Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem

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Ich fand die Frage mit der Identitätspolitik ziemlich interessant.

Die Lebensumstände einiger Gesellschaftsgruppen (hier war von Behinderten die Rede) sind schon ziemlich speziell - sodass die Frage, ob sie von Menschen ohne diese Einschränkung überhaupt angemessen vertreten werden können - durchaus ihre Berechtigung hat.

Ebenso die Frage, ob und welche Qualifikation man für ein politisches Amt mitbringen sollte, und wie man das sicherstellen kann.
 
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Fu Manchu schrieb:
Es gibt aber nun mal Behinderungen und Krankheiten, die ausschließen, dass man alles machen kann.
Du verstehst das leider noch nicht. Ich weiß, dass man dich im Gegensatz zu anderen abholen kann, deswegen versuche ich es bei dir.

Nicht lesen können schließt nicht aus, dass man gute Politik machen kann. Wie das funktioniert? Digitale Unterstützung und reden.

Du aber: Du kannst nicht lesen. Du darfst nicht in den Bundestag.

Nehmen wir einen Menschen, der alle deine politischen Ansichten vertritt. Der Mensch ist schlau, macht gute Vorschläge und "kann" Politik. Er kann aufgrund einer Beeinträchtigung nicht lesen, deshalb benutzt er bei allen digitalen Geräten eine Vorlese-Funktion. Das dauert zwar ein bisschen länger, aber ansonsten bekommt er seine Beeinträchtigung bei seiner politischen Arbeit nicht zu spüren.

Er möchte an der Demokratie teilhaben und möchte sich auf die Liste setzen lassen, aber das geht nicht, weil er nicht darf, denn er kann nicht lesen.

Das ergibt keinen Sinn, ist demokratiefeindlich und diskriminiernd.

Und ich bin überzeugt davon, dass du das nicht so meinst. Das Ergebnis ist es aber.

Den obigen Fall habe ich sogar als Freund. Nur, dass er sich kein Deut für Politik interessiert. 😁

Als Projektleiter im Maschinenbau samt Studium kam und kommt er prima zurecht. Der einzige Unterschied war, dass die Zettel, die er bekommen hat, mit dem iPad einscannen musste. Auf der Arbeit bekommt er eh fast alles digital.

Wenn er politisch interessiert wäre, könnte er auch, ohne Probleme für andere, Politik machen, dürfte er aber laut dir nicht.

Was passiert, wenn jemand gelogen hat, in der Politik ist (deine Ansichten), gute Arbeit leistet und es kommt heraus, dass er nicht lesen kann? Rauswerfen?

Ich denke, dass du nicht ganz weißt, dass man heute mehr oder weniger ohne Probleme mit Beeinträchtigungen an Arbeit und Politik teilhaben kann.

Nicht lesen können oder gar Analphabetismus bedeutet nicht, dass man dumm ist oder nicht teilhaben kann. Man braucht zwar digitale Unterstützung ("Vorlese"-Funktion) und ausgehändigte Dokumente müssen eingescannt werden, aber mehr auch nicht.

Wir reden hier ja nicht von einem Menschen, der taub, stumm und blind ist und sich absolut gar nicht mitteilen kann.

Ich denke, dass du etwas anderes meinst, aber die Forderung "Menschen, die nicht lesen können, sollen nicht in den Bundestag.", ist nicht richtig.

Egal, wie abgeneigt man den Grünen ist (ich wähle sie selbst nicht): Das sollte nicht in Blindheit resultieren.

Ein Politiker soll gute Politik machen. Wenn der Wähler einen Politiker nicht mehr haben möchte, wählt er ihn nicht.

Das hat nichts mit lesen können zu tun.

Vielleicht nimmst du dir mal ein bisschen Zeit und denkst darüber nach.

midnightblue schrieb:
Das Problem daran ist, dass diese Unterstützer dadurch eine große Macht erlangen. Gewählt und legitimiert ist aber nur der/die Abgeordnete.
Ich bezweifle, dass eine "Vorlese"-Funktion auf digitalen Geräten große Macht erlangt.

Wenn im Bundestag ein Parteikollege der Person etwas vorliest, ist er ebenso gewählt und von der selben Partei.

ThomasK_7 schrieb:
Los erzähl mal! Welche schlauen Analphabeten würden ganz konkret unseren Bundestag vorwärts bringen?
Ist das dieses "Los erzähl Mal!" von Letztens mit dem Erschießen von Frauen mit Kindern, nachdem du offenbart hast, dass du keine Ahnung hast?

Denn das passiert dir hier gerade wieder. Just saying.

Kleiner Tipp:
Analphabetismus hat nichts damit zu tun, ob man dumm oder schlau ist. Das bedeutet auch nicht, dass man an Kommunikation nicht teilhaben kann.

EDIT: Wow, der Beitrag von mykoma gab es noch nicht, als ich angefangen habe zu schreiben. ^^
 
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Skaiy schrieb:
... Ich weiß, dass man dich im Gegensatz zu anderen abholen kann, deswegen versuche ich es bei dir.
...
Vielen Dank erst mal und ja, ich würde gerne weiter diskutieren und mich "mit dir anlegen" - aber wenn im Augenblick die Gefahr besteht, dass die Admins unseren Faden abschneiden und ins Aquarium versenken ohne Chance auf Rettung, bleibe ich erst mal außen vor.

Ich finde es sehr schade, dass eine wirklich interessante Runde so hart beendet wurde, das ist CB unwürdig, denn wir sind schließlich die Kunden und Treiber dieser Seite und das wäre der Zeitpunkt für einen Sammelthread oder ähnliches.

Daher vielen Dank und bis bald hoffentlich.
 
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Ich bin dann auch mal draußen. Wenn jemand Lust auf Themenneueröffnung hat, beteilige ich mich gerne. Vielleicht mache ich es auch selbst, aber nicht mehr heute. Nachti 🌜
 
Ich will noch etwas zum Thema "Nicht lesen können und Politik" einwerfen.

Bodo Ramelow, noch amtierender Ministerpräsident von Thüringen, ist Legastheniker. Zwar jetzt nicht so ein Extrem, wie gar nicht lesen zu können, aber das Amt des Ministerpräsidenten ist sicherlich auch nicht ohne.
 
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CCIBS schrieb:
Ob der Ramelow Legasteniker ist hin oder her ... vielen Leuten im Osten stösst sauer auf, dass hohe Positionen oft/meist von "Wessis" besetzt werden.

Wenn wir über Eignung oder Nichteignung von Politikern für ihre Aufgaben sprechen (worauf die Diskussion über Behinderte in der Politik ja hinausläuft) - sollten wir auch fragen, was diese Politiker eigentlich im Interesse ihrer Wähler handeln lässt, statt ausschliesslich in ihrem eigenen.

Ich finde, das gerade die gehobenen Posten von Menschen aus der Region besetzt sein sollten - dann besteht zumindest die Chance auf eine gewisse Heimatverbundenheit.
 
ropf schrieb:
Ob der Ramelow Legasteniker ist hin oder her ... vielen Leuten im Osten stösst sauer auf, dass hohe Positionen oft/meist von "Wessis" besetzt werden.
Und mir stößt sauer auf, dass nach 35 Jahren immer noch in diesen Schubladen gedacht wird. Ab 16 Jahren konnte man wählen, wenn diese Jugendlichen immer noch in so einem Gesit erzogen wurden, wundert mich wenig.
 
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Mit Jahrgang 86 habe ich die Wende nicht mehr bewusst mitbekommen. Daher bin ich auch nicht mit dieser elenden Ost-West-Denke aufgewachsen. Dass dieses Konzept überhaupt existiert, wurde mir erst sehr spät bewusst. Und ich lehne es bewusst ab. Für mich gibt es nicht Ossis und Wessis, wir sind alle Deutsche. Punkt.

Ich würde mich freuen, wenn sich ein solches Mindset mehr verbreiten würde, bin aber hoffnungsvoll, dass sich dies mit der Zeit von selbst ergeben wird.
 
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OdinHades schrieb:
Für mich gibt es nicht Ossis und Wessis, wir sind alle Deutsche. Punkt.
Im Grunde sind wir EU-Bürger und trotzdem hat es oft den Anschein, dass einige nicht mal außerhalb der Bundeslandgrenzen denken können (ja, ich denke da an Bayer und Söder).
 
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CCIBS schrieb:
Vielleicht ...

Die Dramatik - nicht Einzelpersonen, sondern der gesamte Vorstand - nicht nur Rücktritt, sondern auch Austritt aus einer Partei, deren Kurs man bis eben vollständig mitgetragen hat - lassen eine gesteuerte Inszenierung nicht ganz abwegig erscheinen.

Mit welchem Ziel? Infiltraton eines politischen Gegners, den man offenbar für gefährlich hält? Schaffung einer linken "Alternative" zu BSW nach dem Prinzip "Teile und Herrsche"?

Keine Ahnung, vielleicht auch Blödsinn.
 
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ropf schrieb:
Das kommt von der AfD:
Falsche Haare, falscher Name, falsche Angaben: Ein ehemals in Bremen aktiver AfD-Politiker wollte sich offenbar beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) einschleichen. Bei seinem Vorsprechen bei der BSW Landeskoordinatorin für Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Zimmermann, gab sich Olaf Kappelt im vergangenen Dezember in einem Berliner Hotel als Hans Kappelt aus und erschien mit einer Perücke.
Quelle: https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/wagenknecht-partei-afd-kappelt-bremen-100.html

ropf schrieb:
lassen eine gesteuerte Inszenierung nicht ganz abwegig erscheinen.

Mit welchem Ziel? Infiltraton eines politischen Gegners, den man offenbar für gefährlich hält?
Aaahhhjaaa.
 
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Ein ehemals in Bremen aktiver AfD-Politiker wollte sich offenbar beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) einschleichen.
Das wird auch in der 5-teiligen Doku Inside Bündnis Wagenknecht gezeigt und wie man darauf reagiert hat. Generell ist das BSW darauf bedacht, nicht einfach so viele Mitglieder aufzunehmen, wie man kriegt, sondern prüft eher doppelt, lässt sich dabei Zeit und verzichtet auch lieber. Was ich vernünftig finde. Aufgefallen ist das mit dem Olaf Kappelt, weil er trotz Perücke erkannt wurde.
 
Naja - die ganze Aktion war wohl von vorneherein als Hoax angelegt - um den politischen Gegner lächerlich zu machen. Ansonsten - keine Partei hat ein Monopol auf subversive Praktiken.
 
Kuristina schrieb:
Was ich vernünftig finde.
Das finde ich zumindest auch beim BSW gut.

Kuristina schrieb:
Aufgefallen ist das mit dem Olaf Kappelt, weil er trotz Perücke erkannt wurde.
An seiner Zahnlücke. 😁

Von dem AfD-Herren kommt nächstes Jahr ein Enthüllungsbuch zum BSW:
Gegenüber dem WESER-KURIER ließ Kappelt die Frage nach seinen politischen Intentionen offen. Stattdessen kündigte er ein Buchprojekt an. Er plane eine Veröffentlichung mit dem Arbeitstitel "Undercover beim BSW". Darin werde er seine Erlebnisse bei und mit der Wagenknecht-Partei publizistisch verarbeiten. Das Buch solle rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr 2025 erscheinen.
Quelle: https://www.weser-kurier.de/bremen/...andidaten-olaf-kappelt-doc7xc4j6jp5zk1dr8cvzm (Bezahlschranke)
 
ropf schrieb:
Die Dramatik - nicht Einzelpersonen, sondern der gesamte Vorstand - nicht nur Rücktritt, sondern auch Austritt aus einer Partei, deren Kurs man bis eben vollständig mitgetragen hat - lassen eine gesteuerte Inszenierung nicht ganz abwegig erscheinen.

Mir scheint eher, dass diese Aussage auf Uninformiertheit beruht:

Grüne Jugend unzufrieden mit Mutterpartei

Grüne Jugend fordert glaubwürdigere Sozialpolitik

und da gibt es noch viel mehr.

Wobei man in Bezug auf Inszenierung vom BSW tatsächlich viel lernen kann.
 
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So schnell geht das. Die CDU in BRB möchte nicht mitregieren und nun ist das BSW dran. Etwas, was vor einem Jahr noch unmöglich schien.
 
Sarah zieht halt, denn sie is eine eloquente Rednerin.

Man kann sich vermutlich sehr gut mit ihr unterhalten. Sie kann aber auch gut Totschlagargumente. Dem sind die meisten Interviewer und Gäste nicht gewachsen. Dene fehlt die Portion Schlagfertigkeit um Sarah sofort auskontern zu können. Was in 2 Minuten war ist schon wieder Vergangenheit.
 
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Und ist eigentlich eine kluge Strategie recht viele Menschen zu erreichen, anstatt mit Bratwurst und Kaffee kurz vor der Wahl auf Stimmenfang zu gehen.
Die sozialen Medien sind ja eher in anderer Hand.
 
Für die Partei ist das gut. Das ist quasi eine Dauerwerbesendung. ^^

Sie hat ein weiteres Mal bekräftigt, dass ein "Nein" zur US-Raketenstationierung Bedingung für eine Koalition ist. Und dass das für alle drei Bundesländer gilt. Und Zitat: "In Sachsen und Thüringen kann man jetzt schon sagen, dass es mit der SPD vielfach nerviger ist als mit der CDU." ^^
 
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