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News Anno 1800: Geschönte Historie könne Geschichtsbild verzerren

burglar225 schrieb:
Dazu sagen muss ich aber auch, dass es hier nicht ums Mittelalter, sondern um die fortgeschrittene Neuzeit geht, wo Indivualität sogar ein sehr großes Thema war, womöglich sogar größer wie heute sogar.
Eher umgekehrt: das Lebensgefühl der heute lebenden Menschen als individuelle, unabhängige Personen existiert erst seit maximal 70-100 Jahren. In dem Spiel "anno 1800" agierst du hingegen in der Zeit der Aufklärung als ein noch mittelalterlicher Mensch, der hingegen eine moderne individualistische Verfasstheit besitzt, aber an dem die Errungenschaften der Aufklärung (besonders die Menschenrechts- und Freiheitsdiskussionen) eher spurlos vorbeigerauscht sind.
Ergänzung ()

Desertdelphin schrieb:
Geile Polemik. Einfach mal sagen was die Reaktion der Community war (natürlich die eigene) und dann noch fein loben. Das da ne Diskussion stattfindet wird dabei ignoriert. Lustig. So kann man vermitteln das ja eigentlich alles schon geklärt ist und natürlich im eigenen Sinne.
Fruchtbare Diskussionen sind gefährlich. Es könnte sich am Ende herausstellen, dass das Spiel "anno 1800" zu moralisch verwerflichen Denk- und Handlungsmustern animiert.
 
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Ja, oder es könnte sich herausstellen, daß pseudo-wissenschaftliche Kritik wie hier zu moralisch verwerflichen Denk- und Handlungsmustern animiert.
 
USB-Kabeljau schrieb:
Ja, oder es könnte sich herausstellen, daß pseudo-wissenschaftliche Kritik wie hier zu moralisch verwerflichen Denk- und Handlungsmustern animiert.
...die man sich in Spielen wie "anno 1800" in tausenden Spielstunden erfolgreich angeeignet hat. Das ist die große Gefahr: Asoziale, moralisch verwerfliche Denkmuster (Tugendethischer Ansatz) werden zu unmoralischen Handlungsmuster, die man dann in die Realität überführt.
 
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burglar225 schrieb:
Ich gebe dir insgesamt absolut Recht! Punktuell sehe ich es allerdings etwas anders. Ich behaupte (nicht mehr und nicht weniger) nicht nur, dass die Verklärung schon stattgefunden hat, sondern, dass der Blick, den wir auf die Vergangenheit haben immer ein Produkt unserer Gesellschaft ist, also einem stetigen Wandel unterliegt.
Ich sehe darin aber auch kein Problem, da für jeden, der sich ernsthaft mit der Geschichte befassen will, entsprechende Fachliteratur und sogar einige sehr gute Zeitschriften zur Verfügung stehen.

Das rechtfertigt aber das Verhalten Ubisofts in keinster Weise. Hier wurde etwas bewusst unter den Teppich gekehrt, weil man eine Wohlfuehlatmosphaere haben wollte. Das Problem ergibt sich eben aus dem historischen Kontext des Spiels und der darauf basierenden Beeinflussung. Die, die sich mit Geschichte befassen wollen, wissen, dass da was falsch lief. Die, die es nicht wollen sind am gefaehrdesten.

Anderes Beispiel, das wahrscheinlich praegnanter ist, Holocaust-Leugner. Ich gehe davon aus, dass du das auch fuer fragwuerdig haelst. Aber genau so etwas ist das Ergebnis von solcher Geschichtsverfaelschung. Lass ein Spiel genau das gleiche mit dem Holocaust machen. Konzentrationslager nicht vorhanden und Juden wurden zu Sozialarbeit oder sonst etwas herangezogen. Da waere aber ploetzlich die Empoerung gross, warum? Weil es naeher an unserer Zeit liegt und wir damit eher konfrontiert wurden und wir mehr Wissen darueber besitzen. Ich mein, ein paar hier im Thread haben ja schon behauptet, dass Sklaverei ja gar kein so grosses Problem war und die meisten in Kolonien mit Handel ueberredet wurden. Von dem her, ja, es ist ein Problem, und ja, es muss angesprochen werden.

Z4533 schrieb:
Den wichtigsten Schritt hast du allerdings vergessen:
Schritt 7: Argumente für deine Behauptungen formulieren und posten.

Um seine dumme Meinung zu posten braucht es nicht viel. Es reicht eine zu haben, egal wie toll oder abstrus sie auch sein mag. Erst durch Argumente kannst du deine Position stüzen. Sie wird für andere rational erreichbar und diskutierbar. Man kann erkennen, ob deine Meinung/Position wahr/relevant ist oder nicht. Eine bloße Meinung kann weder aus sich heraus wahr oder falsch sein. Sie erhebt keinen Anspruch auf Gültigkeit.

Dieser letzte Schritt ist in Foren der unbeliebteste. Man will immer zu allem eine Meinung haben, kann deren Geltung aber nicht durch Argumente stützen.

Ah, richtig, das habe ich noch vergessen.

Z4533 schrieb:
Nein. Das ist leider falsch. Eine "Theorie" bleibt immer Theorie. Sie wird nicht plötzlich zum Faktum. Allerdings kann sie - trotz eklatanter Schwächen - von der Wissenschaftsgemeinde anerkannt und gelehrt werden. Strenge Beweisbarkeit hingegen gibt es nur in der Mathematik oder bei speziellen, definierten topoi.

Stop. Ich ging auf den Unterschied zwischen Theorie im Normalsprachgebrauch und im Wissenschaftsgebrauch ein. Und dieser Unterschied existiert. Das was im Normalsprachgebrauch eine Theorie ist, ist in der Wissenschaft eine Hypothese. Um von Hypothese zu Theorie zu kommen gibt es einige Huerden und natuerlich kann eine Theorie immer noch Maengel besitzen. Aus dem einfachen Grund, da wir die Wirklichkeit weder perfekt wahrnehmen, noch alles ueber sie wissen. "Die Welt ist eine Scheibe." ist eine Hypothese im wissenschaftlichen und eine Theorie im normalen Sprachgebrauch. Es ist aber keine Theorie im wissenschaftlichen Sprachgebrauch.

Zum Thema Mathematik und strenge Beweisbarkeit, du kannst nur im System mit den Mitteln des Systems beweisen. Es kann aber immer noch sein, dass das System Mathematik falsche Axiome hat. Das ist schlicht nicht beweisbar mit den Mitteln des Systems.

Z4533 schrieb:
Romantisches Weltbild: Es gibt im Menschen eine Innenwelt. Der Ort an dem Gefühle stattfinden ist damit innerlich und Leute "haben" Gefühle. (modernes Konzept von Innenwelt. Anwendungsbereich dieses Konzepts: Psychologie /Sozial- und Kulturwissenschaften, Philosophie/Theologie usw...)

Muesste ich mich mal einlesen, aber das klingt in der Tat sehr romantisiert.

USB-Kabeljau schrieb:
Was wirklich passiert ist:
Schritt 1: Hirn anschalten (bei den meisten der Kritiker-Verteidiger leide nicht geschehen)
Schritt 2: Text lesen
Schritt 3: Text verstehen
Schritt 4: Über das gelesene und den möglichen Effekt auf einen selbst reflektieren
Schritt 5: Feststellen, daß es sich wiedermal um dummen, anmaßenden und unbelegten Unfug handelt
Schritt 6: Angemessen kommentieren

Oh man, ich weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll. Du machst dir deine Realitaet wirklich wie sie dir gefaellt. Aber ich finde es wirklich gut, dass du deine Ignoranz so oeffentlich zur Schau stellst, da der Ausgang von Schritt 4 vorgegeben ist. Aber wundert mich nicht, da bei dir im Kopf schon ordentlich Geschichtsrevision stattgefunden hat.

Edit @Z4533 Das wird nie in seinen oder die Koepfe seinesgleichen reingehen. Ganz nach dem Motto "Ich lasse mich davon nicht beeinflussen.", obwohl sie selber ganz oeffentlich zeigen, dass sie schon lange signifikant beeinflusst wurden.
 
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Z4533 schrieb:
...die man sich in Spielen wie "anno 1800" in tausenden Spielstunden erfolgreich angeeignet hat. Das ist die große Gefahr: Asoziale, moralisch verwerfliche Denkmuster (Tugendethitischer Ansatz) werden zu unmoralischen Handlungsmuster, die man dann in die Realität überführt.
Soweit ich weiß, wurde mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, das Videospiele keinen solchen Einfluss auf Menschen haben.
Analog z.B. https://www.heise.de/newsticker/mel...terspiele-machen-nicht-aggressiv-3996952.html
Kacha schrieb:
Ich mein, ein paar hier im Thread haben ja schon behauptet, dass Sklaverei ja gar kein so grosses Problem war und die meisten in Kolonien mit Handel ueberredet wurden. Von dem her, ja, es ist ein Problem, und ja, es muss angesprochen werden.
Sehe ich absolut genauso. Außerdem denke ich, dass ein Videospiel nicht das richtige Medium dafür ist. Niemand spielt ein Videospiel, um etwas über die Vergangenheit zu lernen. Das mag Nebeneffekt sein bei manchem Spielen, ist aber auf jeden Fall nicht Sinn und Zweck.

So langsam wird es hier für mich schwierig die verschiedenen Argumente im Blick zu behalten, verzeiht, wenn ich etwas übersehe oder nicht darauf eingehe. In jedem Fall aber vielen Dank euch für eine so sachliche Diskussion. Und das im Internetz, ich bin begeistert! Vor allem, weil wir ganz offensichtlich unterschiedliche Ansichten haben.
 
Kacha schrieb:
Aus dem einfachen Grund, da wir die Wirklichkeit weder perfekt wahrnehmen, noch alles ueber sie wissen.
Das ist der wissenschaftliche Skeptizismus als die Grundhaltung der heutigen modernen Naturwissenschaften. Es ist eine Metaphysik, die erklärt dass wir unseren Sinnen nicht trauen können. Es bedarf der steten Überprüfung der Ergebnisse und immer genauere Beobachtung des Gegenstandes. Natürlich werden wir - so diese Philosphie - die wahre Sicht auf die Dinge nie gänzlich erreichen. (das ist das Kantsche "Ding an sich" was immer unerreichbar bleibt). Man könnte sagen: die moderne Naturwissenschaft hat eine antirealistische Grundhaltung.
 
KarlKarolinger schrieb:
Es klingt halt nur nicht besonder toll, wenn so ein Spiel anscheinend das Einzige ist, wo Kinder mal was über die Zeit des Kolonialismus lernen. Wenn man nicht möchte, dass da falsche Eindrücke entstehen, sollte das doch in der Schule besprochen werden anstatt dass irgendwelche Spiele dafür herhalten müssen.

Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber wie gesagt es kann passieren das unbewusst ein paar Fakten mit Fiktion vertauscht werden, aufgrund der tatsache das es evtl. der eine oder andere Falsch versteht bzw. ein Fakt aufgreift der Historisch garnicht koreckt ist und somit sich das Bild der Geschichte Verzerrt ohne das es ihm oder ihr bewusst ist.

Spiele sollten allgemein nur zu Bildung dienen wenn, Sie extra dafür gemacht sind, oder aber etwas anderes beinhalten das der Bildung dient .
Das die Schule ein Bildungsauftrag hat ist kaum von der Hand zu weisen, aber die Eltern sind auch hier wieder in der Pflicht besser ihre Kinder zu bilden oder einfach gesagt Sie sollten darauf achten was das Kind Spielt und evtl. auch eine Diskussion über, wieso, warum und Weshalb ist das so, führen!
 
Mensch ihr habt ja ohne das Spiel zu besitzen wahrscheinlich mehr Spaß an der (vermeintlich - meine Meinung!) damit zusammenhängenden ethischen Grundsatzdiskussion. :-)

Solange es so zivilisiert abläuft, viel Spaß weiterhin.

Viele Grüße

Thomas
 
Kacha schrieb:
Hier wurde etwas bewusst unter den Teppich gekehrt, weil man eine Wohlfuehlatmosphaere haben wollte.

Noch mal für dich zum mitschreiben, unter dem Teppich kehren wird es bei Anno nicht es wird halt nicht gezeigt und dieses bedeuten nicht gleich und automatisch, dass diesen Teil der Geschichte auch von Ubisoft bzw. Blue Byte geleugnet werden.

Bloß weil ich jetzt die Ansichten und Meinung einer Greta Thunberg nicht teile macht es mich nicht automatisch zum Klimaleugner oder dem das Klima und Umwelt/Erde egal ist.
 
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Tada100 schrieb:
Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber wie gesagt es kann passieren das unbewusst ein paar Fakten mit Fiktion vertauscht werden, aufgrund der tatsache das es evtl. der eine oder andere Falsch versteht bzw. ein Fakt aufgreift der Historisch garnicht koreckt ist und somit sich das Bild der Geschichte Verzerrt ohne das es ihm oder ihr bewusst ist.

Wenn man das verhindern will muss man aber sämtliche fiktiven Medien sofort verbieten. Jemand könnte Vikings oder die Pseudo-Doku über Rom gucken und dabei falsche Fakten aufgreifen.
Ja, das kann passieren, sogar mir, aber deshalb führen wir doch nicht wieder die Sklaverei offiziell ein. Hoffentlich.
Also die Gefahren dadurch sollten sich in überschaubaren Grenzen halten.
 
Desertdelphin schrieb:
Geile Polemik. Einfach mal sagen was die Reaktion der Community war (natürlich die eigene) und dann noch fein loben. Das da ne Diskussion stattfindet wird dabei ignoriert. Lustig. So kann man vermitteln das ja eigentlich alles schon geklärt ist und natürlich im eigenen Sinne.

Sie hören sich selbst auch gerne reden oder? Wenn man die ersten Seiten betrachtet und gesagt wurde das der Golem Artikel auch geflamed wurde, was ist dann die Schlussfolgerung? Aber hauptsache Sie können sich aufspielen. Bravo.

PS: Wie viele Likes haben Sie noch gleich auf Ihrem Kommentar? Huch, garkeine.... :)
 
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Corros1on schrieb:
unter dem Teppich kehren wird es bei Anno nicht es wird halt nicht gezeigt und dieses bedeuten nicht gleich und automatisch, dass diesen Teil der Geschichte auch von Ubisoft bzw. Blue Byte geleugnet werden.
Nichts ist in Spielen zufällig drinnen oder draussen. Sklaverei aus dem Spiel zu verbannen ist eine bewußte unternehmerische Entscheidung von Ubisoft. Was diese firma sonst noch öffentlich erklärt oder nicht erklärt ist bezgl. des Spieles belanglos. Die Motive dieser Firma sind wirtschaftlicher Natur. Sie leugnet Sklaverei im Spiel. Das ist ausschlaggebend. Für eine Historiensimmulation ist es es natürlich grotesk, wenn eine wesentliche Wohlstandsquelle der damaligen Gesellschaft "Sklavenarbeit und Ausbeutung" einfach nicht existieren oder verschleiert werden. Es wäre so, als ob ich erklären wollte wie ein Auto funktioniert, aber die Existenz des Motors negiere.
 
Z4533 schrieb:
Nichts ist in Spielen zufällig drinnen oder draussen. Sklaverei aus dem Spiel zu verbannen ist eine bewußte unternehmerische Entscheidung von Ubisoft. Was diese firma sonst noch öffentlich erklärt oder nicht erklärt ist bezgl. des Spieles belanglos. Die Motive dieser Firma sind wirtschaftlicher Natur. Sie leugnet Sklaverei im Spiel. Das ist ausschlaggebend. Für eine Historiensimmulation ist es es natürlich grotesk, wenn eine wesentliche Wohlstandsquelle der damaligen Gesellschaft "Sklavenarbeit und Ausbeutung" einfach nicht existieren oder verschleiert werden. Es wäre so, als ob ich erklären wollte wie ein Auto funktioniert, aber die Existenz des Motors negiere.
Hm, Mein Spiel "Die Sims" leugnet dann auch Versicherungsbetrug, Vergewaltigung und Selbstmord (kommt in dem Spiel nämlich nicht vor, ist somit eine bewußte Entscheidung), gehört geächtet und angeprangert. Immerhin bildet das Spiel fast jeden Aspekt aus dem Leben und Zusammenleben von Menschen ab, aber ausgerechnet diese nicht. Ich denke da will der Hersteller absichtlich diese Themen rauslassen und schönfärben. Auf zu den Fackeln... ;-)
 
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burglar225 schrieb:
Soweit ich weiß, wurde mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, das Videospiele keinen solchen Einfluss auf Menschen haben.
Nachgewiesen wurde gar nichts (im Sinne von Beweis, den es laut den metaphysischen Grundannahmen ja nicht geben kann), sondern es wurden Ergebnisse einer Studie vorgestellt. Es gibt Studien und Forschungsresultate, die zu anderen Schlussfolgerungen kommen. Jede dieser Studien haben andere Fragestellungen oder Grundannahmen formuliert, mit deren Hilfe sie die Versuche planen und die Ergebnisse erst interpretieren können. Daneben gibt es gleichartige Studien, die sich gegenseitig widersprechen.

Für mich weit interessanter ist die Frage nach der Moral! Welchen Einfluss haben Spiele auf die Fähigkeit des Spielers Gut und Böse zu unterscheiden und Empathie sowie Mitgefühl für Mitmenschen zu entwickeln?

Ein kanadische Studie kommt da zu klaren Aussagen: Zusammenfassung BBC: https://www.bbc.com/news/education-26049333
 
Ich könnte es ja noch halbwegs verstehen würde sich ein Amerikaner über das Spiel aufregen, oder jemand aus einem Land das stark verwickelt war im Kolonialismus, Ubisoft ist ja ein französisches Unternehmen, wenn sich also Franzosen z.B. aufgeregt hätten, aber mal ehrlich welchen praktischen nutzen hätte es diese Geschichte dort rein zu bringen irgendwie?

Das es Sklaverei prinzipiell gab wissen denke ich auch die dümmsten Menschen hier, ob man nun das Ausmass genau kennt und die Leute wissen das Deutschland ausnahmsweise der Unschuldigste der damaligen Großmächte von allen war.

Oder ist das der typisch deutsche Reflex, obwohl man am wenigsten Dreck am Stecken hatte von der damaligen westlichen Welt von allen muss man das als Deutscher wieder doppelt betonen und doppelt in Sack in Asche gehen?

Was ändert es nun wenn ich denke ok Sklaven war früher oder später oder war weniger gross? Was konkret passiert dann. Sag ich dann wenn ich einen Schwarzen sehe zu ihm "High Five Sklaventum war doch cool oder?"

Was könnte sonst noch passieren, ein Schwarzer der hier auf wächst spielt das spiel und findet dort keine Sklaven, er zerbricht daran? Er begeht Attentate? Er integriert sich nicht weil er uns als Feinde sieht?

Was konkret soll da jetzt schlimmes passieren? Weil wir es nicht nochmal zum 1000. mal wiederholen gründet sich hier ne Sklavenpartei die nach Afrika fährt um dort Leute zu verschleppen?

Also um was geht es wirklich, wir exportieren das, (die Entwickler sind ja Deutsche), es könnte ja also nur darum gehen die Leute in den Ländern die den Sklavenhandel gemacht haben, mit erhobenem Zeigefinger zu belehren?

Und zu zeigen das wir Deutschen wieder mal die Moralisten sind? Was erhoffen wir uns davon Anerkennung der anderen Staaten, zur Erinnerung wir nehmen an Angriffskriegen teil damit wir als Deutschland wieder ernst genommen werden...

Anders gesagt hätte das Spiel irgendwas mit dem Holocaust zu tun, könnte ich die Kritik verstehen da es ja ein deutsches Entwicklungsstudio ist, würde die Kritik aus Frankreich kommen weil es Ubisoft ist, würde ich die Kritik auch verstehen, wäre es wenigstens ein Mensch der keinen Biodeutschen Namen hat der die Kritik bringt again könnte ich es vielleicht noch verstehen.

Würde die Kritik in den USA aufkommen nochmal würde ich verstehen, aber in Deutschland ist das völlig fehl am Platz.

Wenn also solche Spiele nun nen Bildungsauftrag haben und wenn sie angeblich als Kunst erst genommen werden, dann erwarte ich auch wie bei bildende Kunst und Musik Staatssubventionen für die Unternehmen.

10 Billionen gibt der Staat offenbar für Kulturbildung aus sind wir mal nicht gierig 500 Millionen für Computerspiel-Förderung. Die Eintrittskarten ähh Kaufpreise der Computerspiele können da auch gut subventioniert werden zum Teil von damit ich Anno für 10 Euro direkt jetzt kaufen kann, schließlich soll Kultur ja nicht nur für Reiche da sein...

Von daher ist das alles doch verlogen und nicht rund.
 
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blackiwid schrieb:
Wenn also solche Spiele nun nen Bildungsauftrag haben und wenn sie angeblich als Kunst erst genommen werden, dann erwarte ich auch wie bei bildende Kunst und Musik Staatssubventionen für die Unternehmen.
https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Computerspielefoerderung/computerspielefoerderung.html
https://www.gameswirtschaft.de/politik/computerspiele-foerderung-antrag/
im Koalitionsvertrag vereinbart, dass es erstmals eine „Computerspiele-Förderung auf Bundesebene“ geben soll. Im Bundeshaushalt 2019 sind 50 Millionen Euro eingeplant. Zum Vergleich: In die Film-Förderung investiert alleine der Bund mehr als 140 Millionen Euro.
blackiwid schrieb:
10 Billionen gibt der Staat offenbar für Kulturbildung aus sind wir mal nicht gierig 500 Millionen für Computerspiel-Förderung. Die Eintrittskarten ähh Kaufpreise der Computerspiele können da auch gut subventioniert werden zum Teil von damit ich Anno für 10 Euro direkt jetzt kaufen kann, schließlich soll Kultur ja nicht nur für Reiche da sein...
Liegt zahlenmäßig leicht daneben ;-)


Wobei ich nicht der Meinung bin, dass Spiele per se einen Bildungsauftrag haben. Dart, Golf? MauMau? Risiko? X-Wing vs Tie-Fighter? Wolfenstein New Order?

Ich denke, Spiele haben vor allem ein "Unterhaltungsauftrag". Und ja, gehen meiner Meinung nach mehr in Richtung Kunst, so wie Filme. Aber ich finde auch nicht, dass man Kunst fördern muss (kann ja, muss braucht es - für mich - nicht).
 
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blackiwid schrieb:
Würde die Kritik in den USA aufkommen nochmal würde ich verstehen, aber in Deutschland ist das völlig fehl am Platz.
Wieso? Ist Moral nicht universell? Gibt es für dich jeweils deutsche Werte und amerikanische Werte? Vielleicht noch christliche und russische, die jeweils separat und unabhängig voneinander zu verteidigen wären - je nachdem ob man gerade Russe, Chinese oder Christ ist?
 
Z4533 schrieb:
Ist Moral nicht universell?
Einfach Antwort, nein.
Das sieht man alleine daran, was es auf der Welt so unter Strafe gestellt wird. Und auch in der historischen Entwicklung zeigt sich das ganz eindeutig. Moral ist das, worauf sich eine soziale Gruppe (hier Deutschland oder EU) "geeinigt" hat, natürlich auch über die Gesetze hinaus.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Moral
Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, die von ihr als verbindlich akzeptiert werden
https://de.wikipedia.org/wiki/Moral
Moral bezeichnet zumeist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen.
Bin mir aber fast sicher, dass du das weißt, so wie du hier argumentierst.

EDIT:
Es fehlt noch ein weiteres PC-Beispiel:
Wieso thematisiert eigentlich Civilization nicht das Thema Sklaverei?

EDIT2: Beleg oben eingefügt
 
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