Joker (AC) schrieb:
Ich hatte schon mehrfach angemerkt (kann man im Aquarium nachlesen), dass es so ziemlich überall dann zutrifft, wo Personen warum auch immer in Art Abhängigkeit leben.
Das ist halt das Problem, weshalb es so schwer zu erfassen ist. "Machtgefälle" entsteht nicht ausschließlich durch Abhängigkeit, auch wenn es Gutmöglich die häufigste Ursache ist.
So etwas kann auch einfach dadurch entstehen, dass eine Person A in einer vorteilhaften Position ist, zum Beispiel durch eine Information, welche die andere Person B nicht hat, Person A dies aber voll bewusst ist und diese Information zu seinem Vorteil nützt, in dem wissen, dass es Person B schaden wird, oder mindestens weiß, dass Person B anders handeln würde, hätte diese auch jene Information.
Kleines und eher Harmloses Beispiel:
Person A und Person B lernen sich auf irgend einer Dating Homepage kennen. Person B will aber nur Personen Daten, die nicht schon in einer Festen Beziehung sind. Dies ist aber Person A und weiß auch, dass Person B dies so sieht, weshalb Person A das einfach verschweigt. Dadurch hat Person A einen Vorteil gegenüber Person B und handelt auch wissentlich gegen dessen Interessen.
Ob dieses Beispiel jetzt nun alle als "Machtgefälle" Bezeichnen würde, weiß ich nicht. Vielleicht ist der Begriff schon bei dem Fall Lindemann falsch. Was Lindemann aber immer hatte, unabhängig ob er sich Juristik etwas zu Schulden kommen ließ, war mehr Kontrolle über die Situation, und er wusste eher, was auf ihn zukommt, was er zu erwarten hatte und wie es ablaufen würde.
Joker (AC) schrieb:
Wenn man jetzt sagt das ist unanständig, hochgradig verwerflich und unmoralisch. Wie wäre das denn akzeptabel? Wie alt hätten die Frauen sein müssen 25,30,35,40....um nicht moralisch verwerflich zu handeln?
Wonach wird gerichtet?
In dem Fall spielt das Alter keine Rolle. Eine 25. Jährige könnte solch eine Situation schon 20 Mal erlebt haben, mit positiven Ausgang für sie, während eine 40. Jährige es zum ersten mal erlebt. Kein Mensch würde in dem Fall der 40. Jährigen mehr Erfahrung zu sprechen.
Für mich ist es moralisch Einwandfrei, wenn alle Parteien annähern eine vergleichbare Kontrolle über die Situation haben (dem Gastgeber räume ich das Recht ein zu entscheiden, welche Musik gespielt wird), und alle Parteien sich über den Ablauf im klaren sind. Dazu sollte mindestens bekannt sein, wie viele Personen etwa dabei sind, wer der Hauptakteur, bzw. Gastgeber ist und ob dieser anwesend ist. Ob berauschende Mittel eingenommen werden und welche. Und ob auch erwartet wird, dass es zum Sex kommt und zwischen wen. Aber letztlich hat der Gastgeber, welcher das alles organisiert vorab eine höhere Kontrolle über das Geschehen und hat dafür zu sorgen, dass seine Gäste keinen Nachteil haben, um nochmals einen Bogen zum "Machtgefälle" (ich benützt jetzt mal das Wort weiterhin dafür) zu spannen und diese nicht zwangsweise etwas mit Abhängigkeit zu tun haben muss.
Wenn mindestens diese Informationen vor Betreten des Konzert (oder allgemein einer Veranstaltung. Kann auch die Hochzeit eines Kollegen oder so sein) bekannt waren, und keine Person am verlassen der Party gewaltsam gehindert wurde, würde ich es als Moralisch unbedenklich empfinden.