Elkinator schrieb:
da es kaveri nur mit maximal 3 modulen geben wird ist sehr sehr unwahrscheinlich das sie die fx reihe einstellen.
Ich stelle mir die Frage eher anders herum:
Weshalb sollte AMD noch weiter neue FX-Generationen bringen?
Die letzten Zahlen zu den Anteilen von AMD-CPUs untereinander sahen so aus, dass sich sogar noch mehr alte K10-CPUs verkauften, als FX. Die einzigen Stückzahlenbringer für Bulldozer bzw. Piledriver waren die APUs. Richtig boomen tut nicht Bulldozer/Piledriver, sondern Bobcat/Jaguar.
Im Server-Markt sieht es außerdem insgesamt ganz finster aus für AMD. Dort spielen sie mit ca. 5% Marktanteil fast gar keine Rolle mehr. Wie sollen sie den verlorenen Boden da wieder zurückerobern?
Angesichts der schwierigen finanziellen Lage und der Einsparungen beim Personal, sehe ich es auf längere Sicht als unvermeindlich an, dass AMD auch irgendwo bei der bisher sehr breiten Produktpalette den Rotstift ansetzt. Die Frage ist wo.
Die kleinen APUs auf Bobcat-/Jaguar-Basis sind wie gesagt die Verkaufsschlager von AMD überhaupt. Außerdem stellen sie die Perspektive da, auch im boomenden Tablet- und vielleicht sogar Smartphone-Markt Fuß zu fassen.
Die größeren APUs mit Piledriver verkaufen sich auch schon ganz gut und laufen den alten K10 so langsam den Rang ab.
Hinzu kommt, dass APUs essentiell für AMDs HSA-Pläne sind.
Wenn etwas wegfällt, dann die eher erfolglosen FX und eventuell die Opterons und damit das ganze Server-/Workstation-Segment gleich mit dazu. Wobei AMD ja schon damit angefangen hat, auch dort APUs einzuführen. Außedem versucht AMD mit 64Bit-ARM-CPUs eine neue Nische im Server-Markt zu erschließen.
FX udn Opteron sind außerdem nicht nur wegen der geringen verkauften Stückzahl der Streichkandidat Nummer 1, sondern auch, weil jede konventionelle x86-CPU ein Bremsklotz für HSA ist. AMD wirft sich damit nur selbst Steine in den Weg. Es reicht schon, dass Intel bei HSA nicht mitzieht. Sie müssen den Anteil HSA-fähiger Systeme nicht auch noch selbst drücken.
Meine Zukunftsprognose ist deshalb, dass die FX bald ganz wegfallen werden. Vielelicht wird Vishera schon die letzte Generation sein. Dafür spricht auch, dass sich bei der AMx-Plattform ewig nichts mehr getan hat. Ersetzt werden sie von APUs, dann auch mit mehr als 2 Modulen. Wobei die Bedeutung von 3 und 4 Modulen nicht überschätzt werden sollte. Auch Intel macht die absoluten Löwenanteil mit kleineren Quad- und Dualcores.
Langfristig werden aber auch die APUs mit Bulldozer-Innenleben immer mehr an Bedeutung verlieren, gegenüber den effizienteren und vor allem in der Herstellung billigeren Jaguar-APUs und dessen Nachfolgern, die von unten Druck machen.
Wenn ich bei AMD Verantwortung hätte, würde ich mich fragen, ob es wirklich wirtschaftlich ist und mit dem reduzierten Personal überhaupt leistbar, langfristig parallel zwei verschiedene x86-Architekturen zu fahren.
Intel kann sich diesen Luxus leisten (wobei ich die bedeutung des Atom angesichts kommender tablettauglicher ULV-CPUs auch schwinden sehe), aber AMD auch?