Arbeiten in der IT

SheepShaver schrieb:
Also „Pseudotitel“ gibt es bei IGM Konzernen eigentlich nicht. Die Titel und Gehaltsrahmen sind vordefiniert.
Ich finde das geht schon los mit fachlicher und disziplinarischer Führung. Es gibt Abteilungen mit Matrixorganisation, da hat dann jemand die disziplinarische Führung, der nicht selbst mit den Leuten arbeitet und mehrere "Leads" teilen sich die fachliche Führung für ein und dieselbe Person. Sowas ist das üblicherweise auch noch im Tarif aufgehangen.

In IGM BW gibt es für AT kein Abstandsgebot und das erste AT Band bei uns fängt genau dort AT wo der Tarif mit EG15 liegt.

SheepShaver schrieb:
Ist das heutzutage echt so schwer, Teamleiter in einem Konzern zu werden? Hat bei mir nur drei Jahre gedauert von Software-Entwickler zu Teamleiter. Das war vor gut 10 Jahren.
Bei uns muss man dazu in den Förderkreis und auch da ist man unter Umständen mehr als ein Jahr drin. Um dort rein zu kommen, muss man aber eine gewisse Sichtbarkeit haben und von einem nicht direkt Vorgesetzt ausgewählt werden. Auf Deutsch gesagt, man muss Arschkriechen und omnipräsent sein, was schon mit den Tarifarbeitszeiten kaum noch funktioniert. Irgendwann hat man dann die Freigabe sich auf AT Stellen zu bewerben, da darf man aber nicht wählerisch sein, denn es gibt hunderte mit AT Freigabe und wenige Stellen dazu und auf der Stufe inzwischen auch eine interne Frauenquote und viel zu wenige weibliche AT Anwärter.
Hier spricht man intern von 5-10 Jahren, bevor man die Chance bekommt.
 
@SheepShaver
@AdditionalLayer hat es gut beschrieben. Klar ist vieles definiert etc. Aber gelebt, ist das alles etwas strange.
(Da ich da selbst drin sitze, wenn auch nicht IGM, sondern Verdi, kann ich da gut ein Lied von singen...)
 
@AdditionalLayer
Ok, Matrix gabs bei uns noch nicht. Ich musste mich auch nicht extra bewerben. Der damalige Abteilungsleiter hat mich angesprochen und mir eine Delegation als Teamleiter angeboten. Hab zwar keine Garantie bekommen, auch noch nach der Rückkehr Teamleiter sein zu können, war dann aber doch so.
 
Glück gehört auch dazu. Wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, dann geht viel. Warten in der selben Über-Abteilung aber schon 3 andere auf so eine Stelle, dann ists halt schwierig.

Bei uns sagt man, du kannst Teamleiter werden, wenn du den Job vorher schon freiwillig machst ohne dafür extra Zeit oder Geld zu bekommen, man also quasi "reinwächst". Aber das funktionert halt auch nur, wenn es eine Stelle dann auch gibt und die dann doch nicht extern besetzt wird.
 
5k im ÖD sind doch außertariflich. Gibt es das überhaupt? Bist du Chef beim Rundfunk?
 
Zuletzt bearbeitet:
Er hat halt "beschäftigt" geschrieben und ÖD. Mir ist klar, dass Beamtengehälter höher sind als nach TVöD etc. Beamte sind halt keine Beschäftigten.
 
Aus deinem Link:
Beamtinnen und Beamte arbeiten nicht auf der Grundlage eines privatrechtlichen Arbeitsvertrags wie die Tarifbeschäftigten.
 
Hat er geschrieben, dass er Beamter ist? Ich habe ihn genau deswegen gefragt. Ich weiß nicht, wieso hier 3 Sheldons ankommen und klugscheißen. Lasst ihn einfach antworten. Ich kenne dutzende von Beamten und die unterscheiden klar und deutlich in ihrem Sprachgebraucht zwischen Beschäftigten und Beamten. Ansonsten guckst du § 1 TVöD und § 4 Bundesbeamtengesetz.
 
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und ich soll jetzt Sheldon sein :)
Meines Wissens nach wird im ÖD zwischen Beamten und Angestellten(im ÖD) unterschieden.

Beschäftigt ist ein Oberbegriff.
 
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Ich schließe nicht aus, dass man sich intern so nennt.
Nach außen wird aber anders kommuniziert
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Von internen Benennungen weiß ich nichts. Ich kenne es so. Kann sich natürlich unterscheiden.
 
Um mal etwas anderes zu bringen, auch wenn Tarif hier ja Grundsätzlich negativ gesehen wird.

Die IGBCE hat nach 3 Tagen ihre Tarifverhandlungen abgeschlossen:
https://www.presseportal.de/pm/56813/5347672
Das hat Auswirkungen auf bundesweit ca. 580000 Beschäftigte, davon auch eine ganze Menge in der IT oder IT-nahen Berufen. Dazu werden sicher nicht nur bei uns im Konzern auch noch etliche ATler kommen, deren Tarifbänder vermutlich auch entsprechend angepasst werden (wenn überhaupt).

07/2021 gab es 1,3% für neun Monate, also bis 03/2022, dann sollte neu verhandelt werden.
05/2022 - Einmalzahlung 1400€ (voll Steuer- und Sozialabgabenpflichtig)
01/2023 - Sonderzahlung 1500€ (Steuer- und Sozialabgabenfrei)
01/2023 - Entgelterhöhung um 3,25%
01/2024 - Sonderzahlung 1500€ (Steuer- und Sozialabgabenfrei)
01/2024 - Entgelterhöhung um 3,25%
Laufzeit bis 30. Juni 2024

Die IGBCE errechnet sich daraus denn utopische Nettoentlastung von durchschnittlich 12,94 Prozent, in der Einstiegs-Entgeltgruppe liegt sie bei 15,64 Prozent.

Dabei verschweigen sie natülich schön, dass es am Ende für 27 Monate eine Erhöhung um 6,6% sind, die sich auch auf zukünftige Steigerungen und die Rente (GRV und meist auch BAV) auswirken. Da ich nicht mit einer Deflation ab 2024 rechne, dürfte das langfristig weit unterhalb der Inflation sein.

Die Einmalzahlugen sind, genauso wie die "Sachleistungen" in den vergangenen Jahren, zwar temporär schön, bringen aber vor allem für die jüngeren Kollegen auf dauer nicht wirklich eine finanzielle Entlastung.
 
Naja dennoch ist das eine Erhöhung, die nicht von schlechten Eltern ist. Ich habe (gut ist meist auch etwas kürzer von der Laufzeit bei uns) noch nie mehr als sowas wie 1,8+1,3% gesehen (1x gab's mal was mit ner 2 vorne mein ich) ...(Verdi)
 
Ja, wer mehr als die Inflation haben will muss einfach den Job wechseln.

Ich rechne daher perspektivisch mit nicht mehr als 5 Jahren auf einer Stelle
 
Skysnake schrieb:
Ja, wer mehr als die Inflation haben will muss einfach den Job wechseln.
Stimmt, als Einsteiger mit Master sollte man problemlos auf mehr wie 61k€ (E11 BY) bzw. 73€ (E12 BaWü) kommen, um dann ohne Tarifsteigerung nach 6 Jahren bei knapp 94k€ landen zu können. Oder mehr (auch ohne Personalführung), wenn man in der höchsten Tarifstufe landet.

Die 270k USD/Jahr sind damit selbst im AT-Bereich kaum zu erreichen.

nospherato schrieb:
meist auch etwas kürzer von der Laufzeit bei uns
Das ist bei der IGBCE halt der Trick, um die Steigerungen schön zu rechnen. 6,5% auf 27 Moante (wobei die Laufzeit in der Presse gerne vergessen wird) ode hier gar 12,9-15,6%, liest sich halt besser wie 3,25 p.a. in den kommenden zwei Jahren, in denen die Inflation eher hoch bleiben dürfte.

Die letzen Jahre lag die Inflation auch bei 1,x %, nur 2008 waren es mal 2,6% p.a.

Persönlich hätte ich sogar Anschlüsse wie z.B, 2,5-3% gesamt p.a. aber mind. 150€ besser gefunden, um auch die Ausbildungsberufe attraktiver zu machen. Und dabei u.U. noch die Angleichung der Tarifverträge über die Bundesländer hinweg.
 
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