Das hiesse dann, dass dank 5% Hürde, der Bundestag aus
CDU 27%
AfD 18%
SPD 14%
BSW 14%
Grüne 12%
bestehen würde.
Linke und FDP würden rausfliegen.
Die einzige realistische Regierung wäre dann eine supergroße Koalition aus CDU, SPD und Grünen.
CDU+AfD wäre zwar rechnerisch möglich die hätten dann 45% vs 40% SPD+BSW+Grüne, aber ich glaube noch ist die Schamgrenze bei der CDU zu hoch um mit der AfD zu koalieren.
Vielleicht sollte man mal überlegen die 5% Hürde abzuschaffen oder zu reduzieren.
Ursprünglich war sie mal dazu gedacht dass nicht jede Kleinpartei ins Parlament kommt, aber müssen es wirklich 5% sein? Man wollte ja keine "Weimarer Verhältnisse". Wobei selbst zu Zeiten der Weimarer Republik gab es maximal 8 Parteien im Parlament die jede weniger als 5% Stimmen hatte.
https://de.statista.com/statistik/d...agswahlen-in-der-weimarer-republik-1919-1933/
Da kann man sich das ganze mal angucken. Bei den letzten Wahlen 1933 kamen die ganzen kleinen Parteien zusammen auch nur auf 5,3% der Stimmen insgesamt. 1932 waren es gradmal 7,24%. So richtig problematisch ist das eigentlich nicht. Probleme bekommt man nämlich erst dann wenn Demokraten mit Nicht-Demokraten zusammenarbeiten.
Eine Partei die 5% Wählerstimmen bekommt vertritt politisch immerhin 5% von 83 Millionen Menschen in Deutschland. Das sind 4,15 Millionen Menschen. Man könnte das auch senken auf z.b. 2% oder 1%.
Die wirklich kleinen Spinnerparteien hätten dann immer noch keine Chance.
Ausserdem gibt es heute auch mehr politische Themen als früher und damit das ganze nicht zu sehr zersplittert würde eine 1-2% Hürde völlig ausreichen.
Und man darf auch nicht vergessen, zu Zeiten der Weimarer Republik gabs in Deutschland ca. 60-65 Millionen Einwohner. 1953 als die 5% Hürde eingeführt wurde hatte Deutschland 52 Millionen einwohner. 5% entsprachen damals 2,6 Millionen Einwohnern.
Nimmt man das als Maßstab für heute, wäre heute eine 3% Hürde angemessen. 3% von 83 Millionen sind 2,49 Millionen also fast die selbe Einwohnerzahl die politisch vertreten würde.
Bei der letzten Bundestagswahl kamen bei den sonstigen Parteien die freien Wähler auf 2,4%, danach Tierschutzpartei 1,5%, dieBasis 1,4%, die Partei 1%. Alle anderen sonstigen Parteien kamen auf unter 1% der Stimmen.
Selbst mit ner 1% Hürde hätte man dann nur vier zusätzliche Parteien im Bundestag die zusammen auf gradmal 6,3% der Stimmen kommen. Von 32 sonstigen Parteien die regelmäßig an den 5% scheitern. Bei ner 2% Hürde hätte man die freien Wähler noch im Bundestag. Eine zusätzliche Partei. Wäre das wirklich schlimm? Würde Deutschland dadurch unregierbar? Ich glaube nicht.
Und mit ner 1% Hürde wären dann eben 46 Abgeordnete von sonstigen Parteien im Bundestag. Bei insgesamt 736 Abgeordneten. Wäre jetzt auch nicht wirklich tragisch.
Und vielleicht wäre mehr politische Vielfalt gar nicht so verkehrt und eine 1% Hürde jetzt genau das richtige. Hält die wirklichen Spinner fern und sorgt dafür dass Themen ins Gespräch kommen die vielleicht gar nicht beachtet werden.
Was aber jetzt die BSW angeht, was langfristig ein Problem wird, wenn dank starker AfD und dank starker BSW nurnoch supergroße Koalition übrig bleibt weil dann diese Parteien immer mehr Stimmen verlieren und immer mehr Wähler zu den politischen Rändern abwandern. Langfristig passiert dann dass eine Seite doch mit AfD oder BSW koaliert. Ich könnte mir vorstellen, dass z.b. SPD eher Richtung BSW tendiert und CDU eher Richtung AfD. Ausschlaggebend werden dann die Grünen sein, denn die haben bereits bewiesen dass es ihnen völlig egal ist ob sie mit CDU oder SPD koalieren. Heisst, es könnte gut sein dass wir in 1-2 Wahlperioden vielleicht entweder CDU+AFD+Grüne haben oder SPD+BSW+Grüne.
Die Grünen die eher im Vorstadtgürtel oder auf dem Land leben sagen dann einfach "Umwelt bewahren und eine schöne Heimat haben wollen in der man gut leben kann ist ein Urgrünes Thema. Und irgendwie ist Umwelt- und Naturschutz ja auch was konservatives im Sinne von Sachen bewahren" und CDU und AfD stimmen dem total zu. Oder die Grünen in den Städten sagen "Wir wollen ein umweltfreundliches urbanes offenes tolerantes Land sein in dem jeder gut leben kann, auch in den Städten" und dem stimmt die SPD und die BSW dann auch zu. Die Grünen könnens mit jedem machen, man muss halt nur die Begründung dafür bissel abändern.