AW: American-Football Stammtisch (2013-2015)
katasen schrieb:
der pass war das beste was er versuchen konnte
Nein! Da gibts viele andere Möglichkeiten mit deutlich weniger Risiko!
Bei einem 'normalen' Slant-In hat man oft 5+ Yards Puffer zwischen Slot und CB/S oder der Slot kann den Inside-Release bringen und kann dann bequem den Ball fangen. Da muss man eigentlich nur noch auf den LB aufpassen. Das wird dann gerne gespielt wenn die Def zu locker steht und Platz lässt. Das nutzt man aus und 'erinnert' sie daran das sie auch innen decken müssen. Das kann wiederum die Tiefen/Aussen-Pässe auf machen.
In der Goal-Line stehen die LBs näher an der Line und konzentrieren sich auf den inneren Lauf, was eigentlich gut ist. Die BC/S' stehen aber entweder im Press-Coverage (der CB/S Bump'ed den Receiver um ihn kurz aus der Bahn zu bringen und bleibt dann eng an ihm dran) oder in der End-Zone im Zone und Spielt den Ball (wenn der Receiver den Ball fängt, bringt der Tackle hinterher auch nicht mehr viel).
Die Safeties stehen auch viel weiter vorne (die Endzone ist ja nur 30 Yards tief) und somit ist das Gedränge viel dichter.
Dadurch sind auch Pass-Plays in die Mitte extrem gefährlich, da laufen zu viele rum.
Was vielleicht besser gewesen wäre:
(Flat) Outs oder Corner Routes, wo der Ball so geworfen wird das der Receiver eigentlich der einzige ist der den Fangen kann und der Ball gleich im Aus ist. Dann kann der QB den Ball zur Not auch weg werfen.
Die NFC Championship Spiel aus dem letzten Jahr vor der Szene mit Sherman war so ein Pass, wenn auch recht kurz IIRC. Da wirds schwer für den Verteidiger da noch was zu machen.
Oder einen 'End of TD-Zone line pass', wo man den Ball hoch zu 'nem parallel crossenden TE spielt (gerne auch als Post). Wenn der TE nicht hin kommt fliegt der ins Aus.
Als Dump-Off (nix offen, dann werf ich zu dem) einen Swing-Out zu nem Motion-Slot (vor dem Snap quer übers Feld laufen) oder RB. Wenn er frei ist, kann er es über die Sideline versuchen, wenn nicht, Ball weg. So ein Swing-Out nimmt gerne noch einen Defender mit und bringt die Def ins Bedrängnis. Lässt du noch einen Lynch auf nen Fake durch die Mitte laufen, sollte man schon was offen haben.
Es gibt also schon bessere Möglichkeiten, darum ist die Entscheidung für mich umso unverständlicher. Erst recht von einem Coach wie Carroll, der sonst immer für eine Überraschung gut wäre und dem Bill, was kreatives Playcalling angeht, in nichts nachsteht.