Arbeiten in der IT

x.treme schrieb:
Ich hatte auch extra geschrieben "für seine Themen brennt", was für mich was anderes ist als "für den Job brennen". Aber es gibt eben eine Schnittmenge zwischen den Themen die mich begeistern, und meinen Job.
Das meinte ich ja auch, daß ich auch nicht für Themen brenne. Das ist ähnlich. Ich bin ja seit 1988 in der IT tätig, und habe hier so viele Themen und Trends kommen und gehen sehen. Viele haben arbeitserleiterung, Revolutionen und Verbesserungen versprochen. Statt dessen wird das alles immer komplexer und komplizierter, es wird im OpenSource Bereich zigmal das Rad neu erfunden, es gib zig Forks, KI wie ML/DL ist noch lange nicht da, wo wir in den 80ern dachten, usw... Da wird so viel angekündigt und getan, und im Endeffekt erfüllt es die Erwartungen doch nicht, und es wird nach einer Weile eine neue Sau durchs IT-Dorf getrieben, was der heilige Gral der Lösungen sein soll (und doch nicht ist).

Der Kram muß (trotz vieler Fehler und Unwegsamkeiten) irgendwie laufen. Alle Architekturer, APIs, IDEs, GUIs, Frameworks, Datenbanken usw. haben ihre Vor- und Nachteile und sind ein Kind ihrer Zeit, die zu diesem Zeitpunkt mehr oder minder einigermaßen gut ihren Zweck erfüllen, mehr aber auch nicht. Da wurde ich über die Jahre einfach zum Pragmatiker.

Früher konnte ein piffiger PC-kundiger fast alles dort tun. Heute hast Du eine sehr große Diversität und Spezialisierung in diesem Bereich. Sieht man ja auch im Arbeitsmarkt. IT sollte vereinfachen, ermöglichen und erleichtern, aber gleichzeitig sind die Anforderungen dramatisch gestiegen. Statt weniger IT Leute (weil die Systeme automatisiert laufen) brauchen wir heute sehr viel mehr.

Nimm den Cloud-Trend. Klar läuft hier einiges besser und anders, Du bezahlt aber umgekehrt ein Haufen Geld bei den Cloudanbietern für diese Leistung. Sprich, die Arbeitskapazitäten werden nur an die Hoster verlagert, mehr nicht. Und Du brauchst trotzdem noch Admins, DevOps, Architekten, DB-Spezialisten usw. Von den Abhängigkeiten in der Cloud will ich gar nicht erst anfangen, das kann sich zum richtigen Desaster entwickeln, wenn es kritisch wird und mal das Netz ausfällt.

Daher brenne ich für kein Thema mehr, weil es einfach nur eine Sache ist, die aktuell im Trend ist, und viele auf diesen Trendzug aufspringen. Klar haben wir heute viel mehr Möglichkeiten. Aber wo werden beispielsweise KI bzw. ML/DL eingesetzt? Für Werbungscheiß, und um die Leute zu tracken und auszuspionieren. Warum, weil genau diese Industrie ein Haufen Geld verdient und dafür das Geld locker macht. Genau so bei der Digitalisierung, findest Du in der Privatwirtschaft haufenweise. Kommunikation in Echtzeit, genauso.

Ja, und was ist im ÖD, Behörden, Schulen und teilweise Universitäten? Die kramen fast alle noch rum wie vor 10-20 Jahren, technische Innovationen Fehlanzeige. Die Schulen schaffen ja nicht mal in Coronazeiten gescheites Homelearning, und wir müssen alle nach wie vor direkt, aufwendig und zeitfressend zu den Behörden, um notwendige Dokumente zu beschaffen. Gerade im ÖD und Behörden konnte man so vieles dramatisch für die Bürger verbessern. Aber die kommen aufgrund diverser Gründe nicht aus dem Knick, bzw. die Politik dahinter ist absolut unfähig.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ramschbude und x.treme
Du hast scheinbar nicht viel Ahnung vom ÖD. ;-)
 
Ich bin bei einigen Behörden und ÖD als Externer (bis jetzt zur Kündigung) 11 Jahre permanent tätig gewesen bzw. wir haben sie im Support und mit Dienstleistung unterstützt, ich weiß, wovon ich spreche. Da wir einen großen Kundenpool hatten, kann ich das sehr wohl technologisch gut vergleichen. Bis vor einen Jahr hatte ich bei einem solchen Kunden als Arbeitsgerät immer noch ein Windows 7 System vor Ort. Das sagt schon einiges. Sind natürlich nicht alle Stellen so. In München ein Kunde im ÖD, den ich als PL und Keyaccount über 7 Jahre bis zur Kündigung betreut hatte, die verwendeten sogar HDFS und ML, und die machen auch Microservices, Salesforce, REST und SOAP, die sind auf einen recht aktuellen Stand. Aber die müssen das auch, weil sie mit ihren Sachen und Anforderungen etwas außen vor sind.

Es ist schon ernüchternd, wenn man denen sagen muß, daß man heute JDBC anstelle ODBC verwenden sollte, insbesondere wenn man Java verwendet. Und zum Datenaustausch wird noch teilweise ernsthaft FTP (nein, ernsthaft, kein SFTP) zwischen den Behörden verwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, Du hast keine Ahnung. Entweder Berlin ist sehr rückständig oder Du schreibst die Unwahrheit.

Hier in Hamburg, mit Dataport als IT Dienstleister ist die IT Infrastruktur bei weitem nicht 20 Jahre hinter der Zeit, ganz im Gegenteil.
Allerdings werde ich hier jetzt kaum ins Detail gehen können, aber wer sich schlau lesen möchte kann natürlich gerne auf die Webseiten z.B. von eben diesem Dienstleister gehen.

20 Jahre in der Vergangenheit.. kannst ja mal 20 Jahre zurück denken..
 
DekWizArt schrieb:
Wie gesagt, Du hast keine Ahnung. Entweder Berlin ist sehr rückständig oder Du schreibst die Unwahrheit.
Na klar, warum sollte ich lügen? 🙄 Und natürlich habe ich keine Ahnung, weil ich für teures Geld dort mir vor Ort nur die Eier geschaukelt hatte?
DekWizArt schrieb:
20 Jahre in der Vergangenheit.. kannst ja mal 20 Jahre zurück denken..
Dann hast Du keine Ahnung. Es geht um Prozesse, um das Denken, wie man IT technisch Probleme löst. In den Abteilungen wird noch vielfach sehr monolitisch gedacht. Natürlich haben sie aktuelle Sachen am Start, aber kein Witz als Beispiel, wichtiges Systeme an einem Flughafen laufen noch mit einem Windows 2009 Server. 20 Jahre ist natürlich etwas überspitzt formuliert, aber es ist deutlich veraltet. Bei dem Bankangebot, die hatten nicht mal ein Wiki geschweige den ein Confluence im Haus, Word und Excel, auf einem Share.

Bei einem Kunden, das ist auch kein Scherz, hatte ich vor 3-4 Jahren mal spontan eine Präsentation gemacht, was Cloud, Saas, Iaas und Co. ist. Die waren alle so um die 50-60, denen sind die Augen rausgefallen. Und die arbeiteten dort alle in der IT und programmierten! Die wußten ernsthaft nicht, was Cloud überhaupt ist. Einem andern ÖD-Kunden habe ich mal vermittelt, was SSDs und NVMes heute so können, die arbeiten dort allen ernstes mit viel Datenverkehr mit HDDs, nach wie vor. Wie gesagt, da kommen viele Faktoren dazu, wie schlechte und kaum vorhanden Finanzen, schlechte Projektplanung aufgrund fachkundigem Personalmangel etc.

Das ist die Realität!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Cool Master und nospherato
Musste gerade schmunzeln. Ich war vor rund 15-17Jahren (kA mehr genau ist lange her) mal im Rathaus in einer kleineren Stadt tätig... Da war man auch stolz seit 'kurzem' endlich ethernet statt token ring im Einsatz zu haben :D

@PHuV
War bei mir damals wirklich Eier schaukeln dort ein paar Wochen lang, denn die Arbeit war nach 1 Tag erledigt...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dualcore_nooby und PHuV
DekWizArt schrieb:
. Entweder Berlin ist sehr rückständig oder Du schreibst die Unwahrheit
Wieviel kann der Bürger denn digital erledigen? Alleine das Thema grundsteuer was aktuell ansteht ist lächerlich. Ich muss einer Behörde Daten schicken, von einer anderen Behörde.

Ich bin ebenfalls als Berater in öffentlichen Einrichtungen tätig (für klassischen ÖD sind wir viel zu teuer). Das ist Steinzeit und zwar durch die Bank weg.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dualcore_nooby und PHuV
Na dann haben wir Nordstaaten ja scheinbar doch Glück gehabt mit unserem IT Dienstleister, kann man hier auch keinem erzählen.. :D
 
DekWizArt schrieb:
dann haben wir Nordstaaten ja scheinbar doch Glück gehabt mit unserem IT Dienstleister
Zitate aus kununu:
"In der IT muss man damit leben nicht mit den neusten Technologien zu arbeiten und so wird einem noch 2021 von einer brand neuen Technologie namens „Container“ erzählt. Opensource wird nicht gelebt und der Einsatz allgemein von nicht bereits jahrelang eingesetzter Technologie ist schwer."

"Mehrere Domains ohne SSO. Heißt sehr viele Loginverfahren während der Arbeit.
Zeiten eintragen ist ein Graus. 10min Login um die Arbeitsstunden einzutragen. Damit sich der Login lohnt müssen die Zeiten doppelt gepflegt werden.
Kommunikation
Kommunikationssoftware Skype/Lync 2013/2015 man kann es nicht genau sagen, was zu bedauern ist, denn so kann man garnicht das Jahrzehnt im Einsatz feiern. Bei dem Outlook sieht es ähnlich aus."

Klingt nicht so fortschrittlich. Ist das bei dir moderner als bei Dataport selbst?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PHuV
DekWizArt schrieb:
Na dann haben wir Nordstaaten ja scheinbar doch Glück gehabt mit unserem IT Dienstleister, kann man hier auch keinem erzählen.. :D
Dann nimmt das bitte mit keine Ahnung und so zurück, oder das ich lüge!

Natürlich gibt es, auch in Berlin, Dienstleister, die mehr und moderner können. Ich sag nur mal Remotezugriff über MFA. Gibts nicht, weil die Verantwortlichen mauern, die Kosten scheuen etc. Wie gesagt, die ganze Denke von denen ist wie vor 20 Jahren, als sie das mal gelernt hatten. Nimm das ganze EDI Thema, was ich Mitte der 90er in der Wirtschaft haufenweise betreut hatte. Da war ÖD lange hinterher bzw. da gabs wenig für den Datenaustausch. Wie gesagt die tauschen zwischen den Behörden CSV-Dateien per FTP aus.
fishraven schrieb:
Zitate aus kununu:
"In der IT muss man damit leben nicht mit den neusten Technologien zu arbeiten und so wird einem noch 2021 von einer brand neuen Technologie namens „Container“ erzählt. Opensource wird nicht gelebt und der Einsatz allgemein von nicht bereits jahrelang eingesetzter Technologie ist schwer."
Das ist auch so ein Reizwort, Container und Microservices. 🙄 Die sind teilweise stolz, daß sie endlich VMs benutzen dürfen, und nicht immer Bare Metal verwendet werden muß. Ja, es gab tatsächlich solche Vorgaben, die an sich unsinnig sind.

Durch uns Externe bekommen die ja mit, was sich da so tut. Aber das wird ignoriert, oder abgewiegelt, daß man das nicht darf usw. Ich sag nur mal Cloud-Speicher! Wenn die aus ihrem abgeriegelten System nicht mal Updates für ihre internen Programme bekamen, mußte ich vor Ort über mein Notebook per UMTS das runterladen, und denen per USB Stick übergeben. Oder ich mußte meine Cloudspeicher freigeben, damit die mir große Logdateien >20 MB übermitteln konnten. Da kann ich zig solche Dinge erzählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
fishraven schrieb:
Zitate aus kununu:
"In der IT muss man damit leben nicht mit den neusten Technologien zu arbeiten und so wird einem noch 2021 von einer brand neuen Technologie namens „Container“ erzählt. Opensource wird nicht gelebt und der Einsatz allgemein von nicht bereits jahrelang eingesetzter Technologie ist schwer."

"Mehrere Domains ohne SSO. Heißt sehr viele Loginverfahren während der Arbeit.
Zeiten eintragen ist ein Graus. 10min Login um die Arbeitsstunden einzutragen. Damit sich der Login lohnt müssen die Zeiten doppelt gepflegt werden.
Kommunikation
Kommunikationssoftware Skype/Lync 2013/2015 man kann es nicht genau sagen, was zu bedauern ist, denn so kann man garnicht das Jahrzehnt im Einsatz feiern. Bei dem Outlook sieht es ähnlich aus."

Klingt nicht so fortschrittlich. Ist das bei dir moderner als bei Dataport selbst?

Ich glaube ihr versteht nicht so ganz das es hier um den ÖD als Behörde geht und nicht darum immer den neusten heißen Scheiss im Einsatz zu haben nur weil es da ist. Von dem Ross bin ich mittlerweile auch privat weg, es muss funktionieren und zwar miteinander. Und nicht alle 2 Jahre ein neuer kleiner Nerd um die Ecke kommen und alles neu machen zu wollen.

Wenn Skype noch genutzt wird, ist doch ok. Es funktioniert. Wobei ich es sogar noch angenehmer als z.B. Zoom finde.. was in der Coronakrise plötzlich jeder wollte.. Datenschutzmüll.

Aktuell ist übrigens Office 2019 ;-) Wie gesagt es muss nicht immer der heiße Scheiß sein, eine Behörde ist kein Laden für IT Zukunftstechnologie, es muss alles miteinander funktionieren.
Es gibt hier in Hamburg aber auch Behörden die selbst ihre Citrixfarmen fahren, unabhängig von Dienstleistern. Allerdings ist es gar nicht mehr groß gewollt das jeder sein eigenes Ding dreht, kostet ja auch alles Manpower und Gehälter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pogrommist und xexex
PHuV schrieb:
Wie gesagt, die ganze Denke von denen ist wie vor 20 Jahren, als sie das mal gelernt hatten
Mit deinen "20 Jahren" übertreibst du dennoch! Gäbe es Corona nicht, wäre Teams nicht mal im Ansatz soweit und die Cloud in vielen Unternehmen noch immer bestenfalls Zukunftsmusik. Es kann einem in der IT vieles "steinzeitlich" vorkommen, wenn es auch nur 5 Jahre alt ist. Der Punkt an der Geschichte ist aber, was sind schon 5 Jahre im "richtigen" Leben?

Verlangst du von den Anwendern tatsächlich, dass sie jedes Jahr die Strukturen neu überdenken und versuchen mit diesem "Run" Schritt zu halten? Du kritisierst ja in deinem Post ja selbst:
habe hier so viele Themen und Trends kommen und gehen sehen. Viele haben arbeitserleiterung, Revolutionen und Verbesserungen versprochen. Statt dessen wird das alles immer komplexer und komplizierter,
Da hast du deine Erklärung wieso an vielen Stellen Strukturen aus der "Steinzeit" verwendet werden, sie funktionieren!

Um mal alleine das Beispiel FTP aufzugreifen und wieso kein SFTP. SFTP braucht Zertifikate und das bedeutet Kosten und Wissen. Oben drauf funktioniert verschlüsseltes FTP nicht mehr richtig mit NAT zusammen, man braucht also möglicherweise neue Router und/oder Änderungen an der Netzwerkstruktur und das nicht nur bei sich, sondern auch an den Stellen die darauf zugreifen sollen. Schon wird aus einer "Maus" ein "Elefant" und am Ende belässt man dabei, weil es schlichtweg funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
DekWizArt schrieb:
Ich glaube ihr versteht nicht so ganz das es hier um den ÖD als Behörde geht und nicht darum immer den neusten heißen Scheiss im Einsatz zu haben nur weil es da ist.
Du verstehst es wohl nicht ganz, und sorry, Du bist der Ahnungslose hier. Natürlich muß es nicht immer der neuste Scheiß sein, wenn es stabil läuft. Bin ich bei Dir.

Aber vieles im ÖD und Behörden wird einfach ineffizent und umständlich gemacht. Es wird viel zu viel Manpower in veraltete Arbeitsabläufe, träge Prozesstrukturen und hoffnungslos überholte Arbeitsweisen reingesteckt. Das ist wirklich noch das Denken wie vor 20 Jahren! Natürlich haben sie keine 20 Jahre alten PCs mehr, die Technik Software wie Hardware ist neuer. Aber die Bedienung und das Herangehen hat ganz klar nicht mit dem Schritt gehalten, was sich hier die letzten 20 Jahre getan hat. ÖD und Behörden können sich das erlauben, weil das Geld eh fließt. In Unternehmen, die Kosten einsparen müssen, um am Markt zu bestehen, kannst Du Dir das nicht erlauben, die müssen effizienter sein.

Erkläre doch mal bitte den Kollegen nur mal, wie so eine Ausschreibung funktioniert...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir scheint da schiebt jemand Frust weil ihm gekündigt wurde.
 
@puhv bitte korrekt zitieren ;)

DekWizArt schrieb:
versteht nicht so ganz das es hier um den ÖD als Behörde geht und nicht darum immer den neusten heißen Scheiss im Einsatz zu haben
Wenn Behörde jetzt als Entschuldigung zählt, Jahre zu verschlafen, dann brauchen wir ja nicht zu diskutieren.

Fakt ist, Behörden haben massive Sicherheitsprobleme durch ur-alt Systeme, sie sind sehr kompliziert und dementsprechend langsam und das geht nur, weil Geld eben immer rein kommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skysnake und PHuV
Ach, hör doch bitte mal auf zu provzieren und blöde Unterstellungen zu machen, wenn Du keine Ahnung hast.
Ich habe selbst gekündigt, und es war keine Behörde, ich war in einem Betrieb, was europaweit IT-Dienstleistung für verschiedene Firmen mit aktuellen Themen machte. Davor war ich 4 Jahre in der Bundesagentur für Arbeit als Externer in der IT tätig. Daher erzählt mir nicht, ich hätte keine Ahnung. Bei meinem Portofolio würdest Du nur vor Scham in den Boden versinken. Zudem hast Du dann wohl nicht mitbekommen, daß ich einen neuen (besser bezahlten) Job habe.
Ergänzung ()

fishraven schrieb:
@puhv bitte korrekt zitieren ;)
Yup, sorry, habs korrigiert. Regt mich nur auf, wenn jemand aus einer stark unteren Liga mir Ahnungslosigkeit unterstellt.
fishraven schrieb:
Fakt ist, Behörden haben massive Sicherheitsprobleme durch ur-alt Systeme, sie sind sehr kompliziert und dementsprechend langsam und das geht nur, weil Geld eben immer rein kommt.
Nicht nur das. Wie gesagt, das ganze Denken ist monolithisch und veraltet. Natürlich verstehe ich auch teilweise, warum das so träge und schwach innovativ ist. Aber man könnte so vieles so viel besser und schneller machen, wenn nur der Wille da wäre. Aber da wird eben vielfach gemauert, und wird mit veraltetem Denken rangegangen. Das hängt auch von Behörde zu Behörde ab. Ich darf aus SLA Gründen ja nicht alles erzählen, da gibts durchaus auch positive Ansätze und Entwicklungen. Aber es ist immer ein Kampf dort, bis das mal durchgeht. Komischerweise ist das alles immer möglich, wenn ein gewisser (politischer) Druck dahintersteht. Da muß es dann immer ganz schnell gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
PHuV schrieb:
In Unternehmen, die Kosten einsparen müssen, um am Markt zu bestehen, kannst Du Dir das nicht erlauben, die müssen effizienter sein.
Ich weiß ja nicht mit welchen "Unternehmen" du Erfahrungen gesammelt hast, aber es gibt genug selbst riesige Unternehmen die noch für Windows 7 Updates bezahlen und du würdest dich wundern wie viele Server länger als 10 Jahre im Einsatz sind, vor der Software ganz zu schweigen.

Scheinbar hast du hier einen Blick aus der Sicht eines Entwicklers, der am liebsten seine neuesten "Spielzeuge" gleich überall gerne im Einsatz sehen würde. Die Realität ist weit davon entfernt, weshalb überhaupt SaaS Modelle eingeführt wurden, weil davor die Software häufig über gefühlte Jahrzehnte unverändert genutzt wurde.
 
xexex schrieb:
aber es gibt genug selbst riesige Unternehmen die noch für Windows 7 Updates bezahlen
Bei denen sind aber diese Systeme absolute Ausnahmen und schon längst gibt es Pläne auch die zu modernisieren. Ich kenne einige DAX Konzerne und da ist Windows 7 schon lange Thema. Als Desktop ist das die absolute Ausnahme.

xexex schrieb:
viele Server länger als 10 Jahre im Einsatz sind,
Auch hier, Server die nicht mehr supported werden tauchen Rot im Risk Management auf. Das ist bei allen Firmen die ich kenne so. Manche sind einfach nicht ersetzbar. Dann gibt es Maßnahmen die kompensieren, das diese Systeme verwundbar sind.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PHuV und BridaX
xexex schrieb:
Ich weiß ja nicht mit welchen "Unternehmen" du Erfahrungen gesammelt hast,
Mehr als Du Dir vorstellen kannst, das geht mittlerweile in den 3-stelligen Bereich. Und ich bin ja nicht mal kurz bei einer Behörde, ich bin permanent in vielen Firmen und Behörden für Wochen oder Monate, oder begleite Kundenbeziehungen über Jahre wie Jahrzehnte. Bei meiner alten Firma haben wir seit 20 Jahren regelmäßig, eben auch durch Service und Support wie diverse Projekte, permanent zu tun. Daher kann ich sehr wohl mitreden, was da intern so abgeht.
xexex schrieb:
aber es gibt genug selbst riesige Unternehmen die noch für Windows 7 Updates bezahlen
Windows 7 habe ich selbst in einer aktuellen Firma mehr gesehen, nur in Behörden und ÖD.
xexex schrieb:
und du würdest dich wundern wie viele Server länger als 10 Jahre im Einsatz sind, vor der Software ganz zu
schweigen.
Brauchst Du mir nicht erzählen. Banken, ÖD, und Co. sind recht träge. Und ich kenne natürlich viele Server, die lange im Betrieb (gerade die Unix und Großrechner) sind, dagegen sage ich doch pauschal auch nichts, wenn sie den Anforderungen genügen. Tun sie aber vielfach nicht mehr.
xexex schrieb:
Scheinbar hast du hier einen Blick aus der Sicht eines Entwicklers, der am liebsten seine neuesten "Spielzeuge" gleich überall gerne im Einsatz sehen würde.
Ich bin kein Entwickler mehr, sondern Planer und Solution Architekt bzw. im DevOps Bereich beratend tätig, und mache viele Migrationen.
xexex schrieb:
der am liebsten seine neuesten "Spielzeuge" gleich überall gerne im Einsatz sehen würde. Die Realität ist weit davon entfernt, weshalb überhaupt SaaS Modelle eingeführt wurden, weil davor die Software häufig über gefühlte Jahrzehnte unverändert genutzt wurde.
Nein, das siehst Du vollkommen falsch. Mir ist es egal, was da läuft, wenn es zuverlässig läuft und den aktuelle Anforderungen genügt. Aber genau das ist der Knackpunkt: aktuelle Anforderungen. Ich sag nur mal das Stichwort von @fishraven, Sicherheit. Ein Windows 2009 Server hat da nichts mehr verloren. Ebenso veraltete und ungepatche Software. Es gibt heute sehr wohl entsprechende Vorgaben, die eingehalten werden müssen, Stichwort BSI-Empfehlungen und EU-Verordungen. Viele fachlichen Anforderungen und Problemen ließen sich alleine dadurch lösen, daß man mal neuere (nicht mal aktuellere) Versionen einsetzen würde, da die genau diese Fähigkeiten als neue Features und Erweiterungen mitbrächten usw. Aber dafür müßte man investieren.

Genauso die Anforderungen bzgl. Performance, Backup & Recovery. Die Kunden stöhnen schon seit Jahren, daß der genannte Server für eine Datenbank zu langsam läuft und der gestiegenen Datenmenge nicht mehr Herr wird. Eine einfache SSD für ein paar € würde das lösen, dürfen sie aber nicht so einfach, da A B C dagegensteht. So warten wir halt mal einen halben Tag für ein Backup und einen ganzen für ein Recovery, oder die verzögerte Dateneingabe in den Frontendapplikationen. In den Wirtschaftsunternehmen lösen wir das innerhalb von 30-60 Minuten, weil auch das Konzept dahinter anders aufgestellt ist.

Von Spielzeugen kann man nicht sprechen, eher notwendigen Systemen. Und wenn in wirtschaftlichen Unternehmen innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen VMs, Services, Container usw. bekommen kann, und bei Behörden hier Monate warten muß, ist das ein Unterschied (besonders wenn das dort dann noch von Hand gemacht wird).

Wir wurden da ja nicht ohne Grund teuer eingekauft, weil sie sehr wohl merken, daß ihre gewachsenen Anforderungen mit der aktuellen verfügbaren Infrastruktur und Know-How nicht mehr mithalten kann. Das hat rein gar nichts mit Spieltrieb zu tun, sondern ist reiner Pragmatismus, vor allen Dingen, wenn man aus anderen Projekten es tagtäglich erlebt, wie man das schneller und effizienter machen kann.

Ich habe ja bei mehreren Kunden umfangreiche Systeme incl. Staging hochgezogen. Wir sprechen hier von 20-30 Windows- wie Linuxservern. Eine Top-Firma mit klasse Infrastruktur und absoluten Profis haben wir das in 3 Tagen durchgezogen, beim anderen Kunden im ÖD hat es Monate gedauert mit vergleichbarer Umgebung. Das ist doch ein wahnsinniger Kostenunterschied, allein nur für die Installation! Daher nix Spielzeug, wenn es dramatisch viel bares Geld, Zeit und Aufwand spart.

Bei einem Kunden durfte ich dafür Ansible einsetzen, innerhalb von einer Woche stand das System incl. Abnahme- und Securitytests. Beim anderen durfte ich das nicht, da dauerte es ca. 3-4 Wochen, weil alles von Hand gemacht werden mußte, und wir auf Freigaben und Leistungen von anderen warten mußten. Auch wieder ein gewaltiger Kostenunterschied. Davon rede ich, und nicht, ob die nun noch Lochkarten oder Disketten einsetzen.

Von den Möglichkeiten in der Cloud fange ich erst mal gar nicht an. Hier haben wir innerhalb von 3 Monaten mit Cloud das geschafft, was in der gleichen Firma andere in 18 Monaten nicht hinbekamen. Wobei man aber fairerweise sagen muß, in den 18 Monaten auch einiges an wertvollen Vorarbeiten geleistet wurden, die zu dem Erfolg mit beigetragen hatten, und es wurde hier massiv mit Manpower vorgegangen. Aber es läuft, während bei anderen sich nach Jahren die Einführung von Software und Prozessen hinziehen.

Das Potential für Einsparungen und Verbesserungen mit einem realen Mehrwert für alle wären hier im ÖD und Behörden enorm. Daher nochmals, es geht nicht nur um ein bißchen aktuellere Hard- und Software, diese allein lösen die Grundprobleme nicht. Es geht um Konzepte, um Prozesse, Vorgehensweisen und Lösungen. Und ich bleibe dabei, daß Denken dahinter in den Behörden, Ämtern des ÖD ist veraltet, die Herangehensweise und die Muster. Die hinken wirklich 20 Jahre hinterher. Und genau das wird aber leider nicht hinterfragt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben