KTelwood schrieb:
Der Fiat (Jeep) wurde in den USA gehackt, bei Deutschen Herstellern laufen Fahrassistenz und Kommunikation komplett getrennt.
Glaubst du das wirklich?
Das Problem ist schon seit 2011 nicht mehr, dass alles im selben Netzwerk läuft, sondern dass es eben nicht möglich ist, die verschiedenen Netzwerke vollständig voneinander zu trennen. Ein Beispiel: Die elektronische Zentralverriegelung, die heutzutage gerne auch über Telematik (z.B. per Smartphone App) gesteuert wird braucht auf jeden Fall auch Zugang zum sicherheitskritischen Teil des Netzes, damit die Türen im Falle eines Unfalls ausgelöst werden können. Der aufstrebende eCall in Deutschland ist ein ähnlicher Fall: Im Fall eines Unfalls muss das kritische Netz mit dem weniger sicheren Telematiknetz kommunizieren.
Findige Menschen könnten jetzt natürlich sagen: "Das ist doch alles einseitiger Zugang, wir erlauben einfach den Datenverkehr vom kritischen ins unkritische Datennetz aber nicht umgekehrt", nur funktioniert der CAN-Bus im Auto leider so nicht. Jedes Gerät darf schreiben, jedes Gerät darf lesen. Authentifikation ist im Protokoll nicht vorgesehen (historisch gewachsen).
Was also gebraucht wird sind sichere Switches, die zwischen den beiden (oder ggf. noch mehr) Netzen vermitteln. Daran scheitert es aktuell noch immer und darauf bauen heutige Angriffe auf.
Wer ein wenig wissenschaftlich in das Thema einsteigen will findet auf
http://autosec.org interessante Lektüre (unter anderem auch: Hacken eines Autos durch Abspielen einer präparierten Audio-CD(!) im Mediaplayer).
Um deinen Traum vom schlecht fabrizierten amerikanischen Automobil weiter bröckeln zu lassen: Auch im Jeep Chrysler werkeln zwei separate Netzwerke und der Angriff erfolgte, indem man sich von dem Netz, in dem sich die Telematikeinheit befindet, zum anderen weiterhangelte (über mehrere Schritte).