Ausschreitungen nach dem Tod von George Floyd

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S K Y N E T schrieb:
Muss man eigentlich volljährig sein um sich hier zu registrieren?
Scheinbar nicht .. was du schreibst kommt mir vor wie "verkehrte Welt" ... aber dass passt ja auch zu deinem Idol ... dem Trumpel im weißen Haus.
Tomislav2007 schrieb:
Es ist interessant wie du tickst.
Für den Vorwurf eines Diskreditierungsversuchs entschuldige ich mich ... der Bezog sich auf die eingefügte Markukierung mit der Überschrift, "this is what 'black lives matter' cares about" über dem kleinsten Balken (der Schwarzen, die von weißen getötet wurden).
Die war ja nicht von dir, sondern von der Quelle.

Ist aber nett, dass du die Urliste nochmal gepostet hast .. oder ist das aus einem andern Jahr? - die Dinger gibts ja jährlich, soweit ich weiß.
Tomislav2007 schrieb:
Ja, Schwarze haben in den USA das höchste Risiko getötet zu werden, aber nicht durch Weiße, sondern duch Schwarze.
Auch das geht bei nüchterner Betrachtung klar aus deiner Statistik hervor.

Ich hatte lediglich die Opfer betrachten wollen ... weil die Ethnie des Täter für die Risikoberechnung nunnmal keine Rolle spielt ... da interessiert nur die des Opfers.
Zudem war das eine rein statistische Betrachtung und ein gezielter Vergleich innerhalb eines unserer geliebten binären Systeme. Durchaus s/w-Denken ... auf jeden Fall ... wortwörtlich.

Ansonsten finde ich deine Beiträge hier momentan wirklich überraschend angenehm zu lesen ... du scheinst dich mit dem Thema auch etwas beschäftigt zu haben.

Differenzlinien haben immer auf beiden Seiten Auswirkungen ... natürlich gibt es auch Übergriffe aus Minderheiten in die Mehrheitsbevölkerung, die rassistisch motiviert sind.
Sogar zwischen den Ethnien kann es sowas geben, denn auch da gibt es oft tiefe Klüfte ... auch weil man in den USA als Imigranten miteinander in Konkurenz stand.
Was es aber besonders schlimm macht (nicht nur in den USA), ist die Tatsache, dass eine Seite der Unterscheidung (die Mehrheitsbevölkerung .. in den USA also dei weißen) über lange Zeit ihre Privilegien gesichert hat indem sie ein Staatssystem und eine Bürokratie aufgebaut haben, die eben primär den Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung auf den Leib geschneidert sind.
Das ist in Deutschland das gleich mit Staatsangehörigen und Ausländern.

Wenn eine Differenzlinie in der Gesellschaft mit darauf bezogenen gesetzlich oder habituell abgesicherten Privilegien verbunden ist, dann hat man es mit institutioneller oder struktureller Diskriminierung zu tun.
Wenn die Unterscheidung eine der Rasse ist, dann nennt man das Rassismus (ebenfalls mit dem jeweiligen Zusatz).
Wenn sie sich aufs Alter bezieht, dann ist das unter Umständen OK und kann sogar als gut empfunden werden ... wie z.B. Alkohol erst ab 16 oder Autofahren erst ab 18.

Die Gewalt ist auf der Seite der Unterpriviligierten eine Reaktion auf die Erlebnisse mit struktureller und institutioneller Diskriminierung, ein Ventil für angestaute Frustration, die allerdings direkt mit diesen Erlebnissen zusammenhängt,

Eine rassistsche Tat geschieht nicht wegen der Rasse des Opfers, sondern wegen einer aus der Möglichkeit der Zuordnung zu einer "Rasse" abgeleiteten Zuschreibung (meist Eigenschaften bzw. -arten, die dann angeblich alle Angehörigen dieser Gruppe haben), die in den Augen des Angreifers die Tat rechtfertigt.

Der hats halt verdient, weil er "..." ist und deswegen "..." macht, sagt, denkt oder repräsentiert .. von der restlichen Person des Opfers, interessiert dabei nichts weiter, als die Möglichkeit der Zuordnung zu einer verhassten Gruppe, deren Angehörigen (ohne Ausnahme) man das zweite "..." eben zuschreibt.

Meiner Meinung nach kann sogar der Angriff eines Weißen auf einen weißen "Negerversteher" rassistisch motiviert sein. Es ist der Angriff eines Rassisten auf enen Antirassisten ... und mehr als diese Zuordnung interssiert den Angreifer nicht.
 
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der tv sender welt fragte warum die usa ihr rassismus problem nicht in den griff bekommen? haben wir denn den rassismus in deutschland im griff? nein, haben wir nicht. und auf den dörfern in frankreich ist rassismus teilweise sogar salonfähig. rassismus wird aus der welt nicht verschwinden, im gegenteil je mehr verteilungskämpfe es gibt, desto häufiger gibt es auch rassismus. der mensch ist eben sich selbst am nächsten.
 
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DerOlf schrieb:
Was es aber besonders schlimm macht (nicht nur in den USA), ist die Tatsache, dass eine Seite der Unterscheidung (die Mehrheitsbevölkerung .. in den USA also dei weißen) über lange Zeit ihre Privilegien gesichert hat indem sie ein Staatssystem und eine Bürokratie aufgebaut haben, die eben primär den Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung auf den Leib geschneidert sind.
Inwiefern grenzt denn das Staatssystem der USA denn Afroamerikaner aus? Ich bezweifle, dass im Strafgesetzt ein Unterschied gemacht wird ob das Opfer Schwarz oder Weiss ist. Ausser das der Taeter bei einem "Verbrechen aus Hass" (also bei schwarzem Opfer) wohl noch staerker bestraft wird.
Ich habe gerade nicht die Zeir um alle Quellen zu ueberpruefen. Bei WIKIPEDIA stiess ich auf folgendes Zitat:
A 2018 study in the American Journal of Public Health found that black and Hispanic men were far more likely to be killed by police than white men.[85] However, when the crime rates in black, Hispanic, and white communities are considered, no bias was found.[86]
Die anderen Statistiken im Artikel scheinen das zu bestaetigen.

Das Problem liegt in der Gesellschaft und den Vorurteilen. Das die "Black lives matter"-Proteste haeufig in Randale, Pluenderung und Gewalt eskalieren hilft da nicht weiter. Wobei ich auch Erfahrungen gemacht habe, dass gerne die "Weil ich schwarz bin"-Karte gespielt wurde. Mitschueler waren nicht schlecht in der Schule weil sie faul waren und gerne poebelten, sondern weil sie "schwarz sind und die Lehrer (und Schueler) alle Rassisten."
 
capitalguy schrieb:
der tv sender welt fragte warum die usa ihr rassismus problem nicht in den griff bekommen? haben wir denn den rassismus in deutschland im griff? nein, haben wir nicht. und auf den dörfern in frankreich ist rassismus teilweise sogar salonfähig. rassismus wird aus der welt nicht verschwinden, im gegenteil je mehr verteilungskämpfe es gibt, desto häufiger gibt es auch rassismus. der mensch ist eben sich selbst am nächsten.

Es besteht ein Unterschied zwischen dem Rassismus in den USA und hier in Deutschland. Unser Rassismus verbindet sich immer mit Hitler, daher läuft hier mal ein "Nazi" durch die Gegend und macht Ärger, das bekommen wir aber schnell unter Kontrolle. In den USA geht der Rassismus aber viel weiter zurück, über Jahrhunderte und wurde nie richtig aus der Gesellschaft entfernt.

Man kann den Rassismus in Deutschland und USA nicht miteinander Vergleichen, da er in den USA viel Komplexer ist, als bei uns.

Bei uns gibt eine Person die als Vorbild dient, um jemanden zu Hassen.

In den USA gibt es aber keine Person die als Vorbild dient, um jemanden zu Hassen. Hitler Existierte im 17 Jahrhundert noch nicht.
 
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FinFET schrieb:
Es besteht ein Unterschied zwischen dem Rassismus in den USA und hier in Deutschland. Unser Rassismus verbindet sich immer mit Hitler, daher läuft hier mal ein "Nazi" durch die Gegend und macht Ärger, das bekommen wir aber schnell unter Kontrolle.

Rassismus existiert in Deutschland erst seit Hitler? Faszinierend...
 
strempe schrieb:
Rassismus existiert in Deutschland erst seit Hitler? Faszinierend...

Nein, das nicht. Aber er dient hier mehr als Leidfigur dafür. Das geht doch eigentlich deutlich aus meiner Aussage hervor.
 
FinFET schrieb:
@S K Y N E T ich bin nicht der beste wen es um Rechtschreibung geht, die tut hier aber auch nichts zur sache.

Ist ja auch nicht schlimm. Aber man kann auch ein Rechtschreibprogramm oder ein Addon dazu nutzen. Erleichtert anderen das lesen doch ein wenig.

FinFET schrieb:
Man kann den Rassismus in Deutschland und USA nicht miteinander Vergleichen, da er in den USA viel Komplexer ist, als bei uns.

Rassismus braucht man auch nicht zu vergleichen da es immer das gleiche ist wenn man wegen seiner Rasse, Zugehörigkeit, Ethnie etc diskriminiert wird.

Axxid schrieb:
Das Problem liegt in der Gesellschaft und den Vorurteilen. Das die "Black lives matter"-Proteste haeufig in Randale, Pluenderung und Gewalt eskalieren hilft da nicht weiter.

Wobei man auch noch differenzieren muss was die wahren Täter anbelangt. Es gibt da wohl mittlerweile einige Hinweise darauf das es auch gerade rechte Gruppen sind die solche Aktionen machen um dann die Schuld bei den anderen Demonstranten zu finden.

Mich wundert es nur das trotz der enormen Bewaffnung der US Bürger es nicht zu noch extremeren Gewalt Akten kommt.
 
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FinFET schrieb:
Aber das Trump damit droht, dass die Armee eingesetzt werden soll und diese auch Waffengebrauch anwenden würde, stellt ihn in kein gutes Licht. Ein Politiker sollte niemals auf seine eigenen Bürger schießen lassen, das stellt in nur auf eine Stufe mit
Napoleon Bonaparte oder Stalin, (ich weiß.....) aber Trump würde ich derartiges auch zutrauen.

Wie seht ihr das alles?
Moin

Wie wäre es denn deiner Meinung nach richtig?

Gruß
Nobsi
 
Ich habe die eher unbeliebte Meinung, dass Rassismus nicht zwingend 'Hass" bedeutet. Enden mehr Schwarze im Gefaengnis, heisst das nicht das sie von der Gesellschaft (wegen ihrer Hautfarbe) gehasst werden. Bekommt der Mohammed in der Schule schlechtere Noten, wird er nicht zwingend vom Lehrer gehasst werden.
Rassismus ist ein wohl jahrtausende altes Verhalten von Menschen (das man zwischen seinem Stamm und dem anderen Stamm unterscheidet), das man erst seit relativ kurzer Zeit versucht aus den Koepfen der Menschen zu bekommen.
Es existieren eben Vorurteile, die mehr sogar mehr oder weniger gerechtfertigt sind. Was aber weniger von der "Rasse", als dem kulturellem Hintergrund zusammenhaengt. Das 65% QUELLE der schwarzen Muetter alleinerziehend sind, wird sich nicht positiv auf die Erziehung der Kinder auswirken. Chinesische Kinder werden dagegen sieben Tage die Woche in Aktivitaeten eingespannt und gescholten, wenn in Tests nur 95% erreicht werden. Was ich auch nicht fuer den richtigen Weg halte.
 
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cyberpirate schrieb:
Ist ja auch nicht schlimm. Aber man kann auch ein Rechtschreibprogramm oder ein Addon dazu nutzen. Erleichtert anderen das lesen doch ein wenig.

Ich bin zu 99% mit dem Handy am schreiben, und hab die Rechtschreibung vom Handy Aktiviert. Die ist aber nicht wirklich gut, sorry.

cyberpirate schrieb:
Rassismus braucht man auch nicht zu vergleichen da es immer das gleiche ist wenn man wegen seiner Rasse, Zugehörigkeit, Ethnie etc diskriminiert wird.

Das ist Richtig. Aber hier in Deutschland, scheinen sich mehr am Nationalsozialismus zu Orientieren.

Holocaust läugner, Glatze, diverse Parolen und Symbole.
Ergänzung ()

Das sind die Folgen und Trump soll in Washington D. C 1600 Soldat ab jetzt eingesetzt haben.

Proteste in den USA: Polizei erschießt den Schwarzen David McAtee – sein Körper bleibt stundenlang liegen
+++12.50 Uhr: Bei den Aufständen in Louisville im Bundesstaat Kentucky haben Polizeibeamte am Montag einen weiteren schwarzen Mann getötet. Das Opfer, ein Gastronom namens David McAtee wurde erschossen, als Polizei und Nationalgarde versuchten, eine Gruppe Demonstrierender aufzulösen. Louisvilles Bürgermeister Greg Fischer nannte den 53-jährigen David McAtee „einen wundervollen Bürger, Freund für viele und ein bekannter Grillmeister“. Odessa Riley, seine Mutter, sagte dem Fernsehsender CNN, dass die Polizei ihren Sohn „ohne jeden Grund“ getötet hätte. McAtees Körper soll nach Medienberichten noch stundenlang vor Ort gelegen haben.

https://www.fr.de/politik/george-fl...ei-hilfe-werden-festgenommen-zr-13777080.html
 
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capitalguy schrieb:
der tv sender welt fragte warum die usa ihr rassismus problem nicht in den griff bekommen? haben wir denn den rassismus in deutschland im griff? nein, haben wir nicht. und auf den dörfern in frankreich ist rassismus teilweise sogar salonfähig. rassismus wird aus der welt nicht verschwinden, im gegenteil je mehr verteilungskämpfe es gibt, desto häufiger gibt es auch rassismus. der mensch ist eben sich selbst am nächsten.
Man versucht eben gerne von den Problemen die wir selbst haben abzulenken. Genau deswegen ist #BLM auch in Deutschland so richtig und wichtig. Es wird Zeit, dass in jeder Stadt Demos gegen Rassismus stattfinden und nicht nur über People of Color sondern mit ihnen.




















Gerade letztens wieder bei Maischerberger da unterhalten sich 6 Weißbrote (davon 3 Männer und nur 2 Frauen) über Rassismus und laden nicht eine*n (b)PoC ein. Die verstehens einfach nicht oder? Genau das ist was mit Alltagsrassismus gemeint ist. Manche gehen dann ein Stück zu weit und nennen Maischerberger eine Rassistin und Nationalsozialistin, soweit würde ich nicht gehen aber es zeigt wie sehr Alltagsrassismus und Mikroaggressionen in unserer Gesellschaft verwurzelt und akzeptiert sind
 
DerOlf schrieb:
Meinst du in etwa so, wie das eine ganze Menge Deutsche zwischen 1933 und 1945 gemacht haben?
Den unterschied zwischen 33 und 45 kennst du sicherlich.

Ein völliger Mumpitz, was du da von dir gibst.

Leistung kann nicht verteilt werden, sondern wird von Individuen erbracht ... aber für die Herleitung von Bewertungsgerechtigkeit wäre es eben auch notwendig, dass die Chancen darauf, eine "gute Leistung" zu erbringen (die auch gut entlohnt wird), wenigstens ähnlich verteilt sind.

Um es mit den Worten eines Christian Lindner auszudrücken, es sollten wenigsten ähnlche Startbedingungen vorhanden sein.

Und genau daran hapert es auch in unserer Gesellschaft. Denn hier geht es nicht nur um Leistung ... die am besten belohnte Leistung ist eigentlich, nicht so leicht ersetzbar zu sein ... sei es durch Bildungszertifikate, durch Erfahrung, oder einfach dadurch, dass man etwas kann, was nicht viele können.
Das alles folgt selbstverständlich der allgegenwärtigen Marktlogik von Angebot und Nachfrage ... Menschen, von denen es sehr viele gibt, sind in diesem System eben weniger wert, als eher seltene Menschen.
Jeder hat es selbst in der Hand, seinen Wert in diesem System zu steigern ... z.B. durch (Fort-)Bildung (kulturelles Kapital) oder das berühmte Vitamin B (soziales Kapital).
Beide Kapitalformen lassen sch in wirtschaftliches Kapital (das ist das, wovon Marx sprach) "ummünzen". Freilich fällt es dort, wo bereits viel Kapital vorhanden ist, weitaus leichter, seinen Wert zu steigern.

Das fällt in Deutschland schon auf, und hier ist es tatsächlich noch sehr sehr mild ausgeprägt. dazu muss man sich nur mal anschauen, welche sozialen Schichten ihre Kinder eher aufs Gymnasium schicken oder sich anschauen, wessen Kinder diese Schulform am ehesten mit guten Noten abschließen.

Hat das was damit zu tun, das Kinder reicher Eltern von Natur aus leistungsfähiger sind (es ist in den Genen, erfolgreich zu sein), oder liegt es daran, dass man sich mit genug Patte einfach eher eine brauchbare Unterstützung der Kinder in ihrem Werdegang leisten kann? Stichwort Anregungsniveau im privaten Umfeld.
Das hat oft eine krasse Auswirkung auf Bildungserfolge und mit ihnen auf die berufliche Karriere.
Klar kann man daraus ausbrechen ... aber das kostet eben sehr viel Kraft ... die ein reiches Kind für anderes verwenden kann.

So ist die Situation in Deutschland ... eigentlich ein Paradies was das angeht, denn fast überall auf der Welt ist das noch viel heftger ausgeprägt ... und vor allem in den USA hast du fast betonierte soziale Ordnungen, die schon an das alte indische Kastensystem erinnern ... auch das ist nicht mehr gesetzlich verankert (genau wie die Rassentrennung in den USA und Südafrika) ... aber in den Köpfen vieler Hindus noch sehr aktiv und bedeutsam (genau wie bei vielen Menschen in den USA und Südafrika).
Gleiches scheint für die Rassentrennung in den USA zu gelten. Da helfen auch Alibi-Neger auf dem Präsidentensessel nicht, darüber hinwegzutäuschen, dass es vielen weißen etwas leichter fällt. Einfach weil eben nicht nur die eigene Leistung zählt, sondern auch die der Eltern, der Großeltern und aller anderen, die das Familienvermögen (in allen drei bourdieu'schen Kapitalformen) vergrößert haben.

Was wird in einem solchen Land mit jemandem passieren, der durch die staatlichen Schulen quasi kaum kulturelles Kapital vermittelt bekommt, in dessen Familie es traditionell nur wenig Besitz gibt (geringes wirtschaftliches Kapital) und der auch fast nur andere kennt, denen es ähnlich geht (nicht in wirtschaftliches Kapital übertragbares soziales Kapital)?
Genau, der bleibt arm ... egal wie viel er auch leistet, weil er eben eines NICHT leisten kann ... die Gebühren für gute Privatschulen.

Mindestens eine der bourdieu'schen Kapitalformen ist schon vor dem gesellschaftlichen Aufstieg vorhanden ... nur das Marx'sche Kapital (wirtschaftliches Kapital) ist da etwas anders ... denn das verschiebt den Startpunkt direkt nach oben. Wenn man einen Teil davon investiert (oder Investments erbt), darf man sich sofort zu den Leistungsträgern zählen.


Und was ich hier schreibe ist auch nur dann "alles linke Ideologie", wenn man eine ganze Wissenschaftsdisziplin (Soziologie) komplett ignoriert ... tut man das nicht, dann ist all das ziemlich nüchterne Wissenschaft ... und es ist ziemlich traurig, dass sich dieses System trotz einiger Reflektion als so hartnäckig und resilient erweist. Es ist nicht tot zu kriegen, denn die, die dieses System zu Leistungsträgern macht, tragen auch das System ... und haben ganz sicher kein großes Interesse, etwas daran zu ändern. Es "läuft" ja (für sie).

Was wir in unserer Gesellschaft beobachten können, ist nicht der Ausgangspunkt sozialer Verteilungsprozesse, sondern lediglich ihr Ergebnis.
Leider fällt es Naturalisten recht schwer, in Prozessen zu denken, denn dann könnte ihre eigene Ideologie ja in sich zusammenbrechen, weil das ganze doch nicht einfach NUR natürlich ist, sondern durch die etablierten Strukturen eben noch zusätzlich verstärkt wird ... in manchen Kulturkreisen mehr, als in anderen.

1. Wenn du wirklich dafür sorgen willst das möglichst viele Kinder eine gute Schulausbildung bekommen und auch motiviert sind diese zu erreichen, dann sind gesunde und intakte Familien wichtigste Punkt. Finanzieller Wohlstand kommt erst deutlich dahinter.
Insbesondere Schwarze in den USA haben dysfunktionale Familien. Deutlich häufiger alleinerziehende Mütter, drastisch höhere Abtreibungsquoten und so weiter und so fort.

2. Der Transfer vom Wohlstand von unten nach oben ist - im Gegensatz zu Marx seiner Hypothese - ein allgemeines Problem ALLER Regierung- und Wirtschaftsformen. Monarchie, Feudalismus, Sozialismus, Kapitalismus. Überall das Gleiche. Und bisher hat noch niemand eine Lösung dafür gefunden. Dies geht jedes Mal so lange, bis die Diskrepanz zu hoch wird und man entweder eine große Rezession und/oder eine Revolution bekommt. Damit fällt Marx seine Hypothese auch schon in sich zusammen.

Im Gegensatz zu den anderen Regierungsformen hat der Kapitalismus aber auch den Wohlstand der unteren Schicht relativ zum historischen Kontext erhöht. Das Problem ist, das wir vorallem dank Nepotismus und Korruption nun an eben jenen Punkt angekommen sind bei dem die Diskrepanz zwischen Super-Reich und Normalbürger deutlich zu weit auseinander ist. Auch hier in Deutschland - wenn man sich mal die Statistiken bezüglich Eigentum, was mathematisch den Mittelstand ausmacht, etc. anschaut.

Fun Fact: Die SED war die zweit wohlhabendste Partei der Welt und das Geld wurde bis heute nicht gefunden bzw. nur sehr beschränkt danach gesucht.

3. Das Problem mit Soziologen ist, das diese in der Moderne genau das Gegenteil tun und jeglichen größeren natürlichen Einflüsse auf das menschliche Verhalten bestreiten. Sprich sie machen das Gleiche wofür sie Biologen und Evolutionspsychologen kritisieren. Nur aus der gegensätzlichen Perspektive.

Das Glaubensbild, das nahezu alle Verhaltensmuster anerzogen sind bietet dann dementsprechend auch einen enormen Nährboden für stark ideologisierte Ausrichtungen - was sich auch zeigt.

4. Die momentane Situation ist mit nichten nur als "Ergebnis" sozialer Verteilungsprozesse zu sehen. Damit simplifizierst du genauso die Situation, wie du es anderen vorwirfst. Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.


Tomislav2007 schrieb:
Hallo


Das ist absolut richtig, ich habe aber nichts von Polizeigewalt geschrieben, mir geht es um die Ursachen für die Gewalt von einzelnen weißen Polizisten gegenüber Schwarzen in den USA.
Es ist eine Tatsache das Schwarze in den USA das höchste Risiko haben getötet zu werden, aber nicht durch Weiße, sondern duch Schwarze.
Es ist auch eine Tatsache das mehr Weiße durch Schwarze als Schwarze durch Weiße ermordet werden.
https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u....016/tables/expanded-homicide-data-table-3.xls
Evtl. ist das die Ursache für das Verhalten einzelner weißer Polizisten gegenüber Schwarzen in den USA ?
Rassismus ist auch keine Einbahnstraße, wenn Gewalt an Schwarzen durch Weiße Rassismus ist dann ist auch Gewalt an Weißen durch Schwarze Rassismus.
Warst du schon einmal in den USA ? Da wirst du in vielen (fast allen) Großstädten als Weißer davor gewarnt bestimmte "schwarze" Viertel/Stadtteile zu betreten (vor allem nachts).


Das ist ein interessante Frage bei der Suche nach der Ursache.


Nein, ich bin der Meinung es geht eher um Arme (vermeintlich/angeblich Kriminelle) gegen Mittelschicht als um Rassismus.
Das ist wie bei uns wo einige Deutsche gerne sagen "Die Ausländer nehmen uns die Jobs weg", die Ursache dafür ist Verlustangst und nicht Rassismus
.
Wieso trifft die Polizeigewalt in den USA in der Regel arme Schwarze (vermeintlich/angeblich Kriminelle) und selten reiche Schwarze (Rapper/Football Spieler/Schauspieler/etc.) ?
1. Das Problem daran ist, das schwarze Polizisten häufiger Schwarze erschießen als weiße Polizisten dies tun. Wenn überhaupt, dann sind alle Polizisten eher dazu geneigt Gewalt bzw. tödliche Gewalt gegen eine demographische Gruppe, welche deutlich überrepräsentiert bei Gewalttaten sind, einzusetzen.
2. Armut führt nahezu nicht zu einer Erhöhung von Gewalttaten. Es führt allerdings zu einer deutlichen Erhöhung von Armut-bezogenen Straftaten (Diebstahl, Betrug, etc).
3. Das hat relativ wenig mit Verlustängsten als Ursache, sondern mit harten Fakten zu tun. Insbesondere die untere Mittelschicht hat große Probleme durch den Import von wenig qualifizierten Arbeitern wodurch das Angebot an Arbeitern steigt und damit Auftraggeber die Preise drücken können. Sowas gab es in den 90ern bei Handwerkern. Zu viele Handwerker weswegen die Preise massiv gesunken sind und somit viele Handwerker am Existenzminimum lagen.


SE. schrieb:
Warum sollte der Nachfolger von Trump in Nordkorea oder den Iran einmarschieren? Versteh ich nicht.

edit: Trump ist dermaßen unberechenbar, da wage ich keine Prognose für irgendwas.

Weil man schon vor der 2016 eine klare Linie bezüglich noch mehr "Freiheits"-Kriege seitens der Demokraten gefahren ist und Trump dahingegen - im Gegensatz zu Obamas leeren Versprechungen - tatsächlich Truppen abgezogen hat.

Man kann jemanden nicht leiden und trotzdem anerkennen, wenn dieser mal etwas gutes getan hat.
 
Axxid schrieb:
Das die "Black lives matter"-Proteste haeufig in Randale, Pluenderung und Gewalt eskalieren hilft da nicht weiter.
Was ein Sch... man hier lesen muss. Unfassbar. Die paar iPads oder zerbrochenen Glasscheiben sind nicht mal 1 / millionsten von dem was an Reparationszahlungen zustehen. Dass sie die ganzen Städte kostenlos aufgebaut haben wurde die meisten wohl schon wieder vergessen. Sorry macht mich echt wütend sowas.
 
new Account() schrieb:
Was genau willst du damit aussagen?

Muss das noch gesagt werden, inzwischen weiß eigentlich jeder, daß der Einsatz der Armee das ganze noch verschlimmern wird.
 
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Atze-Peng schrieb:
Weil man schon vor der 2016 eine klare Linie bezüglich noch mehr "Freiheits"-Kriege seitens der Demokraten gefahren ist und Trump dahingegen - im Gegensatz zu Obamas leeren Versprechungen - tatsächlich Truppen abgezogen hat.
Ja, naja. Ich will hier nicht die US-Militär Strategien diskutieren. Der sogenannte war on terror* wurde von Republikanischen Präsidenten nach 9/11 ausgerufen, ob nun berechtigt oder nicht sei mal dahingestellt. Jedenfalls fand er unter der Obama Administration ein Ende. Das US-Truppen nicht unendlich lang irgendwo (wie Afghanistan) stationiert sind (außer in D) war eigentlich absehbar, Trump hat ein Wahlversprechen eingelöst, soweit ich mich erinnern kann, hält die Debatte noch an ob diese Entscheidung nun richtig war oder nicht. Zumindest hat er die Kurden als Verbündete in Syrien verraten** um seine Anhänger zu erfreuen, anders kann ich das zumindest nicht nennen.

Wenn hier eine „gute-Dinge-die-Trump-getan-hat“-Liste entstehen soll, so wird diese vermutlich sehr kurz, im Vergleich zu seinen Vorgängern. Mit Veteranen und dem Militär hats Trump jedenfalls nicht so dem Hörensagen nach.

Nur um das klarzustellen, mir ist prinzipiell eher egal wer in den USA Präsident ist, das was mir wichtig ist, dass es meinen amerikanischen Freunden und Teilen meiner Familie dort gut geht. Im Moment geht die Reise für weite Teile der Gesellschaft (auch der Mittelschicht) steil bergab, als selbsternanntes Genie könnte Trump dem ja mal abhelfen, oder es wenigstens versuchen. Die Situation ist gerade wirklich tragisch und beängstigend für viele Amerikaner. Nicht nur Jobverlust und Verarmung durch „The Rona“ sondern auch noch Riots in allen Staaten, bald wohl Militäreinsätze im Inland und ein Präsident der nicht vermittelt sondern eskaliert. Das ist eine reine Shitshow, die mich wirklich sprachlos macht, ich hätte nie erwartet das so etwas in diesem Land in dem Ausmaß möglich ist.

*https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_gegen_den_Terror
**https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-10/syrien-tuerkei-ypg-usa-eu-kurden
 
SE. schrieb:
Wenn hier eine „gute-Dinge-die-Trump-getan-hat“-Liste entstehen soll, so wird diese vermutlich sehr kurz, im Vergleich zu seinen Vorgängern. Mit Veteranen und dem Militär hats Trump jedenfalls nicht so dem Hörensagen nach.

Er hat völlig verloren bei den "normalen" Soldaten, als er die Kurden verraten und verkauft hat. Das hat Intern für viel böses Blut gesorgt und er kann sich überhaupt nicht sicher sein, beim gesammten Militär, die Stimmenmehrheit zu haben, eher das Gegenteil.
 
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