News Amazon goes nuclear: Das nächste Big-Tech-Unternehmen setzt auf neue AKW

Ich bin persönlich weder für noch gegen AKWs, halte aber den Schritt, lauffähige Kraftwerke ohne triftigen Grund abzuschalten, für sehr fragwürdig. Da mussten Milliarden an die Betreiber als Ausgleich gezahlt werden.
Was die amerikanischen Unternehmen nun machen, wird man sehen wie gut das funktioniert. Ich denke sie sind schon in der Planung relativ weit vorangeschritten, sonst würden sie so etwas nicht verlautbaren. Sie werden wohl alle verfügbaren Energieresourcen durchgeprüft haben und haben sich dann für diese Technologie entschieden.
Letztlich ist es also relativ unwichtig, was wir von welcher Technologie halten. In Amerika ticken die Uhren anders und da sind die Konzerne ziemlich mächtig.

foofoobar schrieb:
Welchen Teil von Wasserstoffwirtschaft hat du nicht verstanden?
Wasserstoffwirtschaft ist leider noch ein unberittenes Pferd. Die Züge mit Brennzelle in Hessen haben mit allerlei Problem zu kämpfen. Bis man hier genügend Wasserstoff zuverlässig erzeugen und vor allem verarbeiten kann, wird noch viel Zeit vergehen. Besonders vor dem Hintergrund, dass unsere Regierungen alle 4 Jahre gerne mal den Kurs wechseln.
jube schrieb:
Und weil behauptet wurde, dass der Ausbau der EE hier nicht funktiniert:
Er funktoniert, ist aber nicht wirklich durchdacht. Stichwort Leitungsbau, garantierte Vergütungen für abgeschalteten Strom, Netzschwankungen.
d3nso schrieb:
Warum Strom teuer selbst erzeugen wenn man ihn billiger im Ausland kaufen kann?
Die Realität sieht leider anders aus in DE. Wir verschenken teilweise überschüssigen Strom und wenn wir welchen kaufen, müssen wir die Preise zahlen, die gerade am Markt gehandelt werden.
Nighteye schrieb:
Zu 1. Es gibt auch noch die Option Massiv Energiespeicher und Solar. Noch nie Supreme Commander gespielt ?
Energiespeicher ist alles.

Energiereserven vorzuhalten, ob nun in Wasserstoff oder Akkus, ist in Deutschland noch nicht in großem Maßstab realisierbar.
Dr.Death schrieb:
Also Verbrenner sind zum furchbar ineffizient.
Ich hab mir mal die Rechnung des BMUV angesehen. Das steht was von 20% Wirkungsgrad eines Verbrenners. Das kommt hin mit deiner Rechnung. Bei einem E-Auto sind wir bei 64%. Bei dieser größeren Wirksamkeit eines E-Autos stellt sich aber die Frage, wie der Strom produziert wurde. Und wenn wir von Speichertechnologien sprechen, müssen wir jedes Mal davon ausgehen, dass Strom bei jedem Umwandlungsprozess verloren geht, was den Wirkungsgrad reduziert.
Paladin301 schrieb:
Langfristig sehe ich hier einen zersetzenden Einfluss für die Platform.
Ich denke solange der Austausch sachlich erfolgt, sehe ich kein Problem. Da geht es bei denselben Themen woanders ganz anders her. :)
TenDance schrieb:
Welche Probleme bringen denn Windkraftwerke so mit sich?
Erneuerbare Energien sind aufgrund staatlicher Zusagen unnötig teuer, sodass Deutschland teilweise den Strom verschenkt oder sogar Geld für die Abnahme desselben Zahlen muss. Hinzukommt, dass der Ökostrom eine garantierte Vergütung hat. Dieses planwirtschaftliche Prinzip sorgt dafür, dass für 2024 prognostizierte 20 Milliarden an die Erzeuger gehen für den produzierten Ökostrom, der nicht abgenommen werden kann.
Man kann also sagen: Je günstiger der Strom auf dem Angebotsmarkt ist, desto teurer wird es für Deutschland.
Und diese Bedenken gibt es nicht erst seit heute. Hier werden sie in einem Spiegel Artikel geäußert. Unter den Kritikern befinden sich auch Wortmeldungen von Mitgliedern der damaligen schwarz-roten Koalition: https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...d-ab-und-zahlt-auch-noch-drauf-a-1186004.html
Dr.Death schrieb:
Die Preise sinken, seitdem die deutschen AKWs vom Netz gehen.
Das ist leider nicht richtig. Und da haben die AKWs auch nur wenig damit zu tun. Der Strompreis setzt sich aus Angebot und Nachfrage zusammen. Durch die erneuerbaren Energien haben wir Zeiten, wo wir dafür bezahlen müssen, dass uns andere diesen Strom abnehmen und im Winter etwa müssen wir zukaufen und sind von den Konditionen abhängig, die vom Markt vorgegeben werden.
Hinzukommt, dass der teuerste Energieträger, in den letzten Jahren war es Gas, per Merit-Order-Prinzip den Preis wesentlich mitgestaltet.
 
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ChrisMK72 schrieb:
Auch aus Fehlern der Vergangenheit.
In den Fünfzigern gab es mal die Idee, jedem Haushalt einen eigenen Reaktor und jedem Kühlschrank eine eigene Plutoniumbatterie einzubauen. Amazons Idee ist im Grunde ein Remake dieser bescheuerten Philosophie, man könne Atomenergie im kleinen Maßstab gewinnbringend einsetzen. Also so viel gelernt wurde da nicht.
 
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Simonsworld schrieb:
Ich bin persönlich weder für noch gegen AKWs, halte aber den Schritt, lauffähige Kraftwerke ohne triftigen Grund abzuschalten, für sehr fragwürdig. Da mussten Milliarden an die Betreiber als Ausgleich gezahlt werden.
Was die amerikanischen Unternehmen nun machen, wird man sehen wie gut das funktioniert. Ich denke sie sind schon in der Planung relativ weit vorangeschritten, sonst würden sie so etwas nicht verlautbaren. Sie werden wohl alle verfügbaren Energieresourcen durchgeprüft haben und haben sich dann für diese Technologie entschieden.
Letztlich ist es also relativ unwichtig, was wir von welcher Technologie halten. In Amerika ticken die Uhren anders und da sind die Konzerne ziemlich mächtig.
Ich vermute, wie viele andere auch, politische Gründe.. Du kannst nicht mal eben in den USA eine WKA bauen, oder eine Groß-PV, da gibt es massive Widerstände.. AKW und Kohle sind laut den Trumpisten ja gesund.
Wir dürfen niemals zu diesem Punkt kommen, indem dann erklärt wird, dass Solarstrom ungesund ist, wegen der Schwingung, die USA sind da halt weiter. Dass man das US Netz resilienter gegen Störungen machen muss, kommt da keinem in den Blick.

Und sagen wir es mal so: die Werte von X-energy muss man erstmal liefern. Nuscale hat es versucht und ist gescheitert, viele davor ebenso. X-Energy hat bis heute nur Papierbögen gefertigt, es gibt keinen Erprobungsträger und keine Pilotanlage.. Wie schwer das ist, haben eben andere schon gezeigt und sind gescheitert..

Wie X-Energy die Physikalischen Grundgesetze außer kraft setzen möchte, bin ich mal gespannt.

ich zitiere mal die Studie:

Abbildung 4 aus „Projected Costs of Generating Electricity. 2020 Edition“ kann entnommen werden, dass die Investitionskosten im Neubau die größte Herausforderung darstellen. Die spezifischen occ (Overnight construstction Cost) werden für den Neubau mit 4.500 US$/kWel angegeben –und liegen damit unter den wenigen Schätzungen, die in Kapitel 2.2 angeführt werden konnten:
 CAREM-Reaktor (Argentinien) mit 21.900 US$/kWel (Kilowatt Elektrisch)
 „HTR-PM“-Reaktor (China) mit 6.000 US$/kWel
 ARC-100 (Großbritannien) mit 5.000 US$/kWel
 Integral MSR (Kanada) mit rund 5.000 US$/kWel

HPC ist hier nicht berücksichtigt, da schon Flamanville mit Leichtigkeit die 6000 $/Kwel aus China reisst. IO3 leider ebenso. Zum vergleich.. Eine 6MW Anlage von Siemens Energy kostet ~600 $/Kwel

Damit belasse ich es aber auch und werde mir andere Threads anschauen.. Sonst reicht mein Popcorn nicht mehr.
 
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lynx007 schrieb:
Warum soll ich also gegen Atomstrom sein, wen jedes Gram co2 statistisch tödlicher ist, als Strom aus einer Quelle, der uns auch, wen auch indirekt, unserer Demokratische existens sichert. Hab damit kein Problem.
Die Frage war sicherlich rhetorisch gemeint.

Deshalb werde ich auch nur ganz kurz ausführen das die Halbwertszeit vieler Spaltprodukten nur 1.000.000 Jahre beträgt.

Aber was wirkliche Blöd in der Gegenwart ist,ist halt die Tatsache das Russland der größte Exporteur von Uran ist, welches man dringend für den Betrieb von AKW benötigt.

Daher ist es zu begrüßen das wir zum Glück an dieser Stelle nichts mehr von Russland abhängig sind.
 
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Abrexxes schrieb:
Die USA hat nun wirklich genug Platz für unterirdische Endlager in entlegenen Gebieten. Die Frage ist eher wer das bezahlt bzw. unterhalten wird.
Die Frage ist aber auch ob das dann wirklich über Hunderttausende von Jahre dort sicher gelagert werden kann oder ob dann doch z.B. Grundwasser verseucht wird.
 
_Cassini_ schrieb:
Wir sind beim Thema, dir gefällt nur nicht, dass Atomkraft sicherer ist als du es gerne hättest.
Müsste das Argument nicht nur durch die reine Anzahl an "Unfällen", sondern auch mit Art und Dauer der Folgewirkungen gestützt werden, um dazu valide Aussagen zu treffen? Und müsste der Aspekt "sicher" in diesen Zeiten nicht auch Sabotage-, Terror- und generelle Angriffsrisiken berücksichtigen?
 
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Gravlens schrieb:
ich werde jetzt nicht extra einen Screenshot machen um das zu zeigen.^^
Aber ich gerne, denn Du meinst wahrscheinlich Finnland sei ein Binnenland und hast übersehen, dass die Lager nicht auf der Landesgrenze liegen sondern am Meer. Der Grund dafür ist, dass alle drei auf dem Gelände eines Kernkraftwerks (NPP) liegen, dessen Abfälle eben dort gelagert werden. Und dass Kraftwerk wiederum liegt dort weil es durch Wärmetauscher durch Meerwasser gekühlt wird.

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Aber klar... Finnland ist ein Binnenland und sie bauen Lager aus Angst an die Außengrenze. Andere Gründe kann das ja nicht haben. Man Man Man! :freak:
 

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Aimero schrieb:
Alle die jetzt wieder Atommüll schreien sollten sich mal überlegen, was sinnvoller ist:
1. Kohle und Öl Verbrennen, wobei bei der Kohle Verbrennung auch radioaktive Partikel in die Umwelt gelangen
2. Atommüll entsorgen in einem Land, das groß genug ist und auf dem sogar Atombomben Tests gemacht wurden
Äm und warum beschränkst du das auf 2 Optionen ?
Es gibt auch noch andere Energiequellen
oder auch einfach die Möglichkeit weniger Extrem in KI zu investieren.
Aimero schrieb:
Die Amis machen das schon richtig so.
Das kann niemand vorhersagen, das wird sich erst in Zukunft zeigen.

Aimero schrieb:
Die stressen auch nicht so rum wegen unnötiger bedenken.
Hast du Belege dafür das eine signifikante Mehrheit der Experten auf diesem Gebiet,
die Gefahren durch Atommüll als "unnötige bedenken" erachten ?

Aimero schrieb:
Die endlager sind sicher
Mmmm okay, und dafür gibt es Belege bzw. Gutachten von mehreren von einander unabhängigen anerkannten Experten ?
 
Rockstar85 schrieb:
Keine der "Selbstsicheren" Anlagen wurde bisher mit einem GAU getestet.. Also nein, selbst der Russische Superreaktor hat nicht bewiesen, dass er Eigensicher ist. Das sind nur Kugelhaufen und Salzreaktoren, diese sind aber nicht effizient und wirtschaftlich. Zeigt China gerade mit einer Anlage, die in der Größe ein KKK (Krümmel) ist und mal gerade 1/5 tel der Energieausbeute liefert..
Solche Projekte sind immer theoretisch, mit internen Test´s. Thorium und Salzwasser bringen zwar etwas weniger Energie, jedoch mehr Sicherheit.
blende11 schrieb:
Es gibt keine Sicherheitsgarantie für Hochrisikotechnologie, niemals!
Du musst deine Technikgläubigkeit ablegen.
Dann musst du Deutschland verlassen und im Urwald leben. Schließlich sind Windkraftanlagen auch nicht ungefährlich und Solarenergie ist auch nicht ohne. Kernkraft hat sich weit über 30 Jahre entwickelt, über viele Länder hinweg.
 
Simonsworld schrieb:
Energiereserven vorzuhalten, ob nun in Wasserstoff oder Akkus, ist in Deutschland noch nicht in großem Maßstab realisierbar.
Da hat der Staat dann doch mal eine Aufgabe.
Wo ein Wille ist.

Riesige Schweizer Schwerkraftbatterie soll chinesische Energiewende voranbringen
“Als wir mit unserem Projekt starteten, konnten wir uns nicht vorstellen, dass unsere erste Anlage in China gebaut würde”, sagte Robert Piconi, CEO von Energy Vault. Im Tessin hat die Firma einen Prototyp gebaut und getestet. In China haben der Druck, die Dekarbonisierung des Landes zu beschleunigen (China verursacht weltweit die meisten CO2-Emissionen), in Kombination mit der aktuellen Energiepolitik unerwartete Chancen für Energy Vault und deren Ansatz eröffnet. Weitere “Batteriegebäude” befinden sich bereits im Bau.​

Schwerkraftbatterie von Energy Vault speichert Energie mittels Schwerkraft in 3.500 je 25 Tonnen schweren Blöcken, die mittels Hebevorrichtungen und Schienen bewegt werden.

Das 25-MW/100-MWh-EVx-System von Rudong wurde wie geplant im Dezember 2023 an das örtliche staatliche Versorgungsnetz angeschlossen, was eine vollständige Inbetriebnahme, Umkehrleistung und Betriebstätigkeit durch das staatliche Netz ermöglichte.

Zusammen mit Rudong EVx befinden sich derzeit 468 MWh der insgesamt angekündigten 3,7 GWh der EVx-Schwerkraft-Energiespeichersysteme (GESS) von Energy Vault in China im Bau, dem weltweit größten und am schnellsten wachsenden Energiespeichermarkt.
 
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Informationen und Entscheidungsfindung -> weil wir gerade dabei sind, passt es ganz gut:

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0310216

Übersetzung der Einleitung:
Wie Menschen mit Perspektiven und Einstellungen umgehen, die von ihren eigenen abweichen, beeinflusst eine Vielzahl von zwischenmenschlichen Ergebnissen – von der Gesundheit von Ehen bis hin zur Entstehung internationaler Konflikte. Das Geschick, mit dem Menschen diese unterschiedlichen Wahrnehmungen aushandeln, hängt entscheidend von ihren stillschweigenden Annahmen ab. Beispielsweise gehen Menschen im Rahmen des „naiven Realismus“ davon aus, dass ihre subjektive Interpretation einer Situation die objektive Wahrheit darstellt. Die vorliegende Studie fügt dieser Liste von Verzerrungen eine wichtige Annahme hinzu: die Illusion der Informationsadäquanz. Konkret bedeutet dies, dass Menschen selten innehalten, um zu überlegen, welche Informationen ihnen möglicherweise fehlen, und daher davon ausgehen, dass die ihnen zugänglichen Informationen ausreichen, um die Situation angemessen zu verstehen. In einer vorab registrierten Studie (N = 1261) reagierten die Teilnehmer auf ein hypothetisches Szenario, bei dem die Kontrollgruppe vollständige Informationen erhielt, während die Versuchsgruppe etwa die Hälfte derselben Informationen erhielt. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer der Versuchsgruppe annahmen, dass sie vergleichbar ausreichende Informationen besaßen, und glaubten, ebenso kompetent zu sein, um durchdachte Entscheidungen zu treffen. Die Entscheidungen der Teilnehmer wurden stark von dem Informationsausschnitt beeinflusst, den sie erhielten. Schließlich glaubten die Teilnehmer, dass die meisten anderen Menschen eine ähnliche Entscheidung treffen würden wie sie. Wir erörtern die Implikationen im Kontext des naiven Realismus und anderer Verzerrungen, die das Navigieren durch unterschiedliche Perspektiven beeinflussen.
 
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JustAnotherTux schrieb:
Mmmm okay, und dafür gibt es Belege bzw. Gutachten von mehreren von einander unabhänigen Experten ?
Die gab es in D bevor alle alles in ein Salzlager verbuddelt haben weil politisch so gewollt und nun?.
 
yetisports schrieb:
Es wird gesagt, dass wir die bestehenden AKWs nicht mehr einschalten können. Das ist politisch, nicht technisch. Das war der Punkt.

30 TWh, die den Strompreis weiter niedrig gehalten hätten. Mehr Angebot bedeutet günstigere Preise und Versorgungssicherheit, wenn Wind und Strom nicht vorhanden ist. Eine hohe Jahreserzeugung bringt nichts, wenn in einer Millisekunde nicht genug vorhanden ist. Energie muss für manche Industrien (Rechenzentren, Glas etc.) immer vorhanden sein. Es wird auch niemand morgens auf seinen Kaffee verzichten wollen oder zu einer anderen Tageszeit arbeiten wollen, weil wir EE verwenden.
Weil es aufwendig ist, Punkt. Du kannst jetzt weiterhin rumheulen oder Dich endlich damit abfinden. Ob die 30 TWh Grundlast den Braten jetzt fett bzw. die Strompreise niedrig gehalten hätten bezweifle ich. Falls Du da Quellen hast die anderes belegen nenne sie aber gerne. Ich finde es auch doof, aber die Entscheidung ist vor 14 Jahren gefallen und wir müssen jetzt nach vorne schauen. Der Ausbau geht stetig voran.
yetisports schrieb:
Mindestens 700 TWh Wasserstoff wird benötigt. Er muss mindestens doppelt so teuer wie die direkte Stromabnahme sein, da bei Umwandlung 50% und mehr an Energie nicht in Strom umgewandelt werden. Mit Netzentgelten, Speicher usw. wird der Gesamtpreis pro KWh deutlich teurer als jetziger Strom sein. Wasserstoff entsprechend nochmal mehr. Wie man bei 10-20 Cent ankommen will, ist ein absolutes Rätsel.
Keine Ahnung, was Du Dich jetzt an den 700 TWh Wasserstoff so aufgeilst. Was genau ist Dein Punkt? Ausbau der EE stoppen weil wir 700 TWh Wasserstoff brauchen oder wie? Verstehe ich nicht so ganz.
yetisports schrieb:
Und was die Jobs angeht: Als die Automobilindustrie aufgebaut wurde wurden aus Kutschern Arbeiter am Fließband und Ingenieure. Ich sehe nur, dass die aktuelle Entwicklung den umgekehrten Weg forciert.
Wo siehst Du das? Das war aber nicht mein Punkt, wie wäre es wenn Du meine Frage beantwortest? Wie viele Jobs hat das Aus der AKWs gekostet?
yetisports schrieb:
Die Überwachung der Netze wird unglaublich komplex und aufwendig. Riesiger Personaleinsatz. Grün lässt sich nur mit einem geeigneten Mix werden. Wir sind das einzige Land in der Welt, welches dickköpfig "100% EE" ausruft.
Natürlich wird das aufwendig. Das Betreiben von AKWs vom Bau über Beschaffung des Brennmaterials (Abhängigkeit) bis zur Müll“entsorgung“ ist aber auch nicht günstig. Riesiger Personaleinsatz ist doch gut, da hast Du Deine AKW-Mitarbeiter doch wieder untergebracht. ;) Ja, weil 100% EE die Zukunft ist und irgendwer damit anfangen muss.

Nochmal: Zur Kernkraft geht es nicht mehr zurück. Daher muss alles daran getan werden die Alternativen gut und sicher auszubauen. Und das ist natürlich mit Kosten verbunden. Es wird sich aber in Zukunft auszahlen.
 
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Vigilant schrieb:
Müsste das Argument nicht nur durch die reine Anzahl an "Unfällen", sondern auch mit Art und Dauer der Folgewirkungen gestützt werden, um dazu valide Aussagen zu treffen?

Ich treibe mich selbst seit 2018 in den Anlagen rum und nein, die meisten "Unfälle" sind Meldepflichtige Ereignisse nach Nuklearsicherheitsgesetz.. Und ja, es gab in Krümmel auch mal eine Trafo Explosion, aber am Ende sind das alles technische Fehler, die nie die Sicherheit der Anlage beeinträchtigt haben..

Die Diskussion zu den Unfällen ist eigentlich hinfällig, da in den meisten Fällen, das Versagen der technischen Sicherheitsmechanismen eher durch "bad luck" außer Kraft gesetzt wurden.

Das Problem der AKW ist schlichtweg, dass man "from the Scratch" anfangen müsste, die AKW mal eben "Repowern" geht ebenso wenig, da die Gebäude um die Kugeln gebaut wurden.

Krebber von ich meine EON war es, sagte es ganz gut. (Personal, Änderungen des AtomG, Sofortige Bestellung und mindestens 1,5Mrd)
Und ich hoffe dass der Nuklearausschuss am Ende auch genau das raus bringt, was die CDU 2019 aus Ideologischen Gründen gemacht hat. Die ganze Cicero "Recherche" ist das Papier nicht wert, auf dem es steht.
 
warum redet eigentlich keiner mehr von den Problem Reaktoren in Belgien?

kann mich erinnern, dass die jahrelang in den Schlagzeilen standen.

warum sind die AKWs eigentlich nicht versichert?
 
Nur mal kurze vereifachte Punkte, weil es ein Thema für nen Buch währe:

Atommüll:
Keiner kann die Kosten für die Entsorgung des Atommülls berechnen, weil es einfach noch keinen Lösung gibt. Es bleibt über Hunderttausende Jahre ein großes Problem, einen Zeitraum den wir Rückblickend nicht einmal geschichtlich richtig nachvolziehen können und erst recht nicht die Zukunft kalkulieren können.

Transmutation:
Hoffnung oder eher Wunschvorstellung ist, dass man in Zukunft durch Transmutation Atommüll als Energieträger weiter verwenden kann. Das ist aber nicht im Ansatz gesichert, dass das Funktionieren wird und hilft auch nur bei Hochradioaktiven Abfall, also den Brennstäben, die ganzen Schwach und Mittelradioaktiven Abfälle sind damit nicht bewältigbar die dennoch um mehrere 100 und 1000 Jahre gelagert werden müssten.

Kosten:
Atomkraftwerke müssen schon beim Bau subventioniert werden, der Abbau dauert mehrere Jahre und kostet auch noch Milliarden und versichern lässt sich kein AKW. Der Staat trägt die Verantwortung bei einem schweren Zwischenfall. Kein Unternehmen würde AKWs finanzieren, wenn alle nötigen Aspekte in die Kosten für das Unternehmen eingerechnet werden würde.

Dauer:
Alle, wirklich alle neueren AKW-Neubauten sind mit starken Verzögerungen und Kostenexplosionen belegt. Man kann dan für D eher richtung 25-30 Jahre kalkulieren, sollte irgendein Trottel hier einen Neubau versuchen.

Mini-AKW:
Eine Idee, die es schon vor gut 50 Jahren gab aber nicht verfolgt wurde. Kleinere Anlagen sind oft weniger effektiv, erhöhen aber das Risiko für Zwischenfälle. Auch die neumodischen Mini-AKW in Serienfertigung sind schon jetzt deutlich teurer, als zu Anfang der Kalkulation, und eine stehende Serienfertigung haben wir damit noch nicht. Mini-AKWs müssen dann auch trotzdem zentral "gesammelt" werden oder wollen wir neben jedes Städtchen eines dieser Dinger haben? Wer will den in der Nachbarschaft?

Wasserversorgung AKW:
AKWs benötigen, wie auch alle anderen Termischen Kraftwerke unmengen an Kühlwasser. Eine Positionierung an Flüssen ist damit unabdingbar. Wenn man bedenkt, dass wir zunehmend mit Trockenheiten zu tun haben werden, ist das auch problematisch. Ja, konventionelle Heizkraftwerke haben ein ähnliches Problem, allerdings müssen AKWs eine Mindestkühlung aufrech erhalten, aufgrund der Brennstäbe auch im inaktiven Zustand. So wird das AKW bei extremen Niedrigpegeln des Flusses zum Verbraucher statt Produzenten.

Atomkraft in D:
Laut Experten wäre es möglich, sechs der abgeschalteten AKW wieder in betrieb zu nehmen, allerdings kostet schon die Inbetriebnahme Milliarden, weil die Sicherheit gewährleistet werden muss und viele Revisionsarbeiten getätigtwerden müssen. Dazu sind die Down-Zeiten bei älteren AKW für weitere Inspektionen und Wartungen auch recht hoch. Die Experten aus der Energiewirtschaft sagen zudem, dass man wohl kaum einen Investor finden wird, der in einen Neubau einsteigt.
Schon die Verlängerung der Laufzeit der 3 AKW hat Milliarden zusätzlich gekostet. Und das AKW an der Ems war zudem eher überflüssig, wegen den betrieb mussten die Windräder in Niedersachsen viel häufiger Abgeschaltet werden. AKWs sind sehr schlecht Regelbar bei der Last, neben EE zu betreiben haben die fast keine Flexibilität, um in einen Dynamischen Stromnetz zu agieren.

Hoffnungsträger Fusionskraft?
Fusionskraft wäre was feines, wenn es funktionieren würde, aber alles auf dieser Karte zu setzen: hoch riskant, es sind immernoch Grundlagenforschungen, die da betrieben werden.
Fusionskraft ist noch lange nicht verfügbar, eine Rechnung über Wirtschaftlichkeit gibt's auch noch nicht. Länger als ein paar Sekunden wurde noch kein Fusionsprozess aufrecht erhalten. Zudem basiert die aktuelle Fusion über Deuterium und Tritium, also schwerer und überschwerer Wasserstoff, der ist so nicht in großen Mengen verfügbar. Gibt zwar Ideen, wie man das lösen könnte, aber gesichert ist es noch längst nicht, dass Fusionsenergie auf der Erde wirtschaftlich funktionieren wird. In den nächsten 30 Jahren mit sicherheit noch nicht verfügbar.

Kohle, Öl und Gas:
Wir müssen definitiv weg davon. Die Menschheit darf eigentlich nur so viel CO2 ausstoßen, wie auch wieder gebunden werden kann. Alles an fossilen Brennstoffen, was wir nutzen ist zu viel. Keine Frage. Aber ist Atomkraft die Lösung, wenn es keine Lösung mit deren Abfallprodukten gibt? Man stelle sich mal vor, die moderne Gesellschaft würde zusammenbrechen, aus welchen Gründen auch immer. Fossile Energien werden einfach nicht mehr gefördert und damit die Umwelt auch nicht weiter belastet. Bei den nuklearen Abfällen sieht es hingegen anders aus, alles was dann nicht in den immer noch nicht existenten Endlagern liegt, wird dann zum Problem der Nachwelt. Dystopie aller Mad Max? Ne, die werden dann wohl alle durch Strahlenkrankheit und Krebs drauf gehen. Neustart für die Menschen? Ist nicht.

EE:
Größtes Problem von EE: die Speicherung von Energie in den Ausmaßen, wie wir sie brauchen. Das wird in allen Fällen nicht billig sein, aber die Folgen von Klimawandel und nuklearen Zwischenfällen auch bei der späteren angedachten "dauerhaften Lagerung" wird es definitiv auch nicht sein. Ansonsten sind EE in der Erzeugung billig und der CO2 Fußabdruck ist recht gering (Herstellung und Bau benötigt einiges). Es führt kein Weg dran vorbei, wenn wir nicht zurück in Hölen wollen. Wasserstoff als Speicher hat das Problem, dass es mit großen Verlusten verbunden ist und damit auch eine deutliche Überproduktion von EE erforderlich ist, um die Wasserstofferzeugung beizukommen. Doof, dass wir auch noch viel Wasserstoff für die Industrie bei diversen chemischen Prozessen benötigen, um auch die CO2 Neutral umzubauen.

Wachstum:
Das wohl größte Problem, was wir Menschen haben werden, ist, dass unser Wirtschaftssystem seit gut 250 Jahren von Wachstum abhängig ist. Da größte Pyramidensystem überhaupt. Alleine Stagnation ist schon ein Problem.
Stetes Wachstum wird auf einer endlichen Erde aber nicht funktionieren. Grüner Wachstum? Wer daran glaubt, ist doch wieder Naiv. Selbst wenn wir die akuten Probleme jetzt lösen, wird ein möglicher grüner Wachstum dennoch nur von kurzer Dauer sein, sollte es überhaupt gelingen, nachhaltig zu wachsen. Kapitalismus ist zum Scheitern verurteilt, die Frage ist nur, wann das System kollabiert. Wir müssen ein neues System ezablieren und uns gesund schrumpfen, nachhaltige Kreislaufwirtschaft kann funktionieren, aber nicht mit steten Wachstum, insbesondere die industrialisierte Welt (um nich nur Westlich zu schreiben) verbraucht aber in quasi allem zu viel. Energiewirtschaft ist da nicht unser einziges Problem. Der immense Verbrauch von neuen Technologien wie KI, Kryptowährung und die stark gestiegene Raumfahrt, kann (und muss) man so durchaus sehr kritisch betrachten, auch wenn man die Themen durchaus mit interesse verfolgt.

Nein ich bin kein Kommunist und kein grüner Ideologist. Ich bin Realist mit pessimistischer Tendenz und vorsichtig mit falschen Optimismus a la "da wird es bestimmt bald eine technologische Lösung zu geben". Ja, schön wäre es, es ist aber nicht garantiert. Letztendlich haben wir nur eine Erde und wir werden kaum in der Lage sein, sie wirklich zu verlassen.

Hut ab, wer meinen Text komplett gelesen hat und auch verstanden habe, was ich meine.
 
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Vigilant schrieb:
Müsste das Argument nicht nur durch die reine Anzahl an "Unfällen"
Im Text stand, dass es sieben mal höher wäre, wenn man Tschernobyl mit einrechnen würde. So wie ich das verstanden hab, sind da nicht nur Unfälle drin.
Was Terrorangriffe, oder Angriffe allgemein angeht, sind AKWs sicherlich gefährdeter aber auch dementsprechend abgesicherter. Wenn allerdings D angegriffen werden würde, brauchen wir uns darüber wahrscheinlich keine Gedanken mehr machen.
 
DevPandi schrieb:
Danke für das Video - auch an die Person per PN. Ich kenn das Video. Ich sollte beim nächsten mal wirklich auc ein Smiley setzen, dass ich das nicht wirklich ernst meine.
Ich bitte darum, viele Leute denken nämlich weiterhin, dass das eine gute Idee sei.
 
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