uburoi schrieb:
Nicht gefährlicher als eine undurchdachte Meinung, die sich als moralische Position ausgibt. Ich würde mit dem Denken mal bei den Stichwörtern "deontologische Ethik" und "Legalität" anfangen ... (Und dann lege bitte mal schlüssig dar, an welche Vorschriften sich EA bindend halten sollte, während du umgekehrt geltendes Recht als 'flexibel anwendbar' betrachtest.)
Gruß Jens
Betrachten wir es mit deontologischer Ethik, steht fest, dass die Raubkopie nicht zu tolerieren ist.
Aber ich glaube er versucht es eher teleologisch zu begründen, indem die Handlung zwar nicht vertretbar ist, er aber glaubt, dass die Raubkopie trotzdem zum Ziel führt und es so potentielle Opfer vor den Mechanismen EAs schützt.
Und allen sollte bewusst sein, wenn sie schon mit Ethik, Moral & Co. argumentieren, dass allein die Handlung nicht legal ist und daher aus deontologicher Sicht nicht tragbar ist.
Ich bezweifel aber, dass er den Unterschied versteht.
Ein einfaches Beispiel wäre ein inhaftierter Terrorist, der in einer Großstadt eine Atombombe versteckt hätte. Ein Mensch, der sich für die deontologische Ethik entscheidet, würde niemals Folter anwenden um Informationen herausbekommen zu können, denn die Handlung "Folter" ist ethisch nicht tragbar. Das Ziel oder das Ergebnis wird hierbei völlig außer Acht gelassen.
Ein Mensch, der die
teleologische Ethik vertritt wird in gleichem Maße daran denken, dass die Folter an sich schlecht ist, sie aber in dem Fall evtl. Millionen Menschenleben retten könnte.
Wie man also sieht, würde er nicht nach seinem guten Willen handeln sondern ergebnisorientiert. Jedoch ist der Erfolg fraglich und die Rechtslage spricht nun auch nicht gerade für sein Denken.
Mit seinem Post macht er nichts anderes als Gleichgesinnte rekrutieren zu wollen, die sich seiner Sichtweise anschließen und dem geltenden Recht keine Beachtung schenken wollen.
Und dann sollen die Menschen doch endlich aufwachen.
Meine Meinung:
Ich bin wach, sogar hell wach und billige keine rechtswidrigen Handlungen, die deontologisch nicht vertretbar sind. Eine Raubkopie bleibt eine Raubkopie. Raub impliziert eine Straftat.
Wer den Publisher boykottieren möchte, der kauft sich das Spiel einfach nicht, fertig. Aber eine Raubkopie als vertretbare Handlung zu betrachten widerspricht sich.
Aber dann gibt es wieder die beiden Stimmen, die im Inneren des Konsumzombies der Vernunft gut zureden und er sich das Spiel trotzdem kauft, weil er das "Must have" Gefühl verspürt.