Skaiy schrieb:
Und nicht wieder etwas reinröhren und sich dann nicht mehr melden.
Sorry, ropf war etwas sprachlos. Ich verstand zunächst nicht, ob den Reaktionen eine völlige Unfähigkeit zu verstehendem Lesen, geschweige denn analytischem Denken, oder purer Beissreflex zugrunde lag - was ich der Mehrheit der CB-Leser nicht(!) unterstellen möchte.
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Der Kernpunkt meines Posts #2147 war die These - um es ein wenig salopper zu formulieren - die Ossis hätten aufgrund historischer Erfahrung ein Gespür entwickelt, wann sie verarscht werden - und deshalb sei das Vertrauen in Politik und Medien im Osten geringer als im Westen.
So eine "These" ist natürlich angreifbar. Nur steckt da mit KEINEM Wort - weder implizit noch explizit - eine Behauptung drin, "alternative Medien" irgendwie besser oder wahrer oder zuverlässiger. Für das (Nicht-)Zutreffen dieser These spielt es nichteinmal eine Rolle, ob alternative Medien überhaupt existieren.
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Meine "These" hat einen argumentativen Angriffspunkt: WENN jemand ein Gespür für ETWAS entwickelt, muss dieses ETWAS zunächst existieren - in diesem Fall die "Verarschung". Hier könnte man einen Beispielsnachweis fordern ... hat aber niemand gemacht.
EIN Beispiel, stellvertretend für Millionen andere, werd ich hier anführen - die überall und ständig und wieder und wieder wiederholte Behauptung "Putin hat das Gas abgedreht".
Das ist auch nicht zu diskutieren - wer mag, kann es glauben, oder nicht glauben, oder selbstständig recherchieren, WER WANN WELCHE der urspünglich 7 Stränge "abgedreht hat. Aber bitte wundert euch nicht, wenn Millionen von Menschen solche Platitüden NICHT glauben.
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Woher kommt das nun - dass keiner auf den Kern meiner "These" eingegangen ist, oder sie gar zerrissen hätte - sondern alle auf "Alternativmedien" abgehoben sind? Hab ich mich sooo missverständlich ausgedrückt? Ich finde nicht.
Die einzige Variante, die mir gegenwärtig dazu einfällt - man geht a priori, sozusagen per Definition, davon aus - dass das fehlende Vertrauen in eigene Politik, Presse und Institutionen sei die Folge irgendwelcher bösen Einflüsse - sei es gegnerische Propaganda oder schlicht Dummheit -> in so einer Agenda kommt eigenes Versagen schlicht nicht vor.
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Ich möchte die geneigten Mitforisten bitten, wenigstens hypothetisch einmal das Gegenteil in Betracht zu ziehen - also dass eine einseitige Berichterstattung in den Medien die Leute überhaupt erst zu "Alternativmedien" treibt - und fehlende Representanz grosser Teile der Bevölkerung im aktuellen Politikgeschäft diese zu "alternativen Parteien"
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Privat bin ich der Ansicht, dass die Politik der Bundesregierung(en) spätestens seit Corona das beste Wählerbeschaffungsprogramm für die AfD überhaupt darstellt, und die Haltung von Linken und SPD dito für BSW.
Ob man dem zustimmt oder nicht, ist mir relativ egal - aber mich würde interessieren, ob an der Logik etwas auszusetzen ist.
Einen schönen Abend euch allen