Alternative für Deutschland

jugoslawien ist ein denkbar schlechtes beispiel, denn jugoslawien ist als bundestaat zu betrachten, während die eu ein staatenbund ist. ausserdem hat es die eu nicht auf anhieb gegeben. sie ist das ergebnis eines langen und noch nicht abgeschlossenen entwicklungsprozesses. es waren mit sicherheit nicht nur externe faktoren. die kohlegemeinschaft zwischen deutschland und frankreich, der anfang der heutigen eu, ist nicht wegen den kommunisten entstanden, sondern aus innereuropäischen motiven. und die staaten sind freiwillig beigetreten, es hat sie niemand dazu gezwungen. ihre heutige existenz ist zudem ein beweis für ihre hohe stabilität, was man von jugoslawien nicht behaupten kann. und wenn z.b. südamerika sich ein beispiel an der eu nehmen möchte, dann spricht das für die eu, nicht gegen die eu.

es ist der falsche ansatz, die eu als diktatur zu bezeichnen. das problem ist nämlich, die eu ist nur ein staatenbund. was die eu also sein kann und darf, liegt in der hand der mitgliedsstaaten, die eu hat kaum mittel, sich selber grundlegend zu verändern. die einzelnen institutionen sind unterschiedlich weit entwickelt, stimmt, womit sich ein grosses gefälle zwischen den einzelnen gewalten ergibt. diese unstimmigkeiten kann aber die eu nicht wirklich lösen, es liegt vor allem an den mitgliedsstaaten, dies zu tun.

den artikel der süddeutschen zeitung sollte man zu ende lesen. 10% aller rumänen und bulgaren beziehen sozialleistungen und z.t. sind es ergänzungsleistungen für erwerbstätige aus den niederen schichten. also keine dramatik. in der summe, laut diesem artikel, ist zudem immer noch ein plus vorhanden, stellen insofern keine last dar. wo liegt also das problem?
 
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speedyjoe schrieb:
jugoslawien ist ein denkbar schlechtes beispiel, denn jugoslawien ist als bundestaat zu betrachten, während die eu ein staatenbund ist.
Der Unterschied ist weitgehend sprachlicher aber nicht inhaltlicher Natur. Die EU verfügt de facto über eine Regierung (Kommission), ein Parlament, Gerichte, einen Haushalt, eine Aussenpolitik und über eine Verfassung verfügte sie, wenn diese nicht in manchen Ländern abgelehnt worden wäre. Und selbst dabei besass man die Unverfrorenheit, in manchen (wie Deutschland) die Bürger gar nicht abstimmen zu lassen, in anderen dagegen mehrfach, bis das gewünschte Ergebnis “passte”. Stattdessen hat man das halt ein bisschen weichgespült als “Vertrag” verkauft. Bitte, was willst du noch?

speedyjoe schrieb:
und die staaten sind freiwillig beigetreten, es hat sie niemand dazu gezwungen
Das Volk hat allerdings auch niemand gefragt.

speedyjoe schrieb:
jdie kohlegemeinschaft zwischen deutschland und frankreich, der anfang der heutigen eu, ist nicht wegen den kommunisten entstanden, sondern aus innereuropäischen motiven
Genau das hab ich ja gesagt: Sie ist aus einer Ideologie heraus entstanden - und sie ist auch heute vielmehr ideologisch (als defensiv) fundamentiert (auch wenn man diesselbe durchaus “hehr” finden mag).

speedyjoe schrieb:
ihre heutige existenz ist zudem ein beweis für ihre hohe stabilität, was man von jugoslawien nicht behaupten kann
Kaum. Jugoslawien existierte immerhin wesentlich (!) länger als die EU es bis anhin tut!

speedyjoe schrieb:
den artikel der süddeutschen zeitung sollte man zu ende lesen. 10% aller rumänen und bulgaren beziehen sozialleistungen und z.t. sind es ergänzungsleistungen für erwerbstätige aus den niederen schichten. also keine dramatik
Wenn wir den Artikel zu ende lesen sollen, wieso lesen wir ihn dann nicht zuende?

“Der Arbeitsmarktexperte Herbert Brücker (…) warnt davor, den Zuwachs bei Rumänen und Bulgaren zu dramatisieren. Zum einen lebten viele Rumänen und Bulgaren inzwischen länger in Deutschland und hätten damit Anspruch auf Hartz IV. Zum anderen brächten viele der Zuwanderer keine abgeschlossene Berufsausbildung mit. Damit haben sie schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder landen in Jobs mit niedrigen Löhnen, die sie durch ergänzende Hartz IV-Leistungen*aufstocken.“

Dass die langjährig Ansässigen Anspruch auf Hartz IV haben ist einfach ein Fakt. Das sagt nichts darüber aus, ob die Einwanderung problematisch ist. Die Aussage, dass viele keine Berufsausbildung haben, spricht für sich - das ist ja gerade das Problem! Das kann man mit Fug und Recht als “unerwünschte Einwanderung” betrachten - und genug Länder tun dies auch. Und was soll an den Ergänzungsleistungen “unproblematisch” sein? Leute die sich nicht am Arbeitsmarkt selbst finanzieren können, liegen dem Sozialstaat auf der Tasche. Im übrigen sind die Bilder aus Berlin doch altbekannt, in denen ganze Häuserzeilen voll von rumänischen “selbstständigen Abbruchunternehmern” bewohnt werden.

”Angesichts der Risiken dieser Gruppe ist der Anteil der Hartz-IV-Bezieher noch gering", sagte Brücker der Süddeutschen Zeitung.

Kurzum: Es könnte viel "schlimmer" sein - aber kaum besser.

speedyjoe schrieb:
in der summe, laut diesem artikel, ist zudem immer noch ein plus vorhanden
Das könnte sein - steht aber nicht explizit im Artikel.
Wenn 5 kriminelle und 2 gesetzestreue Bürger einwandern, "profitiert" die Zivilgesellschaft immer noch irgendwie wenigstens von den zweien - wenngleich halt nicht "netto".

speedyjoe schrieb:
10% aller rumänen und bulgaren beziehen sozialleistungen
Steht so - wenn man's genau nimmt - auch nicht im Artikel.
Denn Sozialleistungen beinhalten auch andere Leistungen, wie Kindergeld.
...welches ja auch für im Ausland lebende Kinder gezahlt wird.
 
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Applied schrieb:
Denn Sozialleistungen beinhalten auch andere Leistungen, wie Kindergeld.
...welches ja auch für im Ausland lebende Kinder gezahlt wird.

Worauf wir wohl weltweit ausgelacht werden.

Unyu schrieb:
Die AfD schimpft doch nicht nur. Sie zeigt, das man wenigstens mal über die Probleme reden muss. Vom Handeln mal ganz zu schweigen.
In Pforzheim (bestes AfD Ergebnis zur Europawahl seit Kriegsende) sind offiziell 50% der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Man kann das tun, was unsere Regierung vorlebt: Nichts und hoffen das sich Migranten in Luft auflösen. Oder nach Lösungen suchen.

Das Problem in Deutschland ist nunmal, das gewisse Themen nichtmal erwähnt werden dürfen. Man nichtmal das Wort Ausländer fallen lassen, es sei den man ist bei der CSU. Wer es doch tut ist automatisch ein Nazi, ganz egal was er mit den Ausländern vor hat, ob streicheln oder schlagen.

Stimme dir vollständig zu.Es wird doch immer wieder dafür gesorgt,daß man unsere Vergangenheit unter die Nase gerieben bekommt.
Sollen sich das unsere Ururenkel auch noch anhören müssen?

Ich habe nichts gegen Ausländer die in der Heimat verfolgt werden und unter Lebensgefahr sind.Was ich definitiv ablehne sind -wie nannte es der eine-"Wirtschaftstouristen" und diejenigen die in allen Belangen Toleranz fordern,aber selbst keine abgeben.
Ist eben auch ein kulturelles und religiöses Problem.
Unsere Eltern,Großeltern oder Ur-Großeltern mußten auch jede Menge Schutt wegmachen,damit wir heute davon zehren können.
Ausserdem haben wir auch selbst noch große Baustellen.Man muss sich nur die maroden Schulen und den Straßenbau ansehen.
 
meinst du? dieses argument wird auch umgekehrt verwendet, um die "politisch korrekten" zu diffamieren. nicht selten kommt es vor, dass beide seiten über das ziel hinausschiessen. aber wenn ein thema mit einem tabu belegt ist, und anscheinend ist das bei diesem thema so (ich weiss es nicht), dann stossen natürlich parteien, die dem rechtspopulismus nicht fern sind, durchaus auf fruchtbaren boden. allerdings muss man weder ausländerfeindlich sein, noch freundlich, um pragmatische lösungen zu finden. die schweiz, mit einem durchschnittlich hohen anteil an ausländern zeigt, dass sowas durchaus pragmatisch durchführbar ist, man muss es nur von der richtigen seite fassen.

Applied schrieb:
Das Volk hat allerdings auch niemand gefragt.

was kann die eu dafür, dass die staaten ihre bevölkerung nicht fragen?

Applied schrieb:
Kaum. Jugoslawien existierte immerhin wesentlich (!) länger als die EU es bis anhin tut!

aber ein land, dass nie wirklich stabil war. im ersten jugoslawien musste die verfassung ausser kraft gesetzt werden, um das land zusammen zu halten und das zweite jugoslawien ist nach dem kalten krieg implodiert. die eu hingegen, dass im brutkasten des kalten krieges entstanden ist, ist sogar stärker geworden, hat länder des ostens integriert. instabilität, nicht vorhanden und nicht in sicht.

Applied schrieb:
“Der Arbeitsmarktexperte Herbert Brücker (…) warnt davor, den Zuwachs bei Rumänen und Bulgaren zu dramatisieren. Zum einen lebten viele Rumänen und Bulgaren inzwischen länger in Deutschland und hätten damit Anspruch auf Hartz IV. Zum anderen brächten viele der Zuwanderer keine abgeschlossene Berufsausbildung mit. Damit haben sie schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder landen in Jobs mit niedrigen Löhnen, die sie durch ergänzende Hartz IV-Leistungen*aufstocken.“

ich sehe nicht ganz das problem. auch z.b. der spiegel schreibt, dass es keine anzeichen für armutszuwanderung gibt. (so auf die schnelle gegoogelt)

Applied schrieb:
Das könnte sein - steht aber nicht explizit im Artikel.
Wenn 5 kriminelle und 2 gesetzestreue Bürger einwandern, "profitiert" die Zivilgesellschaft immer noch irgendwie wenigstens von den zweien - wenngleich halt nicht "netto".

im artikel steht: "Trotz dieses Anstiegs profitiert der deutsche Sozialstaat durch die übrigen Beschäftigten aus diesen Ländern." versteh ich als 2 kriminelle und 5 gesetzestreue bürger.
 
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speedyjoe schrieb:
was kann die eu dafür, dass die staaten ihre bevölkerung nicht fragen?
Was sie dafür “kann” ist gar nicht entscheidend.
Entscheidend ist das Ergebnis: Die EU macht de facto Gesetze (Richtlinien, die zwingend in nationales Recht umgesetzt werden müssen), die ebenjene Bürger betreffen.

speedyjoe schrieb:
die eu hingegen, dass im brutkasten des kalten krieges entstanden ist, ist sogar stärker geworden, hat länder des ostens integriert. instabilität, nicht vorhanden und nicht in sicht.
Nicht in Sicht?
Doch, sehr wohl in Sicht.
Sowohl in der EURO-Krise - welche keinesfalls ausgestanden ist - als auch aktuell mit dem “befürchteten” EU-Austritt der Briten als eines der grössten Mitglieder.

speedyjoe schrieb:
im artikel steht: "Trotz dieses Anstiegs profitiert der deutsche Sozialstaat durch die übrigen Beschäftigten aus diesen Ländern." versteh ich als 2 kriminelle und 5 gesetzestreue bürger.
Tust du so verstehen.
Könnte auch sein.
Steht aber nicht da.
Und es gibt genug politisch “motivierte” Leute, die auch bewusst (!) so formulieren und nicht anders. Bestes - wenngleich themenfremdes - Anschauungsbeispiel sind dazu in letzter Zeit die Geheimdienste bzgl. ihrer Abhöraktivitäten - da kann man gar nicht genau genug lesen und zuhören).

speedyjoe schrieb:
ich sehe nicht ganz das problem. auch z.b. der spiegel schreibt, dass es keine anzeichen für armutszuwanderung gibt. (so auf die schnelle gegoogelt)
Es geht dort vor allem um die Veränderung seit Jahresbeginn 2014, also der vollen Freizügigkeit.
Wie allerdings der Spiegel selbst auch schreibt und der 4. Kommentator richtig anmerkt, liegen bis dahin gar keine offiziellen Zahlen zum Hartz-IV-Bezug vor (sondern nur bis Ende 2013).

Im übrigen bezieht sich der Spiegel da auf Zahlen derselben Quelle, des IAB in Nürnberg.
Warum schauen wir uns da nicht mal an, was die “heute” (im Oktober 2014) dazu meinen?

Zuwanderungsmonitor Bulgarien und Rumänien, Oktober 2014

“Im Juli 2014 bezogen 66.500 Bulgaren und Rumänen Leistungen nach dem SGB II gegenüber 64.000 Personen im Juni 2014 und 38.000 Personen im Vorjahresmonat”

Anders formuliert: Die Anzahl der Bezüger aus diesen Ländern ist im Jahresvergleich um 75% gestiegen. Dies im übrigen auch bei steigenden (anteilsmässigen) Quoten in dieser Bevölkerungsgruppe:

“Trotz der günstigen Arbeitsmarktentwicklung sind die SGB-II-Leistungsbezieherquoten in den ersten acht Monaten des Jahres 2014 kontinuierlich gestiegen. Es ist damit zu rechnen, dass zur Jahreswende 2014/15 die Leistungsbezieherquoten das durchschnittliche Niveau der ausländischen Bevölkerung in Deutschland erreichen und möglicherweise übersteigen werden. Für eine Trendwende gibt es noch keine Anzeichen.”

Nota bene: Dies, obwohl in den Leistungsbezieherquoten die bereits langjährig in Deutschland und tendentiell besser integrierten enthalten sind. Dies bedeutet, dass die Leistungsbezieherquote unter den Neueinwanderern noch deutlich (!) höher als diese 13% sein muss.

Viel bemerkenswerter als die Rumänen, auf die sich die Medienaufmerksamkeit zu konzentrieren schien, erscheinen mir dabei allerdings die (wenngleich zahlenmässig wenigeren) Bulgaren:

Satte 22% (!) der in Deutschland lebenden Bulgarenbeziehen mittlerweile Leistungen der Grundsicherung nach SGB II ("Hartz IV").

Und nun komme ich nochmal drauf zurück:

speedyjoe schrieb:
2013 bezogen 45'000 rumänen hartz iv, insgesamt gab es 4,5 mio hartz iv bezügler und die bezüge sind nicht auffällig hoch
Die 45.000 sind offensichtlich Rumänen und Bulgaren gewesen. Ironischerweise hast du dabei gerade die besonders auffälligen Bulgaren unter den Tisch fallen lassen. Mittlerweile dürften es um die 70- bis 75'000 sein. Und ja, eine Quote von 22% finde ich durchaus "auffällig"; zumal es letztes Jahr noch ein Drittel weniger war. Da kann man sehr wohl von bulgarischer Armutseinwanderung sprechen.
 
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gut, du hälst die eu für eine diktatur. meinetwegen, einig werden wir uns ohnehin nicht. den einzigen schnittpunkt sehe ich hier, dass auch ich die eu für nicht vollkommen halte. allerdings baue ich darauf, dass sich die eu in zukunft positiv weiter entwickeln wird (was z.b. mit der stärkung des parlaments geschehen ist) und ihre defizite mindert, dafür braucht es aber auch die mitwirkung der mitgliedsstaaten.

ja, in der eurokrise wurde viel über den kollaps geredet, aber das system steht noch und von einem zusammenbruch wird jetzt kaum mehr gesprochen. die briten hatten schon immer ein spezielles verhältnis zur eu, man denke z.b. an den britenrabatt, den maggie durchgesetzt hat (i want my money back). und die aktuelle debatte ist im kontext der ukip zu verstehen, die cameron feuer unterm hintern macht. camerons aussagen sind deshalb wohl auch wahltaktische manöver. tatsächlich scheint die ukip aber einen nerv getroffen zu haben. ob die ukip die probleme lösen könnte, nun, das steht auf einem gänzlich anderen blatt. allerdings hat erst kürzlich eine renommierte zeitschrift (name wird von nzz nicht genannt) festgehalten, dass das verhältnis von einnahmen durch die einwanderer und die ausgaben für einwanderer positiv ist, 20 mrd pfund. vielmehr versäume es die regierung, dieses geld gezielt in die infrastruktur zu investieren, welche durch die einwanderung vermehrt belastet wird.

im bericht steht aber auch, dass ein teil der bezüger personen sind, die bereits länger in deutschland leben. das schwächt das argument ab, wonach die neuzuwanderer in die sozialwerke pilgern. d.h. nicht, dass man sich nicht bemühen soll, die zahlen zu senken. aber mit restriktionen allein wird das nicht klappen. man sollte sich vielmehr einen mix aus "fordern und fördern" überlegen, um die sache nachhaltig anzugehen. offen bleibt zudem die frage, wie es mit anderen nationalitäten aussieht. dann liesse sich das in einen gesamtkontext stellen, um die ausmasse besser zu beurteilen.
 
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speedyjoe schrieb:
gut, du hälst die eu für eine diktatur
Nicht wirklich. Es ist eher eine “Bürokratie” mit totalitären Tendenzen; eine totalitäre Bürokratie, wenn du so willst. Aber grosse “Führer” sehe ich da nicht, im Gegenteil.

speedyjoe schrieb:
ja, in der eurokrise wurde viel über den kollaps geredet, aber das system steht noch und von einem zusammenbruch wird jetzt kaum mehr gesprochen
…weil jetzt wirtschaftlich gerade schön Wetter war/ist. Aber beispielsweise bzgl. EURO stehen wir jetzt eher näher als weiter am Abgrund.

speedyjoe schrieb:
im bericht steht aber auch, dass ein teil der bezüger personen sind, die bereits länger in deutschland leben. das schwächt das argument ab, wonach die neuzuwanderer in die sozialwerke pilgern.
Überhaupt nicht.

Die Feststellung, dass auch ein Teil der Personen länger in Deutschland lebt, ist sicher nicht falsch. Aber als Argument taugt sie nicht. Es gibt schlicht und einfach keinen guten Grund, anzunehmen, dass nicht die Einwanderung der Hauptfaktor ist. Die Zahl der deutschen Hartz-IV-Bezüger war im Jahresvergleich praktisch konstant, ebenso der Anteil der Deutschen. Auch bei den Ausländern insgesamt zeigt sich kein so starker Effekt. Bei den Bulgaren und Rumänen allerdings war der Effekt massiv - und dies bei einer massiven Zunahme der Einwanderung.
 
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Jetzt werfe ich doch auch einmal was ein, da ich ja eigentlich ein EU-Gegner bin, so wie es jetzt läuft. In Post #876 wurde ein Video verlinkt, indem Herr Lucke sagt, dass die Menschen aus anderen Ländern, die nach Deutschland kommen, von ihren eigenen Ländern gefördert werden sollen. Das soll die deutschen Sozialsysteme entlasten, die ansonsten Hartz 4 ausgeben würden, welches in den Ländern, aus denen die Menschen kommen, ein Reichtum bedeutet.

Die soziale Verantwortung hat dann also nicht mehr Deutschland, sondern in Deutschland kommen dann weiterhin genau dieselben Personen, weil die eben da hinten wo sie herkommen nichts haben, der Unterschied ist: Deutschland muss für diese nur einfach nichts mehr zahlen und sich verantwortlich fühlen, wenn diese Menschen hungern und sterben.

Weiterhin funktioniert das nicht mit Flüchtlingen, die ja deshalb nach Deutschland kommen, weil sie in ihrem Land vertrieben oder verfolgt wurden. Ist dann auch ein solches Regime verpflichtet, seine ehemaligen Bürger zu fördern? (naja gut, die kommen nicht aus der EU)

Um ihn noch einmal zu zitieren:
"...sondern muss die Sozialleistungen, die ein rumänischer Bürger in Rumänien zustehen, auch auszahlen an einen rumänischen Bürger der sich außerhalb Rumäniens aufhält, wenn er sozialer Unterstützung bedarf. Dann kann der rumänische Bürger entscheiden, wo er sich aufhalten möchte."

Ich kehr das jetzt einfach mal um:
Ein Deutscher Sozialhilfeempfänger könnte in Rumänien sicherlich sehr gut leben. Er zieht also um nach Rumänien, bekommt dann die deutsche soziale Unterstützung. Diese beträgt die Miete inkl. Nebenkosten (außer Strom), das dürfte relativ wenig kosten, und er bekommt 391€ jeden Monat. Als H4 Empfänger in Rumänien ist das ein super Satz! Dann werden alle H4 Empfänger nach Rumänien ziehen. Wenn sie rumänisch sprechen lernen müssen, brauchen sie Unterstützung. Von ihrem Geld können die das ja nicht bezahlen, also muss gefördert werden von Deutschland. Bis dahin sind sie auch auf dem rumänischen Arbeitsmarkt nicht brauchbar aufzufinden, da würden sie ja weniger verdienen. Das Geld wird ja nicht dem Land, wo man hinzieht angepasst.
 
Warum ist de AfD wohl so beliebt, ganz einfach, sie spricht dinge an die keiner der etablierten Parteien ansprechen würden.
Niemand würde zugeben, dass wir die Schnauze voll von der Ausländerpolitik haben. Man MUSS sie willkommen heißen sonst würde man im Ausland den Anschein erwecken, dass die Deutschen doch sehr rechts eingestellt sind, wieder wären die Deutschen die Bösen. Was hat unsere Jugend noch mit dem Zweiten Weltkrieg zutun? Nichts. In den schulen oder im Fernseher werden wir täglich mit Lehrmaterialien und Filmen "vollgestopft". Man soll es zwar nicht vergessen aber irgendwann einmal ist gut.

Kanada macht es vor und wir sollten uns ein Beispiel nehmen.

Und nein, ich bin kein Nazi und auch kein Deutscher ;)
 
Es nützt nur nichts, wenn man einen bestimmten Bereich anspricht, den Rest jedoch außen vor lässt. Die Piratenpartei war in einigen Dingen den anderen Parteien voraus. Dennoch stimmte das Gesamtpaket nicht.

Diese Gesamtpakete jedoch werden letztlich gewählt. Daher klappt es ja mit dem Wählen auch nicht so gut. Und da haperts dann auch bei der AfD.
 
Ja, das dillema unserer Parteiendemokratie. Wenn man mich fragt (tut leider keiner :D ) brauchen wir eindeutig mehr direkte Demokratie und Themenwahlen. Sowas in der Art haben die Piraten ja auch geplant gehabt...
 
popoklatschen schrieb:
Niemand würde zugeben, dass wir die Schnauze voll von der Ausländerpolitik haben. Man MUSS sie willkommen heißen sonst würde man im Ausland den Anschein erwecken, dass die Deutschen doch sehr rechts eingestellt sind, wieder wären die Deutschen die Bösen. Was hat unsere Jugend noch mit dem Zweiten Weltkrieg zutun? Nichts. In den schulen oder im Fernseher werden wir täglich mit Lehrmaterialien und Filmen "vollgestopft". Man soll es zwar nicht vergessen aber irgendwann einmal ist gut.

..mir fehlen die Worte..
Das, was damals passiert ist, sollte doch geradezu wachrütteln. Jeder Mensch ist gleich gut, böse, schlecht, oder wie auch immer man das definieren mag! Egal, welche Religion, Hautfarbe, Herkunft, soziales Milieu...
Das, was damals passiert ist, werden wir niemals gut machen können.
Zeit heilt Wunden, macht aber keine Menschen lebendig.
 
Spürst du den Schlag noch ?

Was haben wir mit dem 2. Weltkrieg zu tun ???
Willst du auch gleich das Schuldig fühlen wegen der Erbsünde wieder einführen ?

Es wird Zeit, diesen ganzen Schuldrotz mal hinter sich zu lassen....
 
naja manche fanatische christen geben den juden die schuld an der ermordung von jesus und das is sogar noch n paar tage länger her als ww2 ;)

Jeder Mensch ist gleich gut, böse, schlecht, oder wie auch immer man das definieren mag!
eben. jeder der in kategorien ala "die deutschen" "die juden" "die moslems" "die russen" oder ähnlichem denkt ist im grunde ein rassist. denn weder religiöse zugehörigkeit noch volkszugehörigkeit sagen etwas über den charakter oder den wert eines menschen aus.
 
Also ich habe keine Probleme mit "Ausländerpolitik".

Man kann nicht von heute auf morgen die Erinnerungen an diese Themen verbannen. Es braucht mehrere Generationen bis sich eine Änderung in der Gemeinschaft bemerkbar macht - gerade unter den älteren Menschen haben noch viele diese Ideologien verinnerlicht bzw. geben sie sogar weiter. Ich habe sogar von manchen ab 60 gehört, dass sie sich den §175 zurückwünschen.
Antijudaismus, semitismus und andere Feindlichkeiten konnten sich ab 33 auch deshalb so stark entladen, weil sie vorher als Meinung abgetan wurden oder salonfähig waren. Gerade bei den Israel Demonstrationen hat man gesehen, dass viele noch diese alten Feindbilder benutzen ... da wurde nicht gegen die Regierung Israels demonstriert, sondern es kamen uralte Sprüche.
Es wird Zeit, diesen ganzen Schuldrotz mal hinter sich zu lassen....
Ich empfinde es schon als meine Verpflichtung dabei zu helfen, dass keine "Anti-ismen" mehr irgendwelche Macht in Deutschland erhalten. Verpflichtung ist etwas anderes als Schuld und Erinnerung etwas anderes als Erbsünde. Also ich habe bei Auseinandersetzungen mit alten Kriegen - sei es nun der erste Weltkrieg, oder der zweite oder KZ Besuche nie gedacht "ich bin Schuld". Scheint für viele ne Ausrede zu sein, damit sie sich nicht damit beschäftigen müssen.
 
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the_plague schrieb:
Ja, das dillema unserer Parteiendemokratie. Wenn man mich fragt (tut leider keiner :D ) brauchen wir eindeutig mehr direkte Demokratie und Themenwahlen. Sowas in der Art haben die Piraten ja auch geplant gehabt...

Eine direkte Demokratie ist leider nicht möglich... Ich möchte die Verantwortung nicht auf das Volk legen die Wichtigkeit von Themen und Gesetzesbeschlusse zu bestimmen. Schau dir doch an wie blöd und unterbelichtet oder einfach nur schlecht gebildet sehr viele hier in Deutschland sind, wie sollen solche Leute über unsere Innen- und Außenpolitik entscheiden???
 
Na klar. In einer Demokratie muss das ganze Volk entscheiden und auch verantwortung übernehmen. Der Grund, warum heutzutage alle keine Ahnung von Politik haben, ist die Erkenntnis, dass es eh nichts bringt, sich damit zu beschäftigen, weil man ja eh nichts ändern kann.
Hat man die Möglichkeit, direkt Einfluss zu nehmen, werden sich auch wieder mehr Menschen damit beschäftigen und Verantworung übernehmen müsen.

Auch wenn das kein leichter Weg wird, er muss gegangen werden, denn so wie es zur Zeit läuft, werden wir von den Lobbyhörigen Politikern verarscht.
Zudem, wenn man die "Unterbelichteten" mit ihren Probleme alleine lässt (Ausländerpolitik), wird sich das irgendwann darin äußern, dass radikalere Parteien gewählt werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
@Kausu: ich habe eher den eindruck, dass es weniger die älteren sind (die es natürlich auch gibt)... man muss hier unterscheiden, ob es sich um ewiggestrige handelt, oder um welche die einen sündenbock und eine radikale lösung für ihr verkorkstes leben suchen. krass finde ich, dass es z. b. in russland extrem viele neo-nazis gibt, die hitler verehren. in russland! da wo die nazis wie in kaum einem anderen land gewütet haben und millionen von rotarmisten durch die wehrmacht gefallen sind. die väter und großväter dieser idioten! andere länder in denen die ns-idiologie besonders stark verbreitet ist sind usa und frankreich. auch die franzosen haben unter der deutschen besatzung gelitten. es ist wirklich erschreckend. aber die hintergründe sind imho weniger geschichtlich verankert, versager suchen einfach einen schwächeren, einen sündenbock, dem sie die schuld für ihre eigenes versagen zuschreiben können und fühlen sich stark wenn sie auf schwache, auf frauen und kinder einprügeln können. am besten in der gruppe und bewaffnet um nicht gefahr zu laufen selbst von der frau verprügelt zu werden. und genau nach diesem prinzip funktionierte schon die braune pest, darum ist sie für solche versager einfach das ideale vorbild.
wir müssen die geschichte nicht nur bewahren, wir müssen sie vor allem verstehen und richtig damit umgehen. ich bin mir sicher, dass dieses idiotenpack die geschichte kennt. nur begreifen sie sie einfach nicht.
 
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IronX schrieb:
Eine direkte Demokratie ist leider nicht möglich... Ich möchte die Verantwortung nicht auf das Volk legen die Wichtigkeit von Themen und Gesetzesbeschlusse zu bestimmen. Schau dir doch an wie blöd und unterbelichtet oder einfach nur schlecht gebildet sehr viele hier in Deutschland sind, wie sollen solche Leute über unsere Innen- und Außenpolitik entscheiden???

naja, wenn ich manchen kommentar über politiker lese, weiss ich nicht, wer jetzt dümmer ist, der politiker, oder der wähler? :evillol: aber die beispiele aus bayern, schweiz oder kalifornien zeigen, dass eine halbdirekte demokratie sehr wohl funktioniert und nicht an der dummheit der stimmbürger gescheitert ist. ironischerweise hat sich mal die spd für direktdemokratische elemente geäussert, während die cdu es ablehnt. ironischerweise, weil bei direktdemokratischen abstimmungen die stimmbürger eher konservativ und fiskalpolitisch klüger (achten mehr auf die ausgaben) abstimmen, was eigentlich im sinne der konservativen ist. und, wie beispiele aus der schweiz zeigen (andere kenn ich nicht), sind sie durchaus bereit, steuererhöhungen (was jetzt wirklich unpopulär ist) zuzustimmen, wenn sie gerechtfertigt sind. und es erlaubt es dem wähler, auch innerhalb der wahlperiode politische anliegen aufs parkett zu bringen.

ich find den kontrast zwischen europäischen und schweizer politiker immer köstlich, wenn es um direktdemokratische elemente geht. während es für die ch-politiker eine heilige kuh ist, könnte man förmlich meinen, die europäischen politiker fürchten sich davor wie der teufel das weihwasser. habs bisschen überspitzt formuliert. :evillol:
 
@Lübke
Mal von religiösen Gründen abgesehen, war es doch schon immer "nur" der Sündenbock, der gesucht wurde - aber du hast natürlich recht, wenn du auf die jüngeren Leute verweist. Ich wollte auch eher den gefährlichen Einfluss der Elterngenerationen aufzeigen, wenn diese Wurzeln gekappt werden würden, wäre ein großer Schritt getan. Ich habe doch bei der WM gehört, wie sich ein paar Häuser weiter Anwohner (ganz normale Leute - keine typischen "Rechten") aufgeregt haben, dass nur "Affen" und "Eingedeutschte" spielen ..., oder das im Nachbarhaus jetzt wohl bald Gebetsteppiche rumliegen werden, tja, und wer steht dabeneben? Die nächste Generation. Diese Leute finde ich ehrlich gesagt viel gefährlicher, da sie sich bedeckt halten und auf Ihre Chance warten und boing kriegst du von hinten eine drauf, wo du es gar nicht erwartest.. der offensichtlich gewaltätige Rechte, KKK Anhänger oder verquere russische Nazi (übrigens wird da der Hass noch oft von der R. Orthodoxen Kirche gefördert) ist da einfacher einzusortieren.
wir müssen die geschichte nicht nur bewahren, wir müssen sie vor allem verstehen und richtig damit umgehen. ich bin mir sicher, dass dieses idiotenpack die geschichte kennt. nur begreifen sie sie einfach nicht.
Past alles pefekt zusammen.
 
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