der Weltgeschichte gegangen wurde (China, Japan, Rom) ... allerdings nie mit besonders nachhaltigem Erfolg.

Arm und Machtlos vs. Reich und/oder Machtvoll. Diese Differenz ist letztlich die Basis des Kapitalismus ... und an Alternativen DAZU hat die AfD ganz sicher kein Interesse.

"globalen" Warenhandel gab es nachweislich schon in der Bronzezeit, nur in etwas anderen Dimensionen. Der Beweis sind die Ladungen versunkener Schiffe im Mittelmeer, das wir nebenbei so nennen, weil es in der "Mitte" der damals bekannen Welt liegt.
Über 5.000 Jahre alte Schifsswracks, in denen Waren aus Spanien, England, Skandinavien, dem Baltikum, aus Arabien, Indien, der Levante, Nordafrika und dem Hindukush liegen ... der Schiffseigner war ganz offensichtlich ein "global Player".
Nur die globale Finanzindustrie ist weitaus jünger - oder es fehlen einfach die historischen Belege.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo7 schrieb:
...
Die Welt hat sich verändert, die Globalisierung und den technischen Fortschritt kann man nicht einfach so rückgängig machen. Man braucht dafür neue Ideen und nicht alte Kamellen um die Probleme zu lösen.
Ja, die Menschheit hat sich selbst versklavt, weil es sich für einige wenige rentiert. Absolut, es bedarf neuer Ideen.

@ Mustis
Ansonsten zu Popp:
Es interessiert mich weniger wer er ist, oder ob seine Wortschöpfungen wissenschaftlichen Standards entsprechen.
Ich teile seine Einschätzung über "das System".

@ Tomislav
Nein, die AFD zaubert sicherlich nicht innerhalb kürzester Zeit alles Übel weg. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Wer "die Menschen" sind? Es sind jene, die den rechten Parteien in ganz Europa den Rücken stärken. Siehe z.B. Österreich. Einige haben verstanden, dass es zwar löblich ist möglichst vielen Menschen zu helfen, aber man kann das Leid der Welt nicht alleine bekämpfen. Es ist besser sich in gewissen Dingen abzuschotten und auf das Wohl der eigenen Bürger zu konzentrieren. Sozial sein funktioniert ab gewissen Dimensionen nur auf nationaler Ebene. Sad but true.
 
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@DerOlf
Ich halte es für Haarspalterei, etwas Neues solange zu relativieren, bis es identisch mit schon Dagewesenem ist. Platon war für seine Zeit sehr fortschrittlich und ich bewundere grundsätzlich die wissenschaftliche u. philosophische Leistung der alten Griechen und der Lateiner für das bis heute Gültige ihrer Allgemeinbegriffe. Dennoch: die Welt hat sich nochmals verändert. Ich habe es erläutert und bitte darum, auch mal etwas großzügiger gegenüber Menschen zu sein, die gegen den Strom schwimmen. Es gibt soviele schlimmme Wortneuschöpfungen, die regierungskonform sind......gender etwa.
 
Was bitte ist denn an "gender" regierungskonform? Was hat die derzeitige Regierung (nicht Regierungsform!) überhaupt mit Olfs Ausführungen zu tun?
 
pilzbefall schrieb:
Daher prägte Popp extrem hilfreiche Formulierungen, etwa die Modifikation der alten linken Formel "arm vs reich" zu der Formel "fleißig gegen reich".

Popp prägt überhaupt nichts. Popp spielt Wissenschaftler, tut so, als wäre er ein "Institut", weil es imposanter klingt und benutzt Wörter, die außer ihm und seinen verblendeten Anhängern niemand nutzt, aber dafür in schöner Fremdsprachen-Ästhetik, um Wissenschaftlichkeit vorzugaukeln, wo keine ist.

Der Unterschied zwischen Popps Vokabular und tatsächlichen wissenschaftlichen Fachbegriffen ist, dass hinter letzteren Definitionen stecken. Popp hingegen schwafelt nur wichtigtuerisch herum.

Viel Schein, wenig Sein, aber die anderen sind die Lügenpresse.
 
@pilzbefall:
Ich gebe dir natürlich Recht, die Welt ist nicht mehr die gleiche wie zu Platons oder Großmutters Zeiten ... die Strukturen des m,enschlichen Daseins haben sich aber mMn seit mehreren Tausend Jahren nicht groß gewandelt, lediglich die Form ist heute eine andere.
Den Kern meiner Kritik hast du allerdings übergangen, denn den sehe ich in der Frage, WARUM man einen neuen Begriff schaffen muss, wenn die Beschreibung auch mit bekannten Begriffen problemlos möglich ist? Meiner Meinung nach steckt da politisces Kalkül dahinter, und das mag ich einfach nicht.
pilzbefall schrieb:
Es gibt soviele schlimmme Wortneuschöpfungen, die regierungskonform sind......gender etwa.
Auch wenn ich dir allgemein Recht gebe ... "Gender" ist ein schlechtes Beispiel. Ich erkläre auch mal warum, aber wei das zu sehr vom Thema wegführt, spoiler ich es.
Das Begriffspaar "Sex" und "Gender" stammt aus dem Englischen. "Sex" bezeichnet das biologische Geschlecht eines Organismus unabhängig von seiner geschlechtlichen Verhaltensweisen. "Gender" wiederum bezeichnet das "soziale Geschlecht" eines Menschen unabhöängig von seinen biologischen Geschlechtsmerkmalen.
Mit "Sex" ist es also egal, wie "weiblich" sich jemand verhält, wenn dieser Mensch ein Y-Chromosom hat, ist er männlich, ohne eben weiblich.
Im Laufe der medizinischen Vereinheitlichung von Geschlechtsorganen (Operation) wurde der Begriff Gender geschaffen und diente zunächst dazu, die willkürliche entscheidung des Chirurgen für ein biologisches Geschlecht zu rechtfertigen. Denn "Gender" - also die Verhaltensweisen, durch die dem Geschlecht im sozialen Umfeld Ausdruck verliehen wird - wurde damals als Genetik-unabhängig gedacht. Egal welches Geschlecht man dem kleinen Menschen gibt, er wird lernen, sich entsprechend zu verhalten.
Die Begründung ist natürlich weitaus komplexer, aber im großen und ganzen war die Kernaussage derer, die den "Gender-Begriff" geprägt haben in etwas "hey, ist doch egal, wenns nen Penis hat wird es schon lernen, wie sich ein Mann verhält".
Eine fatale Fehleinschätzung, denn viele der operierten waren vom Hormonhaushalt, den sexuellen Vorlieben und ihrem "Körpergefühl" einfach "im falschen Körper gefangen" ... was nicht selten im Suizid endete.
Die willkürliche Vereinheitlichung endete, aber der Begriff hatte sich inzwischen zu einem wichtigen Instrument entwickelt, mit dem es möglich war, Unterschiede innerhalb der einzelnen biologisch klar definierten Geschlechter weitaus besser zu analysieren. Plötzlich war es möglich, Transsexuelle nicht mehr als Kranke zu sehen, sondern eben einfach als Leute, die ihr "Gender" anders empfanden und ausformulierten, Homosexualität nicht mehr als Straftat oder psychische Störung zu sehen.
Und alles nur, weil jemand auf die Idee kam, das Geschlecht in zwei Kategorien aufzuteilen, statt am Primat des offensichtlichen (sekundäre und primäre Geschlechtsorgane) festzuhalten. Und dabei gescheitert war, Jungen nach der Operation zu Mädchen auch zu Mädchen zu erziehen.
Der Gender-Begriff hat sehr viel bewegt und ist als wichtiges wissenschaftliches Analyseinstrument weit mehr als bloß ein politischer Kampfbegriff oder ein Buzz-Word. Erst zusammen helfen die Begriffe "Sex" und "Gender" zu einem Verständnis unserer Geschlechterverhältnisse ... und dadurch leisten sie letztlich einen Beitrag zu einem gleichberechtigten Miteinander aller Geschlechter (ohne Aussage darüber, ob das bereits erreicht ist oder ob das Gendering momentan eventuell etwas zu weit geht).
 
@Noxiel
Genderstellen an Unis werden staatlich gefördert, obwohl es strittig ist, daß sie etwas mit Wissenschaft am Hut haben.

@Nossi
Ich sehe ihn auch kritisch, aber die Art, wie du ihn charakterisierst, ist mir zu pauschal, schwarz-weiß-mäßig. Es ist wieder dieses Diskreditieren, bis kein einziges gutes Haar mehr an einer Person ist. Es ist ein sehr aufgeheiztes Diskussionsklima, das die Medien mitzuverschulden haben. Natürlich kommt jetzt wieder der Reflex "Lügenpresse-Fraktion". Ich bitte nur darum, nicht selektiv wahrzunehmen und lade alle (wiederholt) dazu ein, das Werk Noam Chomsky´s zur Kenntnis zu nehmen.

@DerOlf
Was du über gender schreibst, ist richtig. Dieser Begriff soll die soziale Dimension des Geschlechts (Geschlecht als soziale Konstruktion) erforschen/ausmessen. Dennoch rechtfertigt das keine Genderlehrstühle. Ich komme aus dem Bereich der Sozialwissenschaften. In bestehenden Fächern wie der Soziologie, Sozialpädagogik und Psychologie sind alle die Phänomene, die sich die Genderforschung auf die Fahnen schreibt, längst (mit Überschneidungen/interdisziplinär) erforscht. Man muss schon den Stand dieser Wissenschaften zurück ins 19. Jahrhundert stilisieren, damit für Genderwissenschaften was neues rausspringt. Es ist ein Politikum. Deine Argumentation, die du gegen Popp verwendet hast, könntest du gewinnbringender gegen gender einsetzen.

edit:
Wortneuschöpfungen a la popp sind rhetorische Mittel. Mir sind solche Mittel eigentlich auch gegen den Strich, ebenso wie seine Alchimistenfrisur. Fehlt nur der Umhang. Dennoch lasse ich bei ihm gerne fünfe grade sein, weil er immerhin kein Mitschwimmer ist. Daß er gut verdient, geschenkt. Übrigens: Hegel war der Popp seiner Zeit. Stichwort "das Absolutum". Von Schopi Schopenhauer schön entlarvt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im übrigen heisst es wenn schon danistakratie. Nich daniskratie. Wenn man nicht mal worthülsen richtig in seiner diskussion richtig anwenden kann, bezweifele ich, dass man sich inhaltlich überhaupt mit dem was Popp sagt, auseinander gesetzt hat.

Den rest hat nossi zusammengefasst. Ihr rennt einem aufgeblasenen schwätzer hinterher der nichts handfestes vorzuweisen hat und gebt euch selbst kritisch.

Ich wiederhole gern normal: die wissenmanufaktur ist entgegen der selbstbehauptung kein institut, nicht mal im ansatz. Es existiert dazu nichts außer einer privatadresse und die website, hinter der sich eine handvoll einschlägig bekannte rechte und esotherische autoren verstecken. Dort geht es einzig um stimmung machen um damit geld zu verdienen.

Würdet ihr einmal so kritisch mit euren quellen umgehen wie mit der vermeindlichen lügenpresse, euch müssten vor unglauben wieviel schein das ist die augen aus dem kopf fallen.
 
Mustis, wieso so maßlos. Machst du jetzt einen Flüchtigkeitsfehler zur Basis für die These, ich würde mich nicht mit denen beschäftigen, über die ich schreibe? Das meine ich mit schlechtem Diskussionsstil. Ich weiß daß Popp wissenschaftlichen Maßstäben nicht standhält, ergriff aber dennoch Partei für ihn, weil ich ein Faible für skurrile Leute habe, sofern sie was beitragen.

Bei manchen kann man soviele Zugeständnisse machen, wie man will, sie bleiben inquisitionsmäßig hart, es reicht ihnen nicht das 80%ige Abschwören. Mir geht dieser alles-oder-nichts-Stil so dermaßen auf die Nerven.

Ich habe schon mal geschrieben, daß wir seit Jahrzehnten ein oppositionsfeindliches Klima haben. Das ist meine Grundperspektive, aus der heraus ich bewerte u. argumentiere.

So, jetzt geh ich ne Radtour machen bei dem schön´Wätta..
 
pilzbefall schrieb:
Ich komme aus dem Bereich der Sozialwissenschaften. In bestehenden Fächern wie der Soziologie, Sozialpädagogik und Psychologie sind alle die Phänomene, die sich die Genderforschung auf die Fahnen schreibt, längst (mit Überschneidungen/interdisziplinär) erforscht. Man muss schon den Stand dieser Wissenschaften zurück ins 19. Jahrhundert stilisieren, damit für Genderwissenschaften was neues rausspringt.
Ich komme auch aus der Ecke Sozialwissenschaften (Pädagogik, Soziologie und ja Genderstudies) und ich sehe das etwas anders.
Wenn man Psychologie aus dem 19. Jhdt. herannimmt, dann springt sogar für die heutige Psychologie ne ganze Menge heraus. Oder wird noch immer versucht, Geisteskranke (also so richtig Wahnsinnige) mit heftigen Schlägen mit einem Kantholz (vor die Stirn) zu kurieren, oder sich darüber amüsiert, dass die keine Schmerzen fühlen, wenn man sie Nachts im Winter nackt vor die Tür jagt?
Du meintest wahrscheinlich eher das 20 Jhdt ... Stichworte Logotomie, Elektroschocks in wechselwarmen (oder eiskaltem) Wasser, und die allgemeine Praxis, die Psychos einfach von der Gesellschaft zu isolieren (davon haben wir noch immer wunderschöne "Therapiezentren" auf dem Land". Noch in den 1980ern (!) hat sich keine Sau für "Women in Science" oder gar "Science in Women" interessiert. Die Entwicklung, die Dir Gender-Lehrstühle heute überflüssig erscheinen lässt, ist noch keine 50 Jahre alt, und vor allem dem stoischen Beharren von weiblichen Wissenschaftlerinnen wie z.B. Judith Butler oder Gayle S. Rubin zu verdanken. Letztere wurde in den 1990ern noch heftig angegriffen ... ohne wissenschaftliche Basis ... einfach nur, weil sie es als bekennende BDSM-Anhängerin gewagt hatte, den "common sense" im Bezug auf Sexualitäten in Frage zu stellen.

Es ist ein Politikum. Deine Argumentation, die du gegen Popp verwendet hast, könntest du gewinnbringender gegen gender einsetzen.
Ich setze sie aber lieber gegen Popps Begriffsschöpfung ein. Oder aber für eine Aufweicheung der noch immer sehr starren Geschlechterstereotypie. Dass "Gender" momentan inflationär genutzt und von selbstsüchtigen Politikern instrumentalisiert wird, geht mir genauso gegen den Strich, wie Popps Begriffsschöpfung ... aber mit einer Kritik am Begriff selbst ist es bei Gender nicht getan, da ist mMn eher die inflationäre Verwendung und damit Aushöhlung dieses Begriffes in die Kritik zu nehmen, als der Begriff selber.
Hegel war der Popp seiner Zeit. Stichwort "das Absolutum". Von Schopi Schopenhauer schön entlarvt.
Und deswegen ist auch die von mir gemeinte hegelsche dialektik (Thesis - Antithesis - Synthesis) widerlegt?
Es ging mir ja nicht um Hegel als ganzes, sondern um den Diskussionsstil, der sich von der hegel'schen Dialektik ableiten lässt.
Ich hätte es auch sokratische Methode nennen können, denn bis auf den Umstand, dass Sokrates immer Recht behält (mit nur einer mir bekannten Ausnahme im Symposion), laufen Platons Dialoge auch so ähnlich ab (wie gesagt, Sokrates als die personifizierte Synthesis halte ich für einen literarischen Kunstgriff Platons).
Mit der gleichen Argumentation könnte man Popp ebenfalls komplett ablehnen, denn zumindest bei dem Begriff hat er einfach unnötig rumgebastelt - wie ich oben gezeigt hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

pilzbefall schrieb:
@Tomislav
Ich verstehe grundsätzlich nicht, wie man in einer Zeit, wo eine Einheitspartei alternativlos durchregiert, sich derart gegen Opposition in ihrer Selbstfindungsphase stellen kann.
Mir ist als gebürtigem Jugoslawen einfach die Gefahr zu groß das die AfD in Ihrer Selbstfindungsphase zu weit nach rechts abbiegt, selbst die NPD war sich zu schade z.B. das Thema Flüchtlinge so stark für sich auszuschlachten.
Die AfD tanzt mir zu wackelig auf der Linie zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, heute ist das Feindbild der Moslem und morgen evtl. andere Ausländer/Migranten.
Ich kann mich noch daran erinnern als wir Balkanier die Buhmänner waren, ich bin den Moslems dankbar dafür das sie uns diesen Titel abgenommen haben aber es ist keine Lösung den Buhmann Award immer weiter zu reichen.

combatfun schrieb:
@ Tomislav
Nein, die AFD zaubert sicherlich nicht innerhalb kürzester Zeit alles Übel weg. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Es ist ein Schritt in die falsche Richtung, vor allem solange die AfD nur meckert/pöbelt und keine Lösungsvorschläge bringt, ich verstehe nicht wie man nur anhand von leeren Aussagen/Versprechen die Katze im Sack kaufen kann.

combatfun schrieb:
Wer "die Menschen" sind? Es sind jene, die den rechten Parteien in ganz Europa den Rücken stärken. Siehe z.B. Österreich.
Hier im AfD Thread interessieren mich andere Länder nicht sonderlich. in Deutschland stehen nur ca. 20% der Menschen hinter der AfD und das sind nicht "die Menschen", ca. 20% ist nur eine kleine Minderheit der Menschen.

combatfun schrieb:
Einige haben verstanden, dass es zwar löblich ist möglichst vielen Menschen zu helfen, aber man kann das Leid der Welt nicht alleine bekämpfen. Es ist besser sich in gewissen Dingen abzuschotten und auf das Wohl der eigenen Bürger zu konzentrieren. Sozial sein funktioniert ab gewissen Dimensionen nur auf nationaler Ebene.
Ach es geht um "Sozial sein, Menschen helfen, Leid bekämpfen, Wohl der Bürger", wieso wählt Ihr dann nicht die Linken die viel eher für diese Themen stehen ?

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Ach es geht um "Sozial sein, Menschen helfen, Leid bekämpfen, Wohl der Bürger", wieso wählt Ihr dann nicht die Linken die viel eher für diese Themen stehen ?
Weil die Altparteien derart große Wählerprobleme haben, das sie nun sogar mit den Linken koalieren möchten. Daher ist links leider keine Option mehr, denn wer links wählt, wählt automatisch Grüne, SPD und CDU mit. Jahre lang gab es diese Gefahr nicht, die Linken waren immer die ungeliebten Schmudelkinder.

Es ist ein Schritt in die falsche Richtung, vor allem solange die AfD nur meckert/pöbelt und keine Lösungsvorschläge bringt, ich verstehe nicht wie man nur anhand von leeren Aussagen/Versprechen die Katze im Sack kaufen kann.
Lösungsvorschlag der AfD ist: Grenzkontrollen.

Einen Lösungvorschlag der CDU gibt es nicht. Wir schaffen das ist kein Lösungsvorschlag.

Lösungsvorschlag der Grünen ist: (Göring Eckardt) Wir brauchen Menschen, die sich in den Sozialsystemen wohl fühlen.

Jetzt rechne mal zusammen. Was kostets. Bei CDU und Grüne sind die Kosten nicht mal erkennbar, da es fortlaufend teurer wird. Man fragt sich, wie man auf solch glorreiche Ideen kommt, das Minderjährige Unbegleitete 5000€ im Monat kosten sollen. Wer soll das bezahlen? Aus Sicht der Gutmenschen ist das natürlich kein Problem. Problem wirds nur, wenn man mal nachrechnet oder zumindest grob überschlagt, wie das funktionieren soll.

Die AfD tanzt mir zu wackelig auf der Linie zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, heute ist das Feindbild der Moslem und morgen evtl. andere Ausländer/Migranten.
Feindbild ist die Einwanderungspolitik, die dazu führt das Fachkräfte aus- und ungelernte Kräfte einwandern. Das ist ein riesiges volkswirtschaftliches Problem und irgendwann werden auch die Sozialarbeiter sehen, das man Geld nicht endlos drucken kann. Selbst die Medien scheinen nicht recht zu wissen, ob es nun Migranten oder Flüchtlinge sind. Die Begriffe werden selbst nach einem Jahr noch munter durcheinander im selben Satz verwendet.
Es ist ein Schritt in die falsche Richtung, vor allem solange die AfD nur meckert/pöbelt und keine Lösungsvorschläge bringt, ich verstehe nicht wie man nur anhand von leeren Aussagen/Versprechen die Katze im Sack kaufen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unyu schrieb:
Weil die Altparteien derart große Wählerprobleme haben, das sie nun sogar mit den Linken koalieren möchten. Daher ist links leider keine Option mehr, denn wer links wählt, wählt automatisch Grüne, SPD und CDU mit. Jahre lang gab es diese Gefahr nicht, die Linken waren immer die ungeliebten Schmudelkinder.

Du wählst also nicht nach Inhalt, sondern nach Anti-Mainstream. Dann bleib doch am Wahlsonntag bitte zuhause, dir ist's ja scheinbar eh egal, in welche Richtung es geht.

Lösungsvorschlag der AfD ist: Grenzkontrollen.

Nein, falsch. "Grenzkontrollen" ist nicht der Lösungsvorschlag der AfD. "Grenzkontrollen" ist die Suggestion der AfD, es gäbe unkontrollierte Zuwanderung. Eine Behauptung, die im Angesicht von Drittstaatenregelung, Frontex, EU-Türkei-Deal, weiterer Verschärfung des Asylrechts, der Erklärung offensichtlich nicht sicherer Herkunftsstaaten zu sicheren Herkunftsstaaten und zeitweiliger Aussetzung des Schengen-Abkommens nicht nur lächerlich ist, sondern glattweg eine dreiste Lüge.

Was mit dem Vorschlag "Grenzkontrollen" präsentiert wird ist nicht etwa die Lösung eines Problemes, sondern der Versuch, ein rechtspopulistisches Narrativ wider aller Fakten zu etablieren.

Und der größte Witz an dieser Geschichte ist, dass dann die Anhänger dieser Partei, welche die Realität zuerst völlig verdrehen und von allen Fakten loslösen muss, um mit ihrer Politik zu landen, dann der Presse und der restlichen politischen Landschaft das Lügen vorwirft.
 
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