Die Frage ist ob sie das auch tun. Ich lese so was immer mal wieder auf Social Media Plattformen. Aber Menschen sind in der Regel Bequemlichkeitstiere.kenduron schrieb:Z.B. Folgende Aussagen und Taten von Bekannten/Freunden/Geschäftspartnern:
- Ich trenn kein Müll mehr
- Ich verbrenne meinen Gummi/Plastik im Garten um den Klimaidioten eine Reinzuwürgen
- Das Altöl bei manuellen Ölwechsel wird in den Gulli gekippt
- Die Tante/Angehörige eines Klimakleber wurde in der Probezeit entlassen
- (ich könnte noch ewig weiter machen)
Ich habe mich zuhause eingerichtet, hab verschiedene Abfalleimer für verschiedene Produkte: Restmüll, PET, Glas, Alu, etc
Nur weil sich jetzt ein paar Menschen an den Boden festkleben, das System zuhause wieder komplett umzubauen ist mehr Aufwand als es sich lohnt.
Daher ich bezweifle nicht, dass das viele sagen bezweifle allerdings dass sie das tun.
Bin ich auch nicht, und nein muss man nicht und ich denke das werden die meisten nicht.kenduron schrieb:Ich bin kein Freund dieser Proteste, aber muss man denn gleich zur Umweltsau werden?
Radikale Lösungen waren auch selten wirklich "gute" oder "nachhaltige Lösungen". Demokratie braucht immer seine Zeit -> da Demokratie auf Konsens basiert.Gelbsucht schrieb:Es wird sich nur langsam was ändern, radikale Lösungen, wie einige jetzt schon fordern, wirste auch in 30 Jahren nicht erleben.
Dieser Konsens ist wichtig, weil in einem demokratischen Prozess wenn möglich immer alle angehört und berücksichtig werden sollten.
Sonst führt das zunehmend zu Tendenzen wie "Die da oben machen eh was sie wollen" und das hilft am Ende auch niemanden.
Das vermisse ich an den Klimadebatten. Wir diskutieren immer darüber wie und wo wir CO2 einsparen können und wer auf was verzichten muss.florian. schrieb:Wir sollten überlegen, wie man die folgen möglichst gut abfedern kann.
Wir sollten die Technologie von morgen vorantreiben und in die ganze Welt exportieren.
Als ob wir die nächsten 30 Jahre plötzlich aufhören technologische Innovationen zu tage zu bringen. Dieses Thema wird (leider) oft ausgelassen.
Das ist ja nichts neues und war eigentlich in allen Bereichen schon immer so. Ich denke da an Zigaretten, Opiate (Stichtwort Opiat-Abhängigkeit in den USA), und es gibt sicherlich noch viele weitere Beispiele.mae1cum77 schrieb:Übertreiben?! Ist leider eher andersherum. Jahrzehntelang wurden Erkenntnisse unterschlagen, z.B. von der Erdölindustrie und deren Lobby. Viele wichtige Infos sind in die bisherigen Modelle nicht inkludiert.
Es ist sogar total übertrieben.NotNerdNotDau schrieb:Deren Methoden sind zweifellos kritisierbar, aber diese Menschen mit Terroristen zu vergleichen, ist mehr als nur leicht übertrieben.
Das ist richtig. Die Frage ist halt was heisst Gewalt.Metaxa1987 schrieb:Terroristen sind für mich Personen die mit Gewalt meist politische oder religiöse Ziele durchsetzen wollen. Somit auch viele andere Gruppierungen!
Menschen entführen, Menschen hinrichten, Bombenanschläge, etc ist für mich Gewalt.
Sich auf die Strasse setzten ist zwar super nervend würde ich aber jetzt nicht als "Gewalt" einstufen.
Das habe ich auch schön öfter gelesen ist aber aus mehreren Gründen völliger Unsinn.gymfan schrieb:Ich würde es genau anders herum machen: Straße sperren (und zwar vollständig, also derart, dass sie auch kein Sympatisant mit irgendwas versorgen kann) und kleben lassen. Ein paar Tage werden sie das schon aushalten, konnten sich ja lange darauf vorbereiten.
1. Strassen gibt es in der Regel nicht aus Spass. Sondern zumindest zurzeit brauchen wir diese Infrastruktur - diese für mehrere Tage aus dem Verkehrsfluss zu entfernen dürfte für viele Autofahrer das viel grössere Ärgernis sein als Leute die sich kurz auf die Strasse setzen.
2. Ist das auch Rechtsstaatlich schwierig. Die Aufgabe der Polizei ist es die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten oder wieder herzustellen. Menschen auf den Strassen kleben zu lassen und die Strasse einfach umleiten -> hat mit öffentlicher Ordnung Aufrecht zu erhalten wirklich wenig zu tun.
Und nur wegen ein paar Klimaprotestler die sich auf die Strasse kleben, unsere Grundgesetze zu hinterfragen halte ich dann doch für sehr übertrieben.
Das ist am Ende der Knackpunkt. Die Wirtschaft funktioniert eigentlich extrem simpel. Ziel eines Unternehmen ist es so viel Geld zu verdienen wie irgendwie möglich.Knergy schrieb:Das was man beim auspacken eines Mainboards im kleinen erlebt, passiert tagtäglich in der Industrie in viel größerem Umfang. Plastikverpackungen und unnützes Zubehör, die in einem "klimaneutralen" Pappkarton geliefert werden, wo drauf steht, was die Firma alles gutes für die Umwelt getan hat. Da wird Material verschwendet, weil es "günstiger" ist anstatt sparsam zu haushalten.
Das ist auch nicht verwerflich sondern gut für die Aktionäre die Geld investiert haben, gut für die Mitarbeiter (weil mehr mehr Profit kann man z.b. auch mehr Lohn oder Teurungsausgleich bezahlen) und gut für uns Konsumenten weil wir uns so mehr Leisten können.
Wenn man möchte das Unternehmen Klimafreundlicher handeln, dann muss diese Klimafreundliche handeln entweder profitabler werden als das "nicht klimafreundliche" handeln.
Entweder in dem man klimaschädliches Verhalten teurer macht (da gibt es Möglichkeiten wie z.b. CO2 oder Plastiksteuer oder sowas). Oder in dem man klimafreundliches handeln rentable macht (z.b. durch Steueranreize, etc).
Verbote können einen Möglichkeit sein, machen aber immer nur in einem EU-weiten Kontext Sinn. Wenn Deutschland nun als Beispiel günstige Plastikverpackungen verbietet -> Österreich das aber nicht verbietet. Und sowohl die deutschen wie auch die österreichischen Unternehmen den selben EU-Binnenmarkt bedienen können, haben die deutschen Unternehmen automatisch einen Wettbewerbsnachteil.
Das einzige was man dadurch erreicht ist, das es ein paar Unternehmen und Arbeitsplätze in Deutschland weniger gibt und die Unternehmen in Österreich neue Umsatzrekorde haben.
Verbote müssen immer für den gesamten Wirtschaftsraum und nicht nur für ein Land gelten.
Also wenn du bei uns in der Schweiz nicht nur zu schnell sondern viel zu schnell fährst nehmen wir dir an Ort und Stelle deinen Führerschein ab.Erkekjetter schrieb:Mir wäre neu, dass in Österreich, in der Schweiz, Italien Frnakreich und whatever die Leute in großer Menge permanent schneller fahren als erlaubt.
Bezweifle ich. Die Infrastruktur der Deutschen Bahn müsste massiv ausgebaut werden. Das wird der Bundeshaushalt alleine nicht stemmen.R.Kante schrieb:Der Bundeshaushalt umfasst sicherlich genug Geld für ein dauerhaftes 9€-Ticket o.ä..
Und Mobilität -> egal welche soll Geld kosten. Weil sie ist nie gut fürs Klima. Mobilität mit dem ÖV ist weniger schädlich als Mobilität mit dem Auto aber noch lange nicht einfach "gut".
Ich denke zwischen "sich auf die Strasse kleben" und den Mitmenschen auf den Sack zu gehen und sich im dunklen Raum zu verziehen würde es sicherlich noch den ein oder anderen Mittelweg gehen.KitKat::new() schrieb:ja, am besten halten Klimaaktivisten die Klappe und verkriechen sich im dunklen Raum. So überzeugt man wirklich! Kann man ungestört im Status Quo verharren.
Vielleicht bin ich da etwas naiv. Aber in meiner naiven Vorstellung wird Politik in Parlamenten gemacht. Wenn ich also etwas ändern will, sollte ich versuchen in diese Parlamente zu kommen und nicht mit Kleber auf die Strasse 🤷♂️
Mobilität ist insgesamt viel zu günstig. Aber ja du hast das Recht. Man sieht das übrigens auch an der unfassbar grossen Zahl der "Freizeit-Fahrten".DerOlf schrieb:An dem Erfolg des 9EUR-Tickets sieht man vor allem eines ... das Auto ist in Deutschland viel zu billig.
Ich fahre schon mein Leben lang mit dem Zug (allerdings in der Schweiz). Und ich fahre immer 1. Klasse (da hat es Sitzplätze).floh667 schrieb:Bevor ich mich in einen total überfüllten Regionalexpress quetsche um gestresst und genervt zur Arbeit fahre, setze ich mich entspannt in mein Auto.
Für mich ist das am Ende ein Gewinn. Ich habe pro Arbeitsweg etwas mehr als eine Stunde. Diese 2 Stunden im Zug, kann ich an meinem Notebook arbeiten.
Sprich ich muss nur 6 Stunden im Büro sein.
Wenn ich mit dem Auto gehen würde, hätte ich auch mindestens eine Stunde pro Weg (während Rush-Hour) wohl deutlich mehr weil eigentlich immer Stau ist.
Hätte aber in diesen zwei Stunden, kein bisschen gearbeitet und nur Zeit damit verbracht von A nach B zu fahren.
Muss diese zwei Stunden also zusätzlich im Büro verbringen, und bin dann später zuhause -> lohnt sich für mich definitiv nicht.
Ich wäre ja der übliche Verdächtige. Aber ich gebe euch da teilweise Recht. Ein Markt funktioniert nur mit Grundregeln die für alle gelten.DerOlf schrieb:Da werden die üblichen Verdächtigen aber sofort "Kommunismus" brüllen.
Und nein die Politik soll nicht jedes und alles Mikro-Managen. Wichtig ist einfach wie weiter oben schon erwähnt, dass diese Grundregeln für den gesamten Marktbereich und nicht nur für ein einzelnes Land gültig sind.
Mag sein, dass das tagtäglich passiert. Wenn man aber Angehörigen mitteilen muss, dass das Spendenorgan wegen Klimaaktivisten nicht reichtzeitig im Krankenhaus war -> wird das für die sicherlich schon ein Argument sein.DerOlf schrieb:Einzelfälle (wie eine tote Radfahrerin oder dringende Organ- oder Medikamententransporte) sind da leider kein Argument, denn sowas passiert auch ohne Mitwirkung der Klimakleber tagtäglich auf den mit immer dickeren Karossen überfüllten Strassen in Deutschland.
Das ist doof für dich. Aber man kann politisch diese Dinge nicht vermischen. Politik handelt immer Themenbezogen. Das 49 Euro Ticket (wie damit ein ÖPNV Ausbau möglich sein soll bleibt mir ein Rätsel) ist nicht dafür da um deine Stromkosten zu entlasten.DerOlf schrieb:Nun gibts ja bald das 50EUR-Ticket (naja, 49,- sollens ja werden). Ich spare dadurch bombige 20,-Taler im Monat (mein Abo kostet knapp 70,-). Aber meine Energiekosten haben sich trotzem fast verdoppelt (und das ist ein bisschen mehr, als ein Zwanni im Monat).
Sind politische einfach unterschiedliche Geschäfte.
Diese Aussage ist halt schwierig. Ich gebe dir Recht über die Problematik muss man nicht mehr Diskutieren hier besteht Konsens.SE. schrieb:Zum Thema selbst gibts eben nix mehr zu diskutieren, die Fakten und einige absehbaren Folgen sind bekannt, genauso wie (mögliche) Lösungsstrategien.
Jetzt muss schnellstmöglich lokal und global gehandelt werden wenn Zielmarken (Stichwort 1,5 Grad Ziel) erreicht werden sollen, auf nichts anderes weisen die Aktivist:innen hin.
Über mögliche Lösungswege sollte man aber IMMER diskutieren. Frag 10 Leute wie sie ein Problem lösen würden und du bekommst 10 verschiedene Antworten und Lösungswege -> mal bessere und mal schlechtere.
Nur weil die Klimaaktivisten Lösungen präsentieren bedeutet das nicht dass man die nicht diskutieren soll. Vielleicht gibt es ja bessere Lösungen? Vielleicht sind ein paar der präsentierten Lösungen gar nicht wirklich gut -> und wie immer wenn es um Politik geht muss man die Partikularinteressen miteinbeziehen.
Gibt Menschen mit Einschränkungen aller Arten, funktionieren Lösungen auch für die, etc und das wichtigste am Ende müssen diese Lösungen auch mehrheitsfähig sein -> jedenfalls dann wenn man sich von der Demokratie nicht verabschieden will.
Hier zu sagen "braucht man nicht zu diskutieren" ist jedenfalls Unsinn.
Im Grundsatz gebe ich dir da Recht. In der Praxis aber nicht. Vielleicht bin ich da zu "wirtschaftlich" oder "kapitalistisch" angehaucht.Lipovitan schrieb:Was andere Länder machen ist daher für die Erreichung unserer eigenen Ziele völlig irrelevant.
Aber am Ende ist doch das Ziel relevant. Das Ziel ist das wir Global weniger CO2 Ausstossen. Egal welche Massnahme man wo macht, wird am Ende Geld kosten.
Wenn etwas Geld kostet ist meine erste Überlegung immer, wo ist es am effizientesten eingesetzt. Also wo bekomme ich pro investiertem Euro die grösste CO2 Reduktion.
Und ich formuliere das bewusst salopp: Aber die Diplomaten der reichen europäischen Wirtschaftsländern ein paar Koffer mit Geld in die Hand zu drücken und die nach China und Indien zu schicken wo sie quasi von Fabrik zu Fabrik laufen und dort für die Fabrikinhaber kostenlos CO2 Filter einbauen inkl. 15 Jahre bezahlte Wartung von den Dingern -> hat wahrscheinlich pro Investiertem Euro mehr CO2 Reudktion als Resultat als so ziemlich jede Massnahme die man in Deutschland, Schweiz oder Österreich machen würde.