Ausschreitungen nach dem Tod von George Floyd

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Pandora schrieb:
Klar und hier kann ich direkt wieder an meine These der Armut und des Verteilungskampfes als Ursache für die meisten Straftaten anknüpfen.
Solange wesentliche Teile der Bevölkerung in wirtschaftlicher Unsicherheit an oder unter der Armutsgrenze leben und sich abrackern um überhaupt dieses Maß zu halten ist es kaum zu vermitteln das eine Person nun aufgrund einer Straftat diesen bessergestellt werden soll.
Das ist nur ein Teil. Es gibt genügend wirtschaftlich völlig Gesicherte, die diese Haudraufmentalität pflegen. Und die Idee einer Besserstellung aufgrund einer Straftat ist reine Fantasie.
Ergänzung ()

Piktogramm schrieb:
Wer das Bedürfnis nach "Draufschlagen" hat wende sich bitte an die örtlichen Sozialarbeiter·innen! Es soll und kann meist auch jedem geholfen werden! Möglichst bevor es zum unkontrolliertem Ausleben solcher Fantasien gegenüber unbeteiligten Dritten kommt.
Gute Idee.

Es gibt da verschiedene Gruppen. Manche nehmen es an, andere sind zu schwach dazu. Vielen Jugendlichen kann mit Kampfsport- und anderen Projekten geholfen werden. Auf solche Projekte und andere Projekte habe ich am Beispiel Kamasi Washington in den USA im Thema bereits hingewiesen. Gute Vereinsarbeit wird von vielen Menschen weltweit betrieben, meist ohne politische Motivation. Was da an Gewaltprävention geleistet wird, wird nur unzureichend geschätzt.
 
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Jupp53 schrieb:
Stimmt zwar, bedient aber nicht die Bedürfnisse nach Draufschlagen.
Zum "Draufschlagen" mal eine witzige Anekdote.
Ich war bei einer Demo (Motto: "reclaim the streets" ... es ging also gegen Privatisierungen im öffentlichen Raum) ... der Umzug war zuende, die Abschlusskundgebung auch ... aber irgendwie wollten sich die Demonstranten nicht so recht auflösen lassen - wie ich es so oft erlebt habe.

Es kam zu Tumult .. allerdings blieb es bis auf kleine Kabbeleien friedlich.

Plötzlich riss ein Anwohner sein Fenster auf, und forderte die Polizisten lautstark auf, doch einfach draufzuschlagen. Ein Polizist fragte ihn darauf hin laut genug, dass es auf dem ganzen Platz zu hören war, ob er mal zu ihm hoch kommen sollte, um genau das zu tun.
Und zack war das Fenster wieder zu :lol:

Ich war von der Reaktion des Polizisten schwer beeindruckt.
 
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Jupp53 schrieb:
Das ist nur ein Teil. Es gibt genügend wirtschaftlich völlig Gesicherte, die diese Haudraufmentalität pflegen. Und die Idee einer Besserstellung aufgrund einer Straftat ist reine Fantasie.
Klar, dieser Glaube das Strafe weh tun muss etc ist eben tief verankert in der Gesellschaft.

Aber warum ist die Besserstellung Fantasie ? Lasse ich jemandem aus einer Gruppe Leistungen zukommen die seine Lebensumstände langfristig über das maß derer der restlichen Gruppenmitglieder hebt ist er bessergestellt.
 
Pandora schrieb:
Aber warum ist die Besserstellung Fantasie ? Lasse ich jemandem aus einer Gruppe Leistungen zukommen die seine Lebensumstände langfristig über das maß derer der restlichen Gruppenmitglieder hebt ist er bessergestellt.
Das stimmt. Wo passiert das?

Soll heißen: Mir ist keine systematische Besserstellung einer Gruppe von Straftäter*innen bekannt. Einzelfälle, die besonders profitieren sind kein Beleg, weil es überall Menschen gibt, die besser als die anderen abschneiden. (GN8 - bis morgen)
 
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Piktogramm schrieb:
Wer gefälschte Zahlungsmittel verwendet ist noch lange nicht der Fälscher

Das ist ein extrem Wichtiger Faktor jetzt, mein Bruder hatte auch mal einen Gefälschten 50€ Schein und den hat er Unglaublicherweise direkt aus dem Automaten der Bank bekommen. Der Polizei war aber schon bekannt das Geldfälscher schon dort Agieren innerhalb des Systems.

Nun kommt die alles Entscheidende Frage, wuste George Floyd das sein Schein gefälscht war und hat er den bewusst eingesetzt. Oder handelte er Unwissend und hatte den Schein selber unbemerkt von einer anderen Quelle.

Das werden wir wohl nie erfahren und dann können wir von Polizeibrutalität reden.

Wenn man jetzt die Kette der Ereignisse betrachtet, ein Mann Zahlt mit einem gefälschten Schein, wissend oder Unwissendlich und das ganze Land stürzt darauf in die Anomie. Wegen einem 20$ Schein.

Ich würde auch nie wieder die Polizei rufen. Definetiv nein.

Der Schmetterlingseffekt.
 
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FinFET schrieb:
Nun kommt die alles Entscheidende Frage, wuste George Floyd das sein Schein gefälscht war und hat er den bewusst eingesetzt. Oder handelte er Unwissend und hatte den Schein selber unbemerkt von einer anderen Quelle.
Ja, wäre interessant. Ob es ein Schein war, welcher jeden als Kopie von einem Kopierer, oder Computerdrucker erkennen würde, oder nur mit so einem Geldscheintester erkennbar ist. Wobei ich nicht weiß, ob die in Amerika auch so eingesetzt werden, wie bei uns.

Würde mich halt wundern, wenn er dann selbst einen Professionell gefälschten Geldschein herstellen könnte, oder im engeren Kreise zu jene gehören würde, denn die wären sicherlich nicht so blöd, damit irgendwo direkt etwas zu kaufen.
 
Es ist 8Uhr Morgens und du gehst an einem sonnigen Tag auf der Straße und findest einen 20 € Schein. Nun denkst du dir, geil ich gehe mir eine Pizza kaufen. Im Laden willst du bezahlen mit dem gefundenen 20 € Schein und der Schein stellt sich als Falsch heraus. Der Ladenbesitzer ruft die Cops und die sehen ein Türke, und wenden darauf hin verhältnismäßig zu Harte Gewallt an, er stirbt noch am Ort der Festnahme.

Nur 8 Stunden später versinkt Deutschland in Chaos und gewallt (Anomie nicht Anarchie).

Das ist absolut unvorstellbar.
 
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Nutzerkennwort schrieb:
Gab es schon alles. Nannte sich Kommunismus oder Sozialismus. Wo das geendet hat wissen wir ja.
Leistung ist nicht einfach verteilbar, diese muss erarbeitet werden.
Meinst du in etwa so, wie das eine ganze Menge Deutsche zwischen 1933 und 1945 gemacht haben?
Den unterschied zwischen 33 und 45 kennst du sicherlich.

Ein völliger Mumpitz, was du da von dir gibst.

Leistung kann nicht verteilt werden, sondern wird von Individuen erbracht ... aber für die Herleitung von Bewertungsgerechtigkeit wäre es eben auch notwendig, dass die Chancen darauf, eine "gute Leistung" zu erbringen (die auch gut entlohnt wird), wenigstens ähnlich verteilt sind.

Um es mit den Worten eines Christian Lindner auszudrücken, es sollten wenigsten ähnlche Startbedingungen vorhanden sein.

Und genau daran hapert es auch in unserer Gesellschaft. Denn hier geht es nicht nur um Leistung ... die am besten belohnte Leistung ist eigentlich, nicht so leicht ersetzbar zu sein ... sei es durch Bildungszertifikate, durch Erfahrung, oder einfach dadurch, dass man etwas kann, was nicht viele können.
Das alles folgt selbstverständlich der allgegenwärtigen Marktlogik von Angebot und Nachfrage ... Menschen, von denen es sehr viele gibt, sind in diesem System eben weniger wert, als eher seltene Menschen.
Jeder hat es selbst in der Hand, seinen Wert in diesem System zu steigern ... z.B. durch (Fort-)Bildung (kulturelles Kapital) oder das berühmte Vitamin B (soziales Kapital).
Beide Kapitalformen lassen sch in wirtschaftliches Kapital (das ist das, wovon Marx sprach) "ummünzen". Freilich fällt es dort, wo bereits viel Kapital vorhanden ist, weitaus leichter, seinen Wert zu steigern.

Das fällt in Deutschland schon auf, und hier ist es tatsächlich noch sehr sehr mild ausgeprägt. dazu muss man sich nur mal anschauen, welche sozialen Schichten ihre Kinder eher aufs Gymnasium schicken oder sich anschauen, wessen Kinder diese Schulform am ehesten mit guten Noten abschließen.

Hat das was damit zu tun, das Kinder reicher Eltern von Natur aus leistungsfähiger sind (es ist in den Genen, erfolgreich zu sein), oder liegt es daran, dass man sich mit genug Patte einfach eher eine brauchbare Unterstützung der Kinder in ihrem Werdegang leisten kann? Stichwort Anregungsniveau im privaten Umfeld.
Das hat oft eine krasse Auswirkung auf Bildungserfolge und mit ihnen auf die berufliche Karriere.
Klar kann man daraus ausbrechen ... aber das kostet eben sehr viel Kraft ... die ein reiches Kind für anderes verwenden kann.

So ist die Situation in Deutschland ... eigentlich ein Paradies was das angeht, denn fast überall auf der Welt ist das noch viel heftger ausgeprägt ... und vor allem in den USA hast du fast betonierte soziale Ordnungen, die schon an das alte indische Kastensystem erinnern ... auch das ist nicht mehr gesetzlich verankert (genau wie die Rassentrennung in den USA und Südafrika) ... aber in den Köpfen vieler Hindus noch sehr aktiv und bedeutsam (genau wie bei vielen Menschen in den USA und Südafrika).
Gleiches scheint für die Rassentrennung in den USA zu gelten. Da helfen auch Alibi-Neger auf dem Präsidentensessel nicht, darüber hinwegzutäuschen, dass es vielen weißen etwas leichter fällt. Einfach weil eben nicht nur die eigene Leistung zählt, sondern auch die der Eltern, der Großeltern und aller anderen, die das Familienvermögen (in allen drei bourdieu'schen Kapitalformen) vergrößert haben.

Was wird in einem solchen Land mit jemandem passieren, der durch die staatlichen Schulen quasi kaum kulturelles Kapital vermittelt bekommt, in dessen Familie es traditionell nur wenig Besitz gibt (geringes wirtschaftliches Kapital) und der auch fast nur andere kennt, denen es ähnlich geht (nicht in wirtschaftliches Kapital übertragbares soziales Kapital)?
Genau, der bleibt arm ... egal wie viel er auch leistet, weil er eben eines NICHT leisten kann ... die Gebühren für gute Privatschulen.

Mindestens eine der bourdieu'schen Kapitalformen ist schon vor dem gesellschaftlichen Aufstieg vorhanden ... nur das Marx'sche Kapital (wirtschaftliches Kapital) ist da etwas anders ... denn das verschiebt den Startpunkt direkt nach oben. Wenn man einen Teil davon investiert (oder Investments erbt), darf man sich sofort zu den Leistungsträgern zählen.


Und was ich hier schreibe ist auch nur dann "alles linke Ideologie", wenn man eine ganze Wissenschaftsdisziplin (Soziologie) komplett ignoriert ... tut man das nicht, dann ist all das ziemlich nüchterne Wissenschaft ... und es ist ziemlich traurig, dass sich dieses System trotz einiger Reflektion als so hartnäckig und resilient erweist. Es ist nicht tot zu kriegen, denn die, die dieses System zu Leistungsträgern macht, tragen auch das System ... und haben ganz sicher kein großes Interesse, etwas daran zu ändern. Es "läuft" ja (für sie).

Was wir in unserer Gesellschaft beobachten können, ist nicht der Ausgangspunkt sozialer Verteilungsprozesse, sondern lediglich ihr Ergebnis.
Leider fällt es Naturalisten recht schwer, in Prozessen zu denken, denn dann könnte ihre eigene Ideologie ja in sich zusammenbrechen, weil das ganze doch nicht einfach NUR natürlich ist, sondern durch die etablierten Strukturen eben noch zusätzlich verstärkt wird ... in manchen Kulturkreisen mehr, als in anderen.
 
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CCIBS schrieb:
Ja, wäre interessant. Ob es ein Schein war, welcher jeden als Kopie von einem Kopierer, oder Computerdrucker erkennen würde, oder nur mit so einem Geldscheintester erkennbar ist. Wobei ich nicht weiß, ob die in Amerika auch so eingesetzt werden, wie bei uns.

Würde mich halt wundern, wenn er dann selbst einen Professionell gefälschten Geldschein herstellen könnte, oder im engeren Kreise zu jene gehören würde, denn die wären sicherlich nicht so blöd, damit irgendwo direkt etwas zu kaufen.

Wenn man die Kette der Ereignisse abläuft, dann haben Geldfälscher das Land ins Chaos gestürzt und das mit nur einem 20$ Schein. Es war gar nicht der Rassismus, der Spielt dabei nur eine Nebenrolle.

Ursache und Wirkung.
 
Ja, wenn man es so sieht, ist das wirklich verrückt. Im Grunde der altbekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Aber mich würde wirklich interessieren, wie der genaue Ablauf war. Von wem kam der gefälschte Geldschein (Mafia, oder von einem Amateur). Wusste Floyed, dass er gefälscht war. Warum war man sich sicher, dass Floyed wohl wusste, dass er gefälscht war, weil nur so könnte man rechtfertigend, dass man ihn verhaftet und er nicht nur auch ein Ahnungsloses Opfer der Kette war.

Und wie läuft so etwas ab? Kassierer sieht, der Schein ist gefälscht, ruft die Polizei und Floyed wartet netterweise so lange? Oder steht die Polizei an jeder Straßenecke?

Und dann, wie das alles dann zum Tod eines Mannes führen konnte.

Wäre die Situation so in einem Film passiert, würde ich es für ein unglaubwürdiges Drehbuch halten.
 
CCIBS schrieb:
Und wie läuft so etwas ab? Kassierer sieht, der Schein ist gefälscht, ruft die Polizei und Floyed wartet netterweise so lange? Oder steht die Polizei an jeder Straßenecke?

In den USA stehen die Cops tatsächlich an jeder Straßenecke, die brauchen nur 3min bis sie da sind. Bei uns in Deutschland 10min, bei so einer Tat sogar noch länger.

Wir werden nie erfahren woher der Schein stammt, und ob Floyd wusste das er Gefälscht oder nicht Gefälscht war.

Aber das ist ein Verrücktes Ereignis das in kein Kopf passt.

CCIBS schrieb:
Ja, wenn man es so sieht, ist das wirklich verrückt. Im Grunde der altbekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Jap, ganz genau.
 
Keine Ahnung wie ihr mit Bargeld umgeht, ich habe noch nie Geld auf Echtheit geprüft, außer bei Kleinanzeigen-Verkäufen und suspekten Käufern. Vielleicht bin ich da aber auch naiv.
Das ich wegen 20€ durch einen Polizisten ermordet werde ist außerhalb meiner Vorstellungskraft, egal wo ich gerade bin. Ist wohl eins dieser Privilegien die mir bisher nicht bewusst waren.
 
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SE. schrieb:
Keine Ahnung wie ihr mit Bargeld umgeht, ich habe noch nie Geld auf Echtheit geprüft, außer bei Kleinanzeigen-Verkäufen und suspekten Käufern. Vielleicht bin ich da aber auch naiv.
Das ich wegen 20€ durch einen Polizisten ermordet werde ist außerhalb meiner Vorstellungskraft, egal wo ich gerade bin. Ist wohl eins dieser Privilegien die mir bisher nicht bewusst waren.
Ich Prüfe Geld auch nicht auf Echtheit, weil ich ein EC-Karten Kind bin. Aber Geld kann man ja durch Wasserzeichen auf Echtheit Prüfen, oder die Schwarzlichtlampe die hier in DE im Supermarkt verwendet wird.

Die frage ist, wie hat der Ladenbesitzer den Schein von Floyd als Falsch identifiziert.
 
CCIBS schrieb:
Wobei ich nicht weiß, ob die in Amerika auch so eingesetzt werden, wie bei uns.
Die funktionieren auch bei uns eigentlich nur bei ziemlich gut gebügelten Scheinen richtig gut ... oft moniert das gerät bei uns einen Schein schon, weil man den nicht exakt mit dem Gerät parallelisiert hat ... und ich habe Anweisung JEDEN Schein zu testen (also auch Fünfer und Zehner). das bremst einen ziemlich aus, wenn man regelmäßig vollkommen zerknitterte Scheine bekommt, die man erstmal bügeln muss, bevor man sie überhaupt in das Gerät einschieben kann.

Daher bin ich bisher auch nie sicher davon ausgegangen, es mit Falschgeld zu tun zu haben ... wenn unser Gerät einen Schein mehr als 3 mal moniert, dann sage ich dem Kunden nur, dass ich diesen Schein nicht annehmen kann, weil ich nicht sicher sagen kann, ob er echt ist. Bisher war nur ein hunderter dabei, mit dem das passiert ist (200er oder 500er darf ich eh nicht annehmen), und der Kunde hat dann eben mit Karte gezahlt.
Optisch war der Schein OK (inklusive Wasserzeichen, Hologramm und einiger anderer optischer Sicherungen) ... nur das Gerät hat gemeckert ... 4 mal.

Wenn ich bei jedem zweimal monierten Schein die Cops rufen würde, dann könnten die direkt ne Dienststelle in unserer Tanke einrichten ... denn die wären eh ständig da. jeder dritte Schein wird mindstens zwei mal moniert ... und so viel Falschgeld KANN doch eigentlich garnicht in Umlauf sein, wo doch überall und ständig geprüft wird (ausser bei der Bank, offensichtlich).

CCIBS schrieb:
Wäre die Situation so in einem Film passiert, würde ich es für ein unglaubwürdiges Drehbuch halten.
Leider beweist die Realität ziemlich oft mehr Fantasie, als Drehbuchautoren ... es sei denn, es geht um physikalisch unmögliches ... damit ist die Realität etwas überfordert (die kann halt keine Tricks oder CGI einsetzen).

Aber trortzdem will ich mal zum "Aufhänger Rassismus" zurück ... wäre es einem Weißen, der mit Falschgeld zahlt, ähnlich ergangen?

Abgesehen davon ... auch drei Minuten reichen locker, um abzuhauen ... da reicht sogar eine.
Also warum war Floyd noch da, als die Cops ankamen?
Warum waren es gleich VIER Cops ... ich denke die sind in den USA meist allein unterwegs, wenn sie normal Streife laufen bzw fahren?
Haben die eventuell durch die Durchsage des Melders gleich mit Widerstand gerechnet ... eventuell weil der was von einem PoC gesagt hat?

Was das für ein Geldschein war, könnte sehr leicht geklärt werden, wenn der nicht sofort vernichtet wurde. Und wenn das geklärt werden kann, dann kann auch recht einfach geklärt werden, ob Floyd hätte wissen können, dass der Zwanziger falsch war.

Je nach dem, wie diese Fragen beantwortet werden, wird die Nebenrolle des Rassimus zu bewerten sein.
Die Hauptrolle spielt aber sicherlich der falsche Geldschein ... verrückt, das sowas ein ganzes Land in Aufruhr versetzen kann.
Aber wenn wir ehrlich sind, dann war es nicht der Geldschein, sondern die Tatsache, dass am Ende einer tot war, der nicht hätte sterben müssen.
Ergänzung ()

FinFET schrieb:
Die frage ist, wie hat der Ladenbesitzer den Schein von Floyd als Falsch identifiziert.
Da gibt es sogar bei Dollarnoten mehrere Varianten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitsmerkmale_von_Banknoten
Viele davon sind für Fälscher eher schwer zu knacken.
So prüft z.B. ein Prüfstift das Papier des Scheins auf den Stärkeanteil ... echte Scheine verfärben sich dadurch nicht, oder nur sehr schwach ... Blüten verfärben sich sehr stark, da stärkefreies Papier nicht für jeden zugänglich ist.
Ich wusste bisher nicht, wie diese Stifte funktionieren, aber sie sind ein guter und billiger Ersatz für die Prüfgeräte.

Die bestätigten Fälschungen, die ich bisher zu sehen bekam, wirkten so, als hätte sich der Fälscher einfach drauf verlassen, dass der Schein nicht geprüft wird.
Bestes Beispiel: Ein Zwanziger, auf dem statt der Unterschrift unter der EU-Flagge einfach nur handschriftlich stand "Money" ... wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, dann hätte ich nicht geglaubt, WIE dreist manche Fälscher vorgehen ... unser Gerät hat diesen Schein nebenbei für echt gehalten ... dadurch ist er ja in unserer Kasse gelandet :lol:

Meiner Meinung nach sind diese Prüfgeräte (SafeScan) alles andere als zuverlässig ... andernfalls müssten, wie oben bereits gesagt, gut 1/3 der im Umlauf befindlichen Scheine Fälschungen sein.
 
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Floyd war mehrmals im Gefängnis und wegen verschiedener Delikte polizeibekannt. Das muss natürlich nicht heißen, dass er den Geldschein auf jeden Fall selbst gefälscht hat. Bleibt aber jedem selbst überlassen, die Wahrscheinlichkeit zu erraten, ob er in diese Situation rein zufällig reingerutscht ist und den Schein kurz vor dem Einkauf auf der Straße gefunden hat...

Zum Thema Ungleichheit: Ja, ein großes Problem. Aber die Verantwortung kannst du den Menschen nicht abnehmen. Es gibt auch in Deutschland sehr viele Familien, die sich langsam "hochgearbeitet" haben.
Armut/geringes Vermögen muss nicht heißen, seine Kinder kriminell und bildungsfern zu erziehen.
 
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philb0t schrieb:
Armut/geringes Vermögen muss nicht heißen, seine Kinder kriminell und bildungsfern zu erziehen.
Das habe ich auch nicht behauptet ... ich kenne aber einige ehemalige "Schlüsselkinder" die bereits im Grundschulalter nach der Schule einige Stunden alleine zurechtkommen mussten ... und glaub mir, einige von denen haben auf jeden Fall mehr Unsinn im Kopf gehabt, als jemand, der nach der Schule zuhause von Mama oder Papa empfangen wird.

Doppelerwerbstätigkeit ohne die Möglichkeit der Ganztagsbetreuung ... mehr braucht es manchmal nicht, damit jemand die "falschen" Freunde kennen lernt und dann eben in einer peergroup aufwächst und sich sozialisiert, die eben ab 16 als "kriminelle Bande" aktiv ist (oft auch schon früher).
Das geht von Graffiti und schwereren Sachbeschädigungen oder Ladendiebstahl bis hin zu Einbruch, Drogenhandel oder Zuhälterei. Drogensucht oder Glücksspiel sind dann auch nicht selten mit dabei (diese Aktivitäten sind zwar nicht kriminell, aber sie erhöhen den Geldbedarf enorm ... was nicht selten zur bekannten "Beschaffungskriminalität" führt).
Einige davon, die ich noch heute kenne, sagen von sich, dass sie ab dem 12. Lebensjahr Alkoholiker waren und oft schon mit 10 mit dem Kiffen begonnen haben. Der Grund ... man hat halt mit Älteren abgehangen, weil zuhause keiner da war, man wollte "dazugehören" und hat deswegen exakt das gleiche gemacht, wie die 14, 15 oder 16 jährigen Kumpels.
Oft schließen sich dann mehrere abgebrochene Ausbildungen an ... und mit 35 stehst du dann da, und hast eigentlich nichts erreicht, ausser eine kaputte Existenz.

Daran sind dann auch nicht die Eltern schuld ... es passiert eben einfach ... und dann hängt man erstmal da drin.
Und natürlich sind diese Kinder und Jugendlichen weit häufiger im Prekariat anzutreffen, als in wohlsituierten Familien ... einfach weil da die Doppelerwerbstätigkeit für viele Familien die einzige Möglichkeit ist, überhaupt über die Runden zu kommen.

Ich sprach kleinesfalls von zwingenden Zusammenhängen oder gar einer absichtlichen erziehung zum Straftäter, sondern von Möglichkeiten der Fehlentwicklung durch das Aufwachsen in milieuspezifischen Normalitäten.
 
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Nutzerkennwort schrieb:
Es ist doch ganz einfach. Hart durchgreifen bei Straftaten - egal ob weiss, gelb, schwarz oder sonstwas. Das Gefasel, dass dabei Schwarze, Gelbe usw... übermäßig betroffen wären und das dies nicht gut wäre, daher mehr Milde walten sollte, läßt nur mehr Gewalt entstehen.

Das Shithole-Problem gibt es ja auch in zunehmenden Maße in der BRD. Ich würde an Stelle von Trump (wenn er das dürfte) die USA mit Gefängnissen zupflastern lassen, um Ordnung zu schaffen.

Genau das will das Gefängnissystem in den USA , da es privat geführt ist und somit auf Gewinnmaximierung abzielt. Je höher die Kriminalität desto besser für die Gefängnisbesitzer*Innen.

Nutzerkennwort schrieb:
Scheint doch in den USA nicht vollends umgesetzt zu werden, da es genug Gruppen und linke politische Strömungen (ANTIFA) auf den Straßen gibt, die zu Gewalt neigen. Wer immer wieder Straftaten begeht, wandert halt ins Gefängnis.

Oh mann..da weiß man garnicht wo man anfangen soll....Die Antifa gibt es garnicht das sind einzelne Menschen die sich für Gerechtigkeit und gegen Polizeigewalt, Rassismus und Faschismus engagieren. Das ist etwas das hier eigentlich für jede*n Bürger*Innenpflicht sein sollte, vor allem aufgrund unserer Geschichte (NS, Holocaust, Kolonialismus, Sklaverei und vieles mehr)
 
DerOlf schrieb:
Die funktionieren auch bei uns eigentlich nur bei ziemlich gut gebügelten Scheinen richtig gut ... oft moniert das gerät bei uns einen Schein schon, weil man den nicht exakt mit dem Gerät parallelisiert hat ... und ich habe Anweisung JEDEN Schein zu testen (also auch Fünfer und Zehner). das bremst einen ziemlich aus, wenn man regelmäßig vollkommen zerknitterte Scheine bekommt, die man erstmal bügeln muss, bevor man sie überhaupt in das Gerät einschieben kann.
Was müsstest du machen, wenn es wirklich eindeutig Falschgeld wäre? Also wenn das Wasserzeichen fehlen würde. Müsstest du dann den Sicherheitsdienst rufen, oder die Person nur darauf hinweisen, dass es Falschgeld ist und sie Personalien hinterlassen soll, damit die Polizei sie befragen kann. Natürlich könnte dann sein, dass die Person anschließend flieht.
 
Ich finde eines sehr Interessant, durch die Ereignisse, sieht man mal das die USA ein sehr Rassischtisches Land sind.

Vielleicht haben andere Länder, gar nicht so Unrecht mit dem was sie über die USA sagen. Besonders die Länder in dennen die USA gern mal Krieg spielen.

Vielleicht sollte man mal diesen Blickpunkt in erwägung ziehen, das dieses Land soviele Feinde hat und immer gefahr läuft, Ziel von Terroristen zu werden, hat vielleicht seinen Grund.

Das eigene Volk leidet Jahrunderte schon unter dem Rassismus. Wenn sie Ziele von Anschlägen werden, stellen sie sich immer als Opfer hin und wenn sie Krieg führen als Helden.
 
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DerOlf schrieb:
Warum waren es gleich VIER Cops ...
Ich hatte gestern einen einen Artikel in der NYT (?) dazu gelesen, erst waren wohl zwei Officer vor Ort, später stießen der Mörder plus Kollege dazu. Find ich gerade nicht wieder.
Der Ablauf ist fast minutengenau dokumentiert:
https://en.wikipedia.org/wiki/Death_of_George_Floyd#Timeline

philb0t schrieb:
Floyd war mehrmals im Gefängnis und wegen verschiedener Delikte polizeibekannt.
Quelle?
Die englische Wikipedia weiß nichts davon:
https://en.wikipedia.org/wiki/Death_of_George_Floyd#People_involved
Ich gehe davon aus, wenn derlei bekannt wäre es dort dokumentiert. Bei aktuellen Ereignissen ist Wikipedia durchaus zuverlässig.
Davon ab, Vorstrafen oder nicht, eine mögliche Rechtfertigung von Polizeigewalt oder Mord sehe ich hier nicht. Hast du so natürlich nicht behauptet, klar.
 
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