Faint schrieb:
Die Zahl der Verkehrstoten sehen im Weltweiten Vergleich sehr gut aus.
Und das bedeutet was genau?
Klar ist es schön, dass in Deutschland im internationalen Vergleich sehr wenige Menschen pro gefahrenem Kilometer sterben. Aber was ist die Ursache? Wir haben den TÜV, der dafür sorgt, dass wir kaum durch technische Mängel verursachte Verkehrsunfälle haben. Wir sind so reich, dass wir uns regelmäßig moderne, sichere Fahrzeuge leisten können. Wir haben so viel Geld, dass wir in sichere Infrastruktur investieren können mit Warnschildern überall, Fußgänger- und Radwegen etc.. Aber sicherlich nicht, weil in Deutschland die besten Autofahrer der Welt wohnen, die alle sicher, konzentriert und gelassen fahren.
Problem 2: Reicht das? Klar ist es super, dass wir trotz einer viel größeren Verkehrsleistung die Zahl der Verkehrstoten von über 17.000 im Jahr 1970 auf unter 3.500 senken konnten. Aber warum soll man da aufhören? Es gibt immernoch jährlich über 2,4 Millionen Verkehrsunfälle mit gut 390.000 Verletzten, fast 70.000 davon schwer.
Neben den menschlichen Tragödien (bei einer schweren Verletzung bist du nicht einfach nur mal für ein Paar Tage im Krankenhaus) kostet das der Volkswirtschaft Milliarden.
Es stimmt, dass Tabak und Alkohol viel mehr Menschen tötet. Die Automobilindustrie ist in ihrem Wirken bezüglich Rauchen und Alkoholismus stark begrenzt und fokussiert sich daher lieber auf ihre Kernkompetenz, dem Fahrzeugbau.
@Pitt_G: Es sind leider viel mehr als "ein paar wenige". Leider.
Auch sollte man das automatisierte Fahren auch als Chance sehen. Niemand mit Vernunft will, dass wir alle in 10 Jahren nicht mehr selber fahren können.
Das Autofahren hat zwei Seiten: Das Fahrendürfen und das Fahrenmüssen. Am Wochenende, bei gutem Wetter, im Urlaub oder wenn die Straße mal frei ist, da fährt man doch gerne und wenn man das nicht mehr dürfte, wo wären dann die Emotionen beim Fahren?
Auf dem Weg zur Arbeit, im Stau, müde, genervt, auf Parkplatzsuche, das hingegen ist für kaum jemanden ein angenehmes Fahrerlebnis. Und das sind die Szenarien, für die automatisiertes Fahren entwickelt wird - was den Komfort betrifft.
Das zweite Thema ist die Sicherheit. Wie gesagt werden die meisten Unfälle durch menschliches Versagen verursacht. Aber selbst ein vorsichtiger Fahrer kann in manchen Situationen nicht so schnell reagieren wie ein System.
Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass ein großer Teil der Fahrer bei einer Kollision mit einem Fußgänger GAR NICHT bremst. Einfach, weil seine Reaktionszeit zu lang ist oder er von der plötzlichen Situation überfordert war.
Eine automatische Notbremse - sofern sie Fußgänger erkennen kann - schafft es wertvolle km/h Aufprallgeschwindigkeit rauszunehmen.