new Account() schrieb:
Wie kommst du darauf, dass das auf einen fehlendem LIDAR zurückzuführen ist?
Die Kamera konnte nichts sehen:
In einem Blogeintrag weist Tesla darauf hin,
dass der Sattelzug weiß und der Himmel hell erleuchtet gewesen sei. Bei einem solchen Szenario können Kameras an ihre Grenzen stoßen. Ihnen bietet sich ein kontrastarmes Bild, zudem können sie geblendet werden. Selbst wenn Stereokameras eingebaut sind, also zwei Bilder abgeglichen werden, geht man in der Branche nur von einer 95-prozentigen Sicherheit aus.
https://www.sueddeutsche.de/auto/se...opilot-beim-toedlichen-unfall-irrte-1.3059246
Radere haben bei langsamen (etwa weniger als 5 km/h) oder stehenden Objekten Probleme. Das hat dann in Kombination dazu geführt:
Wie Tesla-Chef
Elon Musk in seinem Blog schreibt,
könnte das Radar des Unfallautos den Lastwagen mit einer Schilderbrücke verwechselt und deshalb nicht gebremst haben. Ob das plausibel ist, untersucht nun die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA.
https://www.sueddeutsche.de/auto/se...opilot-beim-toedlichen-unfall-irrte-1.3059246
Man muss hier beachten, dass das Rader die Straße selbst nicht sieht, sondern das System muss den Horizont per Heuristik aus den kombinierten Sensor-Informationen errechnen. Wenn die Kamera geblendet ist oder nicht genug Kontrast sieht, dann geht das schon einmal schief. Und wenn das System keinen sicheren Referenzpunkt für die Straßenoberfläche auf Höhe des Hindernisses hat (dafür gibt es einfach keine Sensoren), dann kann es einen großen Sattelaluflieger halt nicht von einer Schilderbrücke unterscheiden.
new Account() schrieb:
wenn bei Tesla nicht gerade ein Underperformer verbaut ist.
Hier kommt ja auch noch hinzu, dass Tesla anscheinend weniger Radare als andere Hersteller verwendet ...
new Account() schrieb:
Ich würde eher auf typisches neural network Verhalten tippen.
Was soll das bedeuten? Neuronale Netze erstellen eine Näherungslösung mit Fehlern bzw. Fehlertoleranz (anschaulich sieht man das z. B. bei der Gesichter-KI von Nvidia), aber wenn das nicht nur einmal zu gravierenden Fehlern führt, dann hat das nichts in einem Produkt zu suchen, bis man das im Griff hat.
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Sinnfrei schrieb:
Ist schon schön wie man alles auf zwei Unfälle vor drei Jahren reduzieren kann, obwohl heute ca. 500k Autos davon rumfahren die keine Unfälle hatten ...
Es gab schon ein paar mehr Unfälle als nur die zwei.
Wenn man die oben erwähnten Schwächen kennt und dann auch noch die Sicherheitshinweise beim Aktivieren des "Autopilot (beta)" liest, dann verstehst man, warum sogar Elon Musk sagt, dass man solch ein System nicht autonom über den Highway fahren lassen kann.
Bloß: Er stellt sich bei Präsentationen trotzdem auf die Bühne und sagt, seine Autos fahren "vermutlich" bereits sicherer als die Fahrer. Nächstes Jahr will er jetzt sogar schon "Robotaxis" auf die Menschheit loslassen.
Aber das ist halt die amerikanische Herangehensweise. Möglichst schnell ein neues Produkt auf dem Markt bringen, das so halbwegs funktioniert, und es dann verbessern bzw. beim Kunden reifen lassen. Bei Software klappt das einigermaßen gut, bei Hardware schaut das dann manchmal anders aus. Boeing kann da momentan auch ein Lied von singen.
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RollHard schrieb:
Lidar-Systeme sind die Schlüsseltechnoloigie fürs autonome Fahren, wenn es denn mal soweit ist.
In spätestens 5 Jahren werden wir das auch bei Tesla sehen.
Und das weiß selbst Elon Musk.
Ich bin mir nicht so sicher, ob er das wirklich weiß. Er hat sich erst vor ein paar Tagen wieder über alle Firmen (also alle anderen Autohersteller) lustig gemacht, die auf Lidare setzen. Es gibt sonst nur noch amerikanischen LKW-Hersteller Starsky Robotics, der darauf verzichten will, dieser begründet es aber damit, dass die LKW fast nur auf Highways unterwegs sind und sie deshalb die Genauigkeit (in Ortschaften) nicht benötigen ...
Aktuell ist es halt ein Rennen zwischen dem Preisverfall bei LiDAR-Systemen und der Entwicklung von LiDAR-losen Algorithmen.