Autobahntourismus

aid0nex

Commander Pro
Registriert
Feb. 2014
Beiträge
3.032
Hey zusammen,

Deutschland ist ja bekanntlich das letzte Land innerhalb Europas (und auch fast der Welt), wo es noch Straßen ohne allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Die Diskussion bzgl. Tempolimit und co will ich hier an der Stelle nicht erneut anstoßen, auch wenn mein Thema dies natürlich die gesamte Zeit als Phantom im Nacken hängen hat. Ich würde gerne eure Meinung zu einem anderen Phänomen hören, das die deutschen Sonderbedingungen mit sich bringt: Autobahntourismus.

Kurz mal meine Sicht der Dinge: Wo ich wohne, gibt es den ÖPNV nur in homöophatischer Wirksamkeit, typisch Land halt. In einem Ort, wo selbst der nächste Lebensmittelladen 7km entfernt ist, fahren alle Auto. Gleichzeitig ist die nächste A2 Auffahrt keine 2km entfernt, in beide Richtungen geht es dreispurig ohne Tempolimit in Richtung Ruhrgebiet und Ostwestfalen. Unsere freiwillige Dorffeuerwehr ist regelmäßig auf der Bahn im Einsatz - zumeist wegen polnischer LKW, zwischendurch aber auch mal weil eine hochwertige Karre aus dem benachbarten Feld gezogen werden muss. Vor allem bei gutem Wetter und am Wochenende nutzen regelmäßig hochpreisige Wagen die Bahn als Rennstrecke um den Bock mal richtig auszufahren. Nicht selten sieht man hier auch mal Exoten wie einen GT2 RS, einen Aventador oder - mein absolutes Highlight bisher - einen Ferrari La Ferrari. Ich gebe zu, ich selbst fahre privat auch einen modernen Audi mit mehr als 200PS und auch ich habe zwischendurch, wenn ich ohnehin unterwegs bin und die Bedingungen (Wetter, Verkehr, persönliche Lage) es zulassen, mal die 200km/h auf dem Tacho stehen, ein paar mal habe ich meinen Wagen sogar auf der Autobahn wirklich bis in den elektrischen 250km/h Begrenzer ausgefahren. Zumeist fahre ich aber mit ACC und 140km/h Limit entspannt von A nach B. Gerade in den letzten Jahren sind die hochpreisigen Autos, die ich auf der Bahn beobachte, welche offensichtlich nicht als Ziel haben von A nach B zu fahren sondern als sportliche Spritztour unterwegs sind, auch vermehrt mit belgischen, holländischen, Schweizer oder soger GB-Kennzeichen unterwegs. Ein befreundeter Kollege, welcher in der Autotuning Szene unterwegs ist und ein befreundeter Polizist haben mir neulich bestätigt, dass die Anzahl der Menschen, die nach Deutschland fahren um ihren Wagen auszufahren, gefühlt in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Leider fahren gerade diese Leute oft nicht, wenn die Bedingungen gerade gut sind, sondern um jeden Preis mit hohem Tempo, wenn sie schon extra nach Deutschland fahren - oft mit fehlenden Erfahrungen mit Geschwindigkeiten jenseits der in der EU üblichen 130km/h....

Und dann gibt es ja noch Experten wie AutoTopNL: Der YouTube Kanal dürfte vielen von euch sicherlich ein Begriff sein, mit 3 Mio Abonennten eine Größe in der Szene. Zwei Niederländer testen dort sportliche Serien- und Tuningautos. Dazu fahren sie stets die gleiche Strecke an und auf der A57 zwischen Grenze NL/DE (Nijmegen) und Sonsbeck ab, mit dem Ziel die Autos richtig auszufahren und zu schauen was geht. Quasi täglich testen sie neue Sport-, Super- und Hypercars, viele davon erreichen deutlich über 300km/h. Mal auf die schnelle ein aktuelles Beispiel heraus gesucht: Ein Audi RS7, getuned auf 950PS, welchen Sie bis zum Limiter bei 332km/h ausfahren, wo sie sich dann ärgern dass noch der Limiter drin ist obwohl der Wagen möglicherweise mehr könnte.

Aktuelles Beispiel:


Ich gebe zu den Inhalt des Kanals und die Autos auch geil zu finden, doch ich finde es bis heute unmöglich dass die beiden zum Testen stets einfach über die Grenze fahren und in unserem öffentlichen Verkehr testen. Ich meine, dort reisen Leute mit Richtgeschwindigkeit und die testen dort hochgezüchtete Rennwagen mit dem bis zu fast dreifachen der Richtgeschwindigkeit!! Können die das nicht auf abgesperrten Strecken tun?! Sie geben zwar darauf acht zu Zeiten mit geringer Verkehrsauslastung zu fahren, doch auch bei Regen im öffentlichen Straßenverkehr die 300km/h+ anzuvisieren macht ihnen nichts aus... Solche englischsprachigen Kanäle heizen den Mythos "German Autobahn" natürlich nur noch mehr auf.

Ich möchte nicht haten, ich bin eigentlich aufgrund meiner grundliberalen politschen Einstellung sogar gegen ein Tempolimit, fahre ich wie schon angesprochen ja auch mal gerne schnell. Doch was ich so beobachte, was einige auf unseren öffentlichen Straßen tun, finde ich unverantwortlich... Das lässt mir schon zu denken geben. Was ist eure Meinung dazu?

VG
aid0nex
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PriestFan
A96 von Österreich:
Die Schweizer (Gruppe A) fahren mit Tempomat 120 verschlafen auf der linken spur
Die Österreicher fahren 160
Die Schweizer (Gruppe B) fahren 180
Und die Münchner fahren 200

Selbst fahr ich auch meist mit 180-200
gegen ein Tempolimit hätte ich nichts.
ob das gleich bei 130 sein muss, oder ob man das bei 150 oder wie volvo bei 180 ansetzt, darüber darf natürlich gestritten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es ok solange man sich an die Regeln hält und nicht Andere gefährdet.Dazu gehört m.E. auch das Tempo beim Überholen auf unlimitierten Abschnitten aufgrund der mittlerweile sehr grossen Geschwindigkeitsunterschiede die möglich sind.Gegen ein Tempolimit von sagen wir 250km/h auf unlimitierten Abschnitten hätte ich Nichts einzuwenden,denn irgendwo müsste man ja eine Grenze ziehen und bei über 250km/h steigt das allgemeine Risiko und die Materialbelastung überproportional an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: foo_1337, n8mahr und aid0nex
Naja, das ist doch der mehr oder weniger übliche Zeitgeist. Schon seit Jahrzehnten ist laissez-faire angesagt, was nicht verboten ist, ist erlaubt, und wenn ich's nur gut genug erklären kann, dann darf ich es auch.

Wenn ich nicht maximal 140km/h fahren darf, warum sollte ich es dann? Und insbesondere: wenn wir hier in DE den (meines Wissens nach) weltweiten Alleingang gehen und keine Höchstgeschwindigkeit haben: natürlich kommen dann die Touristen! Das ist doch was interessantes, in der Wirtschaft würde man sowas unique selling point nennen, nur daß es hier ganz offensichtlich ein unbeabsichtigter (weil wieder mal unüberlegter) Nebeneffekt war.

Und wenn ich mir unter anderem die Mautgeschichte angucke, dann würde ich vorsichtig behaupten, daß wir (als Nation) der Situation hilflos ausgeliefert sind. Fügen wir dann noch den absolut unsäglichen Grundsatz hinzu, daß man in DE nur klagen kann, wenn man selber betroffen ist... 🤷‍♀️

...Yup. Autobahntourismus wird uns noch eine Weile begleiten, eben so wie all die anderen kleinen und großen Sachverhalte, die "die Mehrheit(tm)" tolerieren könnte, das aber nicht möchte.
 
Ich glaube die einheimischen Fahrer sind auch heute noch das mit Abstand größte Problem:
F1 designer Peter Stevens had told me that McLaren had had a car in for a regular service and when they downloaded data from its ECU discovered that nearly every time that the car had been used it had clocked over 200mph. It turned that Bscher – as well as being a successful privateer racing driver – was a banker who regularly had to commute from his home in Cologne to the stock exchange in Frankfurt. For this journey he used his F1 a) because he could and b) because he discovered that it took 20 minutes off his commuting time.
DriveTribe: 'WE WERE DOING 215MPH' – THE TIME I MET THE FASTEST COMMUTER IN THE WORLD
 
aid0nex schrieb:
Die Diskussion bzgl. Tempolimit und co will ich hier an der Stelle nicht erneut anstoßen, ................
.......................................................
aid0nex schrieb:
Doch was ich so beobachte, was einige auf unseren öffentlichen Straßen tun, finde ich unverantwortlich... Das lässt mir schon zu denken geben. Was ist eure Meinung dazu?
Moin,

das widerspricht sich doch komplett. Auf was willst Du denn sonst hier raus? Das wäre das einzige Mittel!

MfG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheManneken
aid0nex schrieb:
doch ich finde es bis heute unmöglich dass die beiden zum Testen stets einfach über die Grenze fahren und in unserem öffentlichen Verkehr testen.
Was willst denn machen?
Die Grenze schließen für Autos mit mehr wie 100 PS?
Generelles Tempolimit nur für ausländische Autos?
Gegen wie viele Gesetze, nationale und EU, das verstößt, kannst dir selbst ausrechnen. Und an der Stelle ist das dann keine Einstellungssache sondern eine juristische Angelegenheit und man kann sich die Diskussion sparen.

Ansonsten wird das natürlich hier wieder eine Tempolimit Diskussion, weil es die einzige Möglichkeit ist, das zu begrenzen. Was denn sonst?
Wenn du die explizit nicht willst, dann musst konsequenter Weise die Moderation sehr bald bitten, den Thread zu schließen.
 
Kein Tempolimit ist dem Deutschen so heilig wie dem Amerikaner sein Recht auf auf Waffen. Für beides geht man buchstäblich über Leichen.

Diskussionen darüber sind mühselig und führen selten zu einem Erkenntnisgewinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Delgado, Bolder, KitKat::new() und 2 andere
Ziemlich miese Nummer, dass der RS7 bei 331km/h abgeregelt ist ;) Naja, was soll man dazu sagen.. Ich bin definitiv gegen ein Tempolimit, aber man muss halt angemessen fahren. Und ich finde nicht, dass solche Geschwindigkeiten auf einer 2 Spurigen AB angebracht sind. Da muss nur einer rechts scheiße bauen und schon ists vorbei. Bei ner 3 Spurigen AB mit freier Mitte hätte man ja wenigstens noch ne Spur dazwischen.
Was wäre die Lösung? Schilder jenseits von 130, also z.B. eine 2-Spurige AB bei 180km/h begrenzen. Das geht aber nicht, weil man sonst die Richtgeschwindigkeit aufhebt.
Ob aber nun der erfahrene Kollege aus NL ein größeres Problem ist als ein 18jähriger Führerscheinneuling, ein 80jähriger Rentner oder die Muddi/der Vaddi, der 1x am Jahr AB fährt, wage ich zu bezweifeln.
Und was die Gefahren betrifft: Maßlose Überschätzungen sind auf der Landstraße ein sehr viel größeres Problem als auf der AB.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: aid0nex
Ich werfe mal ein anderes Argument hier rein: Die Semiprofessionellen und teilweise selbsternannten Rennfahrer verursachen weniger Unfälle mit 280 km/h als der Gelegenheitsautofahrer bei 150 km/h.

Genau so sollte es kein Grund sein, dass es "Ausländer" sind bzw ein ausländisches Kennzeichen haben.
Ich bin an der D/NL Grenze aufgewachsen, und kann dir sagen, dass das größte Sicherheitsproblem nicht die schnellfahrenden Holländer waren, sondern die, die mit 110 km/h hinter einem LKW ausscheren zum "überholen", ohne auf die anderen Fahrspuren zu achten. Aber ziehe ich jetzt daraus den Schluss, keine Holländer mehr auf deutsche Autobahnen zu lassen? Nö.

Die meisten Unfälle entstehen da, wo Geschwindigkeitsbegrenzungen und / oder Regeln missachtet wurden. Wenn es keine Begrenzungen gibt und alle sich an die Regeln von halten, sehe ich da kein großes Problem.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: aid0nex und foo_1337
foo_1337 schrieb:
Was wäre die Lösung? Schilder jenseits von 130, also z.B. eine 2-Spurige AB bei 180km/h begrenzen. Das geht aber nicht, weil man sonst die Richtgeschwindigkeit aufhebt.
warum sollte nicht beides gleichzeitig möglich sein?
Richtgeschwindigkeit bei 130 Kmh belassen
und Höchstgeschwindigkeit bei 180 Kmh setzen?
Gibt halt (noch) kein passendes schild dafür.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: aid0nex
florian. schrieb:
warum sollte nicht beides gleichzeitig möglich sein?
Weil die Richtgeschwindigkeit per Definition nur auf Straßen ohne zulässige Höchstgeschwindigkeit angewandt werden darf. Ein Limit von 180km/h würde daher die Richtgeschwindigkeit aufheben.
 
Das sind aber doch alles deffinitionen, welche geändert werden könnten.
Dafür haben wir doch eine Handlungsfähige Bundesregierung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: MindofRafi, KitKat::new() und aid0nex
Es wird halt rechtlich äußerst schwierig folgendes zu Argumentieren:
Angenommen du verschuldest aktuell auf einem unbegrenzten Abschnitt einen Unfall mit einer Geschwindigkeit von 180km/h und dir wird nachgewiesen, dass das mit einhalten der Richtigeschwindigkeit nicht passiert wäre, haftest du.
Wenn nun ein gesetzliches Limit auf diesem Abschnitt von 180km/h gilt, kann man dem Fahrer schlecht vorwerfen, fahrlässig gehandelt zu haben. Egal, was die Richtgeschwindigkeit aussagt.
 
foo_1337 schrieb:
Da muss nur einer rechts scheiße bauen und schon ists vorbei.
Jup, da wurde mir letztens auch etwas anders als auf einer dreispurigen Bahn ein LKW in die Mitte wollte (er fing erst an zu blinken), eine ältere Frau auf der Mitte sich wohl erschreckte und sofort anfing nach links zu ziehen, um Platz zu machen. Zum Glück schwenkte sie dann genauso schnell wieder um...war nicht so geil.

Bzgl. der Haftung bei Überschreitung der Richtgeschwindigkeit, da es mir noch gar nicht bewusst war: https://www.wbs-law.de/verkehrsrecht/haftung-bei-ueberschreitung-der-richtgeschwindigkeit-21524/

Wieder was gelernt, danke.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: foo_1337
Tornavida schrieb:
Gegen ein Tempolimit von sagen wir 250km/h auf unlimitierten Abschnitten hätte ich Nichts einzuwenden,denn irgendwo müsste man ja eine Grenze ziehen und bei über 250km/h steigt das allgemeine Risiko und die Materialbelastung überproportional an.
250km/h sind bereits 70m/s. Bremsweg sind da über 300m! Das hat wirklich nichts mit einer Grenze mehr zu tun.
150-180km/h sind die üblichen Grenzen, bei den das Risiko deutlich ansteigt. Und genau hier sollte man meiner Meinung nach dann auch eine Grenze ziehen.
 
Richtgeschwindigkeit und Maximalgeschwindigkeit schließt sich doch nicht gegenseitig aus.
Du kannst doch rechtlich problemlos eine allgemeingültige Maximalgeschwindigkeit von 150/180kmh deffinieren und dennoch alle regelungen der Richtgeschwindigkeit von 130Kmh unverändert beibehalten.
Die Richtgeschwindigkeit ist ja keine einfache Empfehlung, sondern daraus leiten sich haftungsfragen ab.

Analog dazu kann man die Alkoholregelung sehen.
bis 0,5 Promille sind noch OK.
Bei einem Unfall bist dennoch dran.

Aktuell ist das im bezug auf das Tempolimit ja quasi so geregelt:
Ohne Unfall darfst du so viel Trinken (schnell Fahren) wie du willst, 2 Promille (300kmh), kein Problem!
Mit Unfall bekommst dann eben über 0,3 Promille (130kmh) eine Teilschuld.
Beim Alkohol geht es, beim schnell fahren aber nicht?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
reobase schrieb:
250km/h sind bereits 70m/s. Bremsweg sind da über 300m! Das hat wirklich nichts mit einer Grenze mehr zu tun.
150-180km/h sind die üblichen Grenzen, bei den das Risiko deutlich ansteigt.
Und wer definiert was die üblichen Grenzen sind (und nicht nur Deine)? Ich kenne meine, würde es aber nie wagen, diese zu verallgemeinern. Wenn ich auf einer mir gut bekannten, u.U. über ein paar km frei einsehbaren, dreispurige Autobahn fahre, dann mag dort, je nach genutzten PKW, meine Grenze nicht bei 180 liegen. An vielen anderen Stellen ist mir 150 schon zu viel.

Solche Unfälle verhindert kein Tempolimit. Weder auf 180, 250 oder auf 80, wie an der Stelle, an welcher der Raser verunfallt ist:
https://www.merkur.de/lokales/starn...-sportwagen-audi-r8-spyder-news-91176444.html

Und solche Leute hält auch keine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung vom Rasen ab. Noch nicht einmal, wenn man endlich, wie in der Schweiz, flächendeckend die bereits vorhandenen Beschränkungen konsequent und dauerhaft überwachen würde
https://www.focus.de/panorama/welt/...litzt-dann-wird-er-verhaftet_id_28181895.html

florian. schrieb:
gegen ein Tempolimit hätte ich nichts.
ob das gleich bei 130 sein muss, oder ob man das bei 150 oder wie volvo bei 180 ansetzt, darüber darf natürlich gestritten werden.
Nur dass in der Regel nicht darüber gestritten wird sondern man schon extrem froh sein darf, wenn da nicht mal wieder jemand mit 110-120 ankommt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pady1990
reobase schrieb:
250km/h sind bereits 70m/s. Bremsweg sind da über 300m! Das hat wirklich nichts mit einer Grenze mehr zu tun.
150-180km/h sind die üblichen Grenzen, bei den das Risiko deutlich ansteigt. Und genau hier sollte man meiner Meinung nach dann auch eine Grenze ziehen.
Ich sehe das Problem wie gesagt eher in den grossen Geschwindigkeitsunterschieden und der angestiegenen Menge an Fahrzeugen,die >200 fahren können und nicht in der Geschwindigkeit an sich.Wäre mir komplett egal,von mir aus sollen sie auf unlimitierten Abschnitten rasen (denn nichts Anderes ist das dann) was die Karre hergibt,nicht mein Risiko .Aber die Autobahn ist ein gemeinschaftlich genutzter Raum und so komplett leere ohne jegliche Gefahr für Andere existierende Situationen gibt es praktisch nicht. Selbst auf einer komplett leeren Autobahn könnte ich durch einen technischen Defekt oder eigenverschuldeten Unfall so ungünstig abfliegen dass ich vielleicht auf der Gegenfahrbahn aufkomme.Da ich gegen Verbote bin denke ich wären 250 als max. zulässiges Limit ein Kompromiss womit alle gut leben könnten (praktisch heisst das unlimitiert) ,da wie gesagt ab diesem Tempo es deutlich gefährlicher wird und die Ansprüche und Sorgfaltspflicht um die Technik ebenso steigen. Viele Autos sind nicht umsonst gerade bei 250km/h abgeregelt.
 
florian. schrieb:
Richtgeschwindigkeit und Maximalgeschwindigkeit schließt sich doch nicht gegenseitig aus.
Du kannst doch rechtlich problemlos eine allgemeingültige Maximalgeschwindigkeit von 150/180kmh deffinieren und dennoch alle regelungen der Richtgeschwindigkeit von 130Kmh unverändert beibehalten.
Der Unterschied ist, dass der Gesetzgeber hier ein aktiv von ihm gesetztes Tempolimit über der Richtgeschwindigkeit verordnet hat. Es wäre für den Unfallverursacher ein leichtes zu klagen. Wieso sollte man ihm in diesem Fall vorhalten, dass er zu schnell war, wenn doch der Gesetzgeber selbst für diesen Abschnitt ein deutlich höheres Limit vorsieht. Es hat schon seinen Grund, dass es keiner Begrenzungsschilder mit höheren Geschwindigkeiten als 130km/h gibt.

Aber ja, das Beispiel mit den Alkoholgrenzen leuchtet ein.
Ergänzung ()

Tornavida schrieb:
Ich sehe das Problem wie gesagt eher in den grossen Geschwindigkeitsunterschieden und der angestiegenen Menge an Fahrzeugen,die >200 fahren können
Das ist schon seit vielen Jahren so. Jedoch kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass in den letzten Jahren und vor allem Monaten immer weniger überhaupt schnell fahren. Und mit schnell meine ich hier 170 und mehr. 160 scheint die neue magische Grenze zu sein. Vermutlich liegt es an den Spritkosten.

Tornavida schrieb:
Selbst auf einer komplett leeren Autobahn könnte ich durch einen technischen Defekt oder eigenverschuldeten Unfall so ungünstig abfliegen dass ich vielleicht auf der Gegenfahrbahn aufkomme.
Dann dürftest du nie mehr Landstraße fahren. Da ist die Wahrscheinlichkeit viel höher und das sieht man leider auch anhand der immer wieder auftretenden schweren Unfälle.

Tornavida schrieb:
Da ich gegen Verbote bin denke ich wären 250 als max. zulässiges Limit ein Kompromiss womit alle gut leben könnten (praktisch heisst das unlimitiert) ,da wie gesagt ab diesem Tempo es deutlich gefährlicher wird und die Ansprüche und Sorgfaltspflicht um die Technik ebenso steigen.
Ack

Tornavida schrieb:
Viele Autos sind nicht umsonst gerade bei 250km/h abgeregelt.
Jop, das "Gentlemen Agreement" war sehr sinnvoll. Von den Herstellern gibt es zwar mittlerweile die AMG/M Modelle auch ohne Limitierung, aber immerhin nur unter Vorlage einer Rennfahrerlizenz. Hilft aber nicht viel, spätestens der Zweitbesitzer freut sich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben