Ankündigung Aufruf zur Beteiligung am Protest gegen #Artikel13 (Uploadfilter)

Übrigens, ich bin Urheber, Autor, laut Axel Voss Profiteur der Urheberrechts-Neuerungen. Und ich bin trotzdem dagegen das Gesetz so umzusetzen wie es momentan ausgearbeitet ist. Artikel 11 dient auch aus Sicht eines freiberuflichen Journalisten (als der ich laut Voss ja jubeln müsste) nur einigen wenigen Großverlagen irgendwie Geld von Google zu beschaffen. Allerdings hat Google bereits bewiesen wie eine Umsetzung von Artikel 11 für sie enden wird: Sie schalten Google News in Europa einfach ab. Warum auch nicht, sie verdienen damit ja nix. Haben sie in Spanien bereits gemacht. Hier in Deutschland sind die federführenden Verlage ja selbst (!) eingeknickt nachdem sie das Leistungsschutzrecht durchgesetzt haben und haben Google Gratislizenzen gegeben. Bitte, warum sollte sich bei einer EU-Lösung daran oder an der Einstellung von Google News etwas ändern?

Artikel 12 haben die Befürworter auch nie so wirklich gerne in der Schusslinie. Ich weiß auch warum: Weil dieser Artikel die Lüge aufdeckt, es ginge tatsächlich um mehr Geld für die Urheber. In Wirklichkeit geht es darum uns Urheber WENIGER Geld auszuzahlen, in diesem Fall über die VG Wort.

Und Artikel 13 ist so ein Schwachsinn, dass nicht mal die Befürworter sich trauen auf die sinnvollen Argumente der Kritiker einzugehen und sich stattdessen lieber an weniger perfekt formulierten Argumenten sinnlos abarbeiten. Das ist auch nicht viel besser als "fake news" zu brüllen und die Luft anzuhalten.

Noch einmal: Ich als Urheber, Künstler, von der Reform laut Voss und co profitierender Mensch also, ICH BIN GEGEN ARTIKEL 11, 12 und 13. Weil sie uns Urhebern in Wirklichkeit Geld rauben statt uns eine bessere Bezahlung zu bringen, weil das Urheberrecht zwar modernisiert gehört aber nicht um jeden Preis. Und weil es aktuell nichts anderes macht als veraltete Strukturen in nicht mehr zeitgemäßen Verlagen zu subventionieren, auf Kosten der Freiheit aller. Das kanns nicht sein.
 
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@Dod1977 warte ab, P4ge weiß besser als du, was du brauchst. Er wird dich eines besseren belehren.
 
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Ich bin gespannt auf seine Argumente pro Artikel 12 zum Schutze der Urheber. Mal davon abgesehen: Wenn ich heute bemerke, dass jemand ein Werk von mir widerrechtlich nutzt, dann schreibe ich den an oder, bei nichtreaktion, mahne ich ab. Und ich finde es sinnvoll den Übeltäter selbst abzumahnen als die Plattform auf der er veröffentlicht.

Wenn mir jemand einen anonymen Brief mit, bleiben wir mal so schwammig wie die EU, illegalen Inhalten, schickt komme ich doch auch nicht auf die Idee, dafür die Post zu verklagen oder zu fordern, dass sie jeden Brief vorher lesen müssen. Und schon gar nicht, dass die Post vorher jeden Verstoß aus den Briefen ausfiltert. Und dann noch rechtssicher Parodien und weitere erlaubte Sachen herausnimmt. Das braucht nicht nur Unmengen an Mitarbeitern, es braucht auch Unmengen an extrem gut geschulten Mitarbeitern. Bei der Post würde jeder Politiker und wohl auch P4ge sagen: Schwachsinn, das kann die Post gar nicht machen also gibt es so ein Gesetz auch nicht. Bei Artikel 13 ist es plötzlich anders, da wäre es ja möglich, dass sowas in Zukunft machbar wäre und dann kann man ja jetzt schon mal die Grundlagen.. Schwachsinn bleibt Schwachsinn.
 
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Die Urheberrechtsreform, die ich für richtig halten würde, müsste die kleinen Kreativarbeiter vor den Interessen der großen Rechteverwerter Schützen.
Zum Beispiel durch eine strikte Personenbindung des geistigen Eigentums.

Es sind nicht die großen und bekannten, die wirklich qualitativ wertvolle Kreativarbeit leisten sondern die Künstler, Autoren, Musiker und ja ... auch Menschen, die sich dabei an anderem Content bedienen, um ihn zu etwas neuem zu verbinden.
Mit einem "modernen" Urheberrecht, wie es die EU plant, wäre ein Großteil des Dadaismus unmöglich gewesen. Man mag davon halten, was man will, aber ich bin froh, dass man heute noch Sonnenblumenfelder malen kann, ohne gleich Stress mit den Nachkommen van Goghs zu begommen, weil die an allem, was irgendein Richter für "ähnlich genug" hält, kräftig mitverdienen wollen (besser als der Künstler selbst ... sogar besser als van Gogh selbst).

Ich bin gegen jede art von Kreativitätsmaulkorb, der nur nach Verkaufszahlen entscheidet, ob etwas "Kunst" ist, oder ob es weg kann.
Hier mal ein recht interessanter Artikel (pdf):
https://monoskop.org/images/7/7d/Be...ter_seiner_technischen_Reproduzierbarkeit.pdf
Schon fast 60 Jahre alt, aber trifft den Nagel noch immer auf den Kopf.
 
Dod1977 schrieb:
Und ich finde es sinnvoll den Übeltäter selbst abzumahnen als die Plattform auf der er veröffentlicht.

Richtig weil das erstmal egal ist. Da könnte man dann noch Argumentieren, je nach Plattform könnte man mehr verlangen. Vor allem wenn man sehen kann wie viele Views/Klicks es hat.
 
Ich finde Artikel 13 ist gut und Youtube soll sich an geltendes Recht halten, sobald das Gesetz durchgewunken wurde.
 
Cool Master schrieb:
Richtig weil das erstmal egal ist. Da könnte man dann noch Argumentieren, je nach Plattform könnte man mehr verlangen. Vor allem wenn man sehen kann wie viele Views/Klicks es hat.
Aber wie sieht es mit Plattformen aus, die z.b. klar Hetzerische Inhalte trotz Meldung nicht sperren/löschen, gerade WEIL sie sehen, wie viele Klicks genau der Content ihnen bringt?
Ich denke da z.b. an facebook ... je mehr follower der Account hat, desto weniger hetzerisch ist sein Inhalt scheinbar ... zumindest aus Sicht der Betreiber.
Klar muss man bei sowas zunächst an die uploader, aber gerade der Fall facebook zeigt doch, dass das allein nicht reicht.
Solange man mit polarisierenden und hetzerischem Content Clicks generieren kann, werden diese Plattformen diesen Content auch weiter hofieren.

Das ist bei Urheberrechtsverletzungen nichts anderes, denn auch die können milionenfach Clicks einbringen ... und genau DAMIT verdient der Betreiber Geld.

Was wird wohl öfter bei Youtube angeschaut?
Der Film für €2,99,- oder der von einem illegalen uploader, bei dem man nichts bezahlt?
Die Frage ist nun, von welchem uploader YT selbst mehr hat.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das die bezahl-Kanäle sind.

Es ist nicht so leicht, herauszufinden, wo man die Brechstange ansetzen muss, damit es auch Wirkung zeigt ... nur die Uploader in die Pflicht zu nehmen, bringt leider nicht besonders viel, solange der Upload von den Plattformen weiterhin geduldet wird.
 
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DerOlf schrieb:
Aber wie sieht es mit Plattformen aus, die z.b. klar Hetzerische Inhalte trotz Meldung nicht sperren/löschen, gerade WEIL sie sehen, wie viele Klicks genau der Content ihnen bringt?

Definiere "Hetzerische Inhalte". Solange diese Inhalte nicht Illegal sind fällt das unter Meinungsfreiheit.

Wenn alle strike reißen --> ab zur Polizei und anzeige erstatten. Die ermitteln dann und je nach Resultat geht es zum Staatsanwalt und du kannst auch noch Zivilrechtlich dagegen vorgehen.

DerOlf schrieb:
Das ist bei Urheberrechtsverletzungen nichts anderes, denn auch die können milionenfach Clicks einbringen ... und genau DAMIT verdient der Betreiber Geld.

Und genau deswegen kannst du auch bereits heute dagegen vorgehen, wenn diese den Inhalt nicht löschen. Dem Betreiber muss man aber halt erst mal klar machen, dass ein Urheberrechtsverstoß vorliegt. Siehe letzen Absatz.

DerOlf schrieb:
nur die Uploader in die Pflicht zu nehmen, bringt leider nicht besonders viel, solange der Upload von den Plattformen weiterhin geduldet wird.

Genau deswegen gibt es Content-ID, welche es dir als Urheber erlaubt, die Videos online zu lassen aber du bekommst jeden Cent davon. Natürlich muss man dafür erst einmal Referentmaterial hochladen damit dies gespeichert werden kann. Sobald dies aber passiert ist funktioniert das System recht gut. Ist es perfekt? Nein, aber wenn man bedenkt, dass pro Minute 400 Stunden Videos auf Youtube geladen werden ist es sehr gut.
 
Leider habe ich die Illusion verloren, dass die Politik sich in irgendeiner Weise für mein Wohl als Bürger interessiert und schon gar nicht für meine Meinung. Ich wünsche aber gutes Gelingen...
 
@Cool Master:
Bei Firmensitzen und Hostern ausserhalb der EU ist die Polizei relativ machtlos ... das macht ähnlich viel Sinn, wie eine Anzeige, weil dir dein Fahrrad geklaut wurde (das geht in die Statistik ein, aber dein Fahrrad bekommst du dadurch so gut wie nie wieder).
Bei einer Zivilklage gegen Google wünsche ich dir viel Spass ... bevor das vor gericht landet, bist du wegen der ganzen Gegenklagen insolvent ... oder sie kaufen sich einfach raus (aussergerichtlicher Vergleich). tausend mal gesehen, bei weitaus schlimmeren Gegenständen.

Hast du mal in den Text von Walter Benjamin reingeschaut ... der hatte noch weitaus teurere und aufwändigere Reprotechniken im Kopf, als simples copy&paste mit anschließendem upload.
Und schon dem war klar, dass damit eine Entwertung der Kreativleistung zugunsten der "Kopisten" einhergehen würde. Das Ergebnis (Masse statt Klasse) sehen wir heute z.B. auf YT.

Das hat allerdings mit einer Urheberrechtsreform nichts zu tun, denn bei der geht es nur um die Rechteverwerter ... und die sind äusserst selten mit den Schöpfern identisch.
Deswegen ja mein Vorschlag, geistiges Eigentum an die Person zu knüpfen, die es geschaffen hat .. natürlich OHNE rechtliche Übertragungsmöglichkeiten.
Mein Werk gehört mir (und NUR mir) bis ich es (für alle) freigebe.
 
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P4ge schrieb:
Platformbetreiber müssen sich auch langsam ihrer Rolle als Ort der Veröffentlichung bewusst werden. Es sollte jedem auch klar sein, UPLOAD-FILTER steht mit keinem Wort in der EU Vorlage. Es gibt auch andere Möglichkeiten um Rechte zu schützen und Gesetze einzuhalten.
https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...en-bruch-des-koalitionsvertrags-16085484.html

Nach deine ganzen Vorwürfen gegen die User hier muss das jetzt aber wehtun. Ich hoffe, dass du wenigstens Einsicht zeigst.
 
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DerOlf schrieb:
Bei Firmensitzen und Hostern ausserhalb der EU ist die Polizei relativ machtlos

Richtig, dann muss man sich an ein Anwalt in dem Land wenden. Ist nun nichts neues für Urheber. Siehe z.B.:


DerOlf schrieb:
Bei einer Zivilklage gegen Google wünsche ich dir viel Spass ... bevor das vor gericht landet, bist du wegen der ganzen Gegenklagen insolvent

Genau deswegen gibt es Rechtsschutzversicherung, die auch im Zivilrecht greifen.

DerOlf schrieb:
Das Ergebnis (Masse statt Klasse) sehen wir heute z.B. auf YT.

In dieser Masse an Youtubern gibt es aber auch genug mit Klasse und höheren Produktionswerten als so manche ARD oder ZDF Produktion, wobei das kein großes Kunstwerk ist.

DerOlf schrieb:
Deswegen ja mein Vorschlag, geistiges Eigentum an die Person zu knüpfen, die es geschaffen hat .. natürlich OHNE rechtliche Übertragungsmöglichkeiten.

Das ist heute schon der Fall.... Du kannst dein Urheber Status nicht mal freiwillig abgeben du bleist immer der Urheber von etwas.
 
revocelot schrieb:
Für mich ist jetzt klar, der Typ ist dumm.
Nein er hofft auf einen gutbezahlten Job in den Alten Medien ... denen ist Google schlicht ein Dorn im Auge. Denn wer schaut schon noch Fernsehen oder liest gar Zeitschriften wenn man sich Online viel besser unterhalten lassen kann :)
 
Die Initiative „Foren gegen Upload-Filter“ hat einen offenen Brief an die Abgeordneten des EU-Parlaments geschrieben, den auch wir unterzeichnet haben. Falls jemand meinen Ausführungen im erstem Beitrag dieses Themas nicht folgen konnte, wird die Problematik vielleicht durch Lesen des angehängten PDFs klar. :)
 

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@Cool Master:
Ok, ich habs etwas falsch formuliert ... es geht mir nicht um das geistige Eigentum, sondern um die Monetarisierung, von der in vielen Fällen eben doch nicht der Kreative selbst viel hat.
In meinem Bereich (Musik) ist das leider seit langer Zeit normal, dass die Produzenten und Vertreiber von den Produkten weitaus besser leben, als die Macher selbst.
Und das geht mir echt gegen den Strich ... nicht erst seit gestern, denn darunter leidet insgesamt die Qualität.

Ich habe es in den letzten 30 Jaren viele hunderrt mal erlebt, dass eine Band auf dem Markt mit einer echt richtig guten Scheibe ihren ersten Auftritt hatte ... oft geschieht das in Eigenregie ... die Geschichte ist dann immer das selbe ... Major Deal ... und von da an geht die Qualität in den Keller, weil man eben nicht mehr daran interessiert ist, eine kreative Leistung zu bringen, sondern nur noch an möglichst hohen Verkaufszahlen.
Wenn man Glück hat, dann gibts noch "erstes Album 2.0" (von der Qualität und der kreativen Energie, die da drin steckt) und ansonsten bekommt man eher den 25sten Aufguss von etwas, was man schon lange kennt.

Ich betrachte mich als Künstler, und als solcher sehe ich meinen Auftrag eher nicht darin, den Massengeschmack um jeden Preis zu bedienen.
Ich kann mit "Musik vom Fließband" nichts anfangen. Dafür braucht man nämlich keine Musiker, dafür reicht ein großer Pool an Musik-Konserven.
 
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Gestern fand auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE eine aktuelle Stunde zum Thema „Auswirkungen der EU-Urheberrechtsreform auf die Meinungsfreiheit“ statt.
Das Video ist hier abrufbar:
https://www.bundestag.de/#url=L2Rva...nJlY2h0c3JlZm9ybS1ldS02MjgyNzI=&mod=mod493054
Und der Stenographische Bericht hier lesbar (ab Seite 45)
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19085.pdf
Seht/Lest selbst.

tl;dr: Vertreter der Opposition hatten (sehr) gute Redebeiträge, Vertreter der aktuellen Regierungskoalition fielen eher durch seltsame Zwischenrufe auf. Inhaltlich wurde viel herumgeeiert und bekanntes wiederholt.
Grob zusammengefasst; CDU/CSU sieht kein Problem, SPD hat Bauchschmerzen – aber was muss das muss.
Joana Cotar (AFD) , Anke Domscheit-Berg (DIE LINKE), Manuel Höferlin (FDP) und Tabea Rößner (Bündnis 90/Die Grünen) hatten die besten Beiträge zur Diskussion meiner Meinung nach.
Der Redebeitrag von Joana Cotar hat mich ehrlich überrascht.
 
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