Ausschreitungen nach dem Tod von George Floyd

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Tomislav2007 schrieb:
Wenn es um Rassismus geht dann sollten wir alle Menschen und nicht nur Polizisten betrachten.

Das stimmt natürlich, aber irgendjemand Postet im Verlauf des Threads irgendwann sicherlich eine Statistik, die was anderes Zeigt und dann haben wir den Salat.

Ich wollte deine Aussage nicht Schlecht machen, keines wegs.
 
FinFET schrieb:
Ich glaub das ist das Allgemeine Problem mit Statistiken, und zwar zu welchen Zweck sie dem Ersteller gerade Dienen soll.

Für jede Statistik gibt es immer eine, die das Gegenteil Zeigt, das ist ein Teufelskreislauf mit den Dingern.
Das liegt nicht an den Statistiken. Das liegt an denen, die sie unkritisch lesen. Leider wird entsprechendes Wissen nicht im Ansatz an den Schulen gelehrt, soll heißen es ist kein Vorwurf gegen die "Dummheit der Menschheit" sondern eine Kritik an dem Bildungskanon.
 
Hallo

SE. schrieb:
Georg Floyd war ein Afroamerikaner der von einem weißen Polizisten ermordet wurde. Darum gehts doch hier?
Das ist richtig, wieso schreibst du dann....

SE. schrieb:
Afroamerikaner haben ein höheres Risiko als andere erschossen zu werden. Dazu einige Fakten.
...diese falsche Aussage und nicht: Afroamerikaner haben ein höheres Risiko Opfer tödlicher Polizeigewalt zu werden.

Jupp53 schrieb:
Das liegt nicht an den Statistiken.
NaJa, es gibt schon Statistiken die im Sinne des Erstellers/Geldgebers erstellt wurden.

Grüße Tomi
 
Hallo

@SE.
Du kanst dich drehen und winden wie du willst, deine Aussage paßt nicht zum Threadtitel und ist falsch und paßt nicht zu deinen verlinkten Statistiken.

Grüße Tomi
 
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Es geht um Polizeigewalt und Afroamerikaner in den USA, konkret am Beispiel des Mordes an George Floyd. Darauf bezog ich mich, sollte klar sein.
 
@SE.

Die Statistik lässt sich mit Fragen ergänzen. Der von Dir verlinkte Artikel https://scilogs.spektrum.de/die-san...blem-der-oeffentlichen-gesundheit-in-den-usa/ gibt da gute Hinweise.

Wieso wird das nur auf Todesfälle beschränkt?
Was ist mit Schlägen?
Was ist mit sprachlosem beleidigendem Auftreten? (sehr schwierig zu erfassen!!!)
Wieso wird dieses seit Jahrzehnten bekannte Problem nicht mit Erfolg angegangen?

Belegte Auswirkung des Rassismus hat man und kann also tiefer schauen.

Wem nützt der Rassismus. Wem nützt die Spaltung der Gesellschaft in dieser Form?

Diese Wikipedia-Quelle zeigt, was bekannt ist und durch viele andere Daten unterstützt wird.* Es geht hier nicht nur um eine Gruppenzugehörigkeit. Es geht um Geld in einer kapitalistischen Gesellschaft. Dabei gehe ich mal aus, dass es dem Renditerechner völlig egal ist, ob die billige Arbeitskraft "schwarz, weiß, braun oder gelb" ist. Wenn das stimmt, dann ist der Faktor Rassismus nur der Einstieg in die Frage nach den Auslösern der Spaltung und der Gewalt.

*Fun fact für ein deutschsprachiges Forum am Rande, wenn man zu Ancestry geht: die Östereicher sind auf Platz 6, die Schweizer auf Platz 24, die Deutschen auf Platz 50. Die Daten zeigen also eine weitere Grenze des nur sozial definierbaren Rassekonzepts. Oder sollten die, die der Welt erfolgreich Mozart als Österreicher und Hitler als Deutschen verkauften, doch mehr drauf haben, als unsereiner? :D
 
Tomislav2007 schrieb:
Diese Aussage paßt nicht zu den verlinkten Statistiken, richtig wäre: Afroamerikaner haben ein höheres Risiko Opfer tödlicher Polizeigewalt zu werden.
Im Bezug auf die von @SE. gezeigte Statistik stimmt das ... daher ist die ja auch genau so überschrieben, wie du sagst ... in der Statistik geht es lediglich um Opfer von tödlicher Polizeigewalt.

Aber es gab noch ein Bild (ein Balkendiagramm ... also auch eine Statistik), welches du selbst hier gepostet hast. Dir ging es dabei darum, die "black lives matter" Bewegung zu diskreditieren ... aber um deine Intention gehts jetzt mal nicht.
Am rechten Rand dieses Bildes gibt es einen sehr fetten Balken, der sich auf die Tötungen von Afroamerikanern DURCH Afroamerikaner bezieht.

Also hat @SE. insgesamt Recht ... Schwarze haben in den USA das höchste Risiko, getötet zu werden, denn die meisten getöteten Menschen in den USA sind nach dieser Statistik nunmal Afroamerikaner.

Wenn man das hochrechnet (also weiße und schwarze Opfer unabhängig von der Hautfarbe des Täters zusammenzieht), dann hat ein Afroamerikaner ein mehr als 2,5 mal höheres Risiko, gewaltsam zu Tode zu kommen, als ein Weißer (konkret 54,71 vs. 20,05 ... der Faktor ist ~2,73)

Ich kanns leider nicht ändern, aber die hier gezeigten Statistiken geben @SE. Recht ... beide.
Nur das mit dem "erschossen zu werden" passt nicht, denn keine der Statistiken macht Aussagen über den Gebrauch von Schusswaffen bei der Tat.

Warum kommt eigentlich so selten jemand auf die Idee, sowas einfach zu berechnen, wenn die Zahlen schon frei Haus geliefert werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch ganz einfach. Hart durchgreifen bei Straftaten - egal ob weiss, gelb, schwarz oder sonstwas. Das Gefasel, dass dabei Schwarze, Gelbe usw... übermäßig betroffen wären und das dies nicht gut wäre, daher mehr Milde walten sollte, läßt nur mehr Gewalt entstehen.

Das Shithole-Problem gibt es ja auch in zunehmenden Maße in der BRD. Ich würde an Stelle von Trump (wenn er das dürfte) die USA mit Gefängnissen zupflastern lassen, um Ordnung zu schaffen.
 
Nachtrag zu #148.

Leider kann aus den Statistiken auch eine Legitimationsfigur für ein härteres Durchgreifen der Polizei gegenüber Afroamerikanern gebastelt werden ... ich helfe bei sowas allgemein nur ungern, aber die Tatsache, dass Afroamerikaner nur etwas über 13% der US-Bevölkerung stellen, gibt gepaart mit der hier von @Tomislav2007 gezeigten Statisik einiges her.

ABER (und das ist mir wichtig):
In dieser Statistik geht es auch ausschließlich um "Mord" (homicide steht für Totschlag) ... und die meisten Tötungen durch Polizisten werden vor Gericht wahrscheinlich nicht als "Mord" behandelt, sondern eher als "fahrlässige Tötung", "Körperverletzung mit Todesfolge" oder "Unfall". Diese Statistik erfasst also lange nicht alle gewaltsamen Tode.
Auch Chauvin wird wohl nicht wegen Mordes verurteilt werden - also wird auch Floyd nicht in einer solchen Statistik auftauchen.

@Nutzerkennwort:
Sagt dir "Life of Brian" was (bzw. kennst du den Film)? ... wenn ja, dann kannst du vielleicht auch mit der Forderung "nagelt die Vernunft ins Volk" etwas anfangen.
Dein Post klingt für mich ähnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nutzerkennwort
Das Feststellen von Strafbarkeit von Handlungen ist Aufgabe der Judikativen und nicht der Exekutiven. Wenn die Polizei als Exekutive bereits unnötige Härte beim Festsetzen von Verdächtigen anwendet, weil sie sie Beamte bereits vorverurteilen untergräbt das wesentliche, rechtsstaatliche Prinzipien.
Vor allem untergräbt es auch das Vertrauen an staatliche Institutionen, was dazu führen kann, dass diese bei Problemen nicht mehr kontaktiert werden.[1] Was zum Beispiel bereits geschieht:
https://www.facebook.com/mabumayyaleh/posts/10222481025630705 (sorry, Primärquelle ist ein Post auf facebook)
Das Restaurant welches die Polizeit gerufen hatte, weil George Floyd ihnen ein gefälschtes Zahlungsmittel[2] ausgehändigt hat, hat bereits angekündigt keine Polizei mehr zu rufen. Zumindest solang es keine körperlichen Auseinandersetzungen gibt. Das ist dann schon ordentlich scheiße, wenn die Polizei derart Vertrauen verliert.

Alles "nur" weil Polizei unglaubliche, tödliche Härte angewendet hat, ohne das die Straftat ordentlich festgestellt wurde. (Wer gefälschte Zahlungsmittel verwendet ist noch lange nicht der Fälscher)



[1] Damit hat man dann 1a Statistiken, da weniger Straftaten gemeldet werden, geht aber etwas am Ziel vorbei.
[2] Mal soll es ein Check gewesen sein, mal eine Banknote
 
Piktogramm schrieb:
@NutzerkennwortDas Restaurant welches die Polizeit gerufen hatte, weil George Floyd ihnen ein gefälschtes Zahlungsmittel[2] ausgehändigt hat, hat bereits angekündigt keine Polizei mehr zu rufen. Zumindest solang es keine körperlichen Auseinandersetzungen gibt.

Es ging mir bei "Härte" nicht darum, dass die Polizei jeden auf der Straße verprügeln soll, sondern das Straftäter ohne soziale Maßnahmen in den Bau wandern, wenn das Gesetz es vorsieht - ohne Ansehen oder Hautfarbe der Person.

Wenn das Restaurant meint es möchte keine Anzeige erstatten, na dann bitte. Solange die Personen nicht gegen das Gesetz verstoßen ist alles easy ;-)
 
Nutzerkennwort schrieb:
Es ist doch ganz einfach.
Nein ist es nicht!

Die USA sind das beste Beispiel das hart durchgreifen und wegsperren die Kriminalität nur fördert. Die allermeisten Straftäter in diesem Kontext sind "Systemopfer", sei es weil ihnen keine Werte vermittelt wurden oder Bildung und Perspektiven verwährt blieben und ihnen daher sowohl die Einsicht als auch Alternative fehlt. Und neben dem Existentiellen Zwang noch der der durch die sozialen Strukturen und Gangs/Familie. Diese Menschen kurzzeitig oder meinetwegen auch länger wegzusperren, wird absolut nichts ändern solange sie nach der Haft wieder in genau der selben oder einer noch viel prekäreren Situation landen. Und durch die gerade in den USA starke Stigmatisierung und Benachteiligung von Ex-Häftlingen wird die Rückfälligkeit nur weiter begünstigt.
 
Nutzerkennwort schrieb:
Es ging mir bei "Härte" nicht darum, dass die Polizei jeden auf der Straße verprügeln soll, sondern das Straftäter ohne soziale Maßnahmen in den Bau wandern, wenn das Gesetz es vorsieht - ohne Ansehen oder Hautfarbe der Person.
https://de.statista.com/statistik/d...nder-mit-den-meisten-gefangenen-im-jahr-2007/

Was Du forderst wird in den USA in der Welt am härtesten umgesetzt. Das Ergebnis sind die Ausschreitungen. Wieso denkt eigentlich kein Law-and-Order-Redner an die Effekte, die Steigerung von Kriminalität und Gewalt durch diese Politik?

Edith gibt noch ein paar Daten dazu.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gefängnissystem_der_Vereinigten_Staaten
 
@Nutzerkennwort
http://www.uni-konstanz.de/rtf/ki/psb38.pdf
3.8.3.4Erfolgsmessung von SanktionierungenDie Befunde der deskriptiven Forschungen über Rückfallraten nach strafrechtlichen Sanktionen lassensich einfach zusammenfassen: "Nach Maßnahmen außerhalb des Strafvollzugs (ambulante Maßnahmen)ist die durchschnittliche Rückfallhäufigkeit geringer als nach stationären Maßnahmen". Je härter die Sanktionen sind, desto höher sind die Rückfallraten; am höchsten sind sie nach voll vollstreckter Freiheits- bzw. Jugendstrafe.[...]

Soziale Maßnahmen sind in der Regel wesentlich wirksamer als harte Strafen, wenn man die Absicht verfolgt die Rückfälligkeit zu reduzieren (und damit meist auch die Häufigkeit von Straftaten allgemein).
 
Jupp53 schrieb:
https://de.statista.com/statistik/d...nder-mit-den-meisten-gefangenen-im-jahr-2007/

Was Du forderst wird in den USA in der Welt am härtesten umgesetzt. Das Ergebnis sind die Ausschreitungen. Wieso denkt eigentlich kein Law-and-Order-Redner an die Effekte, die Steigerung von Kriminalität und Gewalt durch diese Politik?

Scheint doch in den USA nicht vollends umgesetzt zu werden, da es genug Gruppen und linke politische Strömungen (ANTIFA) auf den Straßen gibt, die zu Gewalt neigen. Wer immer wieder Straftaten begeht, wandert halt ins Gefängnis.
 
Piktogramm schrieb:
Soziale Maßnahmen sind in der Regel wesentlich wirksamer als harte Strafen, wenn man die Absicht verfolgt die Rückfälligkeit zu reduzieren (und damit meist auch die Häufigkeit von Straftaten allgemein).

Klar und hier kann ich direkt wieder an meine These der Armut und des Verteilungskampfes als Ursache für die meisten Straftaten anknüpfen.
Solange wesentliche Teile der Bevölkerung in wirtschaftlicher Unsicherheit an oder unter der Armutsgrenze leben und sich abrackern um überhaupt dieses Maß zu halten ist es kaum zu vermitteln das eine Person nun aufgrund einer Straftat diesen bessergestellt werden soll.
 
Jupp53 schrieb:
Wieso denkt eigentlich kein Law-and-Order-Redner an die Effekte, die Steigerung von Kriminalität und Gewalt durch diese Politik?
Law & Order hat oft wenig mit Rechtstaatlichkeit zu tun. Die entsprechenden Kreise fallen eigentlich immer mit Ideen auf, die absolutistische / diktatorische Züge tragen und mit einer entsprechenden Verachtung für alle jene, die nicht in eine sehr eng gefasste Weltsicht passen. Es geht also meist nicht um eine positive oder gar diverse Entwicklung der Gesellschaft, sondern eher einer Bereinigung dieser.

Die "Antifa"-Schnappatmung dieser Fraktion ist da dann auch nicht ganz zufällig.
 
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Reaktionen: sedot und Jupp53
Jupp53 schrieb:
Stimmt zwar, bedient aber nicht die Bedürfnisse nach Draufschlagen.
Wer das Bedürfnis nach "Draufschlagen" hat wende sich bitte an die örtlichen Sozialarbeiter·innen! Es soll und kann meist auch jedem geholfen werden! Möglichst bevor es zum unkontrolliertem Ausleben solcher Fantasien gegenüber unbeteiligten Dritten kommt.
 
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