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Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem
Es gibt einen eklatanten Unterschied zwischen BSW und den Altparteien.
Letztere sind eigentlich Politik-Unternehmen - deren "Investoren" nach Macht und Einfluss streben - zu diesem Behufe Gesichter und Themen suchen, die man den Wählern "verkaufen" kann - sowie ein geeignetes Management. Deswegen werden sie einander immer ähnlicher, bis hin zu einer weitgehenden Austauschbarkeit.
BSW hingegen gründet sich um Grundsatzfragen herum, und sucht sich notwendigerweise Mitgliegder die hier weitgehend übereinstimmen. Andere - die ihre eigenen Hoffnungen und Wünsche auf diese Partei projiziert haben und nun enttäuscht sind - empfinden das möglicherweise als "autoritär". Sei's drum - sollen sie eine eigene Partei gründen.
Jedenfalls wird es einen politischen Drift, wie ihn die Grünen oder auch die Linkspartei hingelegt haben, nicht geben. Dagegen sind Wählerzahlen und Regierungsbeteiligungen -erstmal- periphere Angelegenheiten.
Weshalb die Frage interessant ist, was das BSW eigentlich davon hatte, den Antrag der CDU mit zu unterschreiben (was der Rest von dem Theater hatte, habe ich schon analysiert, siehe Aquarium )
Auf den ersten Blick nur Nachteile: Alle BSW-Wähler sind enttäuscht und das Stimmenfischen im AfD-Teich geht nun auch nicht mehr so gut.
Mir kommt es vor wie ein Preis, den man gezahlt hat, um dazuzugehören. Ein Aufnahmeritual.
Kuristina schrieb:
Wenn die Wähler sich deswegen für diese Partei entscheiden, spielt es keine Rolle, wie viel Einfluss man auf Bundesebene hat. Der Wähler erwartet das und fertig.
Zumal man im Bund sehr wohl auf die Ergebnisse in den Ländern schaut und sie als Stimmungsbarometer nutzt. Das wissen die Wähler - und was haben sie denn sonst für Möglichkeiten, ein "so nicht weiter" zu kommunizieren...
henso schrieb:
Angestellte schimpfen über Beamte. Alle schimpfen über Bürgergeld Empfängerinnen. Usw. Kommt schon Leute…
Frauen vs Männer, Migranten vs Einheimische, Rechte vs Linke, Junge vs Alte usw. "Teile und herrsche" ist Jahrtausende alt und funktioniert noch immer hervorragend.
"Bei einem Wahlkampfauftritt wirft der Minister dem BSW von Sahra Wagenknecht vor, sich von Russland bezahlen zu lassen. Weil er keine Beweise hat, muss er jetzt eine Unterlassungserklärung abgeben."
henso schrieb:
In meinen Augen spielt das BSW ein gefährliches Spiel. Sie ist auf Stimmenfang bei der AfD, dem links konservativen Flügel der SPD, Grünen und den Linken.
Damit hat eigentlich schon Merkel angefangen und mittlerweile machen es mehr oder weniger alle, framen dabei ziemlich beliebige Positionen als links, mittig oder rechts und lassen dieses Schema damit immer fragwürdiger aussehen.
Erkekjetter schrieb:
Du hast nichts analysiert, du hast eine fragwürdige und diskutable Meinung präsentiert.
Ja, gut möglich. Wobei ich immer noch denke, dass es vor allem Katja Wolf zuzuschreiben ist. Weiß nicht, ob du dir mal die neue 5-teilige BSW Doku angeschaut hattest. Da grenzt sie sich auch klar von der AfD ab.
midnightblue schrieb:
Zumal man im Bund sehr wohl auf die Ergebnisse in den Ländern schaut und sie als Stimmungsbarometer nutzt.
Natürlich ist es das! Wäre auch schlimm wenn es nicht so wäre.
Aber stelle eine andere Frage und du bekommst völlig andere Mehrheiten. Frage die Leute, "möchten sie, dass Deutschland völlig wehrlos gegen Russland ist" oder "soll Deutschland die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern bei der Entwicklung von Waffensystemen einstellen" etc. und du bekommst Ablehnung im hohen 2stelligen Bereich.
Letzteres ist i.Ü. der Aspekt der gerne unter den Teppich gekehrt wird indem man blind die USA in den Vordergrund stellt. In dem o.g. Antrag des BSW wollen sie dass wir die Zusammenarbeit mit unseren verbündeten Nachbarn gleich mit killen. Und spätestens an der Stelle ist Schluss mit lustig.
"Bei einem Wahlkampfauftritt wirft der Minister dem BSW von Sahra Wagenknecht vor, sich von Russland bezahlen zu lassen. Weil er keine Beweise hat, muss er jetzt eine Unterlassungserklärung abgeben."
Oliver Welke hatte das mal recht eloquent und rechtssicher formuliert. Sinngemäß sagte er, er wolle nicht behaupten, dass Frau Wagenknecht vom Kreml bezahlt würde, doch es wäre eine Schande, wenn es nicht so wäre.
Immerhin stellen sie eine echte Alternative zur AfD da. Das sind politische Hasardeure, die möchten, dass es Deutschland schlecht geht, damit es ihnen gut. Das BSW dagegen ist ideologisch gefestigt Deutschland zu schädigen.
ropf schrieb:
Letztere sind eigentlich Politik-Unternehmen - deren "Investoren" nach Macht und Einfluss streben - zu diesem Behufe Gesichter und Themen suchen, die man den Wählern "verkaufen" kann - sowie ein geeignetes Management.
In welcher Kaderschulung hast denn den Kokolores aufgeschnappt?
Ich empfehle dir mal 10 Jahre Mitgliedschaft in einer der "Altparteien", dann weißt wie viel Unternehmertum darin steckt, die Friedhofsgebühren zu erhöhen, eine neue Retentionsfläche auszuweisen, die Kita zu renovieren usw.
In welcher Kaderschulung hast denn den Kokolores aufgeschnappt?
Ich empfehle dir mal 10 Jahre Mitgliedschaft in einer der "Altparteien", dann weißt wie viel Unternehmertum darin steckt, die Friedhofsgebühren zu erhöhen, eine neue Retentionsfläche auszuweisen, die Kita zu renovieren usw.
Mittlerweile habe ich noch eine andere Theorie gehört: Man hätte befürchtet, dass die AfD-Kandidatin tatsächlich gewählt werden könnte (da geheime Wahl und da die Brandmauer einigen Fraktionsmitgliedern nicht ganz so gut gefällt).
Kann schwer einschätzen, wie realistisch das ist. Eine Vizepräsidentschaft hat die AfD schließlich auch nicht bekommen. Das BSW hingegen schon!
Dann versuche mal ein Unternehmen so zu führen, wie es die politischen Verhältnisse in einer Kommune zulassen. Viel Spaß dabei!
Das sind 2 völlig verschiedene Dinge und haben mit Hierarchien rein gar nichts zu tun. Politiker leiten Ämter oder Verwaltungen. Nach deiner Definition wäre quasi jedes Amt ja einem Unternehmen gleich. Jeder der dort arbeitet, weiß dass es nicht so ist. Dass sich die Wirtschaft über Lobbyismus oder Mitgliedschaft versucht Einfluss zu verschaffen ist völlig normal und oft genug auch richtig. Wirtschaftspolitik ist viel zu wichtig um sie ausschließlich den Politikern zu überlassen (ein beim BSW vermutlich nicht allzu populärer Aspekt), aber das ist ein anderes Thema!
Ich relativiere gar nichts, außer du hast wirklich geglaubt, ich würde über telepathische Fähigkeiten verfügen oder würde das behaupten. Ich bin sicher, dass mich jeder außer dir richtig verstanden hat. Natürlich schildere ich hier meinen persönlichen Eindruck, was denn sonst.
Du hast wörtlich geschrieben, dass alle, die das BSW gewählt haben, enttäuscht seien. Dass du damit nur die Menschen gemeint hast, mit denen du persönlich gesprochen hast, geht daraus in keiner Weise hervor. Also steh einfach dazu und editiere ggf. den entsprechenden Post.
Und nein: Es versteht nicht jede:r das, was du es eigentlich aussagen wolltest. Und das ist nicht die Schuld der Empfängerseite.