Skaiy schrieb:
Du vergisst die Prämisse, dass es stimmt, was eine Betroffene äußert, darüber reden wir gerade.
Skaiy schrieb:
Und wenn es stimmt, kann es objektiv nicht anders sein.
Natürlich kann es das
Ganz einfaches Beispiel:
Ich gehe Nachts nach Hause (30 Jahre alt, männlich, Glatze (erblich bedingt, nicht Ausdruck einer politischen Einstellung). Vor mir geht eine jüngere Frau, wir müssen beide in die gleiche Richtung.
Sie fühlt sich unwohl, da ich ihr eine längere Zeit Hinterlaufe. Sie fühlt sich unsicher und potenziell einer Bedrohung ausgesetzt.
Ich bin ein absolut friedlicher Mensch (der zwar Kampfsport macht, diesen aber nur im Wettbewerb anwendet). Ich habe keinerlei schlechte Absichten und möchte einfach nur nach Hause gehen und benutze dafür zufällig den gleichen Weg nach Hause.
Die Frau fühlt sich unwohl und bedroht (subjektiv). Objektiv stelle ich absolut keine Gefahr dar.
Und damit wird die gleiche Situation von 2 Personen völlig unterschiedlich bewertet. Hat die Frau die Situation als Bedrohung wahrgenommen? Klar, will ich ja garnicht abstreiten. Und mit den falschen Kerlen hinter ihr wäre es vielleicht auch wirklich bedrohlich gewesen. Aber war sie tatsächlich in einer bedrohlichen Situation mit mir als ihr "Verfolger"? Nein, war sie nicht.
Empfindung und objektive Realität sind einfach 2 paar Schuhe und können nach Erfahrungen, Lebenssituation etc. völlig unterschiedlich sein. Obwohl eine Situation immer gleich aufgetreten ist.
Noch interessanter wird das Beispiel wenn vor mir 2 jüngere Frauen unterwegs gewesen wären. Die emfpindet meine Anwesenheit als Bedrpohung, die andere hat keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht etc. und ist dementsprechend ganz entspannt.
Wie ist die Situation dann zu bewerten? Die gleiche objektive Situation für beide, aber subjektiv eine andere Wahrnehmung.
Skaiy schrieb:
Vielleicht lebst du in deiner eigenen Bubble. Wie wir hier alleine schon sehen, kommunizieren hier regelmäßig Menschen, die völlig verschiedene Ansichten haben.
Jeder der social Media nutzt, lebt in einer Bubble da diese systematisch vorgegeben werden.
Davon kann sich niemand frei sprechen da die Systeme einfach so funktionieren.
Skaiy schrieb:
Wenn man es so dreht, kann man auch sagen, dass die Gesellschaft an sich kein Gradmesser ist, weil ja jeder einzelne Mensch außerhalb des Internets ebenfalls in seiner Bubble lebt.
Das ist natürlich so. Deswegen musst du zum Beispiel bei wissenschaftlicher Forschung genau auf diese Punkte eingehen. Bei einer wissenschaftlichen Erhebung musst du deine Grundgesamtheit kritisch hinterfragen, bestimmte Bildungssituationen, soziale Herkunft etc... beleuchten und auf deine Ergebnisse reflektieren bzw. EInflüsse messen oder als Schwachpunkt deiner Arbeit deklarieren.
Deswegen gibt es repräsentative Studien, wo eine Grundgesamtheit gewählt wird, welche im Durchschnitt den durchschnittlichen Lebenssituationen etc. der innerhalb der Gesellschaft lebenden Menschen entspricht.
Und tut mir Leid, aber die Kommentarspalte bei Facebook, Twitter und Co erfüllt diese Kriterien in keiner Weise!