Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem

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Keine Ahnung, wie du jetzt auf die AfD gekommen bist, aber selbst der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie Siegfried Russwurm hat eine eindeutige Meinung dazu:
"Eine politische Bewegung, die die Wende rückwärts zu Nationalismus beschwört, ist schädlich für dieses Land: für die Wirtschaft und für Ansehen und Erfolg Deutschlands im globalen Kontext", [...]
"Wir tun gut daran, uns den Aussagen der AfD auch öffentlich deutlich entgegenzustellen: Klar zu sagen, sie zu wählen ist kein harmloser Protest, sondern das ist eine Partei, die schädlich ist für die Zukunft unseres Landes und von uns allen."
Die AfD sei "schlecht für dieses Land, auch, weil sie ein Klima von Hass, Polarisierung und Ausgrenzung befeuert".
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/bdi-warnung-afd-100.html

finley schrieb:
Der Herr Güllner der die Grünen damals als neue Volkspartei gesehen hat. Tja ... wenn man solche Leute bei der Analyse von Umfragen hat wundert einen nix mehr.
Kommt da noch etwas, außer pauschale Diskreditierung?
 
Ich habe beim letzten mal -trotz Migrationspolitik- zähneknirschend SPD gewählt. Für sozial eingestellte Menschen denen die AfD zu radikal ist, und die sich eine komplett andere Migrationspolitik wünschen würde sich ja dann das Bündnis Sarah Wagenknecht anbieten.

Wenn die Migrationspolitik nämlich so bleibt wie sie ist wird es in absehbarer Zeit keine demokratischen und humanistischen Werte mehr in Europa geben. Der Selbsterhaltungstrieb sollte größer sein als die Aufopferung.
 
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Ich schließe hier erstmal ab. Die PuG Regeln sind tatsächlich geschrieben worden, damit sich daran gehalten wird. Eine Eröffnung dann vielleicht heute Abend wieder. Je nachdem wie ich dazu komme, hier auszusortieren.
 
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Und wieder offen. Aber ganz ehrlich: "Wenn einige von Euch so weiter machen wollen, wie die Beiträge im Aquarium vermuten lassen, dann geht die nächsten Tage lieber an die frische Luft, das neue Jahr begrüßen".
 
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"Politologe Werner Patzelt erwartet keinen großartigen Erfolg der BSW-Partei.
Begründung: Beim Wagenknecht-Bündnis handelt es sich um eine sogenannte „Querfront“, die Positionen von links bis rechts kombiniere. Das sei „selten stabil und nur in Ausnahmezeiten erfolgreich“
."
 
Ich glaube der Politologe irrt sich.
Meiner Meinung nach sind die Zeiten vorbei in denen es so einfach war Politik in "links und rechts" einzuteilen.
Die Welt wird immer komplexer und alles hängt immer mehr zusammen so dass es immer schwieriger wird irgendwas in irgdendeine Schublade einzusortieren.

Früher bedeutete der Unterschied Links-Rechts dass es auf der einen Seite einen Haufen schlecht bezahlter Arbeiter gab die unter erbärmlichen Bedingungen leben mussten. Deren Vertreter waren die Linken welche mehr Rechte und bessere Lebensbedingungen für die Leute unten in der Gesellschaft forderten. Und auf der anderen Seite gab es die König/Kaisertreuen die eigentlich alles gut fanden wie es war und auf Seiten der Obrigkeit standen.
Die einen saßen im Parlament auf der Linken Seite des Raums, die anderen auf der Rechten. Daher kommt diese Unterscheidung.

Nur haben wir heute eine globalisierte Welt und keinen Kaiser mehr und es hat sich in den letzten hundert Jahren soviel geändert dass die historische Einteilung in rechts und links eigentlich keinen Sinn mehr macht.

Und dementsprechend macht es dann auch keinen Sinn mehr von "Querfront" zu sprechen, denn es gibt vermutlich keine politische Position mehr die bestimmte Positionen nur für sich vereinnahmen kann.

Kleines Beispiel. Nehmen wir mal die "Ausländer raus!" Position der Rechten. Deren Begründung lautet ja: Deutsche sollen zuerst drankommen was die Ressourcenverteilung/Arbeit/Geld angeht. Sind zuviele Ausländer im Land ist für die Deutschen zu wenig da. Deshalb: "Ausländer raus!"
So und jetzt die Linke Variante von "Ausländer raus!". Deren Begründung lautet: Wir wollen die Lebensumstände aller Menschen im Land verbessern, die ganz unten in der Gesellschaft sind, egal welche Nationalität die haben oder woher die kommen. Die Ressourcen dafür sind aber leider begrenzt, was bedeutet dass für jeden einzelnen weniger da ist, um so mehr Leute ins Land kommen. Ab einer bestimmten Zahl Ausländer im Land stagniert die Verbesserung dann und sind zuviele im Land verschlechtern sich sogar die Lebensverhältnisse von ALLEN weil schlichtweg nicht genug Ressourcen vorhanden sind. Oder es kommt sogar zu Konflikten und Verteilungskämpfen im Land was keinem etwas nutzt, aber allen schadet.

Oder mal in Geld ausgedrückt mit fiktiven Zahlen: Sind insgesamt 1000 Euro vorhanden und es gibt 100 notleidende Deutsche und 100 Ausländer, also insgesamt 200 Personen, dann sind für jeden 5 Euro pro Monat da.
Gibts im Jahr darauf aber auf einmal immer noch 100 notleidende Deutsche aber 900 Ausländer, und 1000 Euro zu verteilen, dann ist für jeden auf einmal nurnoch 1 Euro da. Die Lage hat sich für alle im Vergleich zum letzten Jahr verschlechtert. Die Lebensumstände von allen die sowieso ganz unten in der Gesellschaft sind verschlechtern sich im Vergleich zum letzten Jahr nochmal. Und das widerspricht dem was Linke seit jeher gefordert haben, nämlich die Lebensumstände derjenigen zu verbessern die Gesellschaftlich ganz unten sind.

Wir bräuchten daher eigentlich ein komplett neues politisches Koordinatensystem, das aber mindestens dreidimensional ist, vermutlich sogar n-dimensional also sowas wie ne ökonometrische Matrix z.b.
Bei nem mehrdimensionalen Koordinatensystem würde ich z.b. nehmen
National-International
Kapitalismus-Soziale Marktwirtschaft
Konkurrenz-Kooperation
Umwelt-Wirtschaft
Freiheit-Überwachung

Da hätte man dann schon ein fünfdimensionales Koordinatensystem zum Parteien einordnen.

Und was das ganze dann noch schwerer macht. Früher war ziemlich klar welcher Begriff was bedeutet. Heute kann der Begriff "Links" aber z.b. alles bdeuten hin von "Ich bin Kommunist!" bis hin zu "Ich bin Woke!".
Bei Rechts dürfte es ähnlich sein. Wenn der Rentner der auf den Enkeltrick reingefallen ist AFD wählt weil die mehr Polizei und Sicherheit und Ordnung wollen, ist der dann rechts? Alles also nicht so einfach. Vor allem weil ja jeder individuell diese Begriffe für sich selbst interpretiert. Ich kenn Leute die bezeichnen sich selbst als Grünliberal, aber ich würde die als Erzkonservativ einstufen. Dann gibts Leute die sagen sie seien Links, aber alles und jeden als Nazi bezeichnen der nicht ihrer Meinung ist und die keine Meinung ausser der eigenen zulassen. Sind die nicht eigentlich rechts vom denken her ? Oder Leute die sagen sie sind rechts und Afd wählen, aber der Grund ist einfach der dass sie keine Arbeit haben und keine andere Partei sich für die interessiert. Die sind eigentlich nur total enttäuscht, aber nicht rechts. Alles also nicht so einfach wie man sieht.

Vielleicht einfach mal sowas als Richtlinie fürs eigene Handeln nehmen.
 
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Die NSDAP wurde ihrer Zeit auch nicht nur von knallharten Nazis gewählt. Dennoch hat sich jeder mitschuldig gemacht, der dort sein Kreuz gesetzt hat. Da gelten keine Ausreden.

Wer die AfD wählt, der toleriert mindestens rechtsextremes Gedankengut wissentlich und ist für diese Entscheidung ganz allein verantwortlich. Nicht die Ampel und auch nicht irgendjemand sonst.

Wollte ich nur mal erwähnt haben.
 
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Nur so kann man aber die etablieren Parteien dazu bringen ihre selbstzerstörerische Politik zu ändern. Die dänischen Sozialdemokraten haben das verstanden. Wer sich nicht anpasst stirbt irgendwann aus - simples Prinzip der Evolution. Das gilt offensichtlich auch für Parteien.
 
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Humanistische Werte zerfallen wieder. Offensichtlich hat der Warnschuss 1. und 2. Weltkrieg nicht gereicht, um aufzuwachen. Oder Viele sind auch als Erwachsene kleine Kinder, die unbedingt selbst die Hand auf die heiße Herdplatte legen müssen um zu verstehen, dass das äußerst schmerzhaft ist.

Es gab wohl zu lange Frieden und zu viel leichten/angenehmen Wohlstand. Man hat vergessen bzw. will nicht wahrhaben, was die Konsequenzen von diesem Erstarken rechter/rechtsextremer und nationaler Sichtweisen in Europa sind.
 
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finley schrieb:
Nur so kann man aber die etablieren Parteien dazu bringen ihre selbstzerstörerische Politik zu ändern.
Die AfD gehört ebenfalls zu den etablierten Parteien. Seit ihrer Gründung war sie in drei von vier Bundestagen vertreten (und es wären beinahe vier von vier gewesen). Sie ist in 14 von 16 Bundesländer vertreten. Zum Vergleich. Linke in 8, FDP in 10. Das einzige was fehlt, ist die Beteiligung, an einer regierenden Koalition, was die Linke auf jeden Fall auf Bundesebene nicht vorweisen kann.
 
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Erkekjetter schrieb:
Humanistische Werte zerfallen wieder.
Das ist ja das Dilemma. Wenn die Asylpolitik wie bisher fortgesetzt wird werden die humanististischen und demokratischen Werte von innen ausgehöhlt/zerstört werden wenn wir da keine wirksame Begrenzung schaffen. Leider bringt von den etablieren Parteien kaum einer diese Weitsicht mit obwohl wir in Frankreich und auch schon in Deutschen Städten erste Zersetzungserscheinungen erkennen. Die Parteien sind selbst Schuld wenn sie ihre Politik nicht anpassen und die berechtigten Wünsche zur Sicherung unserer Grenzen, und damit unserer Kultur und Werte in ihr Programm aufnehmen. Erst sie haben die Protestparteien so groß werden lassen.
 
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CCIBS schrieb:
Die AfD gehört ebenfalls zu den etablierten Parteien.
How dare you?
Du kannst doch nicht die AfD zu ihrem etablierten Feindbild (etablierte Parteien) zählen.
:lol:
 
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Tjoa, die AfD gehört jetzt aber auch dazu. Und so schnell werden wir die wohl auch nicht los. Die wird dableiben.
Ich schätze mal die einzige Möglichkeit die AfD loszuwerden, wäre wenn wir in Deutschland eine rechtliche Trennung zwischen Deutschen/EU-Bürgern/Nicht-EU-Bürgern einführen würden und denen dann unterschiedliche Rechte und Pflichten geben würden in Deutschland.
Die großen Themen der AfD sind derzeit Flüchtlinge/Zuwanderung und Abschiebung. Früher oder später werden die anderen Parteien sich da Richtung Position der AfD bewegen müssen, ganz einfach weil die AfD sonst immer stärker wird.

Beispiel anhand Bürgergeld und Flüchtlingsthematik: Man könnte sagen "Deutsche bekommen volles Bürgergeld, EU Bürger in Deutschland bekommen soviel wie sie im jeweiligen EU Heimatland bekommen würden und Nicht-EU-Bürger bekommen nur Sachleistungen."
Dann gäbe es wirtschaftlich schonmal nur dann einen Anreiz hierher zu kommen wenn man auch hier arbeiten will. Bzw. es würden ganz viele falsche Anreize beseitigt wegen denen die Leute überhaupt hierher kommen wollen.

Und beim Thema Abschiebung wird es denke ich früher oder später darauf hinauslaufen dass wir das genauso wie Dänemark machen. In Dänemark sagen die Sozialdemokraten dort: Der dänische Wohlfahrtsstaat könne nur erhalten bleiben, wenn der Zuzug in diesen Wohlfahrtsstaat begrenzt werde. Dänemark könne nicht unbegrenzt Menschen aufnehmen, die nicht an die Kultur und an die Wirtschaftsstrukturen im Land gewöhnt seien.
Damit haben die dänischen Sozialdemokraten es geschafft die rechten Parteien komplett einzudämmen und kleinzuhalten. Die beiden rechten Parteien in Dänemark kommen zusammen gerademal auf ca. 6% der Stimmen.

Und da setzt Wagenknecht ja auch an beim Thema Zuwanderung. Íhre Position ist ja "Zuwanderung begrenzen weil nicht genug Ressourcen für alle da sind. Um so mehr Leute herkommen, um so weniger ist für jeden einzelnen da. Daher bringt es keinem was wenn man einfach alle ins Land lässt." Und damit wird man der AfD schon Stimmen abnehmen können glaube ich.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Und damit wird man der AfD schon Stimmen abnehmen können glaube ich.
Es wird aber schwer werden die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen zurückzugewinnen nachdem man praktisch ein Jahrzehnt lang alles bewusst, mit Absicht und Überzeugung alles so weiter laufen lassen hat. Aber Wähler sollen ja sehr vergesslich sein. Mal schauen
 
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Die Wähler sind saublöd. Die fallen sogar auf den Trick rein den die CDU jetzt grad bringt.
16 Jahre lang hat die CDU alles verfallen lassen und nix gemacht und jetzt wo sich die Auswirkungen der CDU Politik zeigen, kommt die CDU an und zeigt mit dem Finger auf die Ampel: "Sehr her, sobald die Ampel regiert geht alles den Bach runter!"
Und die blöden Wähler glauben das auchnoch statt mal nachzufragen wer die Probleme eigentlich durch Nichtstun verursacht hat. Ich glaube mittlerweile das der Durchschnittswähler ein Goldfischartiges Langzeitgedächtnis hat. Bei Goldfischen warens glaub 30 Sekunden (deswegen wird denen auch nie langweilig wenn die in nem kleinen Glas gehalten werden), aber bei Wählern dürfte das so zwischen 1-3 Monaten liegen. Alles was länger zurückliegt sind olle Kamellen von gestern die keinen mehr interessieren.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
16 Jahre lang hat die CDU alles verfallen lassen und nix gemacht und jetzt wo sich die Auswirkungen der CDU Politik zeigen.....
Wobei die SPD, und gelegentlich die FDP, da ja jetzt auch nicht gerade unbeteiligt waren.

Aber ja, als Opposition lässt es sich "beim Wähler" halt gut stinken wenn die Regierung schwächelt.
 
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