gruffi schrieb:
Nochmal, die Zeit, die eine CPU, speziell im Consumer Bereich, idled bzw mit wenig Last verbringt, ist VIEL GRÖSSER im Vergleich zu Vollast. Wer glaubt, man könne hier ein simples 50:50 Verhältnis ansetzen, kommt auf kein aussagekräftiges Ergebnis.
Da Du hier so scharfe Töne anschlägst und anscheinend dich nicht mit den Testergebnissen versöhnen kannst:
Gib doch bitte ganz konkret an, wie Du diesen Tests hättest gestalten wollen.
Ich verstehe die zitierte Passage nicht. Was für ein "aussagekräftiges Ergebnis"?
Jede moderne CPU (ausser der Atom
) hat Energiesparmechanismen.
In meinen Augen kann eine CPU, wenn überhaupt, nur im absoluten Idle mit anderen CPUs in puncto Energiebilanzierung direkt verglichen werden. Selbst bei geringer Last wird es komplizierter:
Ein Quadcore läßt sich nicht so schnell aus dem Idle bringen. Würde der AMD-Ansatz der unabhängigen Taktungen pro Kern oder sogar das vollständige Abschalten ganzer Kerne besser funktionieren und ein intelligenter Algorhythmus den Stromverbrauch einkalkulieren, würde es nichts besseres geben als Quadcore bzw. Mehrkernprozessoren.
Ein ausgelasteter Singlecore verbraucht mehr Strom als ein Quadcore, der 4 oder mehr Threads verteilen kann ohne dabei auf Vollast zu fahren. Würde es aber nach dir gehen, dürfte man auf die Vollast nicht schauen.
Peripherie, wie Grafikkarten verfälschen Meßergebnisse im Auslastungszustand, da je nach Prozessorpower, die Grafikkarte ebend noch ein Stück mehr belastet werden kann.
(moderne Grafikkarten werden duch die CPU limitiert.) Dies schlägt sich auch wieder in der Netzteillast wieder - mein Hauptkritikpunkt an den Messungen und die Stromverbrauchswerte werden immer uneinsichtiger.
Die Vollauslastung ist für die meisten User vielleicht uninteressant, doch sieht man erst dort, wie Leistung/Watt mit dem Prozessor skalieren.
Erst mit diesen Werten kann man sagen, ob ein Singlecore im Durchschnitt mehr verbrauchen würde als ein Quadcore. Selbst einfache Dinge wie Kompressionszeiten von Ordnern spielen dann eine Rolle. Daraus ergibt sich statistisch eine längere Belastungszeit von schwächeren CPUs, die dadurch auch wieder länger mehr Strom benötigen.
Genau an diesem Punkt muss dann jeder für sich entscheiden, wie er seine CPU nutzt und wie das optimale Energiemenagement auszusehen hat.
Ich erinnere hier z.B an die HTCPler Fraktion, die mit dem Einsatz von Grafikkarten/IGPs zur HD Beschleunigung, tatsächlich Strom sparen konnten, da sie ihre CPUs entlasteten.
Eine absolute Statistik von 50: 50 Belastungszeit zu Idle aber auch jegliche andere Verhältnisse kann es nicht geben.
Es kommt ebend darauf an,
möglichst wenig Strom pro Zeitintervall zu verbrauchen. Man müsste dafür eine Belastungskurve des Netzteils über verschiedene Anwendungszenarien erzeugen (oder simulieren) und diese Kurve dann integrieren.
Insofern muss ich H3rby hier unterstützen, denn ein pro an mehr Leistung, kann selbst bei einem höheren Verbrauch unter Belastung über die Zeit gesehen sogar Energie einsparen.
Ich habe hier nochmals zu erklären versucht, warum die Energiebilanz weniger von der CPU selber abhängt, sondern von der effektiven Nutzung des Gesamtsystems.
Der reine Idleverbrauch moderner CPUs unter QnQ oder Quickstep ist zwar nicht zu vernachlässigen, aber sehr ähnlich. Dazu kommt die z.T enorme Streubreite der Vcorespannungen, mit denen CPUs laufen oder selbst schon ab Werk geliefert werden.
So kann ganz schnell ein E7200 weniger Strom benötigen als ein 4850e im Idle. Die Leistung pro Watt Kurve ändert sich in ihrem Verlauf hingegen kaum. So kann man den Quadcorephenoms keine gute Energiebilanz attestieren. Denn selbst bei einem sehr geringen Idleverbrauch steigt die Stromverbrauchskurve bei Belastung sehr schnell an.
Genau hier mögen einige Leser die Charts lieber nicht sehen oder meinen, dies sollte nicht in der Abschlußbewertung berücksichtigt werden. Nach dem Motto: " Der User lastet das System eh nie aus, völlig irrelavant für den Alltag."
CB kann und darf die Performance / Watt aber nicht unterschlagen. Zur Erklärung s.o.
Denn dies ist das Charakteristikum, dass eine CPU ausmacht und konstant bleibt.
Alle anderen Werte sind mit starken Schwankungsbreiten versehen. Hätte CB hier ein anderes Testsystem genommen, nur um "plastisch" zu sehen, dass das Gesamtsystem auch mit 50 W im Idle auskommen kann, dann wäre eine Vergleichbarkeit innerhalb der AMD CPUs überhaupt nicht mehr gegeben gewesen. Die Performance/Watt sollte in einer Abschlußbwertung deshalb schon zu 50% einfließen, deswegen war es auch gut, dass Testsystem beizubehalten - allein schon wegen unterschiedlicher Mainboardperformance - und
nur deswegen ist das Ergebnis auch aussagekräftig.
Gegenfazit: Hätte CB ein 50W System gezeigt, würde ich CB eine Fälschung ihrer Statistiken vorwerfen und eine Übereinkunft mit AMD unterstellen.
"Werbung für die 4000 CPU-Reihe" und nichts anderes wäre dieser Test gewesen.
Denn durch eine geschickte Wahl der Peripherie, insbesondere eines speziellen Netzteils --> dies haben doch die meisten vorgeschlagen<-- kann man fast jede moderne 2-Kern CPU insbesondere im Idle und unter QnQ/Speedstepbedingungen als Energiesparmodell verkaufen. Ein Vergleich zwischen einer Intel CPU und AMD kann man durch geringe Änderungen an der Vcore oder eines ausgewählten Mainboardherstellers auf die eine oder andere Seite verlagern.
Sowas nennt man dann vorsätzliche Täuschung.
Gerade wenn man sich nicht die Mühe macht, jedes Watt zu "manipulieren", kann man von einem besseren Test ausgehen.